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Frühlingsfunkeln am Liliensee

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
224 Seiten
Deutsch
Gerth Medienerschienen am29.08.20211. Auflage
Schwarzwald, 1966: Georg Vogel genießt sein ruhiges Leben am idyllischen Liliensee, wo er nicht nur einen Campingplatz betreibt, sondern auch Erlebnisausflüge für Touristen anbietet. Als bei einem dieser Ausflüge die selbstbewusste Marlies mit von der Partie ist und sich leichtfertig in Gefahr begibt, geraten sie und Georg gehörig aneinander. Ein weiterer vermeintlich entspannter Ausflug entwickelt sich schon bald zu einem echten Abenteuer, das die beiden in vielerlei Hinsicht an ihre Grenzen bringt. Doch es kommt, wie es kommen muss ... Ein spannend-romantischer Wohlfühlroman mit liebenswerten Protagonisten und einer ordentlichen Prise Humor. Und die Fortsetzung der Reihe, die mit 'Winterleuchten am Liliensee' ihren Anfang genommen hat.

Elisabeth Büchle hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und wurde für ihre Arbeit schon mehrfach ausgezeichnet. Ihr Markenzeichen ist die Mischung aus gründlich recherchiertem historischen Hintergrund, abwechslungsreicher Handlung und einem guten Schuss Romantik. Sie ist verheiratet, Mutter von fünf Kindern und lebt im süddeutschen Raum. www.elisabeth-buechle.de © Foto: Claudia Toman, Traumstoff
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextSchwarzwald, 1966: Georg Vogel genießt sein ruhiges Leben am idyllischen Liliensee, wo er nicht nur einen Campingplatz betreibt, sondern auch Erlebnisausflüge für Touristen anbietet. Als bei einem dieser Ausflüge die selbstbewusste Marlies mit von der Partie ist und sich leichtfertig in Gefahr begibt, geraten sie und Georg gehörig aneinander. Ein weiterer vermeintlich entspannter Ausflug entwickelt sich schon bald zu einem echten Abenteuer, das die beiden in vielerlei Hinsicht an ihre Grenzen bringt. Doch es kommt, wie es kommen muss ... Ein spannend-romantischer Wohlfühlroman mit liebenswerten Protagonisten und einer ordentlichen Prise Humor. Und die Fortsetzung der Reihe, die mit 'Winterleuchten am Liliensee' ihren Anfang genommen hat.

Elisabeth Büchle hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und wurde für ihre Arbeit schon mehrfach ausgezeichnet. Ihr Markenzeichen ist die Mischung aus gründlich recherchiertem historischen Hintergrund, abwechslungsreicher Handlung und einem guten Schuss Romantik. Sie ist verheiratet, Mutter von fünf Kindern und lebt im süddeutschen Raum. www.elisabeth-buechle.de © Foto: Claudia Toman, Traumstoff
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961224883
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.08.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1475 Kbytes
Artikel-Nr.7843886
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Kapitel 1

1966

Die Sonne sank allmählich in Richtung der Schwarzwaldberge und malte orangefarbene Schlieren an den Himmel. Der Liliensee, in das kleine Tal gebettet wie ein Neugeborenes in seine Wiege, schien die Himmelsfarbe förmlich aufzusaugen.

Georg blendete die Geräuschkulisse aus - das aufbrandende Gelächter, das Gläserklirren und Artemis´ Bellen -, lehnte sich an die stabile Holzbrüstung der großen Terrasse, die er vor einigen Jahren als sein Meisterstück gebaut hatte, und verlor sich in der Betrachtung der wie verzaubert wirkenden Landschaft.

Sein Bruder Robert hatte an diesem zweiten Maitag die zauberhafte Lisa geheiratet, und Georg freute sich über das Glück der beiden, verspürte aber dennoch einen kleinen Stachel des Neids in seinem Herzen. Nicht weil er Lisa gern an seiner Seite gesehen hätte. Er liebte sie wie eine Schwester und sah in ihr die perfekte Partnerin für seinen älteren Bruder.

Was also war es, das ihn umtrieb? Georg rieb sich nachdenklich den Nacken. Was er spürte, war wohl vielmehr die Sehnsucht nach einer Frau, die er - wie Robert - mit Liebe und Aufmerksamkeit überschütten konnte und die ihn des Nachts wärmte, vor allem in den hier eisigen, schneereichen und langen Winternächten. Allerdings war es schwer, wenn nicht gar unmöglich, eine Frau zu finden, die seinen zugegebenermaßen etwas außergewöhnlichen Lebensstil akzeptierte.

