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Das Zauberschwert

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
205 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am31.10.20141. Auflage
Bestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! In der Geschichte von Darkover haben Zauberschwerter stets eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Und keine Klinge war mächtiger als die des alten Haudegens Dom Esteban. Doch dieser konnte zuletzt die Klinge nicht mehr führen. Da kommt diesem Schwert plötzlich eine neue, besondere Bedeutung zu: Der Terraner Andrew Car muss, ganz auf sich gestellt, den harten Realitäten von Darkover ins Auge blicken. Dom Estebans Zauberklinge und ein blutjunges Mädchen, das ihm als Phantombild erscheint, werden sein weiteres Leben entscheidend prägen...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
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Produkt

KlappentextBestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! In der Geschichte von Darkover haben Zauberschwerter stets eine nicht unwesentliche Rolle gespielt. Und keine Klinge war mächtiger als die des alten Haudegens Dom Esteban. Doch dieser konnte zuletzt die Klinge nicht mehr führen. Da kommt diesem Schwert plötzlich eine neue, besondere Bedeutung zu: Der Terraner Andrew Car muss, ganz auf sich gestellt, den harten Realitäten von Darkover ins Auge blicken. Dom Estebans Zauberklinge und ein blutjunges Mädchen, das ihm als Phantombild erscheint, werden sein weiteres Leben entscheidend prägen...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955305888
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum31.10.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.8
Seiten205 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724213
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Er war einem Traum gefolgt, und der Traum hatte ihn zum Sterben hierher gebracht.
Nur halb bei Bewusstsein, lag er auf den Steinen und dem dünnen Moos der Klippe, und in seinem benommenen Zustand meinte er, das Mädchen aus seinem Traum stünde vor ihm. Lach ruhig, sagte er zu ihrem Phantasiegesicht. Wärst du nicht gewesen, wäre ich jetzt eine halbe Galaxis weiter.

Ich läge nicht halb tot hier auf einem gefrorenen Dreckklumpen am Rand des Nirgendwo.

Aber sie lachte nicht. Sie schien an der Kante des Abgrunds zu stehen. Der schneidende Bergwind blies die dünnen blauen Draperien um ihren schlanken Körper, das lange rote Haar schimmerte um ihre zarten Züge. Sie sah ganz so aus, wie er sie in seinem Traum gesehen hatte, aber sie lachte nicht. Ihr Gesicht war blass und ernst.

Und es war, als spreche sie, obwohl der sterbende Mann wusste - wusste -, ihre Stimme konnte nichts anderes sein als das Echo des Windes in seinem fiebernden Gehirn.

»Fremder, Fremder, ich wollte dir nichts Böses. Nicht mein Ruf, nicht mein Tun hat dich auf diesen Pass gebracht! Es ist wahr, ich habe dich gerufen - oder vielmehr habe ich einen Ruf hinausgesandt an jeden, der mich zu hören vermochte, und das warst du. Doch die über uns wissen, dass ich dich damit nicht in Gefahr bringen wollte! Das Wetter, die Stürme folgen meinen Geboten nicht. Ich will tun, was ich kann, um dich zu retten, aber ich habe keine Macht in diesen Bergen.«

Andrew Carr antwortete ihr zornig. Ich bin verrückt oder vielleicht schon tot, dachte er, dass ich hier liege und Beleidigungen mit einem Geistermädchen tausche.

»Du sagst, du hast mich gerufen? Und was ist mit den anderen in meinem Flugzeug? Hast du sie etwa auch gerufen? Und hergelockt, dass sie hier in den Wirbelstürmen der Hellers umkommen? Macht dir ein Massensterben Spaß, du Ghoul-Mädchen?«

»Das ist ungerecht!« Die Worte, die zu hören er sich einbildete, waren wie ein qualvoller Aufschrei. Ihr Geistergesicht zuckte, als wolle sie anfangen zu weinen. »Ich habe sie nicht gerufen; sie folgten dem Weg, den ihre Arbeit und ihr Geschick sie führten. Nur du hattest die Wahl, meinem Ruf zu folgen oder nicht. Du entschiedest dich, zu kommen und das Schicksal zu teilen, das die Vorsehung für sie bereithielt. Ich will dich retten, wenn ich kann. Die Zeit der anderen ist zu Ende, und mit ihrem Los habe ich nie etwas zu schaffen gehabt. Dich kann ich retten, wenn du auf mich hörst, aber du musst aufstehen. Steh auf!«, rief sie in wilder Verzweiflung. »Du wirst sterben, wenn du länger hier liegen bleibst! Steh auf und suche dir einen Unterschlupf, denn der Sturm gehorcht mir nicht ...«

