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Die Kräfte der Comyn

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
213 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am31.10.20141. Auflage
Bestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Larry Montray, ein 16jähriger Erdenbürger, hat sich intensiv mit allem beschäftigt, was über Darkover, die ferne Welt unter der blutroten Sonne, geschrieben wurde. Als er schließlich mit seinem Vater nach Darkover kommt, hält man ihn, da er die Sprache perfekt beherrscht, für einen echten Darkoveraner. Er freundet sich mit dem gleichaltrigen Kennard Alton an, einem Jungen von Darkover. An dessen Seite lernt er die schillernde Welt dieses Planeten kenne, die voller Rätsel und Geheimnisse ist - und von den verborgenen Kräften der Comyn beeinflußt wird...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
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Produkt

KlappentextBestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Larry Montray, ein 16jähriger Erdenbürger, hat sich intensiv mit allem beschäftigt, was über Darkover, die ferne Welt unter der blutroten Sonne, geschrieben wurde. Als er schließlich mit seinem Vater nach Darkover kommt, hält man ihn, da er die Sprache perfekt beherrscht, für einen echten Darkoveraner. Er freundet sich mit dem gleichaltrigen Kennard Alton an, einem Jungen von Darkover. An dessen Seite lernt er die schillernde Welt dieses Planeten kenne, die voller Rätsel und Geheimnisse ist - und von den verborgenen Kräften der Comyn beeinflußt wird...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955305895
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum31.10.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten213 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724246
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Es sah überhaupt nicht nach einem fremden Planeten aus. Larry Montray stand auf der langen Rampe, die von dem gigantischen Raumschiff nach unten führte, und die bittere Enttäuschung wehte ihn an wie ein kalter Hauch. Darkover. Hunderte Lichtjahre von der Erde entfernt, eine andere Welt unter einer anderen Sonne - und sie unterschied sich in nichts.

Es war Nacht. Reihen blauweißer Bogenlampen tauchten den Raumhafen unter ihm, diese enorme Fläche mit ihren Betonrampen und Gleitsteigen, fast in Tageshelle. Die verwischten Umrisse der riesigen Sternenschiffe schimmerten durch die Lichter. Treppen und Rampen führten nach oben zu den Hochstraßen und den dunklen Wolkenkratzern am Rand des Hafens. Aber Larry hatte Raumschiffe und Raumhäfen schon auf der Erde gesehen. Das war nichts Neues für einen Jungen, dessen Vater im Zivildienst des Terranischen Imperiums tätig war.

Larry wusste nicht recht, was er von der neuen Welt erwartet hatte - doch bestimmt nicht, dass es hier genau wie auf jedem Raumhafen der Erde aussehen würde!

Er hatte sich so viel zusammengeträumt ...

Natürlich war Larry von klein auf überzeugt gewesen, er werde eines Tages in den Raum gehen. Das Terranische Imperium hatte sich über tausend Welten ausgebreitet, die tausend Sonnen umkreisten, und kein Sohn Terras dachte daran, sein ganzes Leben zu Hause zu bleiben.

Allerdings hatte er sich damit abgefunden gehabt, zumindest noch ein paar Jahre warten zu müssen. In alter Zeit, ehe es Sternenreisen gab, konnte ein Sechzehnjähriger Schiffsjunge auf einem Windjammer werden und die Welt sehen. Und in den Anfängen der Raumfahrt, als die gewaltigen interstellaren Entfernungen Jahre und Jahre in den Abgründen zwischen den Sternen bedeuteten, bemannte man die Schiffe mit Knaben - damit am Ziel der Reise nicht alte Männer ankamen.

Doch diese Zeiten waren vorbei. Jetzt wurde ein Flug über hundert Lichtjahre in ebenso vielen Tagen zurückgelegt, und Männer, nicht Jungen taten auf den Schiffen und in den Handelsstädten des Terranischen Imperiums Dienst. Mit sechzehn war Larry darauf gefasst gewesen zu warten. Nicht glücklich darüber, aber darauf gefasst.

Und dann hatte er die Neuigkeit erfahren. Wade Montray, sein Vater, hatte seine Versetzung zum Zivildienst auf den Planeten Darkover beantragt, weit draußen am Rand der Milchstraße. Larrys Mutter war so früh gestorben, dass er sich nicht einmal mehr an sie erinnern konnte, und andere lebende Verwandte hatte er nicht. Deshalb sollte er seinen Vater begleiten.

