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Weil wir zusammengehören

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
Mira Taschenbuch Verlagerschienen am11.01.20161. Auflage
'Wir kriegen ein Baby!' Amy ist überglücklich, als sie die Nachricht erhält. Nach Jahren des sehnsüchtigen Wartens dürfen sie und James endlich ein Kind adoptieren. Doch nur Tage später platzt ihr großer Traum von einer gemeinsamen Familie: In flagranti erwischt Amy ihren Mann mit einer anderen! Tief verletzt verlässt sie ihn und stürzt sich in ihre Arbeit, um den Schmerz zu vergessen. Dort lernt sie den abenteuerlustigen Rohan kennen, der es schafft, ein Fünkchen Hoffnung in ihr zu entfachen. Da gesteht James ihr, dass er sie immer noch liebt. Soll sie ihm eine zweite Chance geben - und damit auch ihrem Wunsch nach einer Familie?mehr

Produkt

Klappentext'Wir kriegen ein Baby!' Amy ist überglücklich, als sie die Nachricht erhält. Nach Jahren des sehnsüchtigen Wartens dürfen sie und James endlich ein Kind adoptieren. Doch nur Tage später platzt ihr großer Traum von einer gemeinsamen Familie: In flagranti erwischt Amy ihren Mann mit einer anderen! Tief verletzt verlässt sie ihn und stürzt sich in ihre Arbeit, um den Schmerz zu vergessen. Dort lernt sie den abenteuerlustigen Rohan kennen, der es schafft, ein Fünkchen Hoffnung in ihr zu entfachen. Da gesteht James ihr, dass er sie immer noch liebt. Soll sie ihm eine zweite Chance geben - und damit auch ihrem Wunsch nach einer Familie?
Details
Weitere ISBN/GTIN9783956495212
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum11.01.2016
Auflage1. Auflage
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724628
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. KAPITEL

Fünf Jahre später

Was unangenehme Erlebnisse angeht, bin ich ganz gut gerüstet, dachte ich. Ruhig. Kontrolliert. Selbst in schwierigen Situationen bewahrte ich einen kühlen Kopf. Diese Eigenschaften waren in den letzten turbulenten Jahren in einem schnell wachsenden Architekturbüro ganz praktisch gewesen. Aber das jetzt? Das verlieh dem Wort Druck eine ganz neue Bedeutung. Alles war darauf ausgerichtet, einen Menschen zerbrechen zu lassen. Ein unaufhörliches Klopfen an die Mauern unserer Entschlossenheit, nur dürftig verborgene Versuche, unsere Schwächen zu enthüllen, damit sie uns endlich sagen konnten, worauf ich mich schon seit Jahren vorbereitete: dass wir nicht gut genug waren, dass wir schreckliche Eltern wären und dass das alles eine grauenhafte Zeitverschwendung gewesen sei.

Irgendwo unten auf dem Flur, auf dem wir saßen, schlug eine schwere hölzerne Tür zu. Auf unseren Stühlen zappelten wir wie Schulkinder, die zum Rektor gerufen worden waren. Wir lauschten dem Geklapper von Absätzen, das sich entfernte und in den Tiefen des Gebäudes verschwand. Mir war klar, dass es nicht Anna war, sie hatte bei unserem Gespräch heute Morgen flache Schuhe getragen. Und ich hatte beobachtet, wie sie nervös damit auf den Boden getippt hatte, bevor das Komitee uns hereingerufen hatte. Dann hatte ich mich auf die strassverzierten Schuhspitzen konzentriert, während James die Fragen beantwortete, die die Mitglieder an ihn stellten.

Ich stieß langsam und leise den Atem aus. Die Luft war kühl in diesem modrigen alten Gebäude. James Knie wippte wieder ungeduldig. Dass James, der Inbegriff der Unerschütterlichkeit, selbst so nervös war, machte mich noch nervöser.

Jedes Meeting, jede Befragung und jede Sitzung war in einem extra für diesen Zweck gebauten Zimmer abgehalten worden. In einem Konferenzraum, einem Büro, sogar in unserem Zuhause - in dem es Teppiche und Kaffee und eine Heizung gab. Doch das Rathaus, die letzte Etappe auf der Zielgeraden, war ungefähr so einladend wie eine Einrichtung aus einem Buch von Dickens.

