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Der verbotene Turm

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
535 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am31.10.20141. Auflage
Bestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Eine Bewahrerin, so besagt das Gesetz, hat nur für ihre Aufgabe zu leben. Doch Callista Lanart-Alton, Bewahrerin des mächtigen Turms zu Arilinn, will nach ihrer Rettung von den Katzenmenschen mit ihrem geliebten Terraner Andrew Carr zusammen sein. Sie ist nicht bereit, auf ihre Bestimmung zu verzichten, um ihrem Herzen folgen zu können. Noch nie hat eine Bewahrerin es gewagt, sich gegen die alten Gesetze aufzulehnen! Callista bricht mit der Tradition und zieht sich die Todfeindschaft von Leonie Hastur zu. Aber noch schlimmer sind die schrecklichen Kräfte des Laran, die in Callista schlummern und sich gegen sie selbst - und ihren Geliebten richten...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
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Produkt

KlappentextBestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Eine Bewahrerin, so besagt das Gesetz, hat nur für ihre Aufgabe zu leben. Doch Callista Lanart-Alton, Bewahrerin des mächtigen Turms zu Arilinn, will nach ihrer Rettung von den Katzenmenschen mit ihrem geliebten Terraner Andrew Carr zusammen sein. Sie ist nicht bereit, auf ihre Bestimmung zu verzichten, um ihrem Herzen folgen zu können. Noch nie hat eine Bewahrerin es gewagt, sich gegen die alten Gesetze aufzulehnen! Callista bricht mit der Tradition und zieht sich die Todfeindschaft von Leonie Hastur zu. Aber noch schlimmer sind die schrecklichen Kräfte des Laran, die in Callista schlummern und sich gegen sie selbst - und ihren Geliebten richten...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955305994
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum31.10.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.11
Seiten535 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724911
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Damon Ridenow ritt durch ein gereinigtes Land.
Den größten Teil des Jahres über hatte die große Hochebene der Kilghardberge unter dem bösen Einfluss der Katzenwesen gelegen. Ernten verdorrten auf den Feldern unter der unnatürlichen Dunkelheit, die das Licht der Sonne auslöschte. Die armen Leute der Gegend verkrochen sich in ihren Hütten, denn sie hatten Angst, sich in das verheerte Land hinauszuwagen.

Aber jetzt arbeiteten wieder Männer im Licht der großen roten Sonne von Darkover, brachten die Ernte ein und sorgten für den kommenden Winter vor. Es war ein früher Herbst, und das Korn war zum größten Teil schon eingefahren.

Die Große Katze war in den Höhlen von Corresanti erschlagen worden, und der riesige illegale Matrix-Stein, den sie gefunden und zu so fürchterlichem Zweck gebraucht hatte, war mit ihr vernichtet worden. Was an Katzenwesen übrig blieb, floh in die fernen Regenwälder jenseits der Berge oder fiel unter den Schwertern der Krieger, die Damon gegen sie geführt hatte.

Das Land war wieder rein und frei von Schrecken, und Damon, der die meisten seiner Leute nach Hause entlassen hatte, ritt ebenfalls heimwärts. Nicht zu dem von seinen Vorvätern vererbten Besitz in Serrais. Damon war ein unwichtiger jüngerer Sohn und hatte Serrais nie als seine Heimat betrachtet. Er ritt jetzt nach Armida und zu seiner Hochzeit.

Er hielt abseits des Weges und sah zu, wie sich die letzten Männer entsprechend ihren Zielen in Gruppen zusammenfanden. Da waren Gardisten, die nach Thendara wollten, in ihren grünen und schwarzen Uniformen, da waren ein paar Männer von den Domänen Ardais und Hastur, deren Weg nordwärts in die Hellers führte, und ein paar ritten nach Süden zu den Ebenen von Valeron.

»Ihr solltet zu den Männern sprechen, Lord Damon«, sagte ein kleiner, knorrig aussehender Mann neben ihm.

»Ich bin nicht sehr gut darin, Ansprachen zu halten.« Damon war ein schmaler, schlanker Mann mit einem Gelehrtengesicht. Bis zu diesem Feldzug hatte er sich nie für einen Soldaten gehalten, und er wunderte sich immer noch, dass er diese Männer erfolgreich gegen die letzten Reste der Katzenwesen geführt hatte.

