Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die blutige Sonne

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
344 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am31.10.20141. Auflage
Bestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Nach Jahren im Dienst des terranischen Imperiums kehrt Jeff Kerwin auf den Planeten Darkover zurück. Er will nach seinen Wurzeln suchen und das Geheimnis seiner Herkunft entschlüsseln. Was er noch nicht ahnen kann: Er ist weit mehr als der Sohn eines terranischen Raumfahrers und einer Darkovanerin - er ist die Schlüsselfigur in einem seit langer Zeit tobenden Kampf zwischen denen, die um jeden Preis an den alten Werten festhalten wollen, und jenen, die Darkover in eine neue Ära führen...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
mehr

Produkt

KlappentextBestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Nach Jahren im Dienst des terranischen Imperiums kehrt Jeff Kerwin auf den Planeten Darkover zurück. Er will nach seinen Wurzeln suchen und das Geheimnis seiner Herkunft entschlüsseln. Was er noch nicht ahnen kann: Er ist weit mehr als der Sohn eines terranischen Raumfahrers und einer Darkovanerin - er ist die Schlüsselfigur in einem seit langer Zeit tobenden Kampf zwischen denen, die um jeden Preis an den alten Werten festhalten wollen, und jenen, die Darkover in eine neue Ära führen...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955306014
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum31.10.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten344 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724267
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Der Fremde, der nach Hause zurückkehrt,
schafft sich kein Zuhause,
sondern macht das Zuhause fremd.
Prolog: Darkover
Die Leronis

Leonie Hastur war tot.

Die alte Leronis, Zauberin der Comyn, Bewahrerin von Arilinn, Telepathin, im Besitz aller Macht, die die Matrix-Wissenschaften auf Darkover verleihen konnten, starb, wie sie gelebt hatte - allein, abgesondert hoch oben im Turm von Arilinn.

Nicht einmal Janine Leynier, ihre Priesterin-Novizin-Schülerin, kannte die Stunde, als der Tod leise in den Turm kam und sie in eine der anderen Welten entführte, in denen sie so frei umherzustreifen gelernt hatte wie in ihrem eigenen umschlossenen Garten.

Sie starb allein, und sie starb unbetrauert. Denn obwohl Leonie in allen Domänen Darkovers gefürchtet, verehrt und fast wie eine Göttin angebetet worden war, hatte man sie nicht geliebt.

Einmal war sie sehr geliebt worden. Es hatte eine Zeit gegeben, als Leonie Hastur eine junge Frau war, schön und keusch wie ein ferner Mond, und Dichter hatten zu ihrem Ruhm geschrieben und sie mit dem süßen Gesicht Liriels, dem großen violetten Mond, verglichen, oder mit einer Göttin, die herabgestiegen war, unter den Menschen zu leben. Sie war von denen, die unter ihrer Herrschaft im Arilinn-Turm lebten, hoch verehrt worden. Die ihr Leben bestimmenden Gelübde hätten es zu einer unvorstellbaren Blasphemie gemacht, daß ein Mann auch nur ihre Fingerspitzen berührte. Und trotzdem war Leonie einmal geliebt worden. Aber das war lange her.

Während die Jahre dahinzogen und sie immer einsamer machten, sie immer mehr von der Menschheit abschnitten, war sie weniger geliebt und mehr gefürchtet und gehaßt worden. Der alte Regent Lorill Hastur, ihr Zwillingsbruder (denn Leonie war in das königliche Haus der Hasturs von Hastur hineingeboren worden, und hätte sie nicht den Turm gewählt, wäre ihre Stellung höher als die jeder Königin im Lande gewesen), war lange tot. Ein Neffe, den sie nur einige wenige Male gesehen hatte, stand hinter dem Thron Stefan Hastur-Elhalyns und war die wirkliche Macht in den Domänen. Aber für ihn war Leonie ein Geflüster, eine alte Sage und ein Schatten.

Und jetzt war sie tot und lag, wie es der Brauch war, in einem nicht gekennzeichneten Grab innerhalb der Mauern von Arilinn, wohin kein menschliches Wesen, das nicht aus Comyn-Blut war, zu gelangen vermochte. Und es waren wenige am Leben, sie zu beweinen.