Andrew Carr öffnete die Augen und blinzelte. Wie ihm die ganze Zeit klar gewesen war, lag er allein und verletzt auf dem Felssims in den Trümmern des Kartografierungsflugzeugs. Das Mädchen war verschwunden - wenn es überhaupt da gewesen war.

Steh auf und suche dir einen Unterschlupf, denn der Sturm gehorcht mir nicht. Das war natürlich eine verdammt gute Idee, sofern er es fertig brachte. Unterschlupf. Der Ort, wo er unter einem Fragment der zerschmetterten Flugzeugkabine lag, war nicht der richtige für die bitterkalte Nacht auf diesem seltsamen Planeten. Bei seinem Eintreffen auf Cottman IV war vor dem Wetter hier gewarnt worden - nur ein Wahnsinniger würde in der Jahreszeit der Stürme nachts im Freien bleiben.

Andrew machte eine letzte verzweifelte Anstrengung, seinen Knöchel zu befreien, der wie das Bein eines gefangenen Tieres von verdrehtem Metall festgehalten wurde. Diesmal fühlte er das Metall ein bisschen nachgeben, und obwohl der Schmerz stärker wurde und Haut und Fleisch zerrissen, zerrte er im Dunkeln entschlossen an dem eingeklemmten Fuß. Nun konnte er sich vorbeugen und das Bein mit den Händen anheben. Zerfetzte Kleidung und aufgerissenes Fleisch waren schlüpfrig von dem Blut, das in der eisigen Kälte bereits gefror. Als er das zackige Metall mit den bloßen Händen berührte, brannten sie wie Feuer. Aber es gelang ihm, das verletzte Bein an den schlimmsten Kanten vorbeizuleiten. Er stieß einen Seufzer aus, in dem sich Qual und Erleichterung mischten. Der Fuß war frei. Er war von Blut bedeckt, Stiefel und Kleidung waren zerfetzt, das Fleisch bis auf den Knochen aufgerissen, aber er war frei, saß nicht länger in der Falle. Andrew kämpfte sich auf die Füße, und sofort warf ihn ein eisiger, graupelgeladener Windstoß, der um eine Ecke des Felssimses fegte, wieder auf die Knie.

Kriechend, um dem Wind weniger Körperoberfläche auszusetzen, wand er sich in die Kabine des Kartografierungsflugzeuges. Sie schwankte gefährlich in den heftigen Böen, und sofort gab er jeden Gedanken daran auf, hier Zuflucht zu suchen. Wenn der Sturm noch ein bisschen schlimmer wurde, stürzte das Ding mindestens tausend Fuß tief in das unsichtbare Tal. Ein Teil war dort schon beim Absturz verschwunden, dachte er. Doch da er selbst gegen alle Erwartungen immer noch lebte, wollte er sich vergewissern, ob es keine anderen Überlebenden gab.

Stanforth war natürlich tot. Er musste gleich beim Aufprall gestorben sein; niemand konnte mit einem solchen klaffenden Loch in der Stirn überleben. Andrew schloss die Augen vor dem grauenhaften Anblick; das gefrorene Gehirn des Mannes war über sein ganzes Gesicht verteilt. Die beiden Kartografen - einer hieß Mattingly, den Namen des anderen hatte er nie erfahren - lagen verkrümmt auf dem Fußboden. Vorsichtig kroch Andrew durch die gefährlich schaukelnde Kabine, um festzustellen, ob in einem von ihnen noch ein Lebensfunke glühte, aber die Leichen waren bereits kalt und starr. Von dem Piloten gab es keine Spur. Sicher war er mit der Nase des Flugzeugs in den schrecklichen Abgrund gestürzt.

