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Almost Speechless. Die Tiefe deiner Worte

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
370 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am06.05.2021Auflage
**Bist du bereit, der Liebe zu vertrauen?** Paulina liebt Worte - und doch ist sie nahezu stumm. Eine Kommunikationsstörung namens Selektiver Mutismus macht es der kreativen Studentin der Academy of Arts fast unmöglich, sich mit anderen auszutauschen. Zuflucht findet Paulina in ihren Geschichten, in denen sie Tag und Nacht ihre Protagonisten die Dinge sagen lässt, die ihr nicht über die Lippen kommen. Und bei Adrian, dem rebellischen Sprayer, der plötzlich an der Akademie auftaucht und mit jedem Blick ihr Herz höherschlagen lässt. Wenn sie doch nur mit ihm sprechen könnte ... Herzklopfen pur! Eine Geschichten liebende Studentin, die lernen muss zu vertrauen, und ein vorbestrafter Bad Boy, bei dem allein sie sich fallen lassen kann. Die perfekte Liebesgeschichte für alle, die an die Magie der Worte glauben. //»Almost Speechless. Die Tiefe deiner Worte« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Sina Müller lebt mit ihrem Sohn, ihrem Freund und ihren beiden Katzen im Süden Deutschlands. Hoffnungsvoll romantisch - das trifft nicht nur auf die Autorin selbst zu, sondern auch auf die Protagonistinnen ihrer gefühlvollen Romane, die sie neben ihrem Beruf als Marketingspezialistin in jeder freien Minute schreibt. Findet sich dann doch noch etwas Zeit, tanzt die Freiburgerin gerne auf Konzerten oder widmet sich allerlei kreativen Näh- und Bastelprojekten.
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Produkt

Klappentext**Bist du bereit, der Liebe zu vertrauen?** Paulina liebt Worte - und doch ist sie nahezu stumm. Eine Kommunikationsstörung namens Selektiver Mutismus macht es der kreativen Studentin der Academy of Arts fast unmöglich, sich mit anderen auszutauschen. Zuflucht findet Paulina in ihren Geschichten, in denen sie Tag und Nacht ihre Protagonisten die Dinge sagen lässt, die ihr nicht über die Lippen kommen. Und bei Adrian, dem rebellischen Sprayer, der plötzlich an der Akademie auftaucht und mit jedem Blick ihr Herz höherschlagen lässt. Wenn sie doch nur mit ihm sprechen könnte ... Herzklopfen pur! Eine Geschichten liebende Studentin, die lernen muss zu vertrauen, und ein vorbestrafter Bad Boy, bei dem allein sie sich fallen lassen kann. Die perfekte Liebesgeschichte für alle, die an die Magie der Worte glauben. //»Almost Speechless. Die Tiefe deiner Worte« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Sina Müller lebt mit ihrem Sohn, ihrem Freund und ihren beiden Katzen im Süden Deutschlands. Hoffnungsvoll romantisch - das trifft nicht nur auf die Autorin selbst zu, sondern auch auf die Protagonistinnen ihrer gefühlvollen Romane, die sie neben ihrem Beruf als Marketingspezialistin in jeder freien Minute schreibt. Findet sich dann doch noch etwas Zeit, tanzt die Freiburgerin gerne auf Konzerten oder widmet sich allerlei kreativen Näh- und Bastelprojekten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646605983
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum06.05.2021
AuflageAuflage
Seiten370 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2851 Kbytes
Artikel-Nr.5682989
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1: Zurück zu mir

Paulina

»Paulina!«

Lee rennt mit ausgebreiteten Armen auf mich zu, als ich mich eilig von unserem Hausmeister Elio verabschiede, aus dem Kleinbus aussteige und das Gelände der Academy of Arts betrete. Ihre langen blonden Haare glänzen in der Herbstsonne, ihre Haut ist sommerlich gebräunt und sie sieht atemberaubend aus.

Ich nehme einen langen Atemzug und spüre, wie eine tiefe Ruhe in mir einkehrt. Vor einem Jahr habe ich den ersten Schritt getan und mein Studium in dieser Talentschmiede begonnen. Als eine der Jüngsten im Jahrgang war es nicht immer einfach. Zumal ich es hasse aufzufallen und eine Sonderrolle einzunehmen. In Lee habe ich nicht nur eine liebe Freundin und Zimmernachbarin gefunden, sondern besonders eine Mentorin, die mein Sprachrohr ist. Die auf mich aufpasst und mich durch den Dschungel der Hochschule lotst.

»Komm her!« Sie streckt ihre Hände nach mir aus und zieht mich in eine enge Umarmung.

Ein Gefühl der Geborgenheit durchströmt mich und ich spüre, wie meine Mundwinkel ein Stückchen nach oben wandern.