»Sie erwarten es, Lord«, drängte Eduin. Damon seufzte. Er wusste, der andere hatte Recht. Damon war ein Comyn von den Domänen - kein Lord einer Domäne, nicht einmal ein Comyn-Erbe, aber immerhin ein Comyn. Er gehörte der alten telepathischen, mit Psi-Talenten ausgestatteten Rasse an, die die Sieben Domänen seit unbekannten Zeiten regierte. Die Tage waren vorbei, als man die Comyn wie lebende Götter behandelt hatte, aber Respekt, der beinahe schon Ehrfurcht war, gab es immer noch. Und Damon war dazu erzogen worden, die Verantwortung eines Comyn-Sohnes zu übernehmen. Seufzend lenkte er sein Pferd an eine Stelle, wo die wartenden Männer ihn sehen konnten.

»Unsere Arbeit ist getan. Dank euch Männern, die ihr meinem Ruf gefolgt seid, herrscht Frieden in den Kilghardbergen und in der Heimat eines jeden von uns. Mir bleibt nur noch, euch meinen Dank und mein Lebewohl zu entbieten.«

Der junge Offizier, der die Gardisten von Thendara gebracht hatte, kam zu Damon, als die anderen Männer davonritten. »Wird Lord Alton mit uns nach Thendara reiten? Sollen wir auf ihn warten?«

»Ihr würdet lange warten müssen«, antwortete Damon. »Er wurde in der ersten Schlacht mit den Katzenwesen verwundet. Es war eine kleine Wunde, aber das Rückgrat wurde unheilbar verletzt. Er ist vom Gürtel abwärts gelähmt. Ich denke, er wird niemals mehr irgendwohin reiten.«

Der junge Offizier blickte bestürzt drein. »Wer wird die Gardisten jetzt befehligen, Lord Damon?«

Es war eine nahe liegende Frage. Generationenlang hatte der Befehl über die Gardisten in den Händen der Altons gelegen: Esteban Lanart von Armida, Lord Alton, hatte sie viele Jahre lang kommandiert. Aber Dom Estebans ältester überlebender Sohn Lord Domenic war ein Jüngling von siebzehn. Obwohl ein Mann nach den Gesetzen der Domänen, besaß er für den Posten des Befehlshabers weder das Alter noch die Autorität. Der andere noch vorhandene Alton-Sohn, der junge Valdir, war ein Junge von elf, ein Novize im Nevarsin-Kloster, und wurde von den Brüdern von Sankt-Valentin-im-Schnee unterrichtet.

Wer würde dann die Garde kommandieren? Es war eine brennende Frage, dachte Damon, aber er kannte die Antwort nicht. Das sagte er auch, und er fügte hinzu: »Der Rat der Comyn wird es im nächsten Sommer entscheiden müssen, wenn er in Thendara zusammenkommt.« Auf Darkover hatte nie ein Krieg im Winter stattgefunden, und es würde nie einen geben. Im Winter gab es einen grimmigeren Feind, die grausame Kälte, die Schneestürme, die von den Hellers herab über die Domänen hinfegten. Keine Armee konnte im Winter gegen die Domänen ziehen. Selbst Räuber blieben dann zu Hause. Man konnte bis zum nächsten Ratstreffen auf die Ernennung eines neuen Befehlshabers warten. Damon ging auf ein anderes Thema über.

»Werdet Ihr Thendara vor dem Dunkelwerden erreichen?«

»Wenn sich unterwegs nichts Besonderes ereignet, ja.«

»Dann lasst mich Euch nicht länger aufhalten.« Damon verbeugte sich. »Ihr habt den Befehl über diese Männer, Verwandter.«

Der junge Offizier konnte ein Lächeln nicht verbergen. Er war sehr jung, und dies war sein erstes Kommando, wenn es auch nur für kurze Zeit galt. Versonnen beobachtete Damon den Jungen, als dieser seine Männer versammelte und mit ihnen davonritt. Das war der geborene Offizier, und da Dom Esteban invalide war, konnten fähige Offiziere mit Beförderungen rechnen.

Damon selbst hatte sich, auch wenn er diesen Feldzug angeführt hatte, nie als Soldat gesehen. Wie alle Comyn-Söhne hatte er im Kadettenkorps gedient und zum gegebenen Zeitpunkt sein Offizierspatent erhalten, aber seine Begabung und sein Ehrgeiz lagen auf völlig anderem Gebiet. Mit siebzehn war er als Telepath in den Arilinn-Turm zugelassen und in den alten Matrix-Wissenschaften von Darkover ausgebildet worden. Viele, viele Jahre lang hatte er dort gearbeitet, an Kraft und Geschicklichkeit gewonnen und den Rang eines Psi-Technikers erreicht.

