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BuchGebunden
230 Seiten
Deutsch
Janus Projekteerschienen am01.08.2022Gedenkschrift für Ulrich Wienbruch

Produkt

Details
ISBN/GTIN978-3-938076-44-6
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
FormatUngenäht / geklebt
ErscheinungsortKöln
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.08.2022
AuflageGedenkschrift für Ulrich Wienbruch
Seiten230 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht270 g
Artikel-Nr.51011077

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Inhalt Einleitung der Herausgeber 9Dietmar David Hartwich 15Nachruf auf Ulrich Wienbruch als KatholikManuel Schneider 51Den Engeln gleich. Anmerkungen zur Metaphysik der Medienund ein Postskriptum zur Ökologie am Leitfaden des LeibesHenning Tegtmeyer 89Transzendentale Argumente als philosophische BeweisformPeter Heuer 127 ⦠wie dich selbst. Überlegungen zu Selbst- und EigenliebeNorbert Meder 171Immanenz in der Transzendenz. Oder: Die Korrelation vonImmanenz und TranszendenzUlrich Wienbruch 209Philosophische Überlegungen zum Begriff des Absoluten.Mit einem Anhang über Gott als TrinitätBiographie von Ulrich Wienbruch 219Bibliographie von Ulrich Wienbruch 222Angaben zu den Autoren 227mehr
Vorwort
Kathi Beier, Falk Hamann, Norbert MederEinleitungI.Dieser erste Teil der Einleitung beruht auf Erinnerungen an die letztenzwei/drei Jahre im Leben von Ulrich Wienbruch, die ich, NorbertMeder, habe. Seinen 80. Geburtstag feierte Ulrich noch in vollem Lebensgenussund in großer Gesellschaft seiner Familie, d. h. der Familieseines schon verstorbenen Zwillingsbruders, und seiner engstenFreunde, die zumeist auch Schüler von ihm waren. Die Familie seinesBruders war auch seine Familie, und er pflegte den Kontakt. Unter seinenFreunden war Klaus Diener sein ältester Freund, den er schon ausSchulzeiten kannte. Nachdem Ulrich von Köln nach Arnsberg insAltersheim der Caritas übersiedelte, war es Klaus Diener, der in Arnsbergwohnte und Ulrich oft mehrmals wöchentlich besuchte. Er hatUlrich in seinen letzten drei Jahren in seinen Tod begleitet. Dafür seiihm hier Dank gesagt. Ich selbst habe ihn etwa einmal im Quartal besucht.Ulrich hat noch lange nach seiner Emeritierung weiter Vorlesungengegeben. Seine letzte Vorlesung - irgendwann vor seinem 80. Geburtstag- artikulierte das Resultat seines lebenslangen Philosophierens. Ich,der ich wusste, dass es seine letzte Vorlesung sein würde, besuchte sie,wann immer ich konnte. Am Ende drängte ich ihn, daraus sein letztesBuch zu machen: Subjektivität und Wirklichkeit. Er wollte es eigentlichnicht. Er gab mir vielleicht nur deshalb nach, weil ich sein Freund warund vor allem sein Schüler, der sein Denken - wenn auch kritisch -tradieren konnte.Vorüberlegungen zu der philosophischen Problematik, die ich indieser Gedenkschrift zu einem gewissen Abschluss gebracht habe, habeich ihm 2016 vorgelegt - also drei Jahre vor seinem Tod.1 Mir war klar,dass ich in diesem Aufsatz sein Denken angegriffen habe. Das machtenichts - wir haben immer gestritten. Das war die Basis unserer Freundschaft.Als ich ihm das Buch 2016 übergab und ihn bat, meinen Text kritischzu lesen, wusste ich schon, dass er für sich das Philosophieren beendethatte. Er las trotzdem meinen Text. Als ich ihn dann ein Quartal späterwieder besuchte und nach seinem Urteil fragte, sagte er nur, der Textsei gut. Auf eine inhaltliche Auseinandersetzung wollte er sich nichtmehr einlassen. Er hatte mit der Philosophie abgeschlossen. Was er miraber noch freundschaftlich zurückmelden wollte, war dies, dass handwerklichan meinem Text nichts auszusetzen war - typisch Ulrich.Das war unser letzter wissenschaftlicher Austausch. Danach gab esnur noch Alltagsgespräche. Oft fuhr ich ihn im Rollstuhl durch dieGegend, was er genoss. Aber dann zog er sich zunehmend in sich selbstzurück, kommunizierte nicht mehr und ließ sich - wie ich meine - sterben.Wenn ich ihn in dieser Zeit besuchte, war unser einziger Kontakt,dass ich ihn an der Hand fasste und den Eindruck hatte, dass er mirüber seine Hand erwidert. Aber sicher bin ich nicht.Ulrichs Tod kam nicht überraschend, aber er hat mich dennoch extremgetroffen. Zum einen, weil Ulrich ein Mensch war, der mir dasPhilosophieren beigebracht hat. Und zum anderen, weil er darüberhinaus ein Freund war, der mir viel gegeben hat, was ich ihm nicht zurückgebenkonnte, da er ein konstitutiv tragisches Leben führen musste.1 Meder, Norbert: Philosophische Aspekte von Bildung als einem komplexen Relationengefüge.In: Dan Verständig/Jens Holtze/Ralf Biermann (Hrsg.): Von derBildung zur Medienbildung. Wiesbaden: Springer VS 2016, S. 179-210.II.Die Beitragenden zu dieser Gedenkschrift haben Ulrich Wienbruchalle persönlich gekannt. Norbert