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Der Feind aus alten Tagen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am01.03.20141. Auflage
Ein schweres Gewitter tobt über Amsterdam, als Bankdirektor Martin Ijsbreker erschossen wird. Die vier Gestalten, die in sein Haus eindringen, erledigen nur einen Auftrag. Den Lohn erhalten sie später. Später werden drei tote Junkies in einem Hausboot gefunden. Hoofdinspecteur Halba und Adjudant Guldemeester haben die Ermittlungen ebenso schnell abgeschlossen wie die zum Tod von Bankdirektor Ijsbreker. Klarer Fall: drei tote Junkies = Überdosis Heroin. Ein toter Mann mit Pistole in der Hand und Abschiedsbrief auf dem Tisch = Selbstmord. Als der Commissaris von der Badekur zurückkehrt und sein Team ihm Bericht erstattet von den Vorgängen im Präsidium, den Ermittlungen der Kollegen Halba und Guldemeester und ihren eigenen Beobachtungen, da beschließt der Commissaris, den Fall Ijsbreker nicht auf sich beruhen zu lassen, denn der Bankdirektor stand der Bank de Finance vor, die einem gewissen Willem Fernandus gehört. Willem und er kennen sich schon seit dem Kindergarten, sie sind sogar entfernt miteinander verwandt. Aber befreundet sind sie schon lange nicht mehr. Doch ehe de Gier und Grijpstra richtig loslegen können, sind sie in einen Unfall verwickelt und liegen im Krankenhaus, und der Commissaris wird vom Dienst suspendiert, weil die Reichskriminalpolizei aus Den Haag wegen Korruption ermittelt. Doch das ist noch lange kein Grund für den Commissaris, tatenlos abzuwarten, bis Spuren verwischen und Mörder entwischen.

Janwillem van de Wetering, geboren am 12.02.1931 in Rotterdam als Sohn eines wohlhabenden Gewürzkaufmanns. 1952-1957 lebte er in Südafrika, wo er Chemikalienhändler und Immobilienmakler und Mitglied einer Motorradgang war. 1958 studierte er kurze Zeit Philosophie im City College of London und schrieb im Fischerdorf St. Ives, Cornwall, einen ersten «langatmigen und unlesbaren Roman» (van de Wetering). Im selben Jahr ging er für 18 Monate in das zen-buddhistische Kloster Daitoku-ji in Kyoto (Japan), wo er sich unter der Leitung des Zen-Meisters Oda Sesso der Zen-Lehre und Meditation widmete. Ab 1960 arbeitete er wieder als Großhändler in Kolumbien und Peru, später mit seiner zweiten Frau Juanita, die er in Kolumbien kennengelernt hatte, in Australien. 1966 kehrte er nach Amsterdam zurück, wo er die Firma seines Vaters übernahm., setzte seine Zen-Studien fort und war eine bekannte Kontaktadresse für Zen-Adepten. In seiner Freizeit arbeitete er sieben Jahre lang abends und an den Wochenenden als Aushilfspolizist, wobei er die Prüfungen zum Seargent und Lieutenant ablegte. In Amerika setzte er bei dem bekannten Zen-Meister Walter Nowick und in Schottland bei dem Tibeter Chögyam Trungpa Rinpoche seine spirituelle Suche fort. 1974 begann er mit seine Krimireihe um die Polizeibeamten Grijpstra, de Gier und den namenlosen Commissaris, die in Amsterdam, teilweise auch in Amerika, Japan und Übersee spielen. Van de Wetering siedelte 1975 mit seiner Frau nach Amerika über, wo er seitdem in Surry an der Küste von Maine, in der Nähe der kanadischen Grenze, als Schriftsteller, Skulpturenkünstler und Übersetzer lebte. Sein Werk erschien bisher in 23 Sprachen. Auszeichnungen: Boekenweekgeschenk (1980); Grand Prix de la Litérature Policière (1984).Janwillem van de Wetering verstarb am 4. Juli 2008.
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Produkt

