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Gildenhaus Thendara

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
633 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am31.10.20141. Auflage
Bestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Die 'Entsagenden' - so nennen sich die Freien Amazonen, die einen Eid geschworen haben, sich nie wieder von einem Mann beherrschen zu lassen. Ihre Heimstatt sind die Gildenhäuser. Hier treffen sich die starken und unerschrockenen Frauen, um die geheimnisvolle Vergangenheit einer der ihren aufzudecken...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
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Produkt

KlappentextBestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Die 'Entsagenden' - so nennen sich die Freien Amazonen, die einen Eid geschworen haben, sich nie wieder von einem Mann beherrschen zu lassen. Ihre Heimstatt sind die Gildenhäuser. Hier treffen sich die starken und unerschrockenen Frauen, um die geheimnisvolle Vergangenheit einer der ihren aufzudecken...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955306038
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum31.10.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.16
Seiten633 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724914
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
I
Sich widersprechende Eide
1

Magdalen Lorne

Es fiel leichter Schnee, aber nach Osten zu sah die blutige Sonne Darkovers - von den Terranern Cottman IV genannt - wie ein großes, blutdurchschossenes Auge durch eine Wolkenlücke.

Fröstelnd ging Magdalen Lorne die Straße zum Terranischen HQ hinunter. Sie trug darkovanische Kleidung, deshalb zeigte sie den Raumsoldaten am Tor ihren Ausweis. Einer von ihnen kannte sie jedoch vom Sehen.

»Ist schon gut, Miss Lorne. Aber Sie müssen zu dem neuen Gebäude hinübergehen.«

»Dann sind die Räume für den Nachrichtendienst endlich fertig?«

Der Uniformierte nickte.

»So ist es. Die neue Leiterin ist vor ein paar Tagen von Alpha Centauri gekommen - haben Sie sie schon kennen gelernt?«

Für Magda waren das echte Neuigkeiten. Darkover war ein geschlossener Planet der Klasse B, und das bedeutete, dass Terraner - zumindest offiziell - auf bestimmte vertraglich festgelegte Zonen und Handelsstädte beschränkt waren. Einen Nachrichtendienst gab es eigentlich gar nicht, abgesehen von einem kleinen Büro in der Abteilung Archiv und Kommunikation, das vom Personal des Koordinators verwaltet wurde.

Es ist auch Zeit, dass hier endlich eine Dienststelle eröffnet wird. Eine Abteilung für Fremd-Anthropologie könnte ebenso wenig schaden. Dann überlegte Magda, was es für ihren eigenen ziemlich irregulären Status bedeuten mochte. Sie war auf Darkover geboren, in Caer Donn. Dort hatten die Terraner ihren ersten Raumhafen errichtet, bevor sie das neue Imperiumshauptquartier hier nach Thendara verlegten. Magda war unter Darkovanern aufgewachsen. Damals galt die Vorschrift noch nicht, dass Raumhafengebäude mit erdnormalem Licht beleuchtet werden mussten - eine Vorschrift, die die rote Sonne Darkovers und das grimmig kalte Klima ignorierte. Es war eine vernünftige Politik im Hinblick auf Personal, das auf normalen Imperiumsplaneten selten länger als ein Jahr Dienst tat und sich nicht zu akklimatisieren brauchte. Aber die Bedingungen auf Darkover waren, um das Mindeste zu sagen, für einen Imperiumsplaneten nicht normal.

Magdas Eltern waren Linguisten gewesen und hatten einen Großteil ihres Lebens in Caer Donn verbracht. Ihre Tochter war eher Darkovanerin als Terranerin, eine der nur drei oder vier Personen, die die Sprache wie Eingeborene beherrschten und im Stande waren, in Verkleidung Sitten und Gebräuche zu erforschen. Magda hatte Darkover nur einmal verlassen, als sie drei Jahre zur Ausbildung an der Akademie des Nachrichtendienstes auf Alpha verbrachte. Es ergab sich von selbst, dass sie danach eine Stellung in der Abteilung Kommunikation annahm. Aber was für ihre Vorgesetzten nichts als eine passende Verkleidung gewesen war, in der sie auf dem Planeten ihrer Geburt als Undercover-Agentin arbeiten konnte, wurde für Magda zu ihrem eigentlichen Ich.