»Du musst mir unbedingt alles über deine Ferien erzählen. Und dein neues Buchprojekt. Und -« Lee hält inne und schiebt mich eine Armesbreite von sich weg. Ihr Lächeln ist strahlend und erst jetzt wird mir bewusst, wie sehr ich sie vermisst habe. »Du bist älter geworden.«

Sie zwinkert mir zu und entlockt mir ein genervtes Stöhnen. Weiß sie doch zu gut, dass ich Geburtstage hasse. Nein, das stimmt nicht. Ich hasse Überraschungen, weil ich nie weiß, wie ich damit umgehen soll. Weil sie zu viel Aufmerksamkeit bedeuten und mich daher verunsichern.

»Happy Birthday, Kleine!«

Schnell schaue ich mich um und hoffe, dass niemand ihre Glückwünsche mitbekommen hat. Vielleicht hätte ich doch erst morgen anreisen sollen, dann wäre mir das alles erspart geblieben. Ich weiß, dass es Lee nur lieb meint, und deshalb schenke ich ihr ein dankbares Lächeln.

»Wo sind die anderen?«, lenke ich ab, hake mich bei Lee unter und ziehe sie in Richtung des hellgelb getünchten ehemaligen Klosters, das die Academy of Arts - kurz AcA genannt - beherbergt. Glücklich lasse ich meinen Blick über das alte Gebäude schweifen, das so herrschaftlich und ehrwürdig aussieht und dadurch schon oft Schauplatz meiner Geschichten war, die in der Vergangenheit spielen. Die burgähnliche Anlage ist auf einer Anhöhe nahe dem Örtchen Lieberose erbaut und selbst wenn man an keinen Gott glaubt, spürt man in jedem Winkel die Anwesenheit einer höheren Macht. Ich liebe diesen Ort, der mit seinen goldenen Statuen und den weiß getünchten Säulen dem Setting eines Sissi-Films oder einer Märchenadaption gleicht. Vom nahe gelegenen Wald weht mir der würzige Duft der Nadelbäume entgegen, der mich an die Wochenendausflüge in meiner Kindheit erinnert. Immer dann, wenn es meinen Eltern in Bochum zu stickig wurde, fuhren wir zum Kemnader See.

»Nias Bus kommt erst später an. Und Toni ... na ja, schätze, du musst mit mir vorliebnehmen. Aber ich habe eine supercoole Überraschung für dich. Und Mathilda -« Sie schlägt sich die Hände vor den Mund, als hätte sie sich eben verplappert. Unwillkürlich muss ich schmunzeln, denn die Erwähnung unserer Küchenfee kann nur eines bedeuten: Lee hat leckeres Essen für mich organisiert. Mein Magen knurrt nach der langen Reise und auf die Toilette müsste ich auch dringend.

Ich begrüße ein paar meiner Kommilitonen, die auf dem Campus rumstehen, und eile durch den großen Torbogen in Richtung Mädchentrakt. Seltsam, wie vertraut sich hier alles anfühlt. Es ist, als würde ich nach Hause kommen. In meiner alten Schule habe ich mich immer fremd gefühlt. Ich war das stumme Mädchen, das erst schräg angeschaut und später nicht mehr beachtet wurde. Ich war da. Geduldet. Mehr aber auch nicht. Was für ein Glücksfall es doch war, dass meine damalige Deutschlehrerin den Kontakt zu Corinna hergestellt hat. Wäre sie nicht von meinem Talent überzeugt gewesen, wäre ich niemals hier gelandet, denn sie ist Scout für die AcA und dafür zuständig, den Nachwuchs zu rekrutieren. Corinna musste mich nicht lange überzeugen, denn schon während meiner ersten Recherchen über diese Kunsthochschule habe ich herausgefunden, dass man sich auf der Academy of Arts nicht bewerben kann. Entweder ein Scout ist von deinem Können überzeugt oder du schaffst es nie in diese außergewöhnliche Talentschmiede. Obwohl wir uns vom ersten Augenblick an gut verstanden haben, sehe ich meinen Scout viel zu selten. Corinna wohnt zwar auf dem Stiftsgelände im Wald, in dem eigens für die Scouts und Dozenten ultramoderne Würfelhäuser aus Beton erbaut wurden, sie ist aber viel unterwegs - immer auf der Suche nach neuen Talenten.

»Ach, ich habe dich echt vermisst«, schnieft Lee und schmiegt sich eng an mich.

Gemeinsam betreten wir das herrschaftliche Gebäude und laufen zufrieden die Flure und Treppen entlang, die wir schon so oft gemeinsam gegangen sind. Alles fühlt sich so vertraut an und ich grinse glücklich.