KlappentextEin schweres Gewitter tobt über Amsterdam, als Bankdirektor Martin Ijsbreker erschossen wird. Die vier Gestalten, die in sein Haus eindringen, erledigen nur einen Auftrag. Den Lohn erhalten sie später. Später werden drei tote Junkies in einem Hausboot gefunden. Hoofdinspecteur Halba und Adjudant Guldemeester haben die Ermittlungen ebenso schnell abgeschlossen wie die zum Tod von Bankdirektor Ijsbreker. Klarer Fall: drei tote Junkies = Überdosis Heroin. Ein toter Mann mit Pistole in der Hand und Abschiedsbrief auf dem Tisch = Selbstmord. Als der Commissaris von der Badekur zurückkehrt und sein Team ihm Bericht erstattet von den Vorgängen im Präsidium, den Ermittlungen der Kollegen Halba und Guldemeester und ihren eigenen Beobachtungen, da beschließt der Commissaris, den Fall Ijsbreker nicht auf sich beruhen zu lassen, denn der Bankdirektor stand der Bank de Finance vor, die einem gewissen Willem Fernandus gehört. Willem und er kennen sich schon seit dem Kindergarten, sie sind sogar entfernt miteinander verwandt. Aber befreundet sind sie schon lange nicht mehr. Doch ehe de Gier und Grijpstra richtig loslegen können, sind sie in einen Unfall verwickelt und liegen im Krankenhaus, und der Commissaris wird vom Dienst suspendiert, weil die Reichskriminalpolizei aus Den Haag wegen Korruption ermittelt. Doch das ist noch lange kein Grund für den Commissaris, tatenlos abzuwarten, bis Spuren verwischen und Mörder entwischen.

Janwillem van de Wetering, geboren am 12.02.1931 in Rotterdam als Sohn eines wohlhabenden Gewürzkaufmanns. 1952-1957 lebte er in Südafrika, wo er Chemikalienhändler und Immobilienmakler und Mitglied einer Motorradgang war. 1958 studierte er kurze Zeit Philosophie im City College of London und schrieb im Fischerdorf St. Ives, Cornwall, einen ersten «langatmigen und unlesbaren Roman» (van de Wetering). Im selben Jahr ging er für 18 Monate in das zen-buddhistische Kloster Daitoku-ji in Kyoto (Japan), wo er sich unter der Leitung des Zen-Meisters Oda Sesso der Zen-Lehre und Meditation widmete. Ab 1960 arbeitete er wieder als Großhändler in Kolumbien und Peru, später mit seiner zweiten Frau Juanita, die er in Kolumbien kennengelernt hatte, in Australien. 1966 kehrte er nach Amsterdam zurück, wo er die Firma seines Vaters übernahm., setzte seine Zen-Studien fort und war eine bekannte Kontaktadresse für Zen-Adepten. In seiner Freizeit arbeitete er sieben Jahre lang abends und an den Wochenenden als Aushilfspolizist, wobei er die Prüfungen zum Seargent und Lieutenant ablegte. In Amerika setzte er bei dem bekannten Zen-Meister Walter Nowick und in Schottland bei dem Tibeter Chögyam Trungpa Rinpoche seine spirituelle Suche fort. 1974 begann er mit seine Krimireihe um die Polizeibeamten Grijpstra, de Gier und den namenlosen Commissaris, die in Amsterdam, teilweise auch in Amerika, Japan und Übersee spielen. Van de Wetering siedelte 1975 mit seiner Frau nach Amerika über, wo er seitdem in Surry an der Küste von Maine, in der Nähe der kanadischen Grenze, als Schriftsteller, Skulpturenkünstler und Übersetzer lebte. Sein Werk erschien bisher in 23 Sprachen. Auszeichnungen: Boekenweekgeschenk (1980); Grand Prix de la Litérature Policière (1984).Janwillem van de Wetering verstarb am 4. Juli 2008.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644509016
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum01.03.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.12
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1298325
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


[zur Inhaltsübersicht]

Drei


«Guten Morgen», sagte Brigadier de Gier, ein großer, schlanker Mann mit breiten Schultern, hingefläzt auf seinem Drehstuhl und über einem verbeulten Metallschreibtisch in der hintersten Ecke des grauen Zimmers. «Hat dir der Urlaub gefallen?» Der schwergebaute Adjudant, dessen Körpermassen durch den dreiteiligen dunkelblauen Nadelstreifenanzug auch nicht attraktiver wurden, ging schweigend weiter. «Hallo?», fragte de Gier. «Weißt du noch? Ich bin der Assistent, der sich in den vergangenen zehn Jahren zusammen mit dir abgerackert hat.»

