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Das Schwert des Aldones

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
189 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am31.10.20141. Auflage
Bestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Seit jeher wird Darkover vom Waldläuferfieber geplagt - einer Krankheit, die von den Waldläufern, die auf Darkover mit den Menschen zusammen leben, übertragen wird. Daher sendet man Dr. Jason Allison in das entlegene Gebiet der Waldläufer, um ein Serum aus dem Blut der anderen Rasse, die gegen das Fieber immun ist, zu entwickeln. Dr. Allison wurde jedoch nicht ohne Grund ausgewählt: Nach einem tragischen Unfall in seiner Kindheit, bei dem die Eltern ums Leben kamen, wuchs er bei den Waldläufern auf und kennt diese besser als irgendjemand sonst. Allerdings hat Dr. Allison seine Erinnerungen verdrängt - und dennoch ist er der Schlüssel zu den Verhandlungen mit den geheimnisvollen Waldläufern...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
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Produkt

KlappentextBestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Seit jeher wird Darkover vom Waldläuferfieber geplagt - einer Krankheit, die von den Waldläufern, die auf Darkover mit den Menschen zusammen leben, übertragen wird. Daher sendet man Dr. Jason Allison in das entlegene Gebiet der Waldläufer, um ein Serum aus dem Blut der anderen Rasse, die gegen das Fieber immun ist, zu entwickeln. Dr. Allison wurde jedoch nicht ohne Grund ausgewählt: Nach einem tragischen Unfall in seiner Kindheit, bei dem die Eltern ums Leben kamen, wuchs er bei den Waldläufern auf und kennt diese besser als irgendjemand sonst. Allerdings hat Dr. Allison seine Erinnerungen verdrängt - und dennoch ist er der Schlüssel zu den Verhandlungen mit den geheimnisvollen Waldläufern...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955305871
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum31.10.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten189 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724227
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2

Das Sky-Harbor-Hotel war eine Neppbude, und es gefiel mir gar nicht. Aber hier würde ich wahrscheinlich keinem anderen Comyn begegnen, und das war die Hauptsache. Man wies uns zwei der Zellen zu, die die Terraner Zimmer nennen. Ich hatte mich auf Terra und Vainwal an die Enge gewöhnt, und sie störte mich nicht mehr. Doch als ich die Tür schloß, wandte ich mich bestürzt Marius zu.

»Zandrus Höllen, das hatte ich vergessen! Macht es dir etwas aus?«

Ich wußte, welche verheerende Wirkung Türen, Wände und Schlösser auf einen Darkovaner haben können. Dies schreckliche Gefühl, ersticken zu müssen, hatte ich in meinen ersten Jahren auf der Erde gründlich kennengelernt. Mehr als alles andere unterscheidet das den Darkovaner vom Terraner; darkovanische Räume haben durchscheinende Wände und sind mit dünnen Paneelen oder Vorhängen oder Lichtschranken unterteilt.

Marius schien sich jedoch ganz wohl zu fühlen. Er rekelte sich auf einem so modernistischen Möbelstück, daß ich nicht sagen konnte, ob es ein Bett oder ein Sessel war. Ich zuckte die Schultern. Wenn ich es gelernt hatte, mit der Klaustrophobie fertigzuwerden, dann er vermutlich auch.

Ich badete, rasierte mich und knäulte die terranische Kleidung, die ich auf dem Sternenschiff getragen hatte, achtlos zusammen. So bequem die Sachen waren, ich konnte darin nicht im Comyn-Rat erscheinen. Deshalb zog ich eine wildlederne Hose und knöchelhohe Stiefel an. Beim Zuschnüren der roten Weste stellte ich meine Geschicklichkeit mit einer Hand absichtlich zur Schau; ich war in dem Punkt immer noch zu empfindlich. Der kurze Mantel in den Alton-Farben verbarg die Hand, die nicht mehr da war. Ich fühlte mich, als hätte ich die Haut gewechselt.

Marius streifte ruhelos im Zimmer umher. Er kam mir immer noch fremd vor. Seine Stimme und sein Benehmen waren mir vage vertraut, und trotzdem fehlte die Verbundenheit, die zwischen Telepathen in einer Comyn-Familie normal ist. Ich fragte mich, ob auch er es spürte. Vielleicht lag es an der Droge.

