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Weil du mein bist

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am08.02.2016
Lilah und ihr Freund Carter sind das perfekte Traumpaar. Aber unbemerkt von allen anderen, beginnt es zu kriseln. Lilahs vereinnahmendes Wesen und ihre Stimmungsschwankungen machen Carter zunehmend zu schaffen. Dann taucht plötzlich Jules auf. Wunderschön, lustig, clever, talentiert. Und Carter verfällt ihr hemmungslos. Doch eine Nacht voller Leidenschaft verändert alles und hat Konsequenzen, mit denen niemand rechnen konnte.

Sean Olin ist in Wisconsin aufgewachsen. Schon als Kind schrieb er eigene Geschichten und las ohne Unterlass Detektivromane. Für sein Jugendbuch 'Killing Britney' gewann der Autor 2005 die Auszeichnung ALA Quick Pick for Reluctant Young Adult Readers. Heute wohnt Sean Olin in New York.
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Produkt

KlappentextLilah und ihr Freund Carter sind das perfekte Traumpaar. Aber unbemerkt von allen anderen, beginnt es zu kriseln. Lilahs vereinnahmendes Wesen und ihre Stimmungsschwankungen machen Carter zunehmend zu schaffen. Dann taucht plötzlich Jules auf. Wunderschön, lustig, clever, talentiert. Und Carter verfällt ihr hemmungslos. Doch eine Nacht voller Leidenschaft verändert alles und hat Konsequenzen, mit denen niemand rechnen konnte.

Sean Olin ist in Wisconsin aufgewachsen. Schon als Kind schrieb er eigene Geschichten und las ohne Unterlass Detektivromane. Für sein Jugendbuch 'Killing Britney' gewann der Autor 2005 die Auszeichnung ALA Quick Pick for Reluctant Young Adult Readers. Heute wohnt Sean Olin in New York.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641157678
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum08.02.2016
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse599 Kbytes
Artikel-Nr.1704891
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog

Bei ihrem dritten Date, vor ewigen Zeiten, im ersten Jahr an der Highschool, waren Carter und Lilah abends im Harpoon Haven, dem kleinen Vergnügungspark, der vor zehn Jahren in Strandnähe errichtet worden war, um Touristen aus Miami nach Dream Point zu locken. Sie aßen Zuckerwatte, bis ihre Zungen blau waren, fuhren Riesenrad und gleich dreimal hintereinander Autoscooter. Beim Dartwerfen traf Carter fünf Luftballons und gewann für Lilah einen Plüschlöwen, der so groß war, dass sie beide Arme brauchte, um ihn zu tragen.

Gegen zehn mussten sie eigentlich nach Hause, aber dazu hatten sie keine Lust. Stattdessen gingen sie die von Palmen und Rasen gesäumte Promenade hinunter, die am schneeweißen Strand entlangführte.

»Heute ist Vollmond«, sagte Carter. »Siehst du, wie der Sand im Mondlicht schimmert? So was Schönes haben wir in Savannah nicht.«

Er war erst vor Kurzem nach Dream Point gezogen, zu Schuljahrsbeginn. Auf den ersten Blick hatte er etwas Versnobtes, aber das lag nur an seiner Art, sich zu kleiden, nicht daran, dass er sich für etwas Besseres hielt. Er trug Khakis und karierte Hemden und die widerspenstigen hellbraunen Haare mit Seitenscheitel, was ihn ziemlich von den Surfern und Footballern und stylishen Kubanern unterschied, die die Christopher Columbus Highschool sonst bevölkerten.

»Du bist erst seit einem Monat hier«, sagte Lilah. »Wenn man sein ganzes Leben hier verbracht hat, nimmt man so was gar nicht mehr wahr. Oder erst wieder, wenn einen jemand darauf aufmerksam macht.«

»Heute kommen die Wellen besonders weit rein. Wahnsinn, wie viel Kraft sie haben! Das liegt am Mond. Bei Vollmond steigt die Flut höher als sonst.«

Lilah versuchte, den Plüschlöwen besser zu fassen zu kriegen. Tatsächlich wurde ihr bewusst, wie schön es in Dream Point war, und auf einmal kam es ihr wie der magischste Ort der Welt vor, obwohl sie es schon ihr Leben lang kannte. »Ich wünschte, ich könnte die Stadt immer durch deine Augen sehen«, sagte sie. »Wenn ich dir zuhöre, wird sie plötzlich richtig lebendig. Vielleicht liegt es daran, dass du dich für Naturwissenschaften und so interessierst.«

Carter blickte über den Strand, und Lilah fragte sich, was er jetzt wohl wieder sah - bestimmt mehr als die Wellen, die ans Ufer rollten und sich dann wieder zurückzogen. In seinen klaren, hellbraunen Augen lag etwas so Tiefes, Ernsthaftes.