Er hatte seine Schulbücherei und sämtliche Bibliotheken der Stadt geplündert, um etwas über Darkover herauszufinden. Viel erfuhr er nicht. Darkover war der vierte Planet eines mittelgroßen dunkelroten Sterns, der am Himmel der Erde unsichtbar und so trübe war, dass er nur in Sternenkatalogen einen Namen besaß. Die Welt war kleiner als die Erde, sie hatte vier Monde, und ihre Kultur war auf einer Stufe ohne viel Technologie oder Wissenschaft stehen geblieben. Die wichtigsten Exportartikel Darkovers waren medizinische Erden und biologische Drogen, Edelsteine, Feinmetalle für Präzisionswerkzeuge und ein paar Luxusgüter - Seide, Pelze, Weine.

Eine kurze Fußnote zu dieser Aufzählung hatte Larry in fast unerträgliche Spannung versetzt: Obwohl die Eingeborenen Darkovers menschlich sind, gibt es dort mehrere Kulturen intelligenter Nichtmenschen.

Nichtmenschen! Auf der Erde sah man sie nicht oft. Selten kam in der Nähe eines Raumhafens einmal ein Jupiterwesen in seinem Methangas-Atemtank vorbeigerollt; der Sauerstoff der Erde war für es genauso giftig wie das Gas für einen Erdenbewohner. Und hin und wieder mochte man einen erregenden Blick auf ein hoch gewachsenes, geflügeltes Menschen-Ding von einer der äußeren Welten erhaschen. Aber aus der Nähe bekam man sie nie zu sehen. Irgendwie gelang es einem nicht, sie sich als Leute zu denken.

Larry hatte seinem Vater so lange mit Fragen zugesetzt, bis dieser ärgerlich sagte: »Wie soll ich das wissen? Ich bin doch kein Nachschlagewerk! Ich weiß, dass Darkover eine rote Sonne, ein kaltes Klima und eine Sprache hat, die von den alten Erdsprachen abgeleitet sein soll. Ich weiß, Darkover hat vier Monde, und es gibt dort Nichtmenschen - und das ist alles! Deshalb warte ab, bis du dort bist, und finde es selbst heraus!«

Wenn Dad diesen Blick bekam, war es besser, keine Fragen mehr zu stellen. Deshalb behielt Larry die restlichen für sich. Aber eines Abends, als er in seinem Zimmer seine Besitztümer sortierte und sich entschloss, Stapel von Kinderbüchern, Spielsachen und Krimskrams, der sich in den letzten paar Jahren angesammelt hatte, wegzuwerfen, klopfte sein Vater an die Tür.

»Beschäftigt, Sohn?«

»Komm herein, Dad.«

Wade Montray trat ein und sah zu dem Haufen auf dem Bett hin. »Gute Idee. Auch heutzutage darf man nicht mehr als ein paar Pfund Gepäck mitnehmen. Ich habe hier etwas für dich - habe es im Transfer-Zentrum gefunden.« Er reichte Larry ein flaches Päckchen, und als Larry es umdrehte, entdeckte er, dass es ein Satz Bänder für seinen Recorder war.

»Sprachbänder«, erklärte sein Vater, »weil du doch so gern alles über Darkover lernen möchtest. Natürlich kämst du mit Standard ganz gut durch - rund um den Raumhafen und in der Handelsstadt spricht es jeder. Die meisten Leute, die nach Darkover gehen, machen sich die Mühe mit der Sprache nicht, aber ich dachte, du hättest vielleicht Interesse daran.«

»Danke, Dad. Ich fange noch heute Abend mit dem Lernen an.«

Sein Vater nickte. Er war ein ernster Mann, groß und ruhig mit dunklen Augen - Larry vermutete, sein eigenes rotes Haar und seine grauen Augen stammten von der Mutter her, an die er sich nicht mehr erinnern konnte -, und in letzter Zeit hatte er nicht oft gelächelt. Aber jetzt lächelte er Larry zu. »Es kann nie schaden. Ich habe festgestellt, dass es einem hilft, wenn man mit den Menschen in ihrer eigenen Sprache redet, statt sich darauf zu verlassen, dass sie unsere beherrschen.«

Er schob die Bänder zur Seite und setzte sich auf Larrys Bett. Das Lächeln verschwand, und er war wieder ernst.

