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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
535 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am31.10.20141. Auflage
Bestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Ihr Name ist Sharra - eine unvorstellbare Macht, die in den falschen Händen zur schrecklichen Waffe werden kann. Lew Alton hatte es auf sich genommen, Sharra von Darkover fortzubringen. Nun aber ist für ihn die Zeit gekommen, auf den Planeten seiner Väter zurückzukehren. Und dort kommt es zwischen denen, die nur eigene Interessen verfolgen und Sharras Macht erneut beschwören, und jenen, die Darkover retten wollen, zum alles entscheidenden Gefecht...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
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Produkt

KlappentextBestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Ihr Name ist Sharra - eine unvorstellbare Macht, die in den falschen Händen zur schrecklichen Waffe werden kann. Lew Alton hatte es auf sich genommen, Sharra von Darkover fortzubringen. Nun aber ist für ihn die Zeit gekommen, auf den Planeten seiner Väter zurückzukehren. Und dort kommt es zwischen denen, die nur eigene Interessen verfolgen und Sharras Macht erneut beschwören, und jenen, die Darkover retten wollen, zum alles entscheidenden Gefecht...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955306007
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum31.10.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.14
Seiten535 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724912
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Prolog
Das zweite Jahr des Exils

Hier war die Heimat meiner Vorfahren.
Aber nun wusste ich, dass es niemals meine Heimat sein würde.

Ich blickte zum Horizont, wo die Sonne unterging - eine merkwürdig gelbe Sonne, nicht rot, wie eine Sonne sein sollte, eine gleißende Sonne, die meinen Augen wehtat. Doch gerade jetzt, kurz vor Einbruch der Dämmerung, war sie plötzlich rot und riesig und versank hinter dem See in einer karmesinfarbenen Glorie, die mich mit Heimweh erfüllte. Auch über das Wasser zog sich ein Streifen leuchtenden Rots... Ich stand wie angewurzelt, bis der letzte Schimmer verblasste und über dem See, bleich und silbrig, der einzige Mond Terras in einer schmalen, eleganten Sichel aufging.

Es hatte heute geregnet, und die Luft war schwer von fremden Düften. Doch sie waren nicht eigentlich fremd, sie waren mir ganz tief in meinen Genen irgendwie bekannt. Meine Vorfahren waren aus den Bäumen dieser Welt gestiegen, hatten die lange Evolution durchschritten, die sie zu Menschen gestaltete, und später hatten sie die Kolonistenschiffe ausgesandt, von denen eins - ich hatte die Geschichte erzählen gehört - eine Bruchlandung auf Darkover machte. Man hatte sich dort angesiedelt und so feste Wurzeln auf der neuen Welt geschlagen, dass ich, ein Rückkehrer, die Heimatwelt meiner Rasse als fremdartig empfand und mich nach der Exilwelt meines Volkes sehnte.

Ich weiß nicht, seit wann oder wie lange mein Volk auf Darkover lebt. Das Reisen zwischen den Sternen hat seltsame Anomalien; die enormen interstellaren Entfernungen vollführen merkwürdige Tricks mit der Zeit. Die Bewohner des Terranischen Imperiums werden nie eine Methode finden, festzustellen, ob Darkover vor dreitausend Jahren oder fünfzehntausend Jahren und von welchem bestimmten Schiff besiedelt worden ist... Die auf Terra inzwischen verstrichene Zeitspanne beträgt etwa dreitausend Jahre. Doch auf Darkover sind mehr als zehntausend Jahre vergangen, so dass Darkover eine Geschichte besitzt, die beinahe ebenso lang wie die irdische Geschichte der Zivilisation und des Chaos ist. Ich weiß, vor wie vielen Jahren Terra - es war lange vor der Zeit, als das Terranische Imperium sich unter den Sternen ausbreitete - das Schiff ausgeschickt hat. Ich weiß, wie viele Jahre seitdem auf Darkover vergangen sind. Doch selbst der genaueste Historiker vermag die beiden Daten nicht miteinander in Einklang zu bringen. Ich hatte den Versuch längst aufgegeben.