»Ich hab eine Idee«, sagte er nach einer Weile. »Wenn ich etwas Besonderes sehe, mache ich dich darauf aufmerksam, damit du einen Blick für die Schönheit der Natur bekommst. Okay?«

»Absolut«, sagte Lilah. Das Besondere, das sie bis jetzt sah, war vor allem er. Unter seiner sonnengebräunten Haut schien ein sensibler, aufmerksamer Junge zu stecken, und sie schätzte sich glücklich, ihn kennengelernt zu haben. Aber wie sollte sie ihm beweisen, dass sie seine Aufmerksamkeit verdiente? Plötzlich kam ihr ein Gedanke.

»Lass uns zum Wasser runtergehen«, sagte sie.

»Ich dachte, der Strand schließt um acht.«

»Na und?«

»Kriegen wir keinen Ärger?«

»Hast du etwa Angst? Es wird schon keiner merken.«

Carter fuhr sich nervös mit den Fingern durch die Haare.

»Okay«, sagte Lilah. »Betrachte es als Herausforderung. Ich gehe jedenfalls.«

Bevor Carter Ja oder Nein gesagt hatte, warf sie ihm den Löwen zu und band ihre welligen aschblonden Haare zu einem Pferdeschwanz.

»Wer als Erster da ist!«, rief sie und rannte los, dass ihre Flip-Flops auf den Asphalt der Promenade klatschten und der Rock ihres knielangen violetten Kleids hinter ihr herflatterte.

Carter lief ihr nach, den Plüschlöwen mit beiden Händen über den Kopf haltend, und versuchte, sie einzuholen. Aber sie war eine gute Sportlerin, gehörte schon seit der sechsten Klasse zum Schwimmteam, und sogar in Flip-Flops war sie mit ihren starken Beinen schnell. Sie lief über den Strand, dass der Sand aufwirbelte, und so sehr Carter sich auch anstrengte, er konnte sie nicht einholen. Lilah war einfach zu schnell. Außerdem war seine weite lange Hose zum Sprinten denkbar ungeeignet.

Lilah drehte sich um und lief rückwärts weiter, bis Carter auf wenige Meter an sie herangekommen war, hielt aber im Weiterlaufen ihren kleinen Vorsprung.

»Komm schon, du Schleichschuh!«, rief sie. »Du willst dich doch wohl nicht von einem Mädchen schlagen lassen?« Ein übermütiges Grinsen breitete sich über ihr Gesicht aus. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie sich das letzte Mal so frei gefühlt hatte.

Irgendwann warf Carter den Plüschlöwen in ihre Richtung und sie blieb unwillkürlich stehen und griff danach. In diesem Moment machte er einen Satz und fing sie mit beiden Armen ein. Lachend fielen sie zusammen in den Sand, der Löwe kullerte ein paar Meter weiter.

»Mann, das hat Spaß gemacht«, keuchte Carter.

»Und wie«, sagte Lilah. »Okay, das ist meine Gegenleistung. Du zeigst mir die Schönheit der Welt, und ich helfe dir, die Welt zu erobern - wenn´s sein muss, auch gegen die Regeln.«

»Deal«, sagte er.

Er lag auf ihr, das Kinn auf ihrem Brustbein, und für einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke. Dann rollte er von ihr herunter und schaute zum Himmel auf. Lilah fragte sich, warum er sie nicht geküsst hatte. Vielleicht war er schüchterner und unsicherer, als sie dachte.

Schließlich rappelten sie sich auf. Carter kippte den Sand aus seinen Schuhen, klopfte das kurzärmelige grüne Leinenhemd aus und führte ein kleines Tänzchen auf, um auch den Sand auf seiner hellbraunen Hose loszuwerden. Lilah sammelte ihre Flip-Flops ein und schüttelte dem Plüschlöwen den Sand aus dem Fell. Dann gingen sie über den gepflegten Rasen, der den Strand von der Promenade trennte, Richtung Stadtzentrum zurück.

»Das war´s dann wohl«, sagte Lilah. »Zeit heimzugehen.«

»Meinst du wirklich?« Carter lächelte sie an und sah auf seine Gucci-Uhr. »Wir sind doch sowieso schon zu spät. Was wäre denn das Schlimmste, was passieren kann?«

»Okay, setzen wir uns noch ein bisschen.«

Sie setzten sich auf eine Bank. Auch der Plüschlöwe bekam einen Platz. Dann blickten sie aufs Meer. Und redeten.