Ich legte mich hin, schloß die Augen und versuchte zu schlafen. Es ging nicht. Nach acht Tagen im Raum, wo das unablässige Dröhnen des Antriebs auch durch den Drogenschleier wahrnehmbar ist, störte mich die Stille. Schließlich setzte ich mich auf und zog ein kleineres Gepäckstück an mich heran.

»Tust du mir einen Gefallen, Marius?«

»Klar.«

»Ich bin immer noch benommen - kann mich nicht konzentrieren. Kannst du ein Matrix-Schloß öffnen?«

»Wenn es ein einfaches ist.«

Das war es. Jeder Nichttelepath hätte sich auf das psycho-kinetische Muster einstimmen können, das der Matrix-Verschluß aussandte. »Es ist einfach, aber auf mich abgestimmt. Berühre meine Gedanken, und ich gebe dir das Muster.«

Die Bitte war in einer Telepathen-Familie nicht ungewöhnlich. Warum starrte der Junge mich wie in Panik an? Ich gab ihm den Blick erstaunt zurück; dann grinste ich. Schließlich kannte Marius mich kaum. Er war bei meiner Abreise ein kleiner Junge gewesen, und nun sah er in mir beinahe einen Fremden. »Oh, schon gut, dann berühre ich deine Gedanken.«

Ich stellte einen leichten telepathischen Kontakt her und sandte das Bild des Matrix-Musters. Sein Geist war so völlig abgeschirmt, daß er ein Fremder, sogar ein Nichttelepath hätte sein können. Es war mir peinlich; ich fühlte mich nackt und aufdringlich. Schließlich wußte ich nicht einmal, ob Marius Telepath war. Die Gabe zeigte sich erst in der Pubertät, und er war ein Kind gewesen, als ich wegging. In allem anderen hatte er die terranischen Merkmale geerbt, warum sollte er dies eine darkovanische Talent besitzen?

Er legte das geöffnete Köfferchen auf das Bett. Ich nahm eine kleine, viereckige Schachtel heraus und reichte sie ihm.

»Kein großes Geschenk«, sagte ich, »aber wenigstens habe ich daran gedacht.«

Zögernd öffnete er die Schachtel und betrachtete das Fernglas, das schimmernd und fremdartig darin lag. Merkwürdig, wie verlegen er es in die Hand nahm! Dann legte er es kommentarlos in die Schachtel zurück. Es ärgerte mich ein bißchen. Wenn ich auch nicht mit überschäumender Dankbarkeit gerechnet hatte, bedanken hätte er sich immerhin können. Er hatte auch nicht nach Vater gefragt.

»In Linsen sind die Terraner unschlagbar«, sagte er nach einer Minute.

»Aufs Linsenschleifen verstehen sie sich. Und auf den Bau von Raumschiffen. Soviel ich weiß, ist das alles, was sie fertigbringen.«

»Sie können auch Kriege führen«, stellte er fest. Ich ging nicht darauf ein. »Jetzt zeige ich dir noch die Kamera. Ich erzähle dir gar nicht erst, was ich dafür bezahlt habe - du würdest mich für verrückt halten.« Ich kramte in den Koffern herum, und Marius saß neben mir, sah sich die Dinge an und stellte schüchtern Fragen. Offensichtlich interessierte ihn das alles, aber aus irgendeinem Grund bemühte er sich, es nicht zu zeigen. Warum?

Zuletzt zog ich das lange Schwert heraus. Und als ich es berührte, fühlte ich die vertraute Mischung aus Widerwillen und Lust ...

Die ganze Zeit, die ich Darkover fern war, hat es geschlafen. Die Nähe der starken Matrix, verborgen zwischen Klinge und Griff, ließ mich erschauern. Anderswo als auf Darkover war sie ein lebloser Kristall. Jetzt hatte sie eine seltsame, lebendige Wärme.

Die meisten Matrices sind harmlos. Stückchen aus Metall, Kristall oder Stein, die auf die psychokinetischen Wellenlängen der Gedanken reagieren und sie in Energie umwandeln. Bei dem gewöhnlichen Matrix-Mechaniker - und was die Terraner auch glauben mögen, die Matrix-Mechanik ist eine Wissenschaft, die jeder erlernen kann - wird diese psychokinetische Fähigkeit unabhängig von der Telepathie entwickelt. Aber Telepathen sind besser darin, besonders bei den Matrices höherer Ebenen.

