Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Landung

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
252 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am31.10.20141. Auflage
Bestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Dieser Roman erzählt, wie alles begann... Ein terranisches Raumschiff wird von einem verheerenden Sturm erfasst und Tausende von Lichtjahre entfernt in einen unerforschten Teil der Galaxie geschleudert. Bei der Notlandung wird das Raumschiff so schwer beschädigt, dass der Besatzung nur eine Chance bleibt: den Kampf ums Überleben auf diesem geheimnisvollen Planeten unter der blutroten Sonne aufzunehmen. Ein Planet, den ihre Nachfahren eines Tages Darkover nennen werden!

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
mehr

Produkt

KlappentextBestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Dieser Roman erzählt, wie alles begann... Ein terranisches Raumschiff wird von einem verheerenden Sturm erfasst und Tausende von Lichtjahre entfernt in einen unerforschten Teil der Galaxie geschleudert. Bei der Notlandung wird das Raumschiff so schwer beschädigt, dass der Besatzung nur eine Chance bleibt: den Kampf ums Überleben auf diesem geheimnisvollen Planeten unter der blutroten Sonne aufzunehmen. Ein Planet, den ihre Nachfahren eines Tages Darkover nennen werden!

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955305918
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum31.10.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.7
Seiten252 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724333
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Die Landeausrüstung war beinahe noch die geringste ihrer Sorgen; doch es war ein schwieriges Problem, hinein- und hinauszukommen. Das große Sternenschiff lag in einen Fünfundvierziggradwinkel gekippt, die Ausstiegsleitern und Rutschen kamen nirgends auch nur in die Nähe des Bodens, und die Luken führten ins Nichts. Noch war nicht aller Schaden eingeschätzt - nicht einmal annähernd - doch sie nahmen an, dass etwa die Hälfte der Mannschaftsquartiere und drei Viertel der Passagiersektionen unbewohnbar waren.

Schon war eilends ein halbes Dutzend kleiner, einfacher Unterkünfte sowie das zeltähnliche Notlazarett auf der großen Lichtung errichtet worden. Sie waren größtenteils aus Plastikplanen und den harzigen Stämmen der einheimischen Bäume gefertigt, welche mit den Kreissägen und der Holzfällerausrüstung aus den Versorgungsbeständen für die Kolonisten geschlagen worden waren. Dies alles hatte entgegen Captain Leicesters ernsthaften Protest stattgefunden; er hatte sich nur einer Spitzfindigkeit gefügt. Solange das Schiff im Raum war, galten ausschließlich seine Befehle, auf einem Planeten jedoch hatte das sogenannte Koloniale Expeditionskorps die Leitung inne.

Die Tatsache, dass dies hier nicht der richtige Planet war - das war eine Spitzfindigkeit, womit sich niemand fertig zu werden für fähig gehalten hatte ... bis jetzt.

Es war, überlegte Rafael MacAran, während er auf dem niederen Gipfel stand, der über das Raumschiff aufragte, ein schöner Planet. Jedenfalls das, was sie davon sehen konnten, was überhaupt nicht viel war. Die Schwerkraft war ein wenig geringer als diejenige der Erde, was an sich für jeden auf der Erde Geborenen und dort Aufgewachsenen ein gewisses Gefühl des Wohlbefindens und der Euphorie bedeutete. Niemand, der - wie Rafael MacAran - auf der Erde des 21. Jahrhunderts aufgewachsen war, hatte je zuvor eine so süße und würzige Luft geschmeckt oder ferne Hügel durch einen solch klaren, strahlenden Morgen gesehen.

Die Hügel und die fernen Berge erhoben sich in einem offenbar endlosen Panorama rings um sie her, Wellenkamm hinter Wellenkamm, und verloren mit der Entfernung allmählich an Farbe, verwandelten sich zuerst in ein blasses Grün, dann in ein schwächeres Blau und schließlich zu blassestem Violett und Purpur. Die große Sonne glühte tiefrot, die Farbe von vergossenem Blut, und an diesem Morgen hatten sie die vier Monde gesehen, die gleich großen, bunten Juwelen an den Hörnern der fernen Berge hingen.