«Bah», sagte Adjudant Grijpstra. Er drehte sich um, ging zurück zur Tür und verschloss sie. Er ging wieder zu de Giers Schreibtisch und drehte sich auf den Fersen um.

«Tu´s nicht!», sagte de Gier. «Bitte. Beim letzten Mal, als du die Tür kaputtgemacht hast, habe ich die Hälfte der Kosten bezahlt. Tu´s nicht, Adjudant.»

«Ha», rief Adjudant Grijpstra. Seine Hand glitt unter die Jacke und kam blitzschnell wieder hervor. Eine silberne Linie schien seine Hand mit der Tür zu verbinden. Ein Stilett zitterte im dünnen Holz.

«Eines schönen Tages wirst du das noch bedauern», sagte de Gier. «Die Spitze der Klinge ragt zehn Zentimeter aus der Tür. Jemand kann sich ekelhaft daran verletzen.»

Jemand ratterte am Türgriff.

«Moment», rief Grijpstra. Er ging zur Tür und schloss auf.

Ein junger Mann in einem völlig verschlissenen Anzug aus Kordsamt mit kleinem Gesicht, über dem zu viel ungekämmtes Haar wuchs, wankte ins Zimmer, beide Hände an die Brust gedrückt. Er stöhnte und beugte sich hustend vor.

«Siehst du?», sagte de Gier. «Auf Cardozo können wir verzichten, aber du könntest Sjaan treffen, unsere schönste Kollegin, oder Juffrouw Antoinette, die Sekretärin des Commissaris. Es ist mir noch nicht gelungen, sie zu überzeugen.»

«Kümmere dich nicht um jeden Dreck», sagte Grijpstra und ließ sich krachend auf seinen Stuhl sinken. «Ich treffe niemand, weil ich immer etwas daneben werfe.»

«Wovon musst du Juffrouw Antoinette überzeugen?», fragte Cardozo.

«Von meiner Unschuld», sagte de Gier. «Sie glaubt, ich hätte vor, eine langweilige, langjährige Beziehung einzugehen, und ich versuche, ihr klarzumachen, dass sie nur kurz zu sein braucht, ein Stündchen oder so, nur zum Beisammensein.»

«Aber dann musst du sie das Essen bezahlen lassen», sagte Grijpstra. «Das wird nichts, Brigadier.»

«Was wird nichts?», fragte de Gier. «Wenn ich das Essen bezahle, dann schaffe ich Verpflichtungen für Juffrouw Antoinette. Dann denkt sie, dass sie etwas gutmachen muss. Ich stehe darüber, ich bin bereit, in aller Demut um sie herumzukriechen.»

«Es war nichts mit einem schönen Urlaub», sagte Grijpstra. «Danach hast du doch vorhin gefragt, nicht wahr? Ich bin heute etwas langsam. Mit Camping ist es auch nichts. Wir sind auf der sumpfigen Wiese beinahe ertrunken. Nellie hat ihr Zelt verloren. Zuerst wurde es von all dem Wasser flachgedrückt, dann wehte es weg. Was übrigens gut war, denn ich bin nach Hause gegangen und habe mich eine Woche lang ausgeruht.»

«Hast du Nellie mitgenommen?», fragte Cardozo.

«Nein», antwortete Grijpstra. «Na, sag mal.»

«Dussel», sagte de Gier und reckte sich. Als er die Arme hob, war unter seiner maßgeschneiderten Jacke eine große Pistole zu sehen. «Meinst du, Nellie weiß immer noch nicht, dass deine Frau weggelaufen ist? Warum liebst du Nellie nicht ganz einfach?»