Und diesem darkovanischen Ich Margali muss ich jetzt treu bleiben, nicht der Terranerin Magda. Ich bin auch nicht einfach Margali, sondern Margali n´ha Ysabet, Entsagende von den Comhi´Letzii, die von den Terranern die Freien Amazonen genannt werden. Das ist es, was ich jetzt bin und was ich hinfort sein muss, men dia pre´zhiuro ... Erschauernd flüsterte Magda die ersten Worte des Eides der Entsagenden vor sich hin. Es würde nicht leicht sein. Aber sie würde tun, was sie geschworen hatte. Für einen Terraner war ein unter Gewaltandrohung erzwungener Eid nicht bindend. Mich als Darkovanerin bindet der Eid nun einmal. Schon der Gedanke daran, ihn zu brechen, wäre unehrenhaft.

Magda riss ihre Gedanken von diesem Endlosband in ihrem Gehirn los. Neue Räume für den Nachrichtendienst, hatte der Mann gesagt, und eine neue Leiterin. Wahrscheinlich, dachte Magda mit resigniertem Schulterzucken, eine Frau, die über ihre Aufgabe beträchtlich weniger wusste als sie selbst. Magda und ihr ehemaliger Mann Peter Haldane waren beide hier geboren, waren zweisprachig aufgewachsen, kannten und akzeptierten die darkovanischen Sitten als ihre eigenen. Doch das war nicht die Art, wie das Imperium an eine Sache heranging.

Das Büro des Nachrichtendienstes war hoch über dem Raumhafen in einem Wolkenkratzer untergebracht worden, der noch vor Neuigkeit glänzte. In dem erdnormalen Licht, zu hell für Magdas Augen, sah sie eine Frau stehen, eine Frau, die sie kannte oder doch einmal sehr gut gekannt hatte.

Cholayna Ares war größer als Magda und braunhäutig. Sie hatte weißes Haar, und Magda hatte nie herausgebracht, ob es vorzeitig ergraut oder von Natur aus immer silberweiß gewesen war, denn ihr Gesicht wirkte ungewöhnlich jung, damals wie heute. Sie lächelte und streckte in einer herzlichen Geste die Hand aus, und Magda ergriff die Hand ihrer alten Lehrerin.

»Es ist kaum zu glauben, dass du deinen Posten an der Akademie aufgegeben hast«, sagte Magda. »Bestimmt doch nicht, um hierher zu kommen ...«

»Oh, aufgegeben habe ich ihn eigentlich nicht«, lachte Cholayna Ares. »Es gab den üblichen bürokratischen Hickhack - jede Gruppe versuchte, mich auf ihre Seite zu ziehen, und deshalb wünschte ich beiden die Pest an den Hals und stellte einen Antrag auf Versetzung. So landete ich - hier. Es ist kein begehrter Posten, deshalb gab es keine Konkurrenz. Ich erinnerte mich, dass du von hier stammtest und dass du diese Welt liebtest. Nicht viele Leute bekommen die Chance, den Nachrichtendienst auf einem Planeten der Klasse B aus dem Nichts aufzubauen. Und mit dir und Peter Haldane - habe ich nicht einmal gehört, du hättest ihn geheiratet?«

»Die Ehe ist letztes Jahr in die Brüche gegangen«, antwortete Magda. »Das Übliche.« Sie wehrte die teilnahmsvolle Neugier, die aus den Augen ihrer früheren Lehrerin sprach, mit einem harten Schulterzucken ab. »Das einzige Problem, das daraus entstand, ist, dass man uns nicht länger gemeinsam zum Feldeinsatz hinausgeschickt hat.«

»Wenn es hier gar keinen Nachrichtendienst gab, was habt ihr dann im Feldeinsatz gemacht?«

