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30 Moments. Von besonderen Begegnungen, schwierigen Entscheidungen und den kleinen und großen Momenten dazwischen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
224 Seiten
Deutsch
Moon Noteserschienen am02.02.2024
Vom Lieben, vom Scheitern und vom echten Leben: Influencerin Lina Mallon hautnah. Welche Entscheidungen sind richtungsweisend für unser Leben? Welche Begegnungen ändern unsere Art zu denken? Und was lässt uns eigentlich zu dem Menschen werden, der wir sind? All diesen Fragen geht Lina Mallon auf den Grund und gewährt uns dabei tiefe Einblicke in ihr Innerstes. Ihre Fortsetzung von '30 Women', dem Buch über ihre Freundinnen und die Frauen, die ihr Leben geprägt haben, erzählt von der Liebe, von Fehlschlägen, von den vielen kleinen und den so besonderen, großen Momenten, die eine Reise zu sich selbst bereithalten kann. Erlebe Lina Mallon, die erfolgreiche Influencerin aus nächster Nähe und lerne eine sehr persönliche und intime Seite von ihr kennen. '30 Moments' haben Content Creator und Freigeist Lina Mallon zu dem gemacht, was sie heute ist: erfolgreich und glücklich. - Fotografin, Lifestyle Bloggerin und Influencerin Lina Mallon schreibt offen über die wichtigste Beziehung, die jeder Mensch in seinem Leben führt, die zu sich selbst. - Wie kannst du zu dem Menschen werden, der du sein möchtest? Die junge Autorin versteht es, die Themen Selbstfindung und Achtsamkeit mit echtem Leben zu füllen. - Empowernde Fortsetzung von '30 Women', die jede und jeden auf der Reise zu sich selbst mit klugen Fragen und sehr persönlichen Antworten begleitet. - Lass dich von einer starken Frau der Gen Y inspirieren, deinen eigenen Weg zu finden. Zigtausende Follower*innen auf Insta tun es bereits. 

Lina Mallon ist Autorin, Kolumnistin und Fotografin. Ihr Blog ist einer der erfolgreichsten im deutschsprachigen Raum und unterstreicht ihre Leidenschaft für authentisches Storytelling und Fotografie.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextVom Lieben, vom Scheitern und vom echten Leben: Influencerin Lina Mallon hautnah. Welche Entscheidungen sind richtungsweisend für unser Leben? Welche Begegnungen ändern unsere Art zu denken? Und was lässt uns eigentlich zu dem Menschen werden, der wir sind? All diesen Fragen geht Lina Mallon auf den Grund und gewährt uns dabei tiefe Einblicke in ihr Innerstes. Ihre Fortsetzung von '30 Women', dem Buch über ihre Freundinnen und die Frauen, die ihr Leben geprägt haben, erzählt von der Liebe, von Fehlschlägen, von den vielen kleinen und den so besonderen, großen Momenten, die eine Reise zu sich selbst bereithalten kann. Erlebe Lina Mallon, die erfolgreiche Influencerin aus nächster Nähe und lerne eine sehr persönliche und intime Seite von ihr kennen. '30 Moments' haben Content Creator und Freigeist Lina Mallon zu dem gemacht, was sie heute ist: erfolgreich und glücklich. - Fotografin, Lifestyle Bloggerin und Influencerin Lina Mallon schreibt offen über die wichtigste Beziehung, die jeder Mensch in seinem Leben führt, die zu sich selbst. - Wie kannst du zu dem Menschen werden, der du sein möchtest? Die junge Autorin versteht es, die Themen Selbstfindung und Achtsamkeit mit echtem Leben zu füllen. - Empowernde Fortsetzung von '30 Women', die jede und jeden auf der Reise zu sich selbst mit klugen Fragen und sehr persönlichen Antworten begleitet. - Lass dich von einer starken Frau der Gen Y inspirieren, deinen eigenen Weg zu finden. Zigtausende Follower*innen auf Insta tun es bereits. 