Meder und Manuel Schneider gehörtenzu seinen Studenten und Schülern. Dietmar David Hartwich,CSJ, ist ein Schüler von Norbert Meder; neben Ulrich Wienbruch warenbeide regelmäßig Vortragende auf den von der Communauté SaintJean (CSJ) ins Leben gerufenen monastisch-universitären Kolloquien,die bis 2012 jährlich abwechselnd in Frankreich und in Deutschlandstattfanden. Seit 2007 nahmen daran auch Henning Tegtmeyer undPeter Heuer teil. Vor allem aber setzen sich alle in ihren Beiträgen mitThemen auseinander, die Ulrich Wienbruch bis zuletzt interessiert haben:mit dem Katholizismus, der Engellehre, der Retorsion, dem Begriffder Liebe und dem Verhältnis von Immanenz und Transzendenz.Dietmar David Hartwich (Paris) denkt in Form eines Nachrufesüber Ulrich Wienbruch als Katholik nach. Das gibt ihm Gelegenheit,auf grundsätzliche Glaubensfragen und die jüngste Geschichte derKatholischen Kirche einzugehen. Aber im Fokus steht für ihn derMensch Ulrich Wienbruch, den man hier wieder lebendig vor Augenhat: seinen Humor und seine Art zu lachen, seine Lust an der philosophischenAuseinandersetzung, sein methodisch rigoroses Denken wieauch seine gelassene Haltung dem (kirchlichen) Leben gegenüber.Manuel Schneider (München) geht einer Ähnlichkeit zwischen zweisonst eher selten miteinander in Verbindung gebrachten Themen nach.Er vergleicht die Angelologie des Heiligen Thomas von Aquin mit derComputer-Technologie der Gegenwart. In beiden virtuellen Weltentummeln sich reine Geister. Die entmaterialisierte Wirklichkeit derneuen Medien stellt seiner Meinung nach allerdings ein Problem dar,denn sie entferne uns nicht nur von der Natur außerhalb von uns, unsererUmwelt, sondern auch von der Natur in uns, unserem Leib.Henning Tegtmeyer (Leuven) setzt sich mit einer bestimmten Formphilosophischer Beweisführung auseinander, der so genannten Retorsion.Sie besteht darin, dass man einer Person, die einer Annahme widerspricht,nachweist, dass sie diese Annahme selbst notwendig zugrundelegen muss. Tegtmeyer stellt vier Beispiele für solche transzendentalenArgumentationen vor, die er bei Aristoteles, Descartes, Kant und P. F.Strawson findet. Zugleich diskutiert er die systematische Reichweiteund die Grenzen dieser Retorsionen.Peter Heuer (Leipzig) behandelt den Begriff der Selbst- bzw. Eigenliebeund untersucht, inwiefern die Qualität dieses Selbstbezugs vonanderen Formen der Liebe abhängt, nämlich der Liebe zu Gott und derLiebe zu unseren Mitmenschen. Illustrativ greift er dafür auf Figurenwie Julius aus Friedrich Schlegels Lucinde oder Narziss zurück, bei denendie zuletzt genannten Liebesformen auf die eine oder andere Weisegestört sind. Der Beitrag endet mit Überlegungen zur Bedeutungder Selbstliebe für ein gutes und gelingendes menschliches Leben.Norbert Meder (Köln) setzt sich mit der von Ulrich Wienbruch vertretenenThese auseinander, dass es Transzendenz allein in der Immanenzdes Bewusstseins gebe. Mit Richard Hönigswald argumentiertMeder, dass es sich genau umgekehrt verhalte: Jeder inhaltlich bestimmteGedanke weise strukturell über sich hinaus auf etwas Transzendentes.Das erläutert er in Hinblick sowohl auf den Vollzugscharakterdes Denkens als auch auf die Existenz des Gegenstandes, deruns im Denken stets auf eine bestimmte Weise gegeben ist. Die doppelteTranszendenz, die dem endlichen Denken innewohne, zeige, dassdieses Denken als Vollzug eines Organismus zu begreifen ist.Der letzte Beitrag dieses Bandes ist ein unveröffentlichter Text vonUlrich Wienbruch selbst. Es ist der von ihm gehaltene Vortrag auf demzehnten und bisher letzten Kolloquium mit der CSJ in Köln im Jahr2012. Darin bekräftigt und begründet Wienbruch seine in der Traditi-on Kants stehende Überzeugung, dass der Begriff des Absoluten fürdas menschliche Denken nur eine regulative Funktion haben könne.Es gehe in der Philosophie nicht um die Erkenntnis des Absoluten,sondern vielmehr um das absolute Erfassen von etwas. III.Wir sind uns absolut sicher, dass wir mit Ulrich Wienbruch überalle hier versammelten Argumente und Thesen trefflich hätten streitenkönnen. Das ist nun leider nicht mehr möglich.Die Trauerkarte zu seiner Beisetzung enthält ein Zitat von ImmanuelKant. Wir wissen nicht, ob Ulrich es noch selbst ausgesucht hat.Gut möglich. Es stammt aus Kants Vorlesungen über Psychologie.2 Wirwollen es gerne ans Ende dieser Einleitung setzen. Es lautet: Also ist der Tod nicht die absolute Aufhebung des Lebens, sonderneine Befreiung der Hindernisse eines vollständigen Lebens. Köln, Juli 20222 Vgl. Immanuel Kants Vorlesungen über Psychologie. Mit einer Einleitung: Kantsmystische Weltanschauung, hrsg. von Dr. Carl du Prel, Leipzig: Ernst Günthers Verlag1889, S. 80.mehr

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