Einer der wenigen, die weinten, war Damon Ridenow. Er hatte vor Jahren in die Domäne von Alton eingeheiratet und war kurze Zeit Vormund Valdirs von Armida, des jungen Erben von Alton, gewesen.*

Als Valdir zum Mann herangewachsen war und eine Frau nahm, war Damon mit seinem ganzen Haushalt - und der war groß - nach dem Gut Mariposa-See, reizvoll im Vorland der Kilghardberge gelegen, übergesiedelt. Leonie war jung und Damon war ebenfalls jung und Mechaniker im Turm von Arilinn gewesen, da hatte er Leonie geliebt - keusch geliebt, ohne eine Berührung oder einen Kuß oder einen Gedanken daran, die Eide, die sie banden, zu brechen. Trotzdem hatte er sie mit einer Leidenschaft geliebt, die seinem ganzen späteren Leben Form und Farbe geben sollte. Als er von ihrem Tod hörte, ging er allein in sein Arbeitszimmer, und dort vergoß er die Tränen, die er nicht vor seiner Frau und deren Schwester - diese war einmal Leonies Stellvertreterin in Arilinn gewesen - oder sonst jemandem aus seinem Haushalt vergießen wollte. Sie mochten von seinem Leid wissen, denn unter Comyn-Telepathen konnten solche Dinge nicht gut verborgen werden, aber keiner sprach davon. Nicht einmal seine erwachsenen Söhne und Töchter fragten, warum ihr Vater sich absonderte und trauerte. Natürlich war Leonie für sie nur eine Legende mit einem Namen.

Während die Nachricht sich durch die Domänen verbreitete, wurden selbst in den entlegensten Ecken des Landes aufgeregt Spekulationen über die Frage angestellt, die von den Hellers bis zu den Ebenen von Arilinn brennendes Interesse erregte: Wer wird jetzt Bewahrerin von Arilinn werden?

Und bald darauf kam eines Tages Damons jüngste Tochter Cleindori zu ihm in die Abgeschiedenheit seines Arbeitszimmers.

Man hatte ihr den von Legende und Tradition überlieferten altmodischen Namen Dorilys gegeben. Aber die Haare des Kindes waren von einem so hellen Sonnengold und ihre großen Augen so blau gewesen, daß ihre Kinderfrauen sie immer in blaue Röckchen und blaue Bänder kleideten. Damons Frau Ellemir, ihre Pflegemutter, sagte, sie sehe aus wie eine blaue Glocke der Kireseth-Blumen, die sich mit ihren goldenen Pollen bedecken. Deshalb rief man sie, schon als sie zu laufen begann, mit dem Kosenamen Goldene Glocke, der volkstümlichen Bezeichnung für die Kireseth-Blume. Und als die Jahre vergingen, geriet es bei den meisten Leuten in Vergessenheit, daß Dorilys Aillard (denn ihre Mutter war eine Nedestro-Tochter jener mächtigen Domäne gewesen) jemals einen anderen Namen als Cleindori getragen hatte.

Sie war zu einem scheuen, ernsthaften jungen Mädchen herangewachsen, jetzt dreizehn Jahre alt, das Haar von einem sonnigen Kupfergold. Es war Trockenstädter-Blut im Ridenow-Clan, und zudem sei ihrer Mutter Vater, so wurde geflüstert, ein Trockenstadt-Räuber aus Shainsa gewesen; aber dieser alte Skandal war lange vergessen. Angesichts des fraulichen Körpers und ernsten Blicks seiner letztgeborenen Tochter kam Damon zum ersten Mal in seinem Leben der Gedanke, daß er alt wurde.

Bist du heute den ganzen Weg von Armida hergeritten, mein Kind? Was hatte dein Pflegevater dazu zu sagen?

Cleindori lächelte und küßte ihren Vater auf die Wange. Er hat nichts gesagt, weil ich es ihm nicht erzählt habe , gestand sie fröhlich. Aber ich war nicht allein, denn mein Pflegebruder Kennard ist mit mir gekommen.