Das fröhliche Auflachen seiner Cousine Ellen verleitete Georg dazu, den Kopf zu wenden und die wenigen Gäste zu mustern, die noch zugegen waren. Es handelte sich um lauter vertraute Gesichter: seine Eltern, sein Großvater, sein jüngerer Bruder Ralf und Curt Stein, seines Zeichens Notar und Ortsvorsteher von Vierbrücken, dem kleinen Touristendorf, zu dem der Liliensee offiziell gehörte. Außerdem der ortsansässige Tierarzt Ben Schuster mit seiner Frau Liv und den beiden Kindern, die mit Lisas Halbschwester Trudi spielten, und natürlich das Brautpaar selbst.

In einem Liegestuhl etwas abseits der Tische und Bänke saß seine Cousine. Ihre Eltern, die Wirte des Hotels am Liliensee, hatten bereits den Heimweg angetreten.

Ellen unterhielt sich mit dem einzigen Gast, der hier allen fremd war. Mit ihrer sportiven Kleidung und den ihr bis zum Kinn reichenden, zerzausten braunen Locken passte die Touristin nicht wirklich in eine Hochzeitsgesellschaft. Georgs Mutter hatte sie spontan eingeladen, wohlgemerkt, nachdem die junge Frau ihn mit dem Fahrrad angefahren hatte.

Georg rieb sich unbewusst die schmerzende Schulter und fand es belustigend, dass das Fräulein sich nicht längst bedankt und verabschiedet hatte. Immerhin waren die Gäste, die jetzt noch gemeinsam auf der großzügig geschnittenen Terrasse saßen, allesamt gute Bekannte des Brautpaares. Einheimische. Diese ... Marlies, wie er sich nach kurzem Nachdenken erinnerte, gehörte schlicht nicht dazu.

Allerdings schien sich Ellen gern mit der Fremden zu unterhalten, was Georg freute. Seine Cousine musste ständig im Hotel der Eltern mit anpacken und kam selten vom Liliensee weg, was, so vermutete er, eine gewisse Einsamkeit zur Folge hatte. Vermutlich genoss sie es deshalb so sehr, endlich einmal jemanden zum Plaudern zu haben, zumal diese Marlies ihr seit Stunden ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte.

Das Geländer, an dem er nach wie vor lehnte, ächzte leicht, also blickte Georg in die andere Richtung. Sein Großvater hatte sich zu ihm gesellt und schaute auf den See hinunter, der die letzten Sonnenstrahlen einfing und sie als goldfarbene gekräuselte Wellen wieder aussandte. Johann trug zwar noch seine grüne Försterjacke, den Schlips hatte er aber längst abgenommen und zudem den obersten Knopf seines Hemdes geöffnet.

Das war eine schöne Hochzeit , sagte der alte Mann, dessen zufriedenes Lächeln tiefe Falten um seine Augenwinkel grub; Zeugen der Freude und des Schmerzes vergangener Jahrzehnte, aber auch von Schalk und Weisheit, wobei diese sich in letzter Zeit gern einmal gegenseitig einen Streich spielten.

Stimmt , pflichtete Georg bei. Damit wähnte er sich auf der sicheren Seite. Er liebte seinen Großvater, allerdings war der in den vergangenen Jahren etwas wunderlich geworden. Manchmal verstand Georg einfach nicht, was er von ihm wollte, da seine Äußerungen zu oft an der Realität vorbeigingen oder in eine völlig andere Richtung führten als das eigentliche Gespräch.

Robert und seine frisch angetraute Ehefrau schienen Johann besser zu verstehen als Georg, was daran liegen könnte, dass Letzterer schlicht nicht die Geduld aufbrachte, die konfusen Gedankengänge hinter den Aussagen des Großvaters zu ergründen. Immerhin hatte er stets viel zu tun, um all seine Projekte auf den Weg zu bringen.

Du weißt schon, was dir fortan blüht, ja? , fragte Johann, ohne den Blick vom gegenüberliegenden Bergrücken abzuwenden. Dieser wurde mittlerweile nicht mehr von den Strahlen der untergehenden Sonne gestreichelt, wirkte deshalb bedrohlich düster und machte dem Namen der weitläufigen Wälder in dieser Gegend somit alle Ehre.

Was meinst du? Georgs linkes Augenlid begann zu zucken, sobald er die Worte ausgesprochen hatte. Eine derart offene Fragestellung war gefährlich, denn meist führte sie zu einem von Johanns unverständlichen Vorträgen. Gelegentlich wurde der ehemalige Forstmeister sogar ein wenig ungehalten, vor allem dann, wenn man ihm das Gefühl gab, seinen Gedankensprüngen nicht folgen zu können.

Die Aufmerksamkeit von Charlotte.

Georg zog leicht die Schultern hoch. Seine Mutter hatte ihre Liebe und konsequente Erziehung stets gerecht auf alle drei Söhne verteilt, deshalb verstand er Johanns Warnung nicht. Warum sollte sich Charlottes Interesse nun plötzlich in besonderer Weise auf ihn fokussieren?