Dagegen war die Sharra-Matrix auf die telepathischen Zentren abgestimmt, auf das ganze Nervensystem, Körper und Gehirn. Der Umgang mit ihr war gefährlich. Die Tradition schrieb vor, daß Matrices dieser Art in irgendeiner Waffe verborgen werden. Sharras Matrix war die furchtbarste je erfundene Waffe. Sinnvollerweise war sie in einem Schwert versteckt. Eine Lithiumbombe wäre besser gewesen. Und am besten eine, die explodiert und die Matrix und alles übrige vernichtet ...und mich mit.

Marius´ Gesicht war von Entsetzen verzerrt. Er zitterte.

»Sharras Matrix!« flüsterte er mit steifen Lippen. »Warum, Lew? Warum?«

Mit heiserer Stimme fuhr ich ihn an: »Woher weißt du -?«

Niemand hatte es ihm gesagt. Und unser Vater wollte nicht, daß er es erfuhr. Ich stand auf, von Argwohn ergriffen. Bevor ich die Frage stellen konnte, summte der Interkom. Marius faßte an mir vorbei nach dem Apparat und lauschte. Dann hielt er mir den Hörer hin und machte seinen Platz für mich frei. »Amtlich«, flüsterte er.

»Abteilung drei«, meldete sich eine spröde, gelangweilte Stimme, nachdem ich mich identifiziert hatte.

»Zandru!« murmelte ich. »Schon? Nein - Entschuldigung - sprechen Sie.«

»Amtliche Mitteilung«, sagte die gelangweilte Stimme. »Gegen Lewis Alton-Kennard-Montray-Alton ist die Absicht einer Tötung in fairem Kampf eingetragen worden. Der erklärte Gegner ist identifiziert als Robert Raymon Kadarin, Anschrift nicht registriert. Sie sind dem Gesetz entsprechend benachrichtigt worden; bitte bestätigen Sie den Empfang oder geben Sie einen vom Gesetz anerkannten Grund für die Empfangsverweigerung an.«

Ich schluckte schwer. »Ich bestätige den Empfang«, sagte ich schließlich und legte den Hörer hin. Ich schwitzte. Der Junge kam und setzte sich neben mich. »Was ist passiert, Lew?«

Mir tat der Kopf weh, und ich rieb ihn mit meiner guten Hand.

»Ich bin gerade über eine Tötungsabsicht informiert worden.«

»Hölle«, sagte Marius, »schon? Von wem?«

»Von niemandem, den du kennst.« Meine Narbe zuckte. Kadarin - Anführer der Sharra-Rebellen, einst mein Freund, jetzt mein geschworener, unerbittlicher Feind. Er hatte keine Zeit verloren, um mich zur Erledigung unseres alten Streits aufzufordern. Ob er überhaupt wußte, daß ich meine Hand eingebüßt hatte? Zu spät fiel mir ein - als sei das etwas, das jemand anders zugestoßen war -, daß es ein vom Gesetz anerkannter Grund für eine Empfangsverweigerung gewesen wäre. Ich versuchte, den mich anstarrenden Jungen zu beruhigen.

»Nimm es nicht so schwer, Marius. In einem fairen Kampf brauche ich keine Angst vor Kadarin zu haben. Er war nie gut mit dem Schwert. Er ...«

»Kadarin!« stammelte er. »Aber, aber Bob hat versprochen ...«

»Bob?« Meine Finger schlossen sich um seinen Arm. »Woher kennst du Kadarin?«

»Ich will es dir erklären, Lew. Ich bin nicht ...«

»Du wirst mir eine Menge zu erklären haben, Bruder«, sagte ich kalt. Und dann fing irgendwer an, entschlossen gegen die Tür zu hämmern.

»Mach nicht auf!« beschwor mich Marius.

Aber ich ging zur Tür und schob den Riegel zurück. Dio Ridenow stürzte ins Zimmer.

Sie hatte sich nach unserem Wiedersehen auf dem Raumhafen umgezogen und trug jetzt Reitkleidung für einen Mann, die ihr ein bißchen zu groß war, und sie sah aus wie ein kriegerisches Kind. Nach einem oder zwei Schritten blieb sie stehen und heftete den Blick auf den Jungen hinter mir.

»Was ...«

»Du kennst meinen Bruder«, sagte ich ungeduldig.

Dio stand wie angewurzelt da. »Deinen Bruder?« keuchte sie endlich. »Hast du den Verstand verloren? Das ist ebensowenig Marius, wie ......
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