Also war er allein. Andrew manövrierte sich aus der Kabine, dann nahm er sich zusammen und betrat sie von neuem. Es waren Lebensmittel in dem Flugzeug - nicht viel, die Rationen für einen Tag, Lunchpakete, Mattinglys Schatz an Süßigkeiten und Bonbons, die er so großzügig ringsherum anzubieten pflegte und die sie alle lachend abgelehnt hatten. Notausrüstungen in einem gekennzeichneten Fach hinter der Tür. Andrew zerrte alles hinaus, und dann machte er sich, zitternd vor Grauen, daran, Mattinglys steif werdender Leiche den Mantel auszuziehen. Der Magen drehte sich ihm dabei um - einen Toten zu berauben! -, aber Mattinglys Mantel, ein voluminöser, teurer Pelz, war seinem Eigentümer nicht mehr von Nutzen und mochte für Andrew in der schrecklichen hereinbrechenden Nacht den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.

Als er sich das letzte Mal aus der Angst erregend schwankenden Kabine stahl, bebte er, und es war ihm übel. Aus seinem aufgerissenen Bein war die gnädige Taubheit verschwunden, und der Schmerz begann mit Klauen an ihm zu reißen. Vorsichtig drückte er sich an den Innenrand des Simses und stapelte seine kostbaren, mit Mühe beschafften Vorräte an der Felswand auf.

Ihm schoss durch den Kopf, dass er einen letzten Vorstoß ins Innere des Flugzeugs machen sollte. Mattingly und der namenlose andere Mann hatten Identifikationsplaketten vom Zivildienst des Terranischen Imperiums getragen. Falls er am Leben blieb, falls er jemals wieder den Raumhafen erreichte, würden sie als Beweis für ihren Tod dienen und von Bedeutung für ihre Verwandten sein. Müde schleppte er sich voran.

Und da war es wieder, das Mädchen, der Geist, der Ghoul, der ihn hergebracht hatte. Bleich vor Entsetzen stellte sie sich ihm in den Weg. Ihr Mund verzerrte sich im Schrei.

»Nein! Nein!«

Unwillkürlich trat er zurück. Er wusste, sie war nicht da, er wusste, sie war nichts als Luft, aber er trat zurück, und sein gelähmter Fuß knickte unter ihm zusammen. Ein Windstoß traf ihn und schleuderte ihn gegen die Klippe. Das Mädchen war fort, war nirgendwo, doch bevor er sich wieder aufrappeln konnte, mischte sich in das Getöse des Sturms, das wie das Heulen einer verdammten Seele klang, ein donnernder Krach. Mit einem letzten Klappern und Klirren riss sich die Kabine des abgestürzten Flugzeugs von ihrem Ruheplatz los, verlor das Gleichgewicht, kippte, rutschte die Felsen hinunter und verschwand im Abgrund. Ein Brüllen war zu hören wie das einer Lawine, wie das Ende der Welt. Andrew klammerte sich keuchend an die Felswand. Seine Finger versuchten, mit dem Stein zu verschmelzen.

Dann war es still bis auf das Sausen des Sturms und des Schneegestöbers. Andrew hüllte sich in Mattinglys Pelzmantel und wartete darauf, dass sein Herzschlag sich normalisierte.

Wieder hatte ihn das Mädchen gerettet. Sie hatte ihn davor bewahrt, dies letzte Mal in die Kabine zu gehen.

Unsinn, dachte er. Im Unterbewusstsein muss mir klar gewesen sein, dass das Ding gleich abstürzen würde.

Er verschob den Gedanken auf später. Im Augenblick war er durch das Zweite in einer Reihe von Wundern entkommen, aber er war noch längst nicht in Sicherheit.

Wenn dieser Wind ein Flugzeug von einer Klippe blasen konnte, würde es ihm mit einem Menschen auch gelingen, sagte sich Andrew. Er musste einen besseren Platz zum Ausruhen finden.

Sich immer an der Wand haltend, mühte er sich voran. Zehn Fuß weiter in der einen Richtung verengte sich der Sims zu nichts und endete in einem dunklen Steinschlag, rutschig von dem fallenden Schneematsch. Unter vielen Schmerzen kehrte Andrew wieder um. Die Dunkelheit verdichtete sich, und der Schneematsch verwandelte sich in weißen, weichen, dicken Schnee. Andrew wünschte sich nichts weiter, als sich hinzulegen, sich in den Pelz zu wickeln und zu schlafen. Er widerstand der Versuchung und schleppte sich in die...
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