Lina Mallon ist Autorin, Kolumnistin und Fotografin. Ihr Blog ist einer der erfolgreichsten im deutschsprachigen Raum und unterstreicht ihre Leidenschaft für authentisches Storytelling und Fotografie.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783969810477
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum02.02.2024
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1751 Kbytes
Artikel-Nr.12498526
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

#2 Ein Moment, in dem ich Mut entdecke

Noch fünf Springer stehen vor mir. Ich halte mich mit beiden Händen an den Eisenstangen der rutschigen Treppe fest, verlagere mein Gewicht immer wieder vom einen aufs andere Bein. Mein Kopf sucht nach Entschuldigungen, nach Ausreden, Auswegen. Die Trillerpfeife schrillt, nur noch vier, jetzt sogar schon nur noch drei Springer vor mir. Für die einen ist es die Schwimmsportwoche meiner Grundschulklasse, für mich ist es der allergrößte Albtraum. Ich bin acht Jahre alt, ich kann schwimmen, ich kann tauchen. Aber ich sehe keinerlei Nutzen darin, mich aus einigen Metern Höhe - drei, um genau zu sein - ins Nichts fallen zu lassen. Mein Lehrer, Herr Bischoff, sieht das anders. Seit vier Tagen lässt er uns zum Abschluss eines jeden Schwimmtages antreten. Der Klassenliste nach stehen wir an, springen auf seinen Pfiff vom Turm und dürfen uns umziehen gehen, bevor der schwerfällige Omnibus uns vor dem Freibad wieder einsammelt. Ich bin noch kein einziges Mal gesprungen. Und das macht das Ganze noch schlimmer. Statt des Busses warten heute unsere Eltern auf uns, die mit den Lehrkräften ein Grillfest vorbereitet haben, um gemeinsam unsere bestandenen Schwimmabzeichen zu feiern. Das hier ist meine letzte Chance, mir das silberne Abzeichen zu sichern, der Sprung vom Brett ist die letzte Pflichtaufgabe. Unter dem Applaus der Eltern springt Elena ins Wasser. Nur noch zwei Springer vor mir.

Vor zwei Tagen hatte Herr Bischoff meiner Freundin Sarah, die zögernd am Brettrand gestanden hatte, einen Schubs gegeben. Während sie erst überrascht und dann breit grinsend wieder auftauchte und sich von ihm im Anschluss ihr Abzeichen abholte, machte sich in mir nur noch mehr Panik breit. Nur um sicherzugehen, dass er mich nicht ebenfalls über die Kante stoßen könnte, ließ ich mittlerweile das Geländer am Sprungturm nicht mehr los. Ein paar Minuten stand ich so da, hielt aus, dass die Klasse mich erwartungsvoll anfeuerte, nur um danach enttäuscht zu murren. Johannes aus der Parallelklasse hatte gestern laut »Lasst, die springt eh nicht!« gerufen, und sosehr er mir zuwider war, ich brachte es nicht über mich, ihm das Gegenteil zu beweisen.

Stattdessen wartete ich ab, dass Herr Bischoff mich nach einer gefühlten Ewigkeit mit den bekannten Worten »Na, vielleicht wird es morgen was!« vom Turm winkte, und versteckte mich danach sofort in den Umkleiden.

Jetzt winkt er mich zu sich. Pfeift, als würde er selbst daran glauben, dass dieses Signal mich heute tatsächlich dazu bringen wird, dieses Brett in Richtung Wasseroberfläche zu verlassen.

