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Forever Five - Fabelhafte Freundinnen für immer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am25.05.2015
Schon wieder umziehen! Justine hat die Nase voll, immer wieder von vorn anzufangen, und mit ihrem schrägen Outfit erntet sie prompt nur Spott an der neuen Schule, allen voran bei Becka, dieser versnobbten Fashionista. Doch als Justine sie und ihre Freundinnen näher kennenlernt, merkt sie, dass auch bei ihnen nicht alles so rosig ist, wie es scheint. Becka leidet unter ihrer Therapeuten-Mom, die ihr Teenie-Leben in ihren Erziehungsbüchern verwurstet, und Anna träumt sich in bunten Vintage-Klamotten aus ihrer spießigen Familie fort. Sport-Ass Polly findet sich zu dick und verzichtet ihrer alleinerziehenden Mutter zuliebe aufs Shoppen, während die modebesessene Robin jedes Mal in einen Kaufrausch verfällt, wenn es daheim wieder mal kracht. Doch die coolsten Klamotten helfen nicht, wenn es hart auf hart kommt ... dann zählen nur beste Freundinnen!

Jennifer Ann Moses schreibt schon seit vielen Jahren Essays, Short-Stories und Kolumnen, die regelmäßig unter anderem in der New York Times, dem Wallstreet Journal und der Washington Post erscheinen. »Forever Five« ist ihr erstes Jugendbuch. Jennifer Ann Moses lebt in der Nähe von New York - mit einem Schrank voller Kleider zum Niederknien.
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Produkt

KlappentextSchon wieder umziehen! Justine hat die Nase voll, immer wieder von vorn anzufangen, und mit ihrem schrägen Outfit erntet sie prompt nur Spott an der neuen Schule, allen voran bei Becka, dieser versnobbten Fashionista. Doch als Justine sie und ihre Freundinnen näher kennenlernt, merkt sie, dass auch bei ihnen nicht alles so rosig ist, wie es scheint. Becka leidet unter ihrer Therapeuten-Mom, die ihr Teenie-Leben in ihren Erziehungsbüchern verwurstet, und Anna träumt sich in bunten Vintage-Klamotten aus ihrer spießigen Familie fort. Sport-Ass Polly findet sich zu dick und verzichtet ihrer alleinerziehenden Mutter zuliebe aufs Shoppen, während die modebesessene Robin jedes Mal in einen Kaufrausch verfällt, wenn es daheim wieder mal kracht. Doch die coolsten Klamotten helfen nicht, wenn es hart auf hart kommt ... dann zählen nur beste Freundinnen!

Jennifer Ann Moses schreibt schon seit vielen Jahren Essays, Short-Stories und Kolumnen, die regelmäßig unter anderem in der New York Times, dem Wallstreet Journal und der Washington Post erscheinen. »Forever Five« ist ihr erstes Jugendbuch. Jennifer Ann Moses lebt in der Nähe von New York - mit einem Schrank voller Kleider zum Niederknien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641146566
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum25.05.2015
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1965 Kbytes
Artikel-Nr.1560467
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Ich hasse es, in der Schule die Neue zu sein. Ich. Hasse. Es.

Aber ich bin es. Immer. Okay, nicht immer. Nicht jedes Jahr. Aber fast. Jedenfalls kommt es mir so vor. Zuerst Houston, dann Deutschland, dann Saint Louis, zurück nach Deutschland, dann zwei Jahre San Francisco, und jetzt, in der zehnten Klasse, geht alles wieder von vorn los. Dieses Mal in West Falls, New Jersey - eine Art Vorort von New York. Meine Mutter findet dieses Kaff »sooo kultiviert«, mein Vater sagt: »Es liegt so zentral«. Damit meint er die Nähe a) zu seiner Arbeit und b) zum Flughafen.

»Keine Sorge, Pooky«, hat er mir aus seinem Büro in der City gemailt, nachdem die Entscheidung gefallen war. »Auch da kann man shoppen gehen.«

Ha. Ha.

Ständig wird er versetzt und muss viel herumreisen. Wir anderen - also ich, meine Mom und unser Kater Skizz - folgen ihm. Vor meiner Geburt war meine Mom Tänzerin in einem Ensemble in Boston. Jetzt nennt sie uns scherzhaft seinen »Businesspartner« (sich) beziehungsweise »Azubi« (mich).

Unser neues Haus - »Trautes Heim«, wie ich es getauft habe - hat drei Etagen (Erdgeschoss plus zwei) und eine Doppelgarage. Das Zimmer, das meine Eltern für mich ausgesucht haben, liegt im ersten Stock, genau wie ihres. Aber im Gegensatz zu ihrem ist es ganz ekelhaft rosa-violett gestrichen und riecht irgendwie süßlich, als wären mehrere Liter Cola im Fußboden versickert. Aber eine Renovierung lohnt sich nicht bei unserer ewigen Umzieherei. »Es wird dir gefallen«, hat meine Mom gesagt.