Du denkst, nun, da Robert verheiratet ist und Ralf noch immer studiert, wird sie ihre liebevolle Strenge voll und ganz über mir ausschütten? Dir ist schon klar, dass ich siebenundzwanzig bin? Und Mama weiß das übrigens auch.

Vielleicht sollte der Zimmermann in dir sein Werkzeug mal an einem neuen Holzstück ausprobieren.

Georg schaute seinen Großvater nur mit verständnislos gerunzelter Stirn an.

Johann grinste und offenbarte dabei seine großen, dem Alter entsprechend verfärbten Zähne. An dem da. Er tippte mit zwei Fingern so kräftig an Georgs Stirn, dass dessen Kopf zur Seite ruckte.

Opa ... , brummte Georg. Dass er einen oder zwei Kirschschnäpse zu viel getrunken hatte, half ihm leider nicht dabei, die rätselhaften Andeutungen seines Großvaters zu verstehen.

Ich helfe dir mal ein wenig auf die Sprünge.

Dafür wäre ich dir wirklich sehr dankbar.

Charlotte wird den Zusammenschluss herbeiführen wollen - trotz der Gefahr.

Georg blinzelte irritiert, dann ein zweites und ein drittes Mal. Ist gut , sagte er schließlich, einfach nur, um überhaupt geantwortet zu haben, weil Johann das vermutlich von ihm forderte.

Ja, wirklich? Das Grinsen seines Großvaters war so breit wie der Liliensee tief, fiel aber schneller wieder in sich zusammen, als ein gefällter Baum umstürzen kann. Das ging zu flott. Und war viel zu einfach. Damit hast du mir den Spaß verdorben. Nun schüttelte Johann aufgebracht den Kopf, stieß sich vom Geländer ab und ging mit festen Schritten davon. Nach ein paar Metern wandte er sich allerdings noch einmal um. Vielleicht sollte ich dagegenagieren, um doch noch zu meinem Spaß zu kommen? Was denkst du?

Georg, der einfach nicht wusste, wovon Johann sprach, zog hilflos die Schultern hoch. Hatte das Gespräch überhaupt noch etwas mit ihm zu tun? Und mit der Andeutung, dass seine Mutter sich nun vermehrt auf ihn konzentrieren würde - weshalb auch immer?

Raus damit! Ja oder nein?

Georg saß in der Klemme. Sein Großvater wollte sicher ein Ja hören, immerhin war der ehemalige Forstbeamte stets für einen Spaß zu haben, und als sein Enkel sollte er ihm diesen nicht rauben. Andererseits würde das wohl auf Kosten seiner Mutter gehen. Und Charlotte gegen sich aufzubringen, bedeutete, dass er sich um einige äußerst leckere Mahlzeiten brachte.

Ja? , erwiderte er schließlich leise und fragend.

Guter Junge! Johann kicherte, was aufgrund seiner tiefen, rauen Stimme an eine Elster im Stimmbruch erinnerte, wandte sich um und ging durch die Terrassentür ins Forsthaus.

Eine leise Stimme in Georgs Kopf flüsterte ihm zu, dass er sich soeben in gehörige Schwierigkeiten manövriert hatte. Er besah sich erneut die muntere Runde, die im sanften Schein der flackernden Laternen beieinandersaß. Die Gläser und Flaschen auf den Tischen schimmerten im Kerzenlicht, das nun auch erste Insekten anlockte.

Da sein Campingplatz endlich aus dem Winterschlaf erwacht war und er für den nächsten Tag eine geführte Wandertour geplant hatte, stahl er sich davon und machte sich zu Fuß auf den Weg hinunter zum Liliensee. Dabei kam ihm seine robuste Zimmermannsmontur - die er selbstverständlich auch zu festlichen Anlässen trug - zugute, denn der kürzeste Weg zum See war lediglich ein steiler Fußpfad, auf dem sich ihm größere Gesteinsbrocken und oberirdisch verlaufende Wurzeln in den Weg stellten.

Marlies Nohn verabschiedete sich herzlich von Ellen und bedankte sich bei den Frischvermählten sowie dem Försterehepaar Vogel, das sie so freimütig eingeladen hatte. Sie schritt über die Holzterrasse, die malerisch über einem...


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Elisabeth Büchle hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und wurde für ihre Arbeit schon mehrfach ausgezeichnet. Ihr Markenzeichen ist die Mischung aus gründlich recherchiertem historischen Hintergrund, abwechslungsreicher Handlung und einem guten Schuss Romantik. Sie ist verheiratet, Mutter von fünf Kindern und lebt im süddeutschen Raum. elisabeth-buechle.de© Foto: Claudia Toman, Traumstoff