Carter erzählte von Georgia, wo er bis zur Scheidung seiner Eltern gewohnt hatte, bevor er mit seiner Mutter nach Dream Point gezogen war. Dann sprach er von Rappern - Lil Wayne, Outkast, Jay-Z und Snoop Dogg - und ihren verschiedenen Sounds, Styles und Texten, die seiner Meinung nach davon geprägt waren, wo die Musiker herkamen. Lilah spürte seine leidenschaftliche Begeisterung. Sein ganzer Körper ging mit, als er die Unterschiede zwischen East-Coast-Beat, West-Coast-Beat, Chicago-Beat und Dirty-Southern-Beat erläuterte.

Dann hörte er ihr genauso aufmerksam zu, als sie von ihren Freundinnen aus dem Schwimmteam erzählte - Kaily, Margarita und Teresa - und davon, wie wichtig es ihr war, die Beste zu sein. Sie sprach auch von ihren Eltern, die sie fürchterlich konservativ und verklemmt fand.

»Manchmal kommen sie mir vor wie Fossilien aus einer Welt, wo das Abendbrot um Punkt sechs auf dem Tisch stehen musste und das Kaffeekränzchen in der Kirchengemeinde um keinen Preis verpasst werden durfte«, sagte sie. »Sie ziehen sich sogar um, bevor sie einkaufen gehen. Und meine Mutter! Ich wette, du hast noch nie jemanden getroffen, der so ängstlich ist wie sie. Man sieht es schon an ihrem Blick. Andauernd schaut sie sich ganz aufgeregt um - und übersieht dabei das eigentlich Wichtige. Und dann diese permanente Sorge, was die Leute wohl von ihr halten könnten. Und von mir. Manchmal ist es unerträglich, wie neurotisch sie ist.«

»Hört sich an, als würde sie dich ziemlich unter Druck setzen.« Mit zwei Fingern berührte Carter ihre Hand, die zwischen ihnen auf der Bank lag. Er hoffte, dass sie die tröstliche Geste akzeptieren würde. Als sie die Hand nicht wegzog, nahm er sie ganz in seine.

Eine Weile saßen sie schweigend so da und ließen sich von der schweren, salzigen Luft einhüllen. Lilah hatte das Gefühl, als hätte sie Carters Hand schon ihr Leben lang gehalten, nur dass es ihr bis jetzt nicht bewusst gewesen war.

Die nächsten fünf Minuten vergingen wie in Zeitlupe. Zentimeter für Zentimeter rückten ihre Köpfe näher zusammen, ganz langsam lösten sie den Blick vom Meer und schauten sich tief in die Augen. Ihre Wangen berührten sich, erst ganz zart, dann küssten sie sich und schlangen die Arme umeinander, als wollten sie miteinander verschmelzen.

»Das wollte ich schon den ganzen Abend tun«, sagte Carter, als sie sich wieder voneinander lösten, und wurde knallrot.

»Ich auch«, flüsterte Lilah und schmiegte sich an ihn.

Ein Prickeln breitete sich in Carter aus, das er bis ins Innerste spürte.

Sie verschränkten die Finger, sahen sich wieder in die Augen und mussten plötzlich peinlich berührt kichern.

Es gab Dinge, die Lilah ihm niemals sagen wollte. Vor allem, wie unsicher sie war. Sie staunte immer noch darüber, dass er sie um ein Date gebeten hatte, weil sie sich nicht für das hübscheste und beliebteste Mädchen der Schule hielt. Allein schon wegen ihrer Sommersprossen und unspektakulären braunen Augen, ganz zu schweigen von ihren welligen, nicht wirklich blonden Haaren, die nie das taten, was sie wollte.

»Warum ich?«, fragte sie plötzlich, obwohl sie das gar nicht vorhatte.

Er überlegte kurz, bevor er sagte: »Du hast so viel Energie ... als hättest du einen extra Akku. Etwas Mitreißendes. Verstehst du, was ich meine? Wie du es zum Beispiel geschafft hast, dass ich...

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Sean Olin ist in Wisconsin aufgewachsen. Schon als Kind schrieb er eigene Geschichten und las ohne Unterlass Detektivromane. Für sein Jugendbuch "Killing Britney" gewann der Autor 2005 die Auszeichnung ALA Quick Pick for Reluctant Young Adult Readers. Heute wohnt Sean Olin in New York.