»Wir gehörten zur Abteilung Kommunikation«, berichtete Magda, »und betrieben Sprachforschung. Einmal ließ man mich auf dem Marktplatz Witze und Redensarten sammeln, nur um mit der Entwicklung der Sprache beziehungsweise des Slangs Schritt zu halten, damit Leute, die tatsächlich ins Feld mussten, keine dummen Fehler machen würden.«

»Und du bist an meinem ersten Tag in der neuen Stellung hergekommen, um mich zu begrüßen und willkommen zu heißen?«, fragte Cholayna. »Setz dich - erzähl mir alles über diesen Planeten. Es ist lieb von dir, Magda. Ich habe immer gesagt, dass du im Nachrichtendienst Karriere machen würdest.«

Magda senkte den Blick. »Ich bin nicht deinetwegen hierher gekommen - wusste gar nicht, dass du hier warst.« Sie sagte sich, dass ihr nichts übrig blieb, als mit der Wahrheit herauszurücken. »Ich bin gekommen, um zu kündigen.«

Cholaynas dunkle Augen verrieten, wie bestürzt sie war.

»Magda! Du und ich, wir beide wissen doch, wie es im Zivildienst zugeht: Natürlich hätte man dir diesen Posten anbieten sollen, aber ich dachte immer, wir seien Freundinnen und du wärest bereit, zumindest für eine Weile zu bleiben!«

Das war nicht Magdas Grund, nur war das natürlich der Eindruck, den Cholayna gewinnen musste. Magda wünschte, die neue Leiterin sei eine völlige Fremde gewesen oder doch jemand, den sie nicht mochte, nicht eine Frau, die sie immer gern gehabt und respektiert hatte.

»O nein, Cholayna! Ich gebe dir mein Wort, es hat nichts mit dir zu tun! Ich wusste nicht einmal, dass du hier warst, ich war bis gestern Abend im Feld ...« In ihrem Eifer, Cholayna von der Wahrheit zu überzeugen, begann sie zu stottern. Cholayna runzelte die Stirn und winkte ihr, sich zu setzen.

»Du solltest mir vielleicht besser alles von Anfang an erzählen, Magda.«

Magda nahm Platz. Ihr war unbehaglich zu Mute. »Du warst heute Morgen nicht bei der Besprechung. Du weißt es noch nicht. Während ich draußen im Feld war - habe ich den Eid einer Entsagenden geleistet.« Auf den verständnislosen Blick ihrer Kollegin hin erläuterte sie: »In den Akten werden sie die Freien Amazonen genannt; sie lieben den Namen nicht. Ich bin verpflichtet, ein halbes Jahr zur Ausbildung im Gildenhaus von Thendara zu verbringen, und danach - danach bin ich mir nicht sicher, was ich tun werde, glaube jedoch nicht, dass es Arbeit für den Nachrichtendienst sein wird.«

»Aber, Magda, das ist doch eine wundervolle Gelegenheit!«, rief Cholayna aus. »Ich denke nicht im Traum daran, deine Kündigung anzunehmen! Wenn du möchtest, versetze ich dich für dies halbe Jahr in inaktiven Status, aber denke einmal an das wissenschaftliche Material, das du hieraus gewinnen kannst! Deine Arbeit wird bereits als beispielhaft betrachtet - das habe ich von dem Legaten gehört«, setzte sie hinzu. »Wahrscheinlich weißt du mehr über darkovanische Bräuche als sonst irgendwer, der hier arbeitet. Mir wurde auch berichtet, die Medizinische Abteilung habe zugestimmt, eine Gruppe Freier Amazonen auszubilden ...« Sie sah Magda leicht zusammenzucken und verbesserte sich: »Wie hast du sie genannt? Entsagende? Klingt wie ein Nonnenorden, welchen Dingen entsagen sie denn? Das scheint mir ein seltsamer Ort für dich zu sein.«

Magda lächelte über den Vergleich. »Ich