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Die Erben von Hammerfell

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
287 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am31.10.20141. Auflage
Bestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Auf dem fernen Planeten Darkover kämpfen die ungleichen Zwillingsbrüder Alastair und Conn um ihr Erbe... Zwischen den Herzogtümern Hammerfell und Storn tobt ein unerbittlicher Kampf. Nun scheint es, als habe Storn gewonnen, denn Rascard von Hammerfell stirbt bei der Verteidigung seiner Festung. Dennoch ist Storns Triumph nicht vollständig, denn in letzter Sekunde gelingt es Rascards junger Frau, ihre Zwillingssöhne aus der brennenden Burg zu retten. Jahre später sollen Alastair und Conn die Gelegenheit haben, ihren Vater zu rächen. Doch dann verstricken sie sich in einen erbitterten Bruderzwist.

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
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Produkt

KlappentextBestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Auf dem fernen Planeten Darkover kämpfen die ungleichen Zwillingsbrüder Alastair und Conn um ihr Erbe... Zwischen den Herzogtümern Hammerfell und Storn tobt ein unerbittlicher Kampf. Nun scheint es, als habe Storn gewonnen, denn Rascard von Hammerfell stirbt bei der Verteidigung seiner Festung. Dennoch ist Storns Triumph nicht vollständig, denn in letzter Sekunde gelingt es Rascards junger Frau, ihre Zwillingssöhne aus der brennenden Burg zu retten. Jahre später sollen Alastair und Conn die Gelegenheit haben, ihren Vater zu rächen. Doch dann verstricken sie sich in einen erbitterten Bruderzwist.

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955305925
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum31.10.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.18
Seiten287 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724909
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

I

Der Sturm tobte über die Hellers. Blitze zerrissen den Himmel, und das Donnerkrachen hallte lange in den Tälern wider. Zwischen den Wolken wurden Fetzen eines fahlen Himmels sichtbar, noch beleuchtet von den letzten Strahlen der großen roten Sonne. Neben der Zacke des höchsten Gipfels hing die schmale Sichel des türkisfarbenen Mondes. Ein zweiter Mond, violett und tagesblaß, versteckte sich nahe dem Zenit hinter den rasenden Wolken. Schnee lag auf den Bergen, und hin und wieder machten vereiste Stellen den Weg für das kleine gehörnte Reittier, das den engen Pfad entlangfloh, gefährlich. Die anderen Monde waren im Augenblick nicht sichtbar, doch den einsamen Reiter kümmerte das nicht.

Der alte Mann auf dem Rücken des Chervines klammerte sich am Sattel fest. Er achtete nicht darauf, daß aus seiner Wunde immer noch Blut sickerte, das sich mit dem Regen mischte und die Vorderseite seines Hemds und Mantels befleckte. Ein Stöhnen entrang sich seinen Lippen, aber er war sich dessen ebensowenig bewußt wie der Wunde, die er völlig vergessen hatte. Und es war sowieso niemand da, der ihn hätte hören können.

So jung, und der letzte, der letzte von den Söhnen meines Lords und auch mir teuer wie ein Sohn, und so jung, so jung ... viel zu jung zum Sterben ... Jetzt ist es nicht mehr weit. Wenn ich es nur bis nach Hause schaffe, bevor die Storn-Leute merken, daß ich entkommen bin ...

Das Chervine stolperte über einen Stein, den das Eis losgesprengt hatte, und wäre beinahe gefallen. Es fing sich wieder, aber der alte Mann wurde aus dem Sattel geschleudert. Er schlug hart auf und blieb liegen, denn ihm fehlte die Kraft zum Aufstehen. Und immer noch flüsterte er seine Klage.

So jung, so jung ... und wie soll ich die Nachricht seinem Vater bringen? Oh, mein Lord, mein junger Lord ... mein Alaric!

Mühsam hob er den Blick zu der Burg oben auf den Klippen, erbaut aus rauh behauenen Steinen. Sie wäre für ihn nicht schwerer zu erreichen gewesen, hätte sie auf dem grünen Mond gelegen. Verzweifelt schloß er die Augen. Das Chervine, das seiner Bürde ledig war, aber durch das Gewicht des Sattels immer noch an den Willen des Reiters gebunden wurde, stupste den alten Mann auf dem eisigen, nassen Pfad sacht mit der Nase an. Dann witterte es andere Tiere seiner Art. Sie kamen den steilen Weg herunter, den der alte Mann so mühsam emporgeklommen war. Das Chervine hob den Kopf und wieherte leise, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, denn das bedeutete Futter, Ruhe und Befreiung vom Sattel.

