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KlappentextMit dem Band über die Ortsnamen des Landkreises Holzminden wird der Großraum Südniedersachsen (Landkreise Göttingen, Osterode, Northeim und Holzminden) innerhalb des Forschungsprojektes Niedersächsisches Ortsnamenbuch abgeschlossen. Der Band enthält über 200 Orts- und Wüstungsnamen. Zu jeder der bearbeiteten Siedlungen sind erschöpfende Angaben zur urkundlichen Bezeugung, zur Überlieferungsgeschichte und zu den bisherigen Namendeutungen zu finden. Breiten Raum nimmt sodann eine Erklärung der Bedeutung der Namen der einzelnen noch bestehenden oder aufgelassenenen Orte ein. In einen größeren Zusammenhang innerhalb der Namenlandschaft werden die Orte durch einen systematischen Ortsnamengrundwortteil gestellt.https://www.regionalgeschichte.de/detailview?no=0671
ZusatztextDas erklärte Ziel des Niedersächsischen Ortsnamenbuches, »auf der Grundlage der heutigen Landkreise und kreisfreien Städte flächendeckend sämtliche niedersächsischen Ortsnamen zu erfassen und zu deuten« verfolgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts für historische Landesforschung der Universität Göttingen mit steter Publikationsdisziplin. Sie können nunmehr nicht nur auf eine kontinuierliche Leistung, sondern auch auf das Erreichen eines ersten Etappenzieles verweisen: Nach der Vorlage der Bände zu den Ortsnamen der Landkreise Osterode (2000), Göttingen (2003) und Northeim (2005) ist mit dem vorliegenden sechsten Band des Niedersächsischen Ortsnamenbuches zu den Ortnamen des Landkreises Holzminden die Erfassung des historischen Siedlungsnamenbestandes Südniedersachsen abgeschlossen. Damit sind alle in den Schriftquellen belegbaren 1200 bestehenden oder ausgegangenen Orte auf einer Gesamtfläche von 3.772 qkm erfasst. Darüber hinaus liegen zwei weitere Bände zu den Ortsnamen des Landkreises und der Stadt Hannover (1998) sowie des Landkreises Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter (2003) vor. Auch wenn damit erst für sechs der insgesamt 37 Landkreise und zwei der insgesamt acht kreisfreien Städte des Bundeslandes Niedersachsen eine Bearbeitung der historischen Siedlungsnamen vorliegt, ist dem Gesamtprojekt für das zügige Voranschreiten bei Wahrung eines hohen Qualitätsniveaus höchster Respekt zu zollen. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass die Anlage des Niedersächsischen Ortsnamenbuches Vorbildfunktion für das Projekt »Ortsnamen zwischen Rhein und Elbe ? Onomastik im europäischen Raum« und für das neu begründete Ortsnamenbuches von Sachsen-Anhalt besitzt.Die Bearbeitung des Landkreises Holzminden fügt sich im Wesentlichen in das in den vorangegangenen Bänden bewährte Schema. Einzige Neuerung ist die Diskussion der Belegentwicklung, die aus Punkt I (Quellenkritische Angaben) in Punkt III (Eigene Deutung) verschoben wurde, um sie und die Etymologie zusammenhängend darzustellen. Zudem wird im Anhang von Detlef Creydt und Christian Leiber eine Zusammenstellung der archäologisch lokalisierten Wüstungen und Burgen sowie weiterer Siedlungsstellen geboten. Dies gehört zwar streng genommen nicht zu den nach den Arbeitsrichtlinien eines Ortsnamenbuches zu erhebenden Nachweisen und Informationen, stellt aber für den Benutzer sicher eine wertvolle Ergänzung dar. Zugleich dokumentiert sich auf diese Weise die fruchtbare Zusammenarbeit des Instituts für historische Landesforschung mit dem Heimat- und Geschichtsvereins für Landkreis und Stadt Holzminden, der den Band ebenfalls in seine Schriftenreihe aufgenommen hat.Beginnend mit ?Ackenhusen und endend mit ?Wockensen sind insgesamt 189 Lemmata erfasst, in 71 Fällen noch bestehende Orte, in 118 Fällen Wüstungen bzw. temporäre Wüstungen. Wie schon bei den Ortsnamen des Landkreises Northeim stellen die Namen auf -husen sowie die des speziellen Bildungstyps -inge-husen mit Abstand die größte Ortsnamengruppe dar. Die zweitgrößte Ortsnamengruppe bilden die -hagen-Namen. Immer noch häufig, aber insgesamt seltener begegnen wiederum Ortsnamen mit den Grundwörtern -beke und -born. Anders als in den Kreisen Göttingen und Northeim aber umfasst die Gruppe der -rode-Namen im Kreis Holzminden prozentual weitaus weniger Orte. Von diesen Befunden lassen sich unschwer mit entsprechender kartographischer Darstellung kreis- und regionübergreifend relative Altersschichtungen und die Beziehungen der Gruppen untereinander ableiten.Nachdrücklich kann man den Band zu den Ortsnamen des Landkreises Holzminden des Niedersächsischen Ortsnamenbuches allen landeskundlich interessierten Lesern empfehlen und erneut dem Gesamtprojekt anhaltend langen Atem bei der Erfassung des historischen Siedlungsnamensbestandes weiterer Landkreise wünschen. Mit freudiger Erwartung darf man dabei dem Erscheinen der bereits in Bearbeitung bzw. in Vorbereitung befindlichen Bände zu den Ortsnamen des Landkreises Helmstedt und der Stadt Wolfsburg sowie des Landkreises Goslar, der Stadt Braunschweig und des Landkreises Hildesheim entgegensehen.Ulrich Ritzerfeld, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 80, 2008
Details
ISBN/GTIN978-3-89534-671-2
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
FormatPappband
ErscheinungsortBielefeld
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2007
Erscheinungsdatum23.11.2007
Reihen-Nr.51
Seiten312 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht750 g
Illustrationen2 Karten
Artikel-Nr.11510267
Rubriken
GenreGeschichte/Politik