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Eine für vier - Der zweite Sommer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am29.02.2016
Lena, Bridget und Carmen freuen sich auf die Ferien. Bis auf Tibby, die in Virginia an einem Filmkurs teilnimmt, wollen alle einen gemütlichen Sommer zu Hause verbringen. Gespannt warten sie darauf, was die JEANS macht, wenn sie nicht auf Reisen geht. Doch dann fährt Bee überstürzt nach Alabama. Wieder einmal trennen sich die Wege der verschwisterten Freundinnen - und die Jeans ist doch wieder unterwegs!


Ann Brashares wuchs mit drei Brüdern in der Nähe von Washington D.C. auf. Sie studierte Philosophie an der Columbia University in New York, unterbrach jedoch das Studium aus finanziellen Gründen und begann, in einem großen amerikanischen Verlag zu arbeiten. Die Arbeit dort gefiel ihr so gut, dass sie nicht mehr an die Uni zurückging und stattdessen einige Jahre als Lektorin tätig war. Seit 2000 widmet sich Ann Brashares ganz dem Schreiben - ihre Serie »Eine Jeans für vier« über vier Freundinnen um die 16 ist weltweit ein durchschlagender Erfolg. Ihr erstes Buch für Erwachsene, »Unser letzter Sommer«, war ein New-York-Times Bestseller in den USA. Brashares lebt mit ihrem Mann, dem Porträtmaler Jacob Collins, und ihren drei Kindern in Brooklyn, New York.
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Produkt

KlappentextLena, Bridget und Carmen freuen sich auf die Ferien. Bis auf Tibby, die in Virginia an einem Filmkurs teilnimmt, wollen alle einen gemütlichen Sommer zu Hause verbringen. Gespannt warten sie darauf, was die JEANS macht, wenn sie nicht auf Reisen geht. Doch dann fährt Bee überstürzt nach Alabama. Wieder einmal trennen sich die Wege der verschwisterten Freundinnen - und die Jeans ist doch wieder unterwegs!


Ann Brashares wuchs mit drei Brüdern in der Nähe von Washington D.C. auf. Sie studierte Philosophie an der Columbia University in New York, unterbrach jedoch das Studium aus finanziellen Gründen und begann, in einem großen amerikanischen Verlag zu arbeiten. Die Arbeit dort gefiel ihr so gut, dass sie nicht mehr an die Uni zurückging und stattdessen einige Jahre als Lektorin tätig war. Seit 2000 widmet sich Ann Brashares ganz dem Schreiben - ihre Serie »Eine Jeans für vier« über vier Freundinnen um die 16 ist weltweit ein durchschlagender Erfolg. Ihr erstes Buch für Erwachsene, »Unser letzter Sommer«, war ein New-York-Times Bestseller in den USA. Brashares lebt mit ihrem Mann, dem Porträtmaler Jacob Collins, und ihren drei Kindern in Brooklyn, New York.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641196417
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum29.02.2016
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse15544 Kbytes
Artikel-Nr.1896390
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


 


 


 


 


 


Um die Veränderungen in sich selbst zu erkennen,
gibt es nichts Besseres,
als an einen unveränderten Ort zurückzukehren.

 


Nelson Mandela

 


 


 


 


 


 


Das Städtchen Burgess in Alabama, Einwohnerzahl 12 042, nahm zwar in Bridgets Kopf einen großen Platz ein, bot als Haltestelle an der Triangel-Buslinie aber wenig Anlass zu großem Trara. Tatsächlich hätte Bridget sie fast verschlafen. Zum Glück wurde sie von dem Ruck wach, als der Fahrer die Bremse zog, und sie hüpfte benommen herum und raffte ihre Taschen zusammen. Sie stürzte so schnell aus dem Bus, dass sie ihren Regenmantel vergaß, der zusammengeknüllt unter dem Sitz lag.

Sie lief zur Stadtmitte und nahm dabei die schmalen, geraden Linien zwischen den Pflastersteinen des Bürgersteigs wahr. Die meisten Ritzen im Pflaster, die man zu sehen bekam, waren falsche Fugen, die in nassen Zement hineingedrückt worden waren. Aber diese hier waren echt. Trotzig, mit voller Wucht, trat Bee auf jede Ritze1 und spürte dabei die Sonne, die ihr auf den Rücken brannte, und in der Brust einen Energiestoß. Endlich unternahm sie etwas. Zwar wusste sie selbst nicht so genau, worauf sie eigentlich aus war, aber Handeln war ihr immer lieber als untätiges Abwarten.

Eine rasche Bestandsaufnahme des Zentrums ergab zwei Kirchen, eine Eisenwarenhandlung, eine Apotheke, einen Waschsalon, eine Eisdiele mit Tischen draußen auf der Straße und ein Gebäude, das nach Gericht aussah. Ein Stück weiter die Market Street entlang sah sie eine malerische Pension, von der sie aber wusste, dass sie zu teuer sein würde, und um die Ecke, in der Royal Street, ein weniger malerisches Haus aus dem neunzehnten Jahrhundert mit einem verwitterten roten Schild, auf dem Royal Street Arms stand. Und darunter: Zimmer zu vermieten.