Auch bin ich nicht der Einzige mit einer tief im DNA meiner Zellen eingebrannten, hoffnungslos zerrissenen Loyalität. Meine Mutter ist auf der Erde unter diesem unmöglich blauen Himmel und diesem farblosen Mond geboren worden, und doch hat sie Darkover geliebt, meinen darkovanischen Vater geheiratet und ihm Söhne geboren, und endlich wurde sie in den Kilghardbergen auf Darkover in einem nicht gekennzeichneten Grab zur Ruhe gebettet.

Und ich wünschte, ich läge neben ihr...

Einen Augenblick war ich mir nicht sicher, ob dieser Gedanke nicht doch mein eigener sei. Dann schloss ich ihn wütend aus. Mein Vater und ich waren einander zu nahe ... nicht in der normalen Verbundenheit einer telepathischen Comyn-Familie (obwohl schon das den Terranern um uns recht eigentümlich vorgekommen wäre), sondern in einer Verstrickung von gemeinsamen Ängsten und gemeinsamen Verlusten ... geteilten Erfahrungen und Schmerzen. Ich werde von der Kaste meines Vaters als Bastard betrachtet, weil meine Mutter Halb-Terranerin war, und mein Vater hat endlose Mühen auf sich genommen, damit ich als Comyn-Erbe anerkannt wurde. Bis heute weiß ich nicht, ob er es meinet- oder seinetwegen tat. Mein vergebliches Aufbegehren hatte uns alle in die fehlgeschlagene Rebellion unter den Aldarans verwickelt und Sharra ...

Sharra. In meinem Geist brennendes Feuer ... Bild einer Frau aus Flammen, in Ketten, ruhelos, flatterndes Flammenhaar, das ein Feuersturm hebt... steigend, verzehrend ... Marjorie, vom Feuer ergriffen, schreit, stirbt...

Nein! Gnädige Avarra, nein ...

Dunkelheit, Schwärze. Alles ausschließen. Ich schließe die Augen und senke meinen Kopf, gehe fort, da ist nichts, gar nichts ...

Schmerz. Flammende Qual in meiner Hand ...

»Ist es so schlimm, Lew?« Ich spürte die beruhigenden Gedanken meines Vaters hinter mir. Ich nickte, biss die Zähne zusammen, schlug den schmerzenden Stumpf meiner linken Hand gegen das Geländer, ließ mich von der fremden Kälte der weißen Mondsichel überfluten.

»Verdammt noch mal, mir fehlt nichts. Hör auf...« Ich suchte nach dem richtigen Wort, und mir fiel nichts ein als: »Hör auf, ständig teilzunehmen.«

»Was soll ich denn sonst tun? Ich kann es nicht ausschließen«, antwortete er ruhig. »Du hast - wie soll ich sagen? - mit voller Kraft gesendet. Sobald du deine Gedanken für dich behalten kannst, werde ich dich mit ihnen allein lassen. Im Namen aller Götter, Lew, ich bin zehn Jahre lang Techniker im Arilinn-Turm gewesen!«

Er ging nicht in Einzelheiten. Das brauchte er auch nicht. Drei Jahre lang, vielleicht die glücklichsten Jahre meines Lebens, war auch ich Matrix-Mechaniker im Arilinn-Turm gewesen und hatte mit den komplizierten Matrix-Kristallen gearbeitet, die die Gedanken von Telepathen zusammenschließen, um unsere an Metallen und Maschinen arme Welt mit einem Kommunikationsnetz und Technologie zu versorgen. In Arilinn hatte ich gelernt, was es bedeutet, Telepath zu sein, Comyn unserer Kaste mit dem ererbten Geschenk oder Fluch, den eigenen Geist mit dem anderer verbinden zu können und hypersensitiv auf die gedanklichen Ausstrahlungen um mich zu reagieren. Man lernte, andere nicht zu belauschen, man lernte, anderen die eigenen Gedanken nicht aufzudrängen, nicht verletzt zu werden durch die Schmerzen, die Not anderer, von äußerster Empfänglichkeit zu bleiben und gleichzeitig zu leben, ohne sich aufzudrängen oder zu fordern.

