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Rosenblütensommer

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
350 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am28.05.20211. Aufl. 2021
Die 40-jährige Caro Swanson braucht dringend eine Auszeit, und die Anzeige in THE LADY schickt der Himmel: Gesellschafterin für älteren Gentleman auf dem schottischen Land gesucht. Der charmante Sir Munro lebt im Paradies und hat einen Sohn namens Alec, mit dem Caro vor 20 Jahren eine heiße Affäre hatte. Erneut knistert es, und als sich herausstellt, dass das traumhafte Anwesen hoch verschuldet ist, verspricht die Suche nach der verschollenen Rezeptur eines Rosenblütenparfüms Rettung. Für Caro nimmt damit ein magischer Sommer seinen Lauf ...


Katie Fforde lebt mit ihrer Familie in Gloucestershire und hat über zwanzig Romane veröffentlicht, die in Großbritannien allesamt Bestseller waren. Darüber hinaus ist sie als Drehbuchautorin erfolgreich, und ihre romantischen Beziehungsgeschichten begeistern auch in der ZDF-Serie Herzkino ein Millionenpublikum.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie 40-jährige Caro Swanson braucht dringend eine Auszeit, und die Anzeige in THE LADY schickt der Himmel: Gesellschafterin für älteren Gentleman auf dem schottischen Land gesucht. Der charmante Sir Munro lebt im Paradies und hat einen Sohn namens Alec, mit dem Caro vor 20 Jahren eine heiße Affäre hatte. Erneut knistert es, und als sich herausstellt, dass das traumhafte Anwesen hoch verschuldet ist, verspricht die Suche nach der verschollenen Rezeptur eines Rosenblütenparfüms Rettung. Für Caro nimmt damit ein magischer Sommer seinen Lauf ...


Katie Fforde lebt mit ihrer Familie in Gloucestershire und hat über zwanzig Romane veröffentlicht, die in Großbritannien allesamt Bestseller waren. Darüber hinaus ist sie als Drehbuchautorin erfolgreich, und ihre romantischen Beziehungsgeschichten begeistern auch in der ZDF-Serie Herzkino ein Millionenpublikum.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751703505
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum28.05.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5420613
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

»Ein Wohnwagen.« Caro schaute sich um und versuchte, nicht enttäuscht zu klingen. Es war nicht mal ein hübscher. Die Einrichtung bestand aus lauter Kunststoff, und es roch stark nach altem Teppich.

»Ja, das tut mir leid«, sagte die Frau, die sie zu ihrem vorübergehenden Zuhause geführt hatte. »Es gibt auch ein Cottage, aber daran muss einiges getan werden, bevor es wieder bewohnbar ist. Es war vermietet und ist im Moment nicht gästetauglich.«

Für Caros Empfinden klang sie nicht angemessen bedauernd. Heather, so hatte sie sich ihr vorgestellt, war in den späten mittleren Jahren, trug ihre grau melierten Haare zu einem akkuraten Bob geschnitten und schien durchaus ein freundlicher Mensch zu sein. Sie wusste aber nicht und konnte auch gar nicht wissen, wie enttäuscht Caro über ihre Unterbringung war.

Bei dem Vorstellungsgespräch, das in einem Londoner Hotel stattgefunden hatte, war die Rede von einem typisch schottischen Hochland-Cottage gewesen. Caro hatte sich dabei ein niedriges Häuschen aus Feldsteinen mit Ziegel- oder sogar Schilfdach vorgestellt. Schottland und Schilfdächer, dessen war sie sich nicht sicher, aber das Bild hatte ihr gefallen, und sie hatte gleich den Geruch von Torffeuer und Tannengrün in der Nase gehabt. Mrs Leonie Gordon (»Nennen Sie mich Lennie«), bei der sie sich vorgestellt hatte, war nett gewesen. Ziemlich vornehm zwar, aber doch wohlwollend und freundlich. Ein müffelnder Wohnwagen gehörte nicht zur Abmachung.

»Ich lasse Sie jetzt allein, damit Sie sich einrichten können«, sagte Heather, nachdem sie den Wohnbereich von der Tür aus flüchtig inspiziert hatte. »Dann kommen Sie ins Haus zum Sherry. Murdo nimmt gegen sechs immer einen Drink. Mit etwas Glück werden die anderen auch alle da sein, und Sie können sie kennenlernen. Allerdings weiß ich nicht, ob Alec kommen wird. Er ist unterwegs gewesen. Deshalb ist auch das Cottage noch nicht fertig. Also, in einer halben Stunde? Genügt Ihnen das?«

»Das sollte reichen.« Caro fühlte sich niedergeschlagen. Wahrscheinlich, weil sie eine lange Fahrt hinter sich hatte und weil es ihr schwergefallen war, sich von Posy zu verabschieden, ihrer Tochter. Und hoffentlich nicht, weil es womöglich ein schrecklicher Fehler war, die Stelle anzunehmen. Andererseits war es nur für einen Monat. Das sollte doch zu überstehen sein, oder?