Sie stieg die Stufen hinauf und klingelte. Eine zierliche Frau in den Fünfzigern kam an die Tür.

Bridget zeigte auf das Schild. »Mir ist Ihr Schild aufgefallen. Ich bin auf der Suche nach einem Zimmer, das ich für ein paar Wochen mieten kann.« Oder für ein paar Monate.

Die Frau nickte und nahm Bridget gründlich in Augenschein. Das Haus gehörte ihr; das konnte Bridget ihr ansehen. Es war groß und früher einmal vermutlich sogar prächtig gewesen, hatte dann aber genau wie die Frau offensichtlich schwere Zeiten durchmachen müssen.

Sie stellten sich einander vor, und die Frau, Mrs Bennett, zeigte Bridget im zweiten Stock ein Zimmer nach vorne raus, das nur einfach möbliert, aber geräumig und sonnig war. Es hatte einen Ventilator an der Decke und war mit einer Kochplatte und einem Mini-Kühlschrank ausgestattet.

»Zu diesem Zimmer hier gehört ein Gemeinschaftsbad und es kostet fünfundsiebzig Dollar die Woche«, erklärte sie.

»Ich nehm´s«, sagte Bridget. Sie würde die Vorlage eines Personalausweises geschickt umgehen müssen, indem sie eine riesige Kaution hinterlegte, aber sie hatte vierhundertfünfzig Dollar in bar mitgebracht und würde hoffentlich bald einen Job finden.

Mrs Bennett leierte die Hausordnung runter und Bridget blätterte das Geld hin.

Als sie ihre Taschen ins Zimmer schaffte, konnte Bee sich nur wundern, wie schnell und leicht die ganze Transaktion über die Bühne gegangen war. Sie war noch keine Stunde in Burgess und hatte schon eine Bleibe. Das Wanderleben war einfacher, als man ihm nachsagte.

Im Zimmer war kein Telefonanschluss, aber draußen im Flur gab es einen Münzapparat. Von dort rief Bridget zu Hause an. Sie hinterließ eine Nachricht für ihren Vater und Perry, dass sie heil und gesund angekommen war.

Sie zog an der Schnur, um den Ventilator in Gang zu setzen, und legte sich aufs Bett. Als sie darüber nachdachte, wie sie sich bei Greta vorstellen würde, ertappte sie sich dabei, dass sie mit der Ferse unten gegen den weißen Metallrahmen schlug. Sie hatte schon so oft versucht, sich diesen Augenblick auszumalen, bekam das aber nicht hin. Es ging einfach nicht.

Das gefiel ihr nicht. Was sie von Greta wollte, so undefinierbar es auch war, würde bei der ersten Pflichtumarmung zerdrückt werden. Sie waren sich fremd und doch lag so viel Schweres zwischen ihnen. So mutig Bee sonst auch war - vor dieser Frau hatte sie Angst, und sie fürchtete sich vor all dem, was sie wusste. Bee wollte das alles wissen und gleichzeitig auch wieder nicht. Sie wollte es auf ihre Weise in Erfahrung bringen.

Bee spürte einen altbekannten Energiestoß durch ihre Glieder surren.

Sie stieg aus dem Bett. Sie schaute in den Spiegel. Manchmal konnte man in einem neuen Spiegel auch etwas Neues entdecken.

Auf den ersten Blick sah sie nur die übliche Verwüstung. Damit hatte es angefangen, als sie aufgehört hatte, Fußball zu spielen. Nein, eigentlich war es schon früher losgegangen, Ende des vorigen Sommers. Sie hatte sich in einen älteren Typen verknallt. Sie hatte sich heftiger verknallt und war mit ihm weiter gegangen, als sie es beabsichtigt hatte. Es war immer Bees Trick gewesen, in Bewegung zu bleiben, und zwar in einem solchen Tempo, dass es erregend und sogar leichtsinnig war. Aber nach dem letzten Sommer hatte sie eine kleine Pause eingelegt, und da hatten die schmerzlichen Dinge - alte, schon vergessen geglaubte Dinge - sie wieder eingeholt. Als der November kam, hatte sie mit dem Fußball aufgehört, gerade als die Talentsucher vom College um sie herumschwirrten. An Weihnachten hatte die Welt einen Geburtstag gefeiert und Bee hatte sich an einen Tod erinnert. Sie hatte ihre Haare mit einer dunklen Schicht Esche # 3 völlig überdeckt. Als es Februar wurde, schlief sie lange und sah fern, wobei sie entschlossen ganze Packungen voller Frühstücksflocken und tütenweise Donuts in persönliche Schwerkraft umwandelte. Das Einzige, was sie noch in der Welt hielt, war die ständige Zuwendung von Carmen, Lena und Tibby. Sie ließen nicht locker und Bridget liebte sie dafür.