Ich sah auf die Uhr. Es war beinahe eine Viertelstunde her, dass das Komitee uns gebeten hatte, draußen auf die Verkündung unseres Schicksals zu warten. Man konnte eine erstaunliche Menge Selbstzerfleischung in diesen Zeitraum quetschen, wie ich herausgefunden hatte. Ich wusste, dass James es nicht hören wollte, dennoch musste ich irgendetwas sagen, und Worte schienen mir sinnvoller als ängstliches Geschniefe.

Ich hätte nicht erwähnen sollen, dass wir nach einem größeren Haus suchen , meinte ich leise stöhnend.

Verärgert strich sich James eine dicke blonde Strähne aus dem Gesicht und gönnte seinem auf und ab wippenden Knie eine Pause. Ich hatte ihn überzeugt, sich die Haare ein wenig wachsen zu lassen, nachdem eine der Frauen aus dem Vorbereitungskurs gemeint hatte, wir sähen so geschäftsmäßig aus. Bei ihr hatte es wie ein Schimpfwort geklungen. James verstand nicht, warum ich den Rat von einer Frau annahm, die sich freiwillig dafür entschieden hatte, alleinerziehende Mutter zu werden. Als sie uns erzählt hatte, dass sie hoffte, mehr als nur ein Kind adoptieren zu können, hatte James mir zugeflüstert, dass man bei ihr, sobald die medizinischen Untersuchungen dran wären, vermutlich eine Geisteskrankheit diagnostizieren würde.

Erst jetzt fiel mir auf, wie wenig James das längere Haar stand.

Er drehte sich so, dass er mich anschauen konnte. Sie haben uns nichts gefragt, das nicht auch schon in unserem Bericht stand, okay? Und es gibt keine Regel, die besagt, dass wir nicht irgendwann umziehen dürfen. James Knie fing wieder an, zu wippen.

Ich steckte mir eine streng glatt geföhnte Strähne hinters Ohr und fing an, mit den kleinen Diamantsteckern zu spielen, die er mir letzten Monat zu meinem neunundzwanzigsten Geburtstag geschenkt hatte. Das war einer der wenigen Abende gewesen, an denen wir gemeinsam ausgegangen waren und uns nicht gestritten hatten.

Stabilität, James. Das wollen sie hören, nicht, dass wir Veränderungen planen und unser Haus aufgeben â¦

James hob eine Hand, um mich zu unterbrechen. Amy, vergiss es! Wir machen das nicht noch mal. Wir sind im letzten Jahr durch jeden verdammten Reifen gesprungen, den man uns hingehalten hat. Wir haben da drinnen gerade zehn Menschen getroffen, die wir absolut nicht kennen, und doch wissen sie alles, was es über uns zu wissen gibt. Er zeigte vorwurfsvoll mit dem Finger den Korridor hinunter in Richtung des Raumes, in dem das Komitee immer noch diskutierte und unser Leben auseinandernahm. Sie haben sich unsere Einkünfte angeschaut, unsere Kindheit ⦠verdammt noch mal, sogar unseren verfluchten Body-Mass-Index! Wenn das jetzt alles nicht zählt, weil du gemeint hast, du hättest gerne irgendwann einen größeren Garten, dann kann jeder Einzelne von ihnen sich das Ganze in seinen pedantischen Arsch schieben.

Pst, wenn dich jemand hört , stotterte ich und schaute nervös nach rechts und links. James stand auf. Ich sah zu, wie er von mir weg und zu dem fast blinden bleigefassten Fenster auf der anderen Flurseite ging. Diese Reise war nicht leicht gewesen, doch irgendwie war mir bewusst, dass sie für James schwerer gewesen war als für mich, und so würde es ihm auch leichter fallen, darüber hinwegzukommen, wenn es nicht klappen sollte.

Wir haben es beinahe geschafft, wollte ich zu ihm sagen, aber er wirkte so angespannt. Er würde den Pullover nie wieder anziehen. Ich hatte ihn bei Marks and Spencer gekauft, weil sein Lieblingspulli von Ralph Lauren ihn als Teilzeit-Segelenthusiasten hätte wirken lassen können, wenn wir doch den Eindruck erwecken wollten, Vollzeit-Wachsmalkreidenenthusiasten zu sein. Ich stieß hörbar den Atem aus. Unterbewusste Botschaften durch das Tragen des richtigen Pullovers versenden - wie weit war das noch vom puren Wahnsinn entfernt?

James starrte in den trüben Märzmorgen hinaus und schüttelte den Kopf. Wir hatten um den frühestmöglichen Termin gebeten. Ansonsten wäre ich ein Wrack gewesen. James klimperte mit den Schlüsseln in seiner Hosentasche herum, bevor er mich aus seinen blauen Augen anschaute.