In Momenten wie diesen wird mir bewusst, wie viel Glück ich gehabt habe, denn die AcA ist anders als andere Hochschulen. Was hier zählt, ist die Kreativität und unsere Bereitschaft, diese in all ihren Facetten auszuleben. Dazu gehört auch, dass sie so seltsamen Wesen wie mir eine Chance geben. Denn wo sonst hätte ich meiner Leidenschaft - dem Schreiben - nachgehen können? Stumm, wie ich in manchen Situationen bin, falle ich in vielerlei Hinsicht durchs Raster. Ich passe nicht ins System. Mündliche Prüfungen sind dank meines Selektiven Mutismus kaum zu bewerkstelligen. Bei Druck blockiere ich. Hier in Lieberose habe ich aber einen Raum gefunden, in dem ich mich entfalten kann. In dem ich sein kann, wie ich bin, in dem ich wachsen kann - an Herausforderungen, die mich weiterbringen, aber niemals in die Knie zwingen.

Mit der mir entgegengebrachten Wertschätzung und der Achtsamkeit, mit der die Dozenten hier mit mir umgehen, habe ich im letzten Jahr mehr geschafft, als ich jemals zu träumen gewagt habe.

»Bist du schon aufgeregt?«, will Lee von mir wissen und rempelt mich spielerisch an, als wir vor unserer Zimmertür stehen.

»Muss ich die Augen zumachen?« Mit Lee fällt es mir seltsam leicht zu reden. Sie hat mir von Anfang an gar keine andere Chance gegeben, hat einfach drauflosgeplappert, bis ich meine Scheu verloren habe. Dabei tue ich mich sonst mit Fremden meistens schwer.

»Warte.«

Sie tritt hinter mich und schon fühle ich ihre kühlen, zarten Hände auf meinem Gesicht. Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt, wie sie mit diesen kleinen Fingerchen die imposantesten Skulpturen aus Stein erschaffen kann. Lee ist im Kunstzug und hat sich auf Bildhauerei spezialisiert. Sie schiebt mich in unser Zimmer und gibt blitzschnell meine Augen frei. »Tadadadaaa!«

Als Erstes nehme ich den Geruch nach Zimtschnecken wahr, der mir das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Dann sehe ich einen liebevoll gedeckten Tisch in der Mitte unseres Zimmers. Blumen stehen darauf und ein paar kunstvoll eingepackte Geschenke. Über meinem Bett hängt eine quietschbunte Wimpelgirlande, die die Aufschrift Happy Birthday trägt.

Ich bedecke mit den Händen meinen Mund, der voller Staunen aufgeklappt ist. Verzweifelt suche ich nach Worten, die ich wieder einmal nicht finde, die unkoordiniert in meinem Kopf herumwirbeln und die wildesten Dankeshymnen ergeben.

Ich hoffe, Lee kann auch nur ansatzweise erahnen, was sie mit dieser Geste in mir auslöst.

»Wow«, bringe ich heraus und lasse mich von Lee an den Tisch führen.

»Ich weiß ja, dass du Überraschungen nicht magst. Aber: Man wird nur einmal im Leben volljährig. Morgen gibt es dann noch mit der ganzen Meute eine Party bei Vincent im Betonklotz. Toni konnte ihn sogar überreden, extra für dich aufzulegen. Du sollst ihm noch eine Liste mit deinen Lieblingssongs geben. So, und jetzt nimm Platz, Geburtstagskind!«

Sie drückt mich auf den Stuhl, auf dem ich für gewöhnlich sitze, wenn wir uns in unserem winzigen Zimmer aufhalten. Oft schreibe ich hier bis tief in die Nacht hinein, wenn ich denke, es wird Zeit, das Schreibzimmer zu verlassen, weil alle anderen schon schlafen und es sich seltsam anfühlt, nachts allein auf den Fluren herumzugeistern.

Lee wuselt um mich herum und schon sprüht eine kleine Fontaine, die in einem Berg Zimtschnecken steckt, funkelnde Sternchen in die Luft. Lee schmettert währenddessen ein Ständchen und bringt mich mit ihrer ziemlich schiefen Darbietung zum Kichern.

Nach einer liebevollen Umarmung drückt sie mir ein paar Geschenke in die Hand.

»Pack aus! Wir haben nicht ewig Zeit. Gleich gibt es Abendessen und die anderen wollen auch noch was von dir haben.«

Ich stöhne. Und grinse breit. »Was habe ich euch vermisst. Und diesen ganzen Stress!«

Schon schnappe ich mir eines der Geschenke und fahre vorsichtig über das Papier. Ich mag es, mir zu überlegen, was mir meine Freunde...
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Sina Müller lebt mit ihrem Sohn, ihrem Freund und ihren beiden Katzen im Süden Deutschlands. Hoffnungsvoll romantisch - das trifft nicht nur auf die Autorin selbst zu, sondern auch auf die Protagonistinnen ihrer gefühlvollen Romane, die sie neben ihrem Beruf als Marketingspezialistin in jeder freien Minute schreibt. Findet sich dann doch noch etwas Zeit, tanzt die Freiburgerin gerne auf Konzerten oder widmet sich allerlei kreativen Näh- und Bastelprojekten.