MacAran stellte sein Bündel ab, zog den verstellbaren Theodoliten hervor und machte sich daran, das Stativ aufzuklappen. Er bückte sich, justierte das Instrument und wischte sich daraufhin den Schweiß von der Stirn. Gott, wie heiß es nach der grimmigen Eiseskälte der letzten Nacht und nach dem plötzlichen Schneesturm zu sein schien, der so rasend schnell von der Bergkette heruntergefegt war, dass ihnen kaum Zeit geblieben war, Schutz zu suchen. Und jetzt, als er seinen Nylonparka auszog und die Stirn abtupfte, lag der Schnee in schmelzenden Rinnsalen ausgebreitet.

Er richtete sich auf und blickte sich nach geeigneten Horizontpunkten um. Dank des neuen Höhenmesser-Modells, das vier unterschiedliche Gravitationsebenen kompensieren konnte, wusste er bereits, dass sie sich etwa tausend Fuß über dem Meeresspiegel befanden - oder was dem Meeresspiegel entsprach; falls es auf dieser Welt überhaupt irgendwelche Meere gab, wessen sie sich noch nicht sicher sein konnten. In der Anspannung und den Gefahren der Bruchlandung hatte außer dem weiblichen Dritten Offizier niemand einen klaren Blick auf den im Raum schwebenden Planeten werfen können, und sie war zwanzig Minuten nach dem Aufprall gestorben, noch während die anderen die Leichen aus den Trümmern der Brücke geborgen hatten.

Sie wussten, dieses System umfasste drei Planeten: Einer war ein übergroßer Riese aus gefrorenem Methan, der andere ein kleiner, kahler Felsbrocken, von seinem individuellen Orbit abgesehen, mehr Mond als Planet, und schließlich diese Welt. Sie wussten, diese Welt gehörte in die Kategorie, die vom Kolonialen Expeditionskorps der Erde als M-Klasse bezeichnet wurde - ungefähr erdähnlich und wahrscheinlich bewohnbar. Und jetzt wussten sie, dass sie sich auf dieser Welt befanden. Abgesehen von dem, was sie in den zurückliegenden zweiundsiebzig Stunden zusätzlich entdeckt hatten, war das aber auch so ungefähr alles, was sie wussten. Die rote Sonne, die vier Monde, die Temperaturextreme, die Berge - dies alles war erfasst worden in den schrecklichen Zeiträumen zwischen dem Bergen und Identifizieren der Toten, der Errichtung eines behelfsmäßigen Feldlazaretts und der Rekrutierung jeder körperlich einigermaßen zu Hilfszwecken geeigneten Person - die Verletzten mussten versorgt, die Toten begraben werden ... und natürlich brauchte man Behelfsunterkünfte, solange das Schiff unbewohnbar war.

Rafael MacAran kramte seine Vermessungsinstrumente aus dem Gepäckbündel, bediente sie jedoch nicht. Er hatte diese kurze Atempause allein nötiger gebraucht, als ihm bewusst gewesen war, ein wenig Zeit, sich von den wiederholten und furchtbaren Schockmomenten der letzten paar Stunden zu erholen - dem Absturz und einer Gehirnerschütterung, die ihn auf der überbevölkerten, medizinisch überempfindlich reagierenden Erde sofort ins Krankenhaus gebracht hätte. Hier hatte der Medo-Offizier, selbst von schlimmeren Verletzungen gequält, nur kurz seine Reflexe überprüft, ihm ein paar Kopfschmerztabletten in die Hand gedrückt und sich dann wieder um die ernsthaft Verletzten und Sterbenden gekümmert. Sein Schädel fühlte sich noch immer wie ein übermächtig schmerzender Zahn an, obwohl die visuelle Trübung nach dem Schlag der ersten Nacht verklungen war. Am darauf folgenden Tag war er abkommandiert worden, zusammen mit allen anderen körperlich tauglichen Männern, die nicht zum medizinischen Stab oder zu den Technischen Mannschaften im Schiff gehörten, Massengräber für die Toten auszuheben. Und dann hatte er diesen herzzerreißenden Schock erfahren und Jenny unter ihnen entdeckt.