»Komm, Lina, letzte Chance heute!«, sagt er und sieht mich abwartend an. Unten am Beckenrand beginnen die Eltern, zu klatschen. Auf den ersten Blick erkenne ich ein paar der Mütter meiner Freundinnen. Sarahs Mama winkt mir zu, neben ihr sehe ich meine eigene Mutter. Als wir Blickkontakt haben, formt sie ihre Hände vor dem Mund zu einem O und ruft dann: »Na los, du schaffst das!«

 

Du schaffst das. Das sagt sie nicht zum ersten Mal. Natürlich habe ich ihr davon erzählt, wie viel Angst es mir macht, von diesem Turm zu springen. Und sie hat mehr als einmal geantwortet: »Du schaffst das schon.«

Und wenn ich fragte: »Wie denn?«, antwortete sie: »Augen zu und durch. Einfach springen.«

 

»Ich kann nicht«, sage ich leise und schüttle den Kopf.

»Komm, geh wenigstens mal zum Brett, damit du siehst, dass es gar nicht so hoch ist.« Herr Bischoff startet eine vorsichtige Verhandlung. Damit du mich schubsen kannst, denke ich.

Wieder schüttle ich den Kopf.

»Augen zu und springen!«, ruft meine Mama.

Jetzt stimmt meine Klasse ein. Da ist es wieder, das Klatschen, das Rufen, das Hoffen.

»Trau dich!«

»Komm schon!«

»Spring einfach!«

Als ich in der Menschengruppe jetzt auch noch meinen Papa erkenne, der sich einen Weg zu den anderen Eltern bahnt und mir zuwinkt, wird mein Gesicht heiß. Und sosehr ich dagegen ankämpfe, schießen mir Tränen in die Augen. Ich weiß damals noch nicht, dass es Scham ist. Das Gefühl, vor den Menschen, die mir in diesem Moment die Welt bedeuten, zu versagen. Dass ich mich vor meinen Freunden bloßgestellt und wie eine Verliererin fühle und - obwohl alle das Gegenteil behaupten - nichts dagegen machen kann. Alles in mir sträubt sich. Wieder schüttle ich den Kopf. Wieder ein leises, abebbendes »Oooh«, als ich mich umdrehe und die Leiter wieder nach unten steige.

Der Bademeister, der die Situation beobachtet hat, wirft mir einen aufmunternden Blick zu.

»Ganz viele Leute mögen den Sprung nicht. Selbst Erwachsene haben Angst, und das ist okay. Mach dir nichts draus.« Ich nicke halbherzig und wische mir durchs Gesicht, möchte gar nicht, dass ich ihm leidtue, möchte am liebsten vorspulen, raus aus diesem Moment.

Ich wickle mich in ein Handtuch und sehe meine Mutter auf mich zukommen.

»Na, komm her, du kleiner Angsthase«, sagt sie lachend und umarmt mich, versucht, mich aufzumuntern.

»Ich bin kein Angsthase«, murmle ich.

»Na doch, ein bisschen schon.«

 

Ich habe meine Mutter noch nie auch nur vom Beckenrand springen sehen. Dabei ist sie eine gute Schwimmerin, im Winter trifft sie sich oft mit Freundinnen im Schwimmbad, verabredet sich zu ein paar gemeinsamen Bahnen und einem Saunagang. Wenn wir Urlaub am Meer machen, tobt sie mit mir in den Wellen, wirft an Pooltagen immer wieder einen roten Gummiring ins Wasser und sieht mir dabei zu, wie ich nach ihm tauche, und trainiert mit mir, längere Strecken zu schwimmen. Aber nie üben wir einen Kopfsprung, nie springen wir zusammen von einem Turm oder Startblock. Auf einmal kommt mir der Gedanke, dass sie selbst vielleicht auch nicht ganz so mutig ist, wie ich es gerade sein soll.

»Du würdest da auch nicht runterspringen«, protestiere ich.

»Ich will ja auch kein silbernes Abzeichen machen«, antwortet sie.