Als sie das Bettzeug befühlte, um festzustellen, ob es klamm war, überlegte sie, Posy schnell ein Foto vom Wohnwagen zu schicken. Aber vermutlich würde sie es erst viel später versenden können, da sie im Wohnwagen bestimmt kein WLAN hatte (wenigstens schien das Bettzeug trocken zu sein). Das Foto würde Posy zum Lachen bringen. Sie wusste nur, dass ihre Mutter einen älteren Herrn in Schottland betreuen würde - hauptsächlich, damit er keinen Unfug anstellte, wie Lennie, seine Tochter, meinte. Caro hegte schon ihr Leben lang den Wunsch, sich mal auf eine Anzeige in der Lady zu bewerben, und davon abgesehen, wollte sie zu Beginn von Posys Australienreise einmal etwas ganz anderes machen, damit sie sich zu Hause auf ihrem Kahn auf der Themse nicht einsam fühlte.

Sie dachte nicht im Traum daran, ihrer Tochter zu erzählen, aus welchem Grund sie den Job außerdem angenommen hatte, denn den wollte sie sich selbst kaum eingestehen.

Da Caro so gar keine Lust zum Auspacken verspürte, sorgte sie nur für ein vorzeigbares Äußeres, bevor sie sich zum Herrenhaus begeben würde. Sie gab sich nicht so viel Mühe wie für das Vorstellungsgespräch (Rock, hohe Stiefel, Fönfrisur und helle Strähnchen vom Friseur), sondern vergewisserte sich nur, dass ihre Jeans sauber war und ihr Make-up halbwegs intakt, und knetete ihre Haare, die ohne Profibehandlung immer wieder lockig wurden. Sie zog sich ihren Kaschmirponcho über den Pullover, weil sie sich darin wohlfühlte und überzeugt war, in Schottland zu frieren. Es kam ihr vor wie Winter, obwohl schon Ende April war. Tatsächlich waren erste Anzeichen des Frühlings zwischen den verwelkten Farnen zu sehen, die im Schutz der großen Granitbrocken wuchsen. Auf den Bergen lag noch viel Schnee, wie sie Posy später noch berichten würde. Hier hinkten die wärmeren Jahreszeiten beträchtlich hinterher. Sie würde noch froh sein, einige Pullover mitgebracht zu haben.

Während sie den Weg entlang auf das Haus zuging, überlegte sie, wie sie es Posy beschreiben könnte. Dass ihre Tochter mit ihren zwanzig Jahren wusste, wie Schottischer Baroniestil aussah, glaubte sie nicht. Stell dir vor, wie gruselige schwarze Vögel von einem riesigen Haus mit lauter Türmen auffliegen, und lass dann die gruseligen Vögel weg, würde sie schreiben - es ist riesig, es ist grau, es hat Türme und sieht nicht anheimelnd aus.

Im Stillen hoffte Caro auf verschossene karierte Teppiche, ausgestopfte Jagdtrophäen und ein prasselndes Kaminfeuer. Sie hätte nicht mal was dagegen, wenn das Feuer ein bisschen rauchte, Hauptsache, sie sah Flammen. Auf ihrem Kahn, den sie von ihren Eltern geerbt hatte, gab es keine Heizung mit sichtbarer Flamme, und das war für ihren Geschmack einer der wenigen Nachteile. Sie glich ihn mit einer Fülle von Kerzen aus.

Jetzt wünschte sie, sie hätte sich über ihre doppelte Kaschmirschicht noch Mantel und Schal angezogen, denn der Wind wehte scharf genug, »um Mais zu schälen«, wie ihr Vater gern sagte. Außerdem hoffte sie, von neugierigen Fragen verschont zu werden. Murdo würde sie natürlich einiges fragen, aber sie wollte nicht auch noch von allen anderen gelöchert werden. Es war sicherlich keine Schande, als Verkäuferin gearbeitet zu haben, und sie war nur ohne Job, weil die Inhaber das Geschäft aufgegeben hatten, doch das klang auch nicht beeindruckend.