Dann war er aus dem Turm weggeschickt worden. Es sei nicht seine Schuld, hatte seine Bewahrerin ihm versichert. Er sei nur zu empfindsam, und die Gesundheit seines Körpers und sogar seines Geistes könne durch die fürchterliche Anstrengung der Matrix-Arbeit zu Grunde gehen.

Innerlich rebellierend, aber gehorsam war Damon gegangen. Das Wort einer Bewahrerin war Gesetz: Man stellte es nicht in Frage, und man lehnte sich nicht dagegen auf. Damon sah sein Leben zerstört, seine Hoffnungen in Scherben liegen. Er hatte versucht, bei der Garde von neuem anzufangen, obwohl er kein Soldat war und das wusste. Eine Zeit lang war er Kadettenmeister gewesen, dann Lazarettoffizier, Versorgungsoffizier. Und bei diesem letzten Feldzug gegen die Katzenwesen hatte er gelernt, selbstbewusst aufzutreten. Aber er hatte nicht den Wunsch, den Befehl zu führen, und er war froh, dass er ihn nun niederlegen konnte.

Er sah den davonreitenden Männern nach, bis sich ihre Gestalten im Staub der Straße verloren. Jetzt nach Armida, nach Hause ...

»Lord Damon«, sagte Eduin neben ihm, »es sind Reiter auf der Straße.«

»Reisende? Zu dieser Jahreszeit?« Es schien unmöglich. Der Schnee des Winters war noch nicht gefallen, aber jeden Tag konnte der erste Wintersturm von den Hellers herabfegen und die Straßen tagelang blockieren. Es gab ein altes Sprichwort: Nur der Wahnsinnige oder der Verzweifelte reist im Winter. Damon strengte seine Augen an, um die fernen Reiter zu erkennen, aber er war seit seiner Kindheit ein wenig kurzsichtig und konnte nur verschwommene Flecken ausmachen.

»Eure Augen sind besser als meine. Was meint Ihr, Eduin, sind es bewaffnete Männer?«

»Ich glaube nicht, Lord Damon. Es reitet eine Dame mit ihnen.«

»Zu dieser Jahreszeit? Das kann man sich kaum vorstellen«, antwortete Damon. Was konnte eine Frau veranlassen, in die Unsicherheit des sich nähernden Winters hinauszuziehen?

»Es ist ein Hastur-Banner, Lord Damon. Aber Lord Hastur und seine Dame würden Thendara zu dieser Jahreszeit nicht verlassen. Wenn sie aus irgendeinem Grund nach Burg Hastur ritten, würden sie auch nicht diese Straße nehmen. Ich kann es nicht verstehen.«

Doch noch bevor er den Satz beendete, war Damon klar, welche Frau ihm mit der kleinen Eskorte von Gardisten und Begleitern entgegenritt. Nur eine Frau auf Darkover würde allein unter einem Hastur-Banner reiten, und nur eine Hastur hatte Grund, diesen Weg zu nehmen.

»Es ist die Lady von Arilinn«, erklärte er schließlich widerstrebend und sah die Verwunderung und Ehrfurcht in Eduins Gesicht.

Leonie Hastur. Leonie von Arilinn, Bewahrerin des Arilinn-Turms. Damon wusste, die Höflichkeit erforderte, dass er seiner Verwandten entgegenritt und sie willkommen hieß. Und doch blieb er wie erstarrt auf seinem Pferd sitzen und rang nach Selbstbeherrschung. Die vergangene Zeit schien ausgelöscht. In einer gefrorenen, zeitlosen, widerhallenden Kammer seines Geistes stand ein jüngerer Damon zitternd vor der Bewahrerin von Arilinn und beugte den Kopf unter den Worten, die sein Leben zerstörten:

»Es ist nicht so, dass du uns enttäuschst oder mein Missfallen erregt hättest. Aber du bist viel zu empfindsam für diese Arbeit, zu verletzlich. Wärst du als Mädchen geboren, könntest du Bewahrerin werden. Aber wie die Dinge liegen ... Ich habe dich jahrelang beobachtet. Diese Arbeit wird deine Gesundheit, deinen Verstand zerstören. Du musst uns verlassen, Damon, zu deinem eigenen Besten.«

Damon war ohne Widerspruch...
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