«Und wenn meine Frau zurückkommt?», fragte Grijpstra. «Man kann nie wissen. Und wenn ich Nellie mit zu mir nehme, bleibt sie vielleicht auch. Zwei Frauen in meinem schönen, leeren, weißgetünchten Haus? Wozu denn? Meine Frau wohnt bei ihrer Schwester in einer teuren Villa in der Provinz. Ich drängele mich doch auch nicht in deren Glück hinein.» Er runzelte wütend die Stirn. «Und was geht dich das an?»

«Bist du denn nicht geschieden?», fragte Cardozo.

«Warum fühlst du dich bedroht, Adjudant?», fragte de Gier. «Deine Frau ist weggelaufen, weil sie dich nicht mag. Nellie ist eine unabhängige Frau. Alle Frauen sind gegenwärtig unabhängig. Kannst du denn nicht einfach höflich gegenüber einem Mitmenschen sein, unabhängig von seinem Geschlecht. Gegenüber einer einsamen Frau, die soeben ihr Zelt verlor und nur noch eine Woche ihres doppelt und dreifach verdienten Urlaubs übrig hat, bevor sie wieder in ihr proppenvolles Hotel zurückgeht und den ganzen Krimskrams allein erledigen muss?»

Grijpstra kramte in seiner Schreibtischschublade. Er fand eine Zigarre, biss die Spitze ab und spuckte sie in den Papierkorb. «Was gibt es sonst noch? Hattet ihr beiden etwas zu tun? Reden wir jetzt über Fälle oder wird weiter in meinem Privatleben herumgestöbert?»

Cardozo betrachtete das in der Tür steckende Messer. «Du wirst besser, Adjudant, du verfehlst die Tür nicht mehr.»

«Ich treffe, worauf ich ziele», sagte Grijpstra nachdrücklich.

«Und warum willst du uns dann nie vorher sagen, auf was du zielst?»

«Gute Frage», sagte Grijpstra. Sein Stuhl schwang herum. «Brigadier, berichte!»

«Ein toter Bankier», sagte de Gier. «Selbstmord, laut Akte. Ich habe einen Bericht gesehen, den Halba und Adjudant Guldemeester von Amts wegen unterzeichnet haben. Weil ich in Friesland war, hatte ich nichts damit zu tun. Drei tote Junkies, Überdosis reines Heroin auf einem Hausboot an der Binnenkant. Auch darum hat Guldemeester sich gekümmert. Ein deutscher Terrorist hat das Aufsuchen einer Telefonzelle nicht überlebt. Sonst nur viel Geschwafel hier im Präsidium, aber das ist interne Politik. Dafür hast du nichts übrig, oder möchtest du noch einiges erfahren?»

«Nein», sagte Grijpstra. «Hat jemand die Mappe mit den täglichen Berichten?»

De Gier stand auf und gab dem Adjudanten eine durchsichtige Plastikmappe mit einem Stapel an den Ecken umgeknickter Papiere darin. «Bitte, alles vollständig da.»

Grijpstra blätterte. «Der tote Bankier wohnte an der Binnenkant? Die toten Junkies zufällig auch?»

«Ja, das sah ich.» De Gier legte die Füße wieder auf den Schreibtisch. «Das Boot liegt gegenüber dem Haus des Selbstmörders. Ich habe es Guldemeester zwar gesagt, aber der sah keine Verbindung.»

«Erzähl mal etwas von der internen Politik», sagte Cardozo. «Ich bin nämlich neugierig.»

De Gier lehnte sich so weit zurück, wie es der quietschende Stuhl zuließ. «Ein Behälter voller Waffen ist aus der Waffenkammer verschwunden. Unsere beiden Pathologen haben sich wieder miteinander gestritten. Eine nicht sehr geheime Untersuchung sagt aus, dass fast alle Putzfrauen bei uns Ausländerinnen sind, die keine Aufenthaltserlaubnis haben. Aus den Kaffeeautomaten sind Münzen geklaut worden. Es ist zur Gewohnheit geworden, schöne weibliche Gefangene höheren Dienstgraden zur Verfügung zu stellen, vor allem nachts.»