Rascard, Herzog von Hammerfell, vernahm das Wiehern. Er hob die Hand und brachte den kleinen Zug, der ihm folgte, zum Halten.

»Hör doch, was ist das?« fragte er den Friedensmann, der hinter ihm ritt. In dem trüben Licht des Unwetters konnte er gerade noch das reiterlose Tier und die zusammengesunkene Gestalt auf dem Weg erkennen.

»Bei den Dunklen Göttern! Es ist Markos!« rief er aus. Ohne daran zu denken, wie gefährlich es war, sprang er aus dem Sattel, eilte den steilen, schlüpfrigen Weg hinunter zu dem Verwundeten und kniete neben ihm nieder. »Regis! Lexxas! Bringt Wein und Decken!« rief er, beugte sich über den alten Mann und zog vorsichtig den Mantel zur Seite. »Er lebt noch«, fügte er leise hinzu, kaum imstande, es zu glauben.

»Markos, alter Freund, sprich zu mir! Oh, ihr Götter, wie bist du zu einer solchen Wunde gekommen! Waren es die Schurken von Storn?«

Der Mann auf dem Boden öffnete die Augen. Ihr Blick war mehr von Verwirrung denn vom Schmerz getrübt, als sich eine Gestalt über ihn beugte und ihm eine Flasche an den Mund hielt: Er schluckte, hustete qualvoll und schluckte von neuem. Doch der Herzog hatte den blutigen Schaum auf seinen Lippen bemerkt.

»Nein, Markos, versuch nicht zu reden.« Er nahm den offensichtlich Sterbenden in die Arme, und Markos, seit vierzig Jahren mit ihm verbunden, hörte die Frage, die der Herzog von Hammerfell nicht laut aussprechen mochte.

Was ist mit meinem Sohn? Was ist mit meinem Alaric? Oh, ihr Götter, ich habe ihn dir als meinem zweiten Ich anvertraut ... Ein Leben lang hast du dieses Vertrauen nicht enttäuscht ...

Und das Band trug ihn zu den Gedanken des halb bewußtlosen Mannes.

Auch diesmal nicht. Ich glaube nicht, daß er tot ist. Die Männer von Storn waren über uns, ehe wir sie gesehen hatten ... ein einziger Pfeil für jeden ... Fluch sei ihnen allen ...

Herzog Rascard entfuhr ein Schmerzensschrei.

»Zandrus Dämonen sollen sie packen! Oh, mein Sohn, mein Sohn!« Er hielt den Gestürzten in seinen Armen und spürte das Leid des alten Mannes so deutlich wie die Pfeilwunde, die brannte, als sei sein eigener Körper durchbohrt worden.

Nein, mein alter Freund, der du mir mehr bist als ein Bruder, dich trifft kein Vorwurf ... ich weiß doch, daß du ihn mit deinem Leben verteidigt hast ...

Die Diener schrien auf vor Bestürzung über das Leid ihres Herrn. Er brachte sie mit einem strengen Befehl zum Schweigen.

»Hebt ihn hoch - paßt auf! Seine Wunde braucht nicht tödlich zu sein; ich mache euch dafür verantwortlich, wenn er stirbt! Die Decke über ihn - ja, so. Und noch ein bißchen firi ... vorsichtig, daß er nicht erstickt! Markos, wo liegt mein Sohn? Ich weiß, du würdest ihn nicht allein lassen ...«

»Der ältere Sohn von Lord Storn - Fionn - hat ihn mitgenommen ...« Das harte, rasselnde Flüstern verstummte wieder, aber Herzog Rascard hörte die Worte, die Markos vor Schwäche nicht mehr aussprechen konnte. Ich dachte, es gehe wirklich über meine Leiche ... dann kam ich wieder zu Bewußtsein und wollte dir die Nachricht bringen, und wenn es mit meinem letzten Atemzug wäre ...