Im Grunde war sie für die Aufgabe in vieler Hinsicht die Richtige. Sie konnte Bridge und Schach spielen, mittelprächtig zumindest, sie konnte gut kochen (ihre Rühreier fanden viele ausgezeichnet, und Rühreier mochte Murdo am liebsten, so hieß es), und sie hatte eine angenehme Sprechstimme, wie Lennie seinerzeit beim Vorstellungsgespräch gemeint hatte. Das war ein Plus, denn schließlich sollte sie Murdo aus der Zeitung vorlesen, weil er die kleine Schrift nicht mehr erkennen konnte. Offenbar las er am liebsten die Leserbriefe, damit er sich laut ereifern oder beifällig nicken und brummen konnte. Die erste Prüfung hatte sie bestanden, und nachdem Lennie sie für gut befunden hatte, sollte sie jetzt den Mann kennenlernen, dessen Meinung wirklich zählte. Mit dem Messinghirschkopf an der Haustür klopfte sie an.

Heather öffnete und ließ Caro in einen Flur, der zufriedenstellend schottisch aussah. Er war sehr groß und machte den Eindruck, als wäre seit Generationen nichts darin verändert worden. An den Wänden hingen wie erhofft ausgestopfte Köpfe von Wildtieren, die wohl längst zu Staub zerfallene Ahnen einmal erlegt hatten, und die verschossenen karierten Teppiche hatten Risse, die mit Tape geklebt waren. Es roch durchdringend nach Torfrauch, was das schottische Ambiente vervollständigte. Caro seufzte glücklich. Das war es, weshalb sie über vierhundert Meilen weit nach Norden gefahren war.

Die Möbel stammten aus verschiedenen Epochen, aber kein Stück davon war neu. Aus einem Ledersessel quoll die Rosshaarfüllung, wo das Klebeband - damit wurde hier scheinbar alles repariert - sich wieder ablöste. Caro hätte gern ein paar Augenblicke Zeit gehabt, um sich ihre neue Umgebung anzusehen, doch Heather hatte zu tun.

»Also«, sagte die ältere Frau energisch. »Er ist im Wohnzimmer. Seien Sie so gut und stellen Sie sich selbst vor. Ich sorge derweil für die Getränke.«

Da Caro zum Personal gehörte und kein Gast war, konnte sie den Vorschlag lediglich befolgen, so schwer es ihr auch fiel. Sie war nicht schüchtern, doch der Gedanke, allein vor ihren neuen Arbeitgeber zu treten, ohne jemanden als Puffer bei sich zu haben, war entmutigend. Allerdings konnte sie unmöglich im Flur herumlungern, auch wenn sie darauf brannte, die historischen Karten und Familienporträts genauer zu betrachten. Sie holte tief Luft und ging durch zum Wohnzimmer.

Das Erste, was sie beeindruckte, war das große Erkerfenster mit der wunderbaren Aussicht über den Loch. Die Hügel und Berge dahinter waren wahrlich majestätisch, und Caro hätte auch sie zu gern länger bestaunt. Doch sie war nicht wegen der Landschaft hergekommen, und am Kamin stand ein beeindruckender alter Herr, der von Kopf bis Fuß in Tweed gekleidet war.

Er kam ihr vage bekannt vor, und dann stellte sie fest, dass er ihrem Vater ein bisschen ähnelte. Durchdringend blaue Augen unter buschigen rotblonden Brauen, wettergebräunte Haut und ein resoluter Mund. Dass er kaum noch etwas sah, änderte an seinem stechenden Blick offenbar nichts.

Ihr war sofort klar, dass sie nur diese eine Chance hatte, es richtig anzugehen. Wenn sie jetzt Angst zeigte, würde er sie permanent einschüchtern und herumschubsen. Davor hatte Lennie sie beim Vorstellungsgespräch gewarnt, und sie selbst hatte mit Herren der alten Schule, die es gewohnt waren, ihren Willen zu bekommen, schon ähnliche Erfahrungen gemacht.

»Hallo!«, grüßte sie und ging auf ihn zu. »Ich bin Caro Fitzwarren.« Sie schüttelte ihm die Hand.

»Sie sind also meine Aufpasserin, hm?«

Schon halb darauf gefasst, weggeschickt zu werden und mit dem nächsten Zug nach London zurückzufahren, fällte sie eine Entscheidung. »Ihre Aufpasserin? Ach herrje! Ich dachte, ich soll hier ein bisschen harmloses Rummy spielen und Ihnen beim Patiencen-Legen über die Schulter blicken. Oder die weniger unfreundlichen Leserbriefe in der Times vorlesen....

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Katie Fforde lebt mit ihrer Familie in Gloucestershire und hat über zwanzig Romane veröffentlicht, die in Großbritannien allesamt Bestseller waren. Darüber hinaus ist sie als Drehbuchautorin erfolgreich, und ihre romantischen Beziehungsgeschichten begeistern auch in der ZDF-Serie Herzkino ein Millionenpublikum.
Rosenblütensommer

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