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Color my Love

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
419 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am02.09.2021Auflage
**Alles grau, außer dir** Gelb steht für Optimismus, Blau für innere Ruhe, Grün für Hoffnung - Effi wählt ihre Kleidungsfarben nach ihrer Stimmung. Doch seit sie von ihrem Musikerfreund verlassen wurde, trägt die sonst so lebensfrohe Studentin nur noch Grau. Bis sie in einer Bar ausgerechnet ihrem frischgebackenen Ex über den Weg läuft und um ihn eifersüchtig zu machen, kurzerhand den heißesten Typen im Raum küsst. Fin heißt der geheimnisvolle Fremde, der nicht nur erstaunlich gut küssen kann, sondern auch für eine regelrechte Explosion an Rottönen in ihrem Kopf sorgt. Je näher Effi ihm aber kommt, desto mehr spürt sie, dass sie all ihre Farben brauchen wird, um die Dunkelheit seines Herzens zu durchbrechen. Textauszug: Ich wusste genau, warum ich diese Art von Mann normalerweise mied. Allein die Anwesenheit eines so selbstbewusst wirkenden, attraktiven Typen reichte aus, damit ich mich klein, erbärmlich und nicht genug fühlte. Nicht schön genug, nicht schlank genug, nicht witzig genug, nicht klug genug ... Die Liste war lang und spulte sich unaufhörlich in meinem Kopf ab, während ich in seine Augen sah. Auch in dem schwachen rotstichigen Licht konnte ich erkennen, dass sie stechend blau waren. Ich schluckte und musste mich zwingen, die nächsten Worte über meine Zungenspitze zu stoßen. »Wäre es für dich in Ordnung, wenn ich dich kurz küssen würde?« Seine Augenbrauen wanderten hinauf. »Wie bitte?« Sogar seine Stimme war attraktiv. Tief und warm, mit einem sanften Basston, der darin mitschwang. Ich räusperte mich, um mein Krächzen ein wenig hübscher klingen zu lassen. »Darf ich dich küssen? Nur kurz und völlig ohne weiterführende Hintergedanken, versprochen. Ich bräuchte nur ganz dringend jemanden, der mich für ungefähr fünf Sekunden küsst. Bitte. Wäre das in Ordnung?« Er sah mir nur ernst in die Augen und legte den Kopf ein wenig schief. »Nur zu.« //Der Liebesroman »Color my Love« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Merit Niemeitz wurde 1995 in Berlin geboren und lebt noch immer dort, in einer Wohnung mit unzähligen Flohmarktschätzen, Pflanzen und Büchern. Seit ihrer Kindheit liebt sie Worte und schreibt ihre eigenen Geschichten. Während und nach ihrem Studium der Kulturwissenschaft arbeitet sie seit Jahren in der Buchbranche und möchte eigentlich auch nie etwas anderes tun.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

Klappentext**Alles grau, außer dir** Gelb steht für Optimismus, Blau für innere Ruhe, Grün für Hoffnung - Effi wählt ihre Kleidungsfarben nach ihrer Stimmung. Doch seit sie von ihrem Musikerfreund verlassen wurde, trägt die sonst so lebensfrohe Studentin nur noch Grau. Bis sie in einer Bar ausgerechnet ihrem frischgebackenen Ex über den Weg läuft und um ihn eifersüchtig zu machen, kurzerhand den heißesten Typen im Raum küsst. Fin heißt der geheimnisvolle Fremde, der nicht nur erstaunlich gut küssen kann, sondern auch für eine regelrechte Explosion an Rottönen in ihrem Kopf sorgt. Je näher Effi ihm aber kommt, desto mehr spürt sie, dass sie all ihre Farben brauchen wird, um die Dunkelheit seines Herzens zu durchbrechen. Textauszug: Ich wusste genau, warum ich diese Art von Mann normalerweise mied. Allein die Anwesenheit eines so selbstbewusst wirkenden, attraktiven Typen reichte aus, damit ich mich klein, erbärmlich und nicht genug fühlte. Nicht schön genug, nicht schlank genug, nicht witzig genug, nicht klug genug ... Die Liste war lang und spulte sich unaufhörlich in meinem Kopf ab, während ich in seine Augen sah. Auch in dem schwachen rotstichigen Licht konnte ich erkennen, dass sie stechend blau waren. Ich schluckte und musste mich zwingen, die nächsten Worte über meine Zungenspitze zu stoßen. »Wäre es für dich in Ordnung, wenn ich dich kurz küssen würde?« Seine Augenbrauen wanderten hinauf. »Wie bitte?« Sogar seine Stimme war attraktiv. Tief und warm, mit einem sanften Basston, der darin mitschwang. Ich räusperte mich, um mein Krächzen ein wenig hübscher klingen zu lassen. »Darf ich dich küssen? Nur kurz und völlig ohne weiterführende Hintergedanken, versprochen. Ich bräuchte nur ganz dringend jemanden, der mich für ungefähr fünf Sekunden küsst. Bitte. Wäre das in Ordnung?« Er sah mir nur ernst in die Augen und legte den Kopf ein wenig schief. »Nur zu.« //Der Liebesroman »Color my Love« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//