Mit Riesenkräften hob der Stallmeister Lexxas den Verwundeten hoch. »Du wirst nicht sterben, alter Freund«, sagte der Herzog sanft. »Setzt ihn auf mein Tier - vorsichtig, wenn ihr die Luft dieser Welt weiterhin atmen wollt. Jetzt zurück nach Hammerfell ... so schnell es geht, denn es wird dunkel, und wir sollten vor Einbruch der Nacht in der Burg sein.«

Vorsichtig traten sie den Rückweg zum Gipfel an. Der Herzog, der seinen ältesten Gefolgsmann stützte, sah das Bild in Markos´ Geist, bevor dieser erneut das Bewußtsein verlor. Sein Sohn Alaric lag quer über Fionns Sattel, einen Storn-Pfeil in der Brust, das letzte Opfer einer Blutrache, die seit fünf Generationen zwischen Storn und Hammerfell tobte, einer so alten Fehde, daß sich keiner mehr an ihre eigentliche Ursache erinnerte.

Aber Markos, wenn auch schwer verwundet, lebte noch. War es nicht möglich, daß auch Alaric noch lebte, vielleicht sogar freigekauft werden konnte?

Ich schwöre es, wenn er stirbt, werde ich keinen Stein von Stornhöhe auf dem anderen lassen, und nirgendwo in den Hundert Königreichen soll ein einziger Mann vom Geschlecht der Storns am Leben bleiben, gelobte er. Sie überquerten die alte Zugbrücke und ritten in das Tor ein, das sich erst vor kurzem hinter ihnen geschlossen hatte. Sie trugen Markos in die Große Halle und legten ihn auf ein rauhes Sofa. Rascard blickte wild um sich, rief laut nach den Dienern und befahl: »Holt damisela Erminie.«

Die Haushalts-leronis war jedoch schon mit einem bestürzten Aufschrei in die Halle geeilt, kniete auf den kalten Steinen des Eingangs und beugte sich über den Verwundeten. Herzog Rascard erklärte schnell, was nötig war, aber auch die junge Zauberin hatte ihr ganzes Leben im Bann dieser Blutrache verbracht. Das schmächtige Mädchen war eine Cousine der vor langem verstorbenen Frau des Herzogs und diente ihm auf Hammerfell seit seiner Kindheit.

Erminie zog den blauen Sternenstein aus dem Ausschnitt ihres Kleides, konzentrierte sich auf ihn und fuhr mit den Händen an Markos´ Körper entlang, ohne ihn zu berühren. Etwa einen Zoll von der Wunde entfernt hielt sie an, die Augen ins Leere gerichtet. Rascard sah wie erstarrt zu.

Endlich erhob sie sich. Ihre Augen standen voller Tränen.

»Die Blutung ist gestillt; er atmet noch«, berichtete sie. »Mehr kann ich im Moment nicht tun.«

»Wird er am Leben bleiben, Erminie?« fragte der Herzog.

»Ich weiß es nicht, aber entgegen aller Wahrscheinlichkeit ist er noch am Leben. Ich kann nur sagen, es liegt in den Händen der Götter. Wenn sie weiterhin gnädig sind, wird er es überstehen.«

»Ich bete darum. Wir sind zusammen aufgewachsen, und ich habe so viel verloren ...« Dann stieß Rascard einen lange zurückgehaltenen Wutschrei aus. »Ich schwöre es bei allen Göttern! Wenn er stirbt, wird meine Rache ...«

»Still!« befahl Erminie streng. »Wenn du brüllen mußt, Onkel, dann tu es dort, wo du den Verwundeten nicht störst.«

Herzog Rascard fügte sich mit rotem Kopf. Er ging zum Kamin, ließ sich in einen tiefen Sessel fallen und wunderte sich über die Gefaßtheit und ruhige Tüchtigkeit dieses doch noch so jungen Mädchens.

Erminie war nicht älter als siebzehn, schlank und zart und hatte Haare von der Farbe frischgemünzten Kupfers, das sie als Telepathin auswies, und tiefliegende graue Augen. Sie folgte dem Herzog ans Feuer und sah ihm gerade ins Gesicht.

»Wenn er am Leben bleiben soll, muß er Ruhe haben ... und auch du mußt ihn in Ruhe lassen, Onkel.«

»Ich weiß, meine Liebe. Du hattest recht, mich zu schelten.«

Rascard, der dreiundzwanzigste Herzog von Hammerfell, war über vierzig und stand in der vollen Kraft des mittleren Alters. Sein Haar, einst dunkel,...

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