Anna hätte uns nicht vor das Komitee geschickt, wenn sie nicht glauben würde, dass wir bereit sind, das weißt du. Versuch einfach, dich zu entspannen ⦠okay? Ich nickte und ließ widerstrebend meinen Ohrring in Ruhe, ehe er auf dem Fußboden landete. Stattdessen kaute ich auf meiner Unterlippe herum. Die Chance, dass die auf der Erde landete, war gering, und anders als Diamantohrringe wuchs Haut von selber nach. Von dort, wo der Flur einen Knick machte, erklangen leise, aber entschlossene Schritte. James Brust hob sich, als er tief einatmete und sich wieder dem Fenster zuwandte.

Der Vorsitzende des Komitees, ein Mann um die vierzig mit schütterem Haar und einem Namen, den ich in der Aufregung vergessen hatte, kam um die Ecke auf uns zu. Ungelenk erhob ich mich und strich über meine Kleidung. Ich hatte mich für eine blassblaue Bluse und eine hübsche lavendelfarbene Strickjacke entschieden. Je nachdem, wie die nächsten Minuten verlaufen würden, würde auch ich beides vermutlich nie wieder anziehen.

Miss Alwood, Mr Coffrey, würden Sie bitte wieder hereinkommen?

Ich schenkte ihm ein kleines, unaufdringliches Lächeln und redete mir ein, dass er es erwidert hatte. Dann sah ich James nach Bestätigung heischend an, allerdings verrieten mir seine Augen nichts.

Auf dem ganzen Weg in das stickige Zimmer, in dem Anna auf einem der drei Stühle vor dem Komitee saß, hielt ich den Blick fest auf die Lederflicken an den Ellbogen des Komiteevorsitzenden gerichtet. Wir hatten Glück, dass Anna uns zugeteilt worden war. Nicht alle mochten ihre Sozialarbeiter, doch wir Gott sei Dank schon. Ich wartete darauf, dass sie uns anschaute, aber nur ihr kurzer blonder Pferdeschwanz zeigte in unsere Richtung. Mein Magen zog sich zusammen. Hinter Anna sah das Komitee aus vier Männern und sechs Frauen aus, als säßen sie am Kopf einer Hochzeitstafel mit einer sehr kleinen Gruppe von nur drei Gästen, um ihre Freude zu teilen.

Ich drückte unbewusst die Daumen. Bitte, lass es wirklich Freude sein, die sie mit uns teilen wollen.

Hey, setzt euch , flüsterte Anna und deutete auf die Stühle, auf denen wir uns erst vor einer halben Stunde durch die Befragung geschwitzt hatten. Ich war sicher, dass eines der Komiteemitglieder, das Adoptivkind, auch lächelte, doch hier drin war es so warm, dass mir von der Temperaturschwankung ganz schwindlig wurde.

Der Vorsitzende nahm wieder Platz und blätterte in seinen Papieren herum, so wie Offizielle es bei offiziellen Angelegenheiten gerne tun. Mr Coffrey, Miss Alwood. Ein Pochen setzte sich in meiner Brust fest. Wir wissen, dass das ein sehr nervenaufreibender Prozess sein kann, also wollen wir Sie nicht unnötig weiter auf die Folter spannen. James nahm meine Hand fest in seine. Alles wird gut. Was auch immer passiert, wir stehen das durch.

Deshalb möchten wir Ihnen beiden unsere Glückwünsche übermitteln. Dieses Komitee spricht die Empfehlung aus, Sie als Adoptiveltern eines Kindes im Alter von unter vier Jahren zuzulassen.

Klopf, klopf, klopf â¦

Das Pochen in meiner Brust war das Einzige, das mir verriet, dass ich nicht zusammengeklappt und hier auf der Stelle gestorben war, aber selbst das verebbte langsam. Das Zittern in meinem Inneren wurde von etwas anderem überdeckt: Ich war erschrocken und wie betäubt - etwas rauschte durch meinen Körper und wurde dann von...
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Autor

Eigentlich ist Anouska Knight Inneneinrichterin. Doch die Geburtstagstorten, die sie für ihre beiden Söhne backte, waren bald so beliebt, dass sie eine eigene Konditorei eröffnete. Der Aufruf zu einem Schreibwettbewerb ließ sie die Ofenhandschuhe aus der Hand legen und " Am Horizont ein Morgen" verfassen, mit dem sie den Contest gewann. Seitdem ist sie hauptberuflich Autorin und lebt zusammen mit ihrer Familie in Staffordshire.