Merit Niemeitz wurde 1995 in Berlin geboren und lebt noch immer dort, in einer Wohnung mit unzähligen Flohmarktschätzen, Pflanzen und Büchern. Seit ihrer Kindheit liebt sie Worte und schreibt ihre eigenen Geschichten. Während und nach ihrem Studium der Kulturwissenschaft arbeitet sie seit Jahren in der Buchbranche und möchte eigentlich auch nie etwas anderes tun.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646607260
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum02.09.2021
AuflageAuflage
Seiten419 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2526 Kbytes
Artikel-Nr.7060015
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

»Und das ist das Ende der Geschichte.« Ich holte tief Luft und legte die zittrigen Hände um die Tasse vor mir. Der Kaffee darin war längst kalt geworden, aber ich sollte sowieso nicht noch mehr Koffein zu mir nehmen. Seit Tagen befand ich mich in einem seltsamen Zustand, permanent hin- und hergerissen zwischen Lachanfall und Heulkrampf. Beides würde nicht unbedingt einen guten ersten Eindruck vermitteln, den ich bei einem WG-Bewerbungsgespräch bei meinem potenziellen Vermieter hinterlassen wollte.

Bela saß mir gegenüber an seinem Küchentisch und sah mich abwartend an. Er wirkte weder genervt noch ungeduldig, obwohl ich beides hätte nachvollziehen können. Wenn man eine neue Mitbewohnerin suchte, sehnte man sich vermutlich nicht nach einer nervös plappernden Frau, die ungefragt vom traurig-tragischen Ende ihrer letzten Beziehung erzählte. Bela hatte seinen Kaffee längst ausgetrunken und sich meine Erzählung schweigend angehört. Jetzt wünschte ich mir, er hätte mich unterbrochen. Die plötzliche Stille, die zwischen uns hing, verunsicherte mich schlagartig. Ich rutschte an die Kante des Stuhls und presste die Fersen auf den Boden, um nicht nervös mit den Füßen zu wippen.

»Klingt so, als hättest du eine harte Zeit hinter dir«, sagte er schließlich mit einem halben Lächeln. Seine Stimme verriet nicht, ob er sich über mich amüsierte, aber der warme Ausdruck in seinen Augen wirkte aufrichtig mitfühlend. Das machte es noch schlimmer. Seit der Trennung von Levi hatte ich mich immer wieder beschworen, mich zusammenzureißen. Es brachte mir nichts, wenn ich mich in etwas hineinsteigerte, das ich nicht ändern konnte. Ich wusste das. Doch sobald mich jemand ansah und mir das Gefühl gab, mein Schmerz wäre gerechtfertigt, geriet meine Selbstbeherrschung ins Wanken. Auch jetzt wurde der Drang zu weinen immer stärker.

»Was passiert, passiert. Und für irgendetwas wird es gut gewesen sein. Schmerz kann ungemein fruchtbar sein. Alles wird gut. Man lernt immer aus seinen Fehlern, nicht?« Mein Mund spulte all die leeren Floskeln ab, die ich mir in den letzten Tagen eingeredet hatte.

Dabei wusste ich längst, dass das nicht stimmte. Das alles war für gar nichts gut gewesen. Vier Jahre hatte ich an Levi verschwendet, vier Jahre, die ich nie wiederbekommen würde. Schmerz war nicht fruchtbar, sondern einfach nur furchtbar - mein Inneres war ein blutiges Herzfasern-Massaker, aus dem sicher nichts Neues auferstehen würde.