Aber als sie länger in den Spiegel schaute, sah sie noch etwas anderes. Sie sah Schutz. Sie hatte eine Fetthülle um ihren Körper. Sie hatte eine Farbschicht auf dem Haar. Und wenn sie wollte, hatte sie auch die Deckung einer Lüge.

Sie sah nicht aus wie Bee Vreeland. Wer sagte denn, dass sie Bee Vreeland sein musste?

 


»Das ist fast so etwas wie eine Vorschau, nicht wahr?«, sagte Tibbys Mutter aufgeregt, als ihr Vater den silbernen Minivan hinter Lowbridge Hall in eine Parklücke fuhr.

Vermutlich hätte Tibby sich weniger daran gestört, wenn ihre Mutter es zum ersten Mal gesagt hätte.

Wie aufgekratzt machte sie die Vorstellung, Tibby ins College abzuschieben? Musste sie das so offen zur Schau tragen? Jetzt konnte Alice sich an ihren fotogenen Kleinkindern freuen, ohne dass sich im Hintergrund so ein störender Teenager herumdrückte.

Eigentlich sollte es doch so sein, dass der Jugendliche sich darüber freute, von zu Hause wegzukommen, und die Eltern traurig waren. Stattdessen war Tibby diejenige, die Trauer empfand. Die strahlende Freude ihrer Mutter führte einen Rollentausch herbei. Wir könnten uns alle beide freuen, dachte Tibby kurz, aber der Widerspruchsgeist in ihr würgte das gleich wieder ab.

Sorgfältig zog Tibby den Reißverschluss an der Tasche ihres neuen Notebooks zu. Es handelte sich um ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk von ihren Eltern, ein weiteres Beispiel dafür, dass sie mit Geschenken abgespeist wurde. Anfangs hatte dieses ganze Zeug in Tibby leichte Gewissensbisse ausgelöst: der Fernseher, der eigene Telefonanschluss, der iMac, die digitale Filmkamera. Dann hatte sie sich gedacht, dass sie sich entweder einfach ignorieren lassen konnte - oder sie konnte ignoriert werden und einen Haufen toller Elektronik haben.

Der Campus von Williamston bot die klassische Szenerie von studentischem Leben. Es gab die mit Ziegelsteinen gepflasterten Wege, das üppige Gras, das von Efeu überwucherte Wohnheim. Das Einzige, was nicht überzeugen konnte, waren die Studenten, die mit großen Augen in der Eingangshalle herumliefen. Sie wirkten wie Außerirdische, die man auf eine realistische Filmkulisse losgelassen hatte. Alle waren noch in der Highschool und sahen aus wie Hochstapler, ganz so, wie Tibby sich fühlte. Sie musste daran denken, wie Nicky mit ihrem Schul-Rucksack auf dem Rücken durchs Haus marschiert war.

Am Fahrstuhl hing ein Zettel mit der Zimmerverteilung. Voller Bangen überflog Tibby die Angaben. Ein Einzelzimmer. Lass es bitte ein Einzelzimmer sein. Da stand ihr Name. Zimmer 6B4. In Zimmer 6B4 schien sonst niemand zu sein. Sie drückte den Fahrstuhlknopf. Jetzt ließ sich die Sache schon besser an.

»In etwas über einem Jahr werden wir das Ganze noch mal machen. Ist das zu fassen?«, fragte ihre Mutter.

»Erstaunlich«, sagte ihr Vater.

»Ja«, sagte Tibby und verdrehte die Augen gen Himmel. Wieso waren sie sich so sicher, dass sie aufs College gehen würde? Was würden sie wohl sagen, wenn sie zu Hause blieb und bei Wallman´s arbeitete? Duncan Howe hatte ihr einmal gesagt, dass sie es in ein paar Jahren zur stellvertretenden Geschäftsleiterin bringen konnte, wenn sie sich eine andere Einstellung zulegte und das Loch in ihrer Nase zuwachsen ließ.

Die Tür zu Zimmer 6B4 stand offen und am Anschlagbrett baumelte an einer Reißzwecke ein Schlüssel. Auf dem Schreibtisch lag ein Haufen Papiere, die sie willkommen hießen und blablabla. Daneben standen ein einzelnes Bett, ein Nachttisch und eine sehr...

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Ann Brashares wuchs mit drei Brüdern in der Nähe von Washington D.C. auf. Sie studierte Philosophie an der Columbia University in New York, unterbrach jedoch das Studium aus finanziellen Gründen und begann, in einem großen amerikanischen Verlag zu arbeiten. Die Arbeit dort gefiel ihr so gut, dass sie nicht mehr an die Uni zurückging und stattdessen einige Jahre als Lektorin tätig war. Seit 2000 widmet sich Ann Brashares ganz dem Schreiben - ihre Serie »Eine Jeans für vier« über vier Freundinnen um die 16 ist weltweit ein durchschlagender Erfolg. Ihr erstes Buch für Erwachsene, »Unser letzter Sommer«, war ein New-York-Times Bestseller in den USA. Brashares lebt mit ihrem Mann, dem Porträtmaler Jacob Collins, und ihren drei Kindern in Brooklyn, New York.