Jenny. Er hatte sie in Sicherheit und wohlauf geglaubt, mit ihren eigenen Aufgaben zu beschäftigt, um ihn aufzuspüren und zu beruhigen. Dann hatte er die unverwechselbaren, silberglänzenden Haare seiner einzigen Schwester unter den verstümmelten Toten gesehen. Es war nicht einmal Zeit für Tränen geblieben. Da waren zu viele Tote. Er tat das Einzige, was er tun konnte. Er meldete Camilla Del Rey, die Captain Leicester bei dem Identifizierungs-Sonderauftrag vertrat, dass der Name Jenny MacAran von der Liste der nicht aufgefundenen Überlebenden auf diejenige der mit Sicherheit identifizierten Toten übertragen werden konnte.

Ein knappes, ruhiges »Danke, MacAran« war Camillas einziger Kommentar gewesen. Es gab keine Zeit für Sympathiebekundungen, keine Zeit für Trauer oder auch nur einen menschlichen Ausdruck der Freundlichkeit. Und doch war Jenny Camillas enge Freundin gewesen, sie hatte dieses verdammte Del-Rey-Mädchen wie eine Schwester geliebt, nur warum, das hatte Rafael nie erfahren, doch Jenny hatte sie geliebt, und es musste einen Grund dafür gegeben haben. Irgendwo tief unter der Oberfläche begriff er, dass er gehofft hatte, Camilla würde die Tränen für Jenny vergießen, die zu weinen er nicht fertig bringen konnte. Irgendjemand musste um Jenny weinen, und er konnte es nicht. Noch nicht.

Er wandte seine Konzentration wieder den Instrumenten zu. Wenn sie ihren genauen Standort auf der geografischen Breite dieses Planeten gekannt hätten, wäre es leichter gewesen, aber der Höhenstand der Sonne über dem Horizont würde ihnen zumindest eine grobe Vorstellung davon geben.

Unter ihm, in einer großen, mit niedrigem Gestrüpp und verkümmerten Bäumen überzogenen Senke von mindestens fünf Meilen Durchmesser, ruhte das abgestürzte Raumschiff. Als Rafael es aus dieser Entfernung betrachtete, verspürte er ein seltsames Verzagen. Captain Leicester würde vermutlich gemeinsam mit der Mannschaft daran arbeiten, den Schaden zu veranschlagen und die Zeit abzuschätzen, welche für die zu bewältigenden Reparaturen benötigt wurde. Rafael kannte sich mit der Funktionsweise eines Sternenschiffes nicht aus - sein Wissensgebiet war die Geologie. Doch für ihn sah es nicht danach aus, als würde sich dieses Schiff jemals wieder erheben.

Dann schob er diesen Gedanken beiseite. Das sollten gefälligst die Technischen Mannschaften feststellen. Sie wussten Bescheid; er nicht. Aber er hatte in diesen Tagen schon einige durch das Ingenieurwesen vollbrachte Beinahe-Wunder gesehen. Schlimmstenfalls mochte dies hier ein unbequemer Zwischenaufenthalt von einigen wenigen Tagen oder ein paar Wochen werden, dann würden sie wieder unterwegs sein, und auf den Sternenkarten des Kolonialen Expeditions-Korps würde ein neuer bewohnbarer, zur Kolonisierung geeigneter Planet verzeichnet werden. Dieser sah, trotz der brutalen Kälte der Nacht, äußerst bewohnbar aus. Vielleicht gelang es ihnen sogar durchzusetzen, an den Aufspürhonoraren beteiligt zu werden, was dazu beitragen würde, die Coronis-Kolonie abzusichern - in der sie zu jenem Zeitpunkt leben würden.

Und in fünfzig oder sechzig Jahren, wenn sie bereits alte Siedler der Coronis-Kolonie waren, würden sie alle eine Menge zu erzählen haben.

Aber wenn sich das Schiff nie wieder vom Boden erhebt ...

Unmöglich. Dies war kein katalogisierter Planet, weder zur Besiedlung freigegeben noch bereits erschlossen. Die Coronis-Kolonie - Phi Coronis Delta - war bereits Standort einer blühenden Bergbauniederlassung. Es gab einen betriebsbereiten Raumhafen, und eine ganze Mannschaft von Ingenieuren und Technikern war...
mehr