Gott, ich war so kurz davor zu weinen. Und seinem weichen Blick zufolge wusste Bela das ganz genau.

Reiß dich zusammen. Schnell zog ich mir die Ärmel des anthrazitfarbenen Pullover-Kleides über die Handgelenke. Seit Tagen trug ich nur Grau.

»Keine Sorge, ich bin keinesfalls eine Freundin von diesen kitschigen Wandpostern mit motivierenden Sprüchen.«

»Du meinst, so was wie Lächle und die Welt lächelt zurück ?«

»Genau. Oder so was wie Oh, it´s wine o´ clock . Nicht ganz mein Stil.«

Obwohl dieser Spruch in den letzten Tagen durchaus Potenzial entwickelt hatte, zu meinem Lebensmotto zu werden.

»Schade. Eigentlich wollte ich genau deshalb eine Frau als Mitbewohnerin. Damit es hier ein bisschen kitschiger und motivierender wird.«

Er hob bedauernd die Hände und mein Lächeln wurde echter. Mein Körper entkrampfte sich, ich sank wieder gegen die Lehne des Stuhls und überschlug die Beine. Die Tatsache, dass Bela es schaffte, so gelassen und freundlich mit mir umzugehen, obwohl wir uns nicht kannten und er gerade dreißig Minuten lang meine Liebeskummertirade ertragen hatte, machte ihn vermutlich zum wundervollsten Typen in ganz Goldhain. »Ich finde, du hast einen sehr hübschen Einrichtungsstil«, sagte ich und ließ den Blick durch die Küche schweifen. Der schmale Holztisch, an dem wir saßen, war mit Brandflecken und Kerzenwachsabdrücken übersät, an der Wand darüber hing eine Pinnwand mit grobkörnigen Fotos aus Einwegkameras. Ein Bastlampenschirm warf Licht auf unsere Köpfe und tunkte die hellen Wände in Gold. In der Luft hing ein angenehmer Duft von frisch gemahlenem Kaffee und altem Holz.

Es war sauber, aber dennoch ein bisschen chaotisch: Über dem Herd standen Gewürzdosen ungeordnet auf einem Holzbrett, die Kaffeetassen von drei Tagen (oder ebenso vielen WG-Castings) stapelten sich neben der Spüle und auf dem Fensterbrett vertrockneten Minze und Basilikum in trauter Zweisamkeit. Es hatte genau die richtige Prise Unordentlichkeit für mich.

Bereits beim Betreten der Wohnung hatte ich diesen unaufdringlichen Hauch von Gemütlichkeit und Wohlfühlatmosphäre wahrgenommen. Dieser ging nicht nur von der Neunzig-Quadratmeter-Wohnung aus, sondern auch von ihrem Bewohner. Bela wirkte mit den weiten Jogginghosen, dem verwaschenen Shirt und dem wirren Haar etwas verpeilt, aber seine warme, offenherzige Ausstrahlung hatte mich vom ersten Moment an willkommen geheißen. Nach den anstrengenden Begegnungen der vergangenen Tage, die ich auf meiner Wohnungssuche gemacht hatte, war das so wohltuend, dass ich mich sofort entspannt hatte. Vielleicht ein kleines bisschen zu sehr. Ich rechnete jederzeit damit, dass er mich auf höfliche Art vor die Tür setzte.

»Na dann, komm. Ich zeige dir mal das Zimmer, um das es geht«, meinte er stattdessen und erhob sich.

Mein Herz machte einen Satz. Entweder war er extrem freundlich oder er wollte mich tatsächlich noch nicht loswerden.

Ich folgte ihm durch den Flur in den hinteren Bereich der Wohnung. Während wir durch das geräumige Wohnzimmer liefen, warf ich einen Blick durch die bodentiefen Fenster auf die Dachterrasse. Ich konnte bis zur Küche sehen, von der man ebenfalls auf die Terrasse kam. Sie hatte mich schon in der Anzeige begeistert, genau wie der Raum, den wir jetzt betraten.

