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Am Horizont ein Morgen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
300 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am01.08.20151. Auflage
Für Fans von Jojo Moyes und Cecelia Ahern: Sie hat die Liebe ihres Lebens verloren - Hat sie noch einmal den Mut,
noch einmal neuanzufangen?
Es bedurfte nur einer tragischen Sekunde, um Holly Jeffersons Welt für immer zu verändern. Bei einem Unfall verlor sie ihren über alles
geliebten Mann. Seitdem sind zwei Jahre vergangen, und äußerlich
wirkt es, als hätte sie diesen Verlust überwunden. Sie führt ihre eigene Konditorei und lebt ihr Leben weiter. Doch tief in ihr sieht es anders aus: Sie fühlt sich verloren. Einsam. Zerbrochen. Und sie ist sich sicher, nie wieder wird sie lieben können. Bis sie Ciaran Argyll begegnet, einem Millionärssohn. Nichts scheint sie mit ihm gemeinsam zu haben.
Aber während sie ihn näher kennenlernt, spürt sie, dass auch er mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat ...
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextFür Fans von Jojo Moyes und Cecelia Ahern: Sie hat die Liebe ihres Lebens verloren - Hat sie noch einmal den Mut,
noch einmal neuanzufangen?
Es bedurfte nur einer tragischen Sekunde, um Holly Jeffersons Welt für immer zu verändern. Bei einem Unfall verlor sie ihren über alles
geliebten Mann. Seitdem sind zwei Jahre vergangen, und äußerlich
wirkt es, als hätte sie diesen Verlust überwunden. Sie führt ihre eigene Konditorei und lebt ihr Leben weiter. Doch tief in ihr sieht es anders aus: Sie fühlt sich verloren. Einsam. Zerbrochen. Und sie ist sich sicher, nie wieder wird sie lieben können. Bis sie Ciaran Argyll begegnet, einem Millionärssohn. Nichts scheint sie mit ihm gemeinsam zu haben.
Aber während sie ihn näher kennenlernt, spürt sie, dass auch er mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783956494482
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum01.08.2015
Auflage1. Auflage
Seiten300 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1561126
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. KAPITEL

Es sollte ein freier Tag sein. Er hatte mir versprochen, nicht lange wegzubleiben. Er wollte nur mal kurz nach den Männern sehen, damit sie nicht wieder irgendwelchen Blödsinn anstellten, der mit dem Schreiben von Krankenberichten endete. Ich hatte ihm versprochen, sein Lieblingsessen zu kochen: Zitronen-Basilikum-Linguine. Und er hatte versprochen, rechtzeitig zu Hause zu sein, bevor es verkocht war.

Jetzt starrte ich auf die kalte, erstarrte Pastamasse vor mir und versuchte, mich nicht versetzt zu fühlen. Automatisch legte ich Messer und Gabel ordentlich auf den Teller, die Griffe parallel zueinander auf vier Uhr. Wieder einmal fragte ich mich, warum ich mir überhaupt noch die Mühe machte.

Tischmanieren gehörten zu den Dingen im Leben, die ich schon immer etwas seltsam gefunden hatte. Wozu sollten die gut sein, wenn man sowieso meistens in der Gesellschaft von Menschen aß, denen es vollkommen egal war, ob man sich mit dem Ellbogen auf dem Tisch aufstützte oder nicht?

Doch Pattie, meine Mutter, hatte uns Kindern gutes Benehmen eingetrichtert. Keinesfalls durfte man am Küchentresen herumlungern, statt sich auf einen der zwölf unbenutzten Esszimmerstühle zu setzen. Und an der Spüle im Stehen zu essen kam schon gar nicht infrage. Falls Mum jemals erfahren würde, wie oft ich das tat, würde garantiert wieder ihre Unterlippe zu zucken beginnen.

Dieser kleine Tick, der ihr Missfallen verriet - ich hatte ihn schon einige Male zu Gesicht bekommen.

Bekanntlich war meine Mutter eine Frau, die ein Leben voller Entbehrungen ertragen musste, da sie wegen des durchschnittlichen Gehalts meines Vaters nicht ganz in der Lage war, mit ihren Freundinnen mitzuhalten. Sie liebte Dad, natürlich liebte sie ihn, aber dennoch hatte sie nicht widerstehen können, den gefühlten Mangel zu kompensieren, indem sie Martha und mich erzog, als wären wir auf einem Eliteinternat. Mum hatte ihr Bestes gegeben, damit wir uns später mal einen Anwalt oder Arzt angeln konnten - oder sonst irgendjemanden mit Geld. Denn dann würden wir ihrer Meinung nach glücklich und zufrieden bis ans Ende unserer Tage leben.