Auch ich hatte das alles gelernt. Aber meine Kontrolle war von der Matrix der neunten Ebene ausgebrannt worden, die ich wahnsinnigerweise mit einem Kreis halb ausgebildeter Telepathen zu handhaben versucht hatte. Vergeblich war unsere Hoffnung gewesen, die alte, hoch entwickelte darkovanische Technologie wieder zu erwecken, wie sie uns als Legende aus dem Zeitalter des Chaos überliefert ist. Und dabei hätten wir es beinahe geschafft, indem wir mit den alten Künsten experimentierten. Vom gewöhnlichen Volk auf Darkover werden sie Zauberei und Magie genannt, doch wir wussten, dass es sich dabei in Wahrheit um eine komplizierte Wissenschaft handelt. Mit ihr hätte sich praktisch alles erreichen lassen - auch die Erzeugung von Energie für eigene Raumschiffe, die aus den armen, abhängigen Verwandten, die wir Darkovaner für Terra darstellen, gleichberechtigte Partner des Imperiums gemacht hätten.

Wir hätten es beinahe geschafft ... aber Sharra war zu mächtig für uns, und die Matrix, die seit Jahren in Fesseln geschlagen war und den Schmieden in den Bergen friedlich Feuer für ihre Werkstätten brachte, war frei geworden und hatte in den Bergen gesengt und verheert. Eine Stadt war zerstört worden. Und ich, ich war ebenfalls zerstört worden, verbrannt in diesem monströsen Feuer, und Marjorie, Marjorie war tot...

Und jetzt konnte ich in meiner Matrix nichts anderes mehr erblicken als Flammen und Zerstörung und Sharra ...

Ein Telepath stimmt seihe Schwingungen auf den Matrixstein ab, den er benutzt. Mit elf hatte ich eine solche Matrix erhalten; hätte man sie mir weggenommen, wäre ich bald darauf gestorben. Ich weiß nicht, was die Matrixsteine sind. Manche Leute halten sie für Kristalle, die die psycho-elektrischen Emanationen des Gehirns in den »stillen« Teilen, wo die Comyn-Kräfte sitzen, verstärken. Andere nennen sie eine fremde Lebensform, die in Symbiose mit den besonderen Kräften der Comyn lebt. Was auch die Wahrheit sein mag, ein Comyn-Telepath arbeitet mittels seiner eigenen Matrix. Die größeren Matrices höherer Ebenen werden niemals auf Körper und Gehirn des einzelnen Matrixarbeiters abgestimmt, sondern durch seinen Stein weitergegeben und transformiert.

Aber Sharra hatte nach uns allen gegriffen und uns in das Feuer hineingezogen ...

»Genug!« Mein Vater sprach mit der den Altons eigenen Kraft, zwang mir seinen Willen auf, wischte das Bild fort. Gnädige Dunkelheit sank hinter meinen Augen nieder. Dann konnte ich den Mond wieder sehen, konnte etwas anderes sehen als Flammen.

Ich ruhte meine Augen aus, bedeckte sie mit meiner guten Hand, und mein Vater sagte leise: »Du glaubst es mir im Augenblick nicht, Lew, aber es ist wirklich besser geworden. Es kommt, wenn du deine Abschirmung sinken lässt, ja. Aber es gibt lange Zeitspannen, in denen du die Herrschaft der Sharra-Matrix zu brechen vermagst...«

»Wenn ich nicht darüber rede, meinst du«, unterbrach ich ihn wütend.

»Nein«, widersprach er, »wenn sie nicht da ist. Ich habe dich überwacht. Es steht mit dir längst nicht mehr so schlimm wie im ersten Jahr. Im Krankenhaus zum Beispiel... Es gelang mir nicht, dich für mehr als ein paar Stunden auf einmal herauszuholen. Nun sind es schon Tage, sogar Wochen ...«

Trotzdem würde ich niemals mehr frei sein. Als wir Darkover in der Hoffnung verließen, die in Sharras Feuer verbrannte Hand zu retten, hatte ich die Sharra-Matrix, verborgen in ihrem kunstvoll gearbeiteten Schwert, mitgenommen. Nicht weil ich sie bei mir haben wollte, sondern weil ich nach dem, was geschehen war, von ihr ebenso wenig getrennt werden durfte wie von meiner eigenen Matrix. Diese hing mir um den Hals, sie hatte dort seit meinem zwölften Jahr gehangen, und wenn ich...
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