Cleindori war mit neun Jahren, wie es der Brauch in den Domänen war, in Pflege gegeben worden, damit sie unter einer weniger zärtlichen Hand als der einer Mutter zur Frau heranwachse. Sie kam zu Valdir, Lord Alton, dessen Frau Lori nur Söhne hatte und sich nach einer Tochter sehnte. Man hatte darüber gesprochen, daß Cleindori, wenn sie alt genug dazu war, mit Lord Altons älterem Sohn Lewis-Arnard verheiratet werden könne. Doch Damon vermutete, daß Cleindori noch keinen Gedanken an eine Ehe verschwendete. Sie und Lewis und Valdirs jüngerer Sohn Kennard waren Schwester und Brüder. Damon begrüßte Kennard, einen stämmigen, breitschultrigen, grauäugigen Jungen, ein Jahr jünger als Cleindori, mit der unter Verwandten üblichen Umarmung und sagte: Dann hat meine Tochter auf dem Weg also guten Schutz gehabt. Was führt euch her, Kinder? Wart ihr auf der Falkenjagd und habt euch verspätet? Und dann habt ihr euch wohl entschlossen, diesen Weg zu nehmen, weil ihr meint, für Ausreißer werde es hier Kuchen und Süßigkeiten, zu Hause aber zur Strafe nur Wasser und Brot geben? Aber er lachte dabei.

Nein , antwortete Kennard ernsthaft, Cleindori sagte, sie müsse dich sprechen, und meine Mutter hat uns erlaubt zu reiten. Nur glaube ich nicht, daß ihr ganz klar war, wonach wir fragten und was sie antwortete, denn es ist immerzu Aufregung in Armida gewesen, seit die Nachricht eintraf.

Welche Nachricht? Damon beugte sich vor. Doch er wußte es bereits, und das Herz wurde ihm schwer. Cleindori rollte sich auf einem Kissen zu seinen Füßen zusammen und blickte zu ihm auf. Lieber Vater, vor drei Tagen kam die Lady Janine von Arilinn nach Armida geritten. Sie war auf der Suche nach einer, die Amt und Würde der Lady von Arilinn, die tot ist, übernehmen könne, der Leronis Leonie.

Sie hat lange genug gebraucht, um nach Armida zu kommen. Damon verzog einen Mundwinkel. Zweifellos hat sie ihre Tests vorher in allen anderen Domänen durchgeführt.

Cleindori nickte. Das glaube ich auch. Denn als sie erfuhr, wer ich sei, sah sie mich an, als rieche sie etwas Unangenehmes, und sie sagte: ,Du bist also von dem Verbotenen Turm. Bist du in irgendeiner ihrer Häresien unterrichtet worden? Als Lady Lori ihr meinen Namen nannte, wurde sie nämlich zornig, und ich mußte ihr berichten, daß meine Mutter mir den Namen Dorilys gegeben habe. Dann sagte Janine: ,Nun, das Gesetz verpflichtet mich, dich auf Laran zu testen. Das kann ich dir nicht verweigern.

Sie machte dabei Mimik und Stimme der Leronis nach. Damon bedeckte die untere Hälfte seines Gesichts mit der Hand, als denke er nach, doch in Wirklichkeit wollte er sein Grinsen verbergen. Cleindori hatte eine Begabung für Imitationen, und sie hatte den sauren Ton und mißbilligenden Blick der Leronis Janine genau wiedergegeben. Damon erklärte: Ja, Janine war unter denen, die mich hätten blenden oder bei lebendigem Leibe verbrennen lassen, als ich mit Leonie um das Recht kämpfte, das Laran, das die Götter mir schenkten, nach eigener Wahl und nicht nach den Vorschriften Arilinns zu benutzen. Es wird nicht gerade ihre Liebe erwecken, Kind, daß du meine Tochter bist.

Wieder lächelte Cleindori fröhlich. Ich kann sehr gut ohne ihre Liebe leben. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, daß sie nie auch nur ein Kätzchen geliebt hat! Aber ich wollte dir erzählen, Vater, was sie zu mir sagte und was ich zu ihr sagte ... Es schien sie zu freuen, als ich berichtete, du habest mich bisher noch gar nichts gelehrt und daß ich schon mit neun nach Armida in Pflege gegeben worden sei. Dann gab sie mir eine Matrix und testete mich auf Laran. Und als sie das getan hatte, sagte sie, sie brauche mich für Arilinn, und gleich darauf runzelte sie die Stirn und meinte, von sich aus...
mehr