Wenn ich heute auf diese Situation zurückschaue, sie noch einmal durchlebe, wünschte ich mir, meine Mutter hätte anders reagiert. Auch wenn ich weiß, dass sie den Moment vermutlich ganz anders als ich wahrgenommen hat, mich liebevoll aufmuntern wollte und ihre Worte vielleicht sogar ein Versuch waren, dem Thema seine Ernsthaftigkeit zu nehmen. Meine Mutter wollte mich schnell über eine unangenehme Situation hinwegtrösten, sie abhaken und nicht weiter bewerten. Aber schon damals als Kind konnte ich besser mit echten Erklärungen, mit einem Gespräch über die eigenen Gefühle umgehen, als mit einem schnellen Überspielen oder dem wortlosen Abhaken einer Situation. Das Frustrierendste für mich war in dem Moment, dass ich meine eigene Angst nicht verstand. Dass ich nicht verstehen konnte, wovor ich mich so fürchtete, und nicht wusste, wie ich anfangen konnte, diese Furcht zu überwinden. Und vielleicht ist das sogar noch heute ein Teil der Dynamik zwischen mir und meiner Mutter. Sie hat oft Angst um mich, sorgt sich um mich, noch immer - möchte aber gleichzeitig, dass ich mutig, stark und unerschrocken bin, meine eigenen Entscheidungen treffe und Wege gehe. Nur um mich manchmal genau dann wieder besorgt zu bremsen, wenn ich gerade dabei bin, meine eigenen Erfahrungen zu machen.

Wenn ich mit meiner Freundin bei meinen Großeltern im Garten nach Kirschen angelte und mich bis auf die letzte Sprosse der Leiter traute, rief sie erschrocken: »Pass bloß auf! Weißt du, was alles passieren kann?!« Wenn ich mir Reitunterricht wünschte, waren ihre Zweifel stärker: »Das ist viel zu gefährlich! Was, wenn du dir etwas brichst?« Aber wenn ich Angst auf dem Sprungturm hatte oder Lampenfieber vor einem Auftritt, schob sie mich an, mutig zu sein und meine Aufregung oder Unsicherheit zu überwinden. »Du bist doch sonst nicht so ängstlich!« Es gab nicht selten Momente in meiner Kindheit, in denen ich nicht ganz sicher war, ob ich mir gerade zu viel oder zu wenig zutraute. Und einem kleinen Teil von mir geht es vielleicht sogar noch immer so. Zu mutig oder zu ängstlich? Wann springen, wann festhalten, wann loslassen? Wenn du acht Jahre alt bist, geht es um ein Dreimeterbrett. Später geht es um die Fragen, wohin wir wollen, wer wir werden, was wir studieren, wo wir leben, wohin wir reisen wollen - was uns glücklich macht.

 

Es ist eine bekannte Übung in der Meditation und sogar in der Psychotherapie, sich visuell eine Situation aus der Kindheit, die einen noch immer beschäftigt, vorzustellen. Dabei hilft es, unsere Augen zu schließen, unsere rechte Handfläche offen auf unsere Brust zu legen und tief zu atmen, während sich vor uns die Szene Stück für Stück aufbaut. Vorsichtig nähern wir uns unserem jüngeren Ich, setzen uns zu ihm und sagen all das, was wir in dieser Situation gern gehört und gebraucht hätten.


»Hab keine Angst. Der Sprung kribbelt im Bauch, aber so schnell, wie der erste Schreck vorbei ist, verwandelt er sich in Euphorie. Das ist dieses Gefühl, das dich grinsen und lachen und dich ganz frei und leicht fühlen lässt. Das Eintauchen geht so schnell, dass du es kaum bemerkst, bevor deine Arme und Beine instinktiv die Schwimmbewegungen beginnen und du wie ein Korken wieder nach oben schnellst. Hab keine Angst davor, zu fallen. Wenn du selbst entscheidest, wann du springst, fühlt es sich nämlich wie Fliegen an.«


Wir selbst sind nun die Erwachsenen, die wir als Kinder manchmal gebraucht hätten und die unserem inneren Kind noch immer beistehen können. Wir haben auch als Erwachsene noch die Chance, vergangene Situationen zu heilen und besser zu verstehen. Nicht selten haben wir nämlich schon als Kinder, wann immer wir eine Angst...
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