»Sohn, macht es dir wirklich nichts aus, die Erde zu verlassen? Ich habe mir immer wieder gesagt, es sei nicht fair, wenn ich dich aus deiner Heimat wegreiße und an den Rand des Nichts bringe. Deswegen hätte ich fast darauf verzichtet, den Versetzungsantrag zu stellen. Noch jetzt ...« Er zögerte. »Larry, wenn du möchtest, kannst du immer noch hier bleiben. Ich lasse dich dann in ein paar Jahren nachkommen, sobald du mit Schule und College fertig bist.«

Larry wurde plötzlich die Kehle eng.

»Du willst mich zurücklassen? Auf der Erde?«

»Hier gibt es gute Schulen und Universitäten, Sohn. Niemand weiß, welche Art von Ausbildung du im Hauptquartier auf Darkover bekommen wirst.«

Larry starrte seinen Vater an, die Lippen fest zusammengepresst, damit sie nicht zitterten. »Dad, willst du mich nicht bei dir haben? Wenn du - wenn du mich loswerden willst, werde ich bestimmt kein Theater machen. Aber ...« Er verstummte und schluckte schwer.

»Sohn! Larry!« Sein Vater ergriff seine Hände und hielt sie eine Minute lang ganz fest. »Sag das nicht wieder, ja? Ich habe deiner Mutter versprochen, du würdest eine gute Ausbildung erhalten. Und nun zerre ich dich halbwegs durchs Universum, nehme dich mit auf ein verrücktes Abenteuer, nur weil mich die Ferne lockt und ich nicht wie ein vernünftiger Mensch hier bleiben will. Es ist selbstsüchtig von mir zu gehen, und noch schlimmer, dass ich dich mitnehmen möchte!«

Larry erklärte bedächtig: »Dann werde ich wohl mitkommen müssen, Dad. Denn ich will auch nicht wie so ein Mensch, den du vernünftig nennst, immer an einem Fleck bleiben. Dad, ich möchte mit. Konntest du dir das nicht denken? Ich habe mir nie im Leben etwas so sehr gewünscht!«

Wade Montray holte tief Atem. »Ich hoffte, du würdest es sagen - und wie ich es gehofft habe!« Er schob die Bänder in einen Stapel von Larrys Kleidern und stand auf.

»Gut, Sohn. Dann widme du dich der Sprache. Es muss mehr als eine Art von Ausbildung geben.«

Als Larry den Sprachbändern lauschte und seine Zunge in den merkwürdig fließenden Tönen der darkovanischen Redewendungen übte, wuchs seine Erregung. Diese Sprache enthielt fremdartige neue Konzepte und Gedanken und Andeutungen von Dingen, die ihn fesselten. Ein Sprichwort beflügelte seine Phantasie besonders: Es ist falsch, wenn du einen Drachen an die Kette legst, nur um Fleisch zu braten.

Gab es Drachen auf Darkover? Oder ging diese Redensart auf eine Sage zurück? Welche Bedeutung hatte sie? Dass es, wenn man einen Feuer speienden Drachen hatte, gefährlich sei, ihn für sich arbeiten zu lassen? Oder sollte damit ausgedrückt werden, es sei töricht, etwas Großes und Wichtiges für eine kleine, nebensächliche Arbeit einzusetzen? Larry war, als öffne sich ihm hier ein Spalt in eine neue Welt und er sehe wie durch einen Schimmer unbekannte Tiere, Farben und Vorstellungen.

Tag für Tag steigerten sich seine Erwartungen, bis sie die Fähre zu dem gewaltigen Raumhafen bestiegen und dann an Bord des Schiffes gingen. Das Sternenschiff war riesig und merkwürdig wie eine fremde Stadt, aber die Reise selbst war eine Enttäuschung gewesen. Sie unterschied sich nicht sehr von einer Kreuzfahrt auf einem Ozeandampfer, abgesehen davon, dass man keinen Ozean zu sehen bekam. Die meiste Zeit musste man in der Kabine oder in einem der überfüllten Aufenthaltsräume bleiben. Man bekam Spritzen und Immunisierungen gegen alles unter der Sonne - unter...
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