Aber Eheglück war eben nicht käuflich.

Bei meiner Schwester ging der Plan meiner Mutter ziemlich gut auf. Martha fand einen Anwalt, allerdings einen mit großem Herzen. Nur bei mir lief das etwas anders. Denn als ich Charlie das erste Mal erblickte, wie er Holzstämme auf den Truck seines Chefs lud, mit diesen sonnengeküssten muskulösen Armen und ohne jedes Bewusstsein, wie attraktiv er war, wusste ich sofort, für wen ich meine Tischmanieren gelernt hatte.

Mum hat mich damals gewarnt, dass Charlie ein wenig unkultiviert wäre. Ungeschliffen, hat sie es genannt. Mit mehr Charme, als ihm guttäte. Und dass fünfundzwanzig viel zu jung zum Heiraten wäre - noch dazu einen Forstwirt - und dass das alles nur in Tränen enden würde.

Sie sollte recht behalten. Es gab viel, was Charlie dieser Tage bereute.

Ich sah zu, wie kleine Basilikumstücke sich auf dem Teller festsetzten.

Ich musste meine Eltern anrufen.

Seit beinahe drei Wochen hatte ich nicht mehr mit ihnen gesprochen, dabei sollte ich sie über die Größe von Marthas Knöcheln auf dem Laufenden halten. Siebenundzwanzig zu sein schützte mich nicht vor den Ansprüchen meiner Mutter. Doch seit meine Eltern ihren Altersruhesitz von England nach Menorca verlegt hatten, musste ich mich wenigstens nur noch per Telefon rechtfertigen.

Der Barhocker wackelte unter mir, als ich von ihm herunterglitt und den Tresen umrundete, um mein Geschirr in das linke der beiden Keramikspülbecken zu stellen. Wir hatten uns für zwei entschieden. Einerseits weil ich es hasste, wenn Charlie mit einem Armvoll dreckigem Gemüse die Küche betrat. Andererseits weil es etwas Charmantes an sich hatte, einträchtig nebeneinander an diesen Spülbecken zu stehen und dabei den besten Blick des ganzen Hauses zu genießen. Das waren die Entscheidungen, die man traf, wenn man trunken vor Liebe war. Diese glückselige Zeit, bevor die Tränen kamen.

Während das Wasser auf das Geschirr trommelte, das ich in die Spüle gestellt hatte, schaute ich mich um, ob auf der Arbeitsplatte noch mehr zum Abwaschen stand. Es war Viertel vor sieben.

Wo ist er? fragte ich mich und gab eine großzügige Menge Spülmittel in die dampfende Schüssel. Ich hatte ihn schon vor einer Weile zum Essen gerufen.

Es gab immer noch kein Zeichen von ihm, als ich meine Hände in die heiße Seifenlauge steckte. Die Haut zwischen meinen Fingern war ein wenig wund. Ich sollte mir mal ein Paar Gummihandschuhe kaufen, aber in der Bäckerei wusch ich meine Hände so oft, dass es sinnlos war, mich zu Hause mit Handschuhen herumzuschlagen.

Laut Martha war ich der einzige Mensch auf der Welt, der das Abwaschen von Hand einer Spülmaschine vorzog. Aber Martha gehörte ja auch zu den Frauen, die selbst im achten Schwangerschaftsmonat noch in High Heels herumliefen, obwohl ihre Knöchel inzwischen fast so dick wie ihre Knie waren. Martha versuchte immer wieder, mich von den Vorzügen hoher Absätze zu überzeugen - längere Beine, bessere Haltung, ein feminineres Auftreten. Und ich versuchte immer wieder, ihr zu erklären, dass ich ohne Besuch mindestens eine Woche brauchen würde, um die Geschirrspülmaschine zu füllen. Außerdem war der Blick über das Tal die rauen Hände mehr als wert.

Als wir damals Mrs Hedley unsere Hälfte des Farmhauses abkauften, bauten wir genau aus diesem Grund größere Fenster ein. Und auch heute noch konnte ich von dem Ausblick einfach nicht genug bekommen. Er reichte von unserer sanft abfallenden Wiese bis ganz hinüber zu den schwarzblauen Wassern des Stausees.

Durch dieses Fenster war wirklich jede Farbe zu sehen, die die Natur so zu bieten hatte, was unter anderem an Charlies Schwäche für Blumen lag. Er hatte den Vorgarten mit sämtlichen Sträuchern, Büschen und Bäumen bepflanzt, derer er habhaft werden konnte. Als wir anfingen, das Haus zu renovieren, konzentrierte er sich sofort auf das Anlegen der Beete, sodass der Garten, während wir uns über Wandfarben stritten, schon einmal wachsen konnte.