«Halba?», fragte Grijpstra. «Das wussten wir bereits.»

«Wir wussten jedoch nicht», sagte de Gier, «dass Reformen beabsichtigt sind.» De Giers große braune Augen glänzten. «Das sagen Besserwisser, die nichts wissen dürften. Journalisten stecken ihre Nase hier rein und schreiben, was ihnen so einfällt. Redakteure fragen, warum Verbrechen nicht aufgeklärt werden und die Spesenrechnungen der höheren Dienstgrade weiterhin steigen. Und der neue Hoofdcommissaris greift noch immer nicht ein.»

«Der Hoofdcommissaris sitzt herum», sagte Grijpstra, «und Hoofdinspecteur Halba schleicht herum. Adjudant Guldemeester schleicht schon seit Monaten mit.»

«Und vier Leichen.» Grijpstra schob die Papiere wieder in die Mappe und schüttelte sie. «Alle in und an der Binnenkant. Hast du die andere Anzeige von der Binnenkant gesehen?»

«Die von der hilflosen alten Frau?», fragte de Gier. «Die sich immer wieder über Musiker beklagt, die sie aus ihrem Haus trommeln wollen? Die Anzeige ist bekannt, die habe ich früher schon mal gesehen. Mevrouw Jongs, in Nummer 20, zwei Treppen hoch.»

Grijpstra stemmte sich von seinem Stuhl hoch und ging zur Wand gegenüber seinem Schreibtisch. Mit seinem stumpfen Finger drückte er auf den Stadtplan. «Nummer 20 muss direkt hinter dem Hausboot sein, auf dem die drei Junkies gestorben sind. Alte Frauen schlafen nicht gut und sitzen dann vor ihrem Fenster und schauen in die leere Nacht hinein. In der Nacht, in der der Bankier starb, hat es stark geregnet. Wenn die alte Frau doch nur nach draußen geschaut hätte. In dem Bericht heißt es, dass sie oben wohnt und die Musiker unten Krach machten. Mevrouw Jongs hätte bestimmt etwas Interessantes gesehen. Der Bankier wurde direkt hinter einem Vorderfenster gefunden.»

«Das offen war», sagte de Gier. «Der depressive Bankier hat sich vielleicht auch das Unwetter angeschaut. Das Donnern ließ ihn an Tod und Verdammnis denken. Er griff nach seiner Pistole.»

«Nach seiner Walther PPK», sagte Cardozo. «Sehr teuer. Eine passende Waffe für einen einflussreichen Mann.»

«Eine illegale Waffe», sagte Grijpstra. «Was wollte Mijnheer Ijsbreker damit?» Er ging an seinen Schreibtisch zurück, nahm die Mappe und wedelte anklagend damit in de Giers Richtung. «Und in eben dieser Nacht starben die drei Junkies auf dem Boot an der gegenüberliegenden Seite?»

«Weißt du, Adjudant», sagte de Gier, «der Fall ist abgeschlossen. Den gibt es schon nicht mehr.»

Grijpstra ließ die Mappe fallen und schlug sanft darauf. «Der Bericht ist viel zu allgemein. Ist der Commissaris schon zurück?»

«Du glaubst doch nicht etwa», sagte de Gier, «dass zwei Fälle, die von geschätzten Kollegen für gut befunden und abgelegt wurden, von uns wieder...
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Autor

Janwillem van de Wetering, geboren am 12.02.1931 in Rotterdam als Sohn eines wohlhabenden Gewürzkaufmanns. 1952-1957 lebte er in Südafrika, wo er Chemikalienhändler und Immobilienmakler und Mitglied einer Motorradgang war. 1958 studierte er kurze Zeit Philosophie im City College of London und schrieb im Fischerdorf St. Ives, Cornwall, einen ersten «langatmigen und unlesbaren Roman» (van de Wetering). Im selben Jahr ging er für 18 Monate in das zen-buddhistische Kloster Daitoku-ji in Kyoto (Japan), wo er sich unter der Leitung des Zen-Meisters Oda Sesso der Zen-Lehre und Meditation widmete.