Anfang August sind wir eingezogen, kurz vor meinem fünfzehnten Geburtstag, den ich zusammen mit Mom bei einem mittelprächtigen Chinesen feierte. Mein Dad hatte zwar gesagt, er wolle meinen »großen Tag« auf keinen Fall versäumen, aber dann musste er doch länger arbeiten und rief mich auf dem Handy an, als ich meine Sesamnudeln schon halb aufgegessen hatte. »Tut mir leid, Pooky«, sagte er. »Ich mache es wieder gut, okay?«

Zu diesem Zeitpunkt war West Falls wie ausgestorben. Alles im Alter zwischen zwei und neunzig war ans Meer gefahren. Junge Leute, mit denen ich mich hätte anfreunden können, schienen sich in Luft aufgelöst zu haben oder von Aliens auf einen anderen Planeten entführt worden zu sein.

»Keine Sorge«, sagte meine Mom. »Sobald die Ferien zu Ende sind, geht alles wieder seinen normalen Gang.«

Ich hasse es, wenn sie diesen Spruch vom »normalen Gang« bringt. Was, um alles in der Welt, soll das bei unserem Nomadendasein denn heißen?

In San Francisco war ich irgendwie in eine Clique von Intelligenzbestien geraten, durch die ich wiederum meine beste Freundin Eliza kennenlernte. Meistens hingen wir am Strand ab, und am Wochenende erkundeten wir so berühmt-berüchtigte Stadtviertel wie das Castro oder das Haight, wo in grauer Vorzeit Schwule und Hippies weltweit für Aufregung gesorgt hatten. Auf einem dieser Streifzüge entdeckte ich den Vintage-Style für mich und verpasste mir einen völlig neuen Look, so eine Art Mischung aus Hippie, Flamencotänzerin und Bluessängerin. Ein Look, der mir zum ersten Mal in meinem Leben das Gefühl gab, wahrgenommen zu werden und vor allem eine eigenständige Person zu sein, nicht nur das Anhängsel meiner Eltern, die Verkörperung ihres Ideals von einer vorzeigbaren Tochter.

Keiner von beiden zeigte sich von meinem neuen Look besonders begeistert. Während meine Mom sagte, in »normalen« Sachen sähe ich besser aus, schien mein Dad die Veränderung nicht mal zu bemerken. Sogar am Tag meiner Abschiedsparty blickte er kaum auf. Das Wetter war kalt und neblig, deswegen trug ich meine absolute Lieblingshose aus grünem Samt, oben eng, unten mit Schlag, dazu schwarze Ballerinas und ein pinkes Seidentop, ein echt altes Teil von Pucci.

»Viel Spaß, Pooky«, murmelte er hinter seinem Computerbildschirm.

Pooky, wie der Teddy von Garfield. Eigentlich heiße ich ja Justine. Noch eigentlicher sollte ich Justin heißen, wie mein Großvater, der kurz vor meiner Geburt gestorben war. Aber dann bekam meine Mom eben ein Mädchen.

Justine Ruth Gandler.

Der. Scheußlichste. Name. Überhaupt.

Was meiner Mutter an unserem Trauten Heim besonders gut gefällt, ist die Tatsache, dass genau gegenüber ein Mädchen in meinem Alter wohnt, inklusive kleinem Bruder. Aber auch die waren bei unserem Einzug ans Meer gefahren. »Alle sagen, dass sie sehr nett seien«, behauptete meine Mom. »Und ein Stück die Straße rauf wohnt noch ein anderes Mädchen, das in dieselbe Schule geht wie du. Auch sie soll sehr nett sein, sagen alle.»

»Wer - alle? Wir kennen hier doch noch keinen Menschen.«

»Das stimmt nicht ganz, Liebes. Ich habe mich lange mit den Leuten unterhalten, von denen wir das Haus gekauft haben. Sehr nette Leute. Wirklich sehr nett. Sie sagten, wir hätten Glück, dass so nette Mädchen in unserer Straße wohnen. Bestimmt können sie es gar nicht erwarten, dich kennenzulernen.«

»Ganz bestimmt«, sagte ich.

Ich wusste nicht, was schlimmer war: Mich mitten in den Ferien mit niemandem außer meiner Mutter unterhalten zu können (mein Dad arbeitet ja rund um die Uhr), den ganzen Tag mit dem schlafenden Skizz auf dem Bauch in meinem kotzrosa Zimmer auf dem Bett zu liegen und Eliza zu vermissen, oder die Aussicht, in eine neue Schule zu kommen. Schon wieder.

»Was ziehst du an?«, fragte Eliza am Telefon.

»Weiß noch nicht«, sagte ich, obwohl ich schon seit Tagen nichts anderes mehr tat, als Dutzende Outfits anzuprobieren und zu verwerfen, inklusive abgeschnittener Jeans mit weißer Wespentaillenbluse, indisch angehauchtem Maxirock mit Stiefeletten und schwarzem Tanktop (von The Gap), das noch wie neu aussah, und dem klassischen schwarzen Minikleid aus den Sechzigern mit silbernem Reißverschluss vorne, das ich immer am liebsten mit meinen roten Cowboystiefeln kombiniere.