Er war nicht allzu groß, aber selbst am späten Nachmittag noch so hell, dass ich kurz die Augen zukniff. Vorsichtig blinzelnd ging ich an Bela vorbei weiter hinein und sah mich um. Innerhalb von Sekunden beruhigte sich mein Herzschlag und auch das letzte bisschen Nervosität ebbte ab. Bis auf die dunklen Holzbalken, die sich quer durch den Raum zogen, war er ganz leer. Ich musterte die zarte Maserung des Parketts und die schmalen Lichtstreifen der Abendsonne, in denen winzige Staubkörner tanzten. Wärme, Licht, Gemütlichkeit, dachte ich und schloss erneut die Augen, um tief durchzuatmen. In der Luft lag auch hier der satte Duft von Holz und darunter ein Hauch von verblasstem Lavendel.

Alles an diesem Zimmer fühlte sich richtig an - nach einem potenziellen Zuhause.

Ich ging zu einem der Fenster, die sich an der abgeschrägten Wand befanden und durch die man in den Frühlingshimmel sehen konnte. Die Fetzen grauer Wolken hingen zerrissen über dem sonnenzerfurchten Abendblau.

»Unglaublich schön«, sagte ich leise und strich mit den Fingerspitzen über das Holz eines Balkens. Vor meinem inneren Auge sah ich, wie ich das Bett an diesen Platz stellen würde, um jede Nacht unter den Sternen einschlafen zu können. Natürlich erst, nachdem ich mir ein Bett besorgt hatte. Und nachdem ich Bela irgendwie dazu gebracht hatte, mich entgegen aller Vernunft als Mitbewohnerin in Betracht zu ziehen.

Er stand ein paar Schritte hinter mir an die Wand gelehnt. »Im Sommer auch unglaublich heiß. Ich würde gern sagen, dass man sich daran gewöhnt, aber das wäre gelogen. Ebenso wenig wie an die Treppenstufen.«

»Das ist doch durchaus von Vorteil. Damit spart man sich die Fitnessstudiogebühr. Glaub mir, ich habe meine Wadenmuskulatur schon lang nicht mehr so intensiv gespürt.« Ich deutete demonstrativ auf meine Beine, die immer noch über die fünf Stockwerke klagten.

Er grinste. »Auch wieder wahr. Das könnte ich glatt auf die Miete draufschlagen.«

»Wo du es sagt: Wieso ist das eigentlich so günstig?« Die meisten der bisherigen Zimmer hatten mehr gekostet, einige sogar doppelt so viel wie dieses. Dabei befand sich die Wohnung in einem der schönsten Bezirke der Stadt. Direkt vor der Haustür lag der Götterpark, der seinen Namen den etlichen Statuen verdankte, die in der wild wuchernden Parkanlage verstreut standen. Bis zur Universität dauerte es mit dem Rad nur zehn Minuten und der nächste Supermarkt war direkt um die Ecke.

»Der Hausverwalter ist mein Onkel«, erklärte Bela leicht zerknirscht. »Vitamin B hat leider auch auf dem Wohnungsmarkt etwas Gutes.«

»Du könntest mehr verlangen und dir damit den Studentenjob sparen. Schlecht fürs Karma, aber gut fürs Konto.« Vermutlich war es ziemlich dämlich, ihn auf diese Idee zu bringen, während ich mich um das Zimmer bewarb. Im Grunde hatte ich mich schon von der Hoffnung losgemacht, auch nur eine Chance zu haben. Das Sommersemester hatte gerade erst angefangen und in der Stadt wimmelte es von Studierenden, die nach einer Bleibe suchten. Für diese Wohnung hatte Bela sicher Dutzende Anfragen erhalten.

Er schüttelte den Kopf. »Nicht meine Art. Außerdem mag ich meinen Job. Barkeeper sein ist das perfekte Kontrastprogramm zum BWL-Studium.«

»Fällt dir auch das perfekte Kontrastprogramm zum...
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Merit Niemeitz wurde 1995 in Berlin geboren und lebt noch immer dort, in einer Wohnung mit unzähligen Flohmarktschätzen, Pflanzen und Büchern. Seit ihrer Kindheit liebt sie Worte und schreibt ihre eigenen Geschichten. Während und nach ihrem Studium der Kulturwissenschaft arbeitet sie seit Jahren in der Buchbranche und möchte eigentlich auch nie etwas anderes tun.