Irgendwann begann ich damit, während der Öffnungszeiten des Gartencenters seine Brieftasche zu verstecken. Sie lebte inzwischen in einer Schublade meiner Kommode mit anderen wichtigen, nutzlosen Dingen.

Jetzt tat es mir leid, dass ich ihn damals so sehr gegängelt hatte.

Ich riss meine Hand zurück, da das Wasser, das heißer war, als ich es erwartet hatte, meinen Handrücken verbrannte. Danach setzte ich meine Überwachung durch das Fenster fort. Der Rasen musste mal wieder gemäht werden. Das lange Gras wuchs hoch an den Beinen der vor sich hin rostenden Gartenmöbel empor.

Wo ist er? fragte ich mich erneut.

Ich hatte einen direkten Blick über den halben Stausee; der Rest wurde von kleinen Bäumen und Büschen verdeckt, die Charlie nach unserem letzten Streit gekappt hatte. Kettensägen waren ein ungewöhnliches Werkzeug zum Stressabbau, aber jeder Mensch hatte so seine Methoden, und inzwischen waren die Bäume auch fast wieder so groß wie zuvor. Höchstwahrscheinlich befand sich mein launischer Gefährte irgendwo da drüben.

Er konnte nicht weit sein, aber offensichtlich hatte er etwas wesentlich Interessanteres als meine Hühnchenpasta gefunden. Vielleicht war er sauer auf mich; ich hatte ihn heute Morgen angeschrien. Es war das zweite Mal, dass er mich diese Woche alleine essen ließ, doch ich würde mein Essen nicht kalt werden lassen, während ich auf der Türschwelle stand und wie ein Fischweib nach ihm rief. Wenn er später essen wollte, gut. Aber wenn er so weitermachte, würde er sich bald von Fertigessen ernähren müssen.

Ich stand seit weniger als drei Minuten an der Spüle, und der Abwasch war fertig. Martha würde ich nie überzeugen, aber wir waren schon immer unterschiedlich gewesen. Das Bild, das dies bewies, stand auf der Fensterbank.

Zu dem Zeitpunkt, als das Bild aufgenommen worden war, waren meine Haare länger gewesen, aber die Panikattacken waren einfacher zu handhaben, seit ich meine wuchernden Locken abgeschnitten hatte. Langes Haar war ein vermeidbares Hindernis, wenn man nachts im Bett nach Luft rang.

Etwas weiter vorne in der Küche war die Luft wärmer. Dort, wo früher am Tag das Licht in den Raum geströmt war. Charlie hatte hier ein sonniges Plätzchen geschaffen, indem er neben dem Fenstersitz zwei cremefarbene Bücherregale eingebaut hatte. Hier aß er jeden Morgen sein Frühstück, mit der Sonne im Rücken und dem Hund irgendwo zu seinen Füßen.

Charlies Mum hatte gesagt, der Hundertachtzig-Grad-Ausblick aus der Küche würde sich auszahlen, sobald die ersten Enkelkinder kämen. Vor allem wenn sie auch nur halb so ungebändigt wären wie ihr Vater. Aber ungebändigte Kinder waren hier nicht das Problem.

Die Seitentür öffnete sich mit einem leisen Klicken, als ich in den Garten trat. Dave? Dave! Letzter Aufruf, Großer. Eine Handvoll Vögel flog von den Baumwipfeln auf, die Charlie attackiert hatte. Er kam. Ich sah ihn, wie er den Berg hinauftrottete.

Er war allerdings auch eine hässliche Kreatur. Ein tölpelhaftes Spektakel aus blassem Fell, das den Hügel hinauf auf mich zulief. Sein gesamtes Gesicht verzog sich, als sein schwarzer Halslappen für einen Moment der Schwerkraft trotzte.

Er erreichte mich und setzte sich zu meinen Füßen auf die Hinterläufe. Sein Schwanz klopfte enthusiastisch auf den Boden.

Hi, Dave. Er schnaufte. Du kommst zu spät zum Essen , schimpfte ich.

Sonderlich reumütig wirkte er nicht, als ich ihm ins Haus folgte.

Im Flur zog ich meine Schuhe aus, während er...
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Autor

Eigentlich ist Anouska Knight Inneneinrichterin. Doch die Geburtstagstorten, die sie für ihre beiden Söhne backte, waren bald so beliebt, dass sie eine eigene Konditorei eröffnete. Der Aufruf zu einem Schreibwettbewerb ließ sie die Ofenhandschuhe aus der Hand legen und einen Roman verfassen, mit dem sie den Contest gewann. Seitdem ist sie hauptberuflich Autorin und lebt zusammen mit ihrer Familie in Staffordshire.