»Du weißt es noch nicht? Du? Was ist das Problem?«

»Keine Ahnung. Vielleicht liegt es an der Hitze. Es ist wahnsinnig heiß hier.«

»Natürlich ist es heiß. Wir haben Sommer.«

»Ja, aber hier ist die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass man kaum noch atmen kann. Als sei die ganze Luft voller Spucke.«

»Ist ja eklig!«, rief Eliza. Und dann: »Hey, ich hab´s! Wie wär´s mit den Leoparden-Leggings und einem langen, weiten Top?«

»Du hörst mir wohl nicht zu!», sagte ich. »Es ist heiß! In dem Outfit würde ich mich totschwitzen oder zu einer Pfütze zusammenschmelzen ... zu einem feuchten Stofffetzen mit Leopardenmuster, den man höchstens noch als Wischlappen benutzen kann.«

»Na ja ...«, antwortete sie. »Wenigstens bist du immer noch genauso charmant wie früher.«

Zwei Tage vor Schulbeginn stürzte meine Mom in mein kotzrosa Zimmer und rief: »Du hast eine Einladung nach gegenüber!«

»Hä?«

»Du hast mich schon verstanden. Ich habe gerade den Rasen vorm Haus gesprengt« - meine Mom tat praktisch nichts anderes als Rasensprengen - »und da habe ich die Nachbarn von gegenüber kennengelernt. Natürlich nicht alle. Nur die Mutter. Eine nette Person. Wirklich nett. Sie heißt Meryl und hat den Hund Gassi geführt. Sie sind gerade vom Meer zurück. Jedenfalls sagte sie, also Meryl, die Mutter ... sie sagte, du sollst doch mal rüberkommen, jetzt gleich. Ihre Tochter langweilt sich nämlich den ganzen Tag, seit sie aus dem Urlaub zurück sind, und will dich unbedingt kennenlernen.«

»Unbedingt?«

»Jedenfalls möchte sie dich kennenlernen, okay? Also gehst du jetzt rüber.«

Ich verdrehte die Augen auf die Art, die meine Mutter in den Wahnsinn treibt.

»Ich habe Meryl gesagt, dass du in zehn Minuten da bist.«

»Na gut«, gab ich schließlich nach und machte mich so krumm, dass Skizz nichts anderes übrig blieb, als von meinem Bauch runterzuspringen und sich einen anderen Schlafplatz zu suchen.

»Nun mach schon«, drängte meine Mom.

Ich sah an mir herunter. Vor dem Rasensprengen hatte ich meiner Mutter im Garten geholfen und mich danach nicht umgezogen. Also trug ich immer noch meine Brave-Tochter-hilft-im-Garten-Kluft: ausgebeulte Latzhose und ein T-Shirt der Schwulenbewegung von San Francisco.

»Soll ich etwa so gehen?«, fragte ich, wohl wissend, dass meine Mom ja auch meine anderen Klamotten nicht mag.

»Hauptsache, du gehst.«

»Und wenn ich nicht will? Was, wenn dieses Mädchen eine Zicke ist? Oder komplett durchgeknallt? Oder Vorurteile gegen kleine Leute hat?»

»Nun mach aber mal ´nen Punkt! Wahrscheinlich werdet ihr beste Freundinnen.«

Das Haus gegenüber ist ungefähr doppelt so groß wie unseres. Mit Rosenbüschen im Vorgarten und kilometerlangen Blumenbeeten an den Seiten. Ein Haus wie aus dem Bilderbuch. Einfach perfekt. Ich hatte meine Mom schon dabei erwischt, wie sie seufzend aus dem Fenster schaute, ihr Blick eine Mischung aus Neid und Bewunderung.

»Das bezweifle ich«, sagte ich.

»Wenn du nicht auf der Stelle rübergehst, werde ich die junge Dame eben zu uns einladen müssen.« Meine Mom sah aus, als sei sie den Tränen nahe.

»Was soll das, Mom?«, fragte ich. »Wir leben doch nicht im neunzehnten Jahrhundert!«

»Bitte!«, flehte sie. »Tu´s wenigstens mir zuliebe!«

Also schleppte ich mich über die Straße und lernte Becka kennen, die - ohne Übertreibung - eine absolute Schönheit ist. Schwarze Augen. Schwarzes Haar, das ihr fast bis zum Po geht. Perfekte...


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Jennifer Ann Moses schreibt schon seit vielen Jahren Essays, Short-Stories und Kolumnen, die regelmäßig unter anderem in der New York Times, dem Wallstreet Journal und der Washington Post erscheinen. »Forever Five« ist ihr erstes Jugendbuch. Jennifer Ann Moses lebt in der Nähe von New York - mit einem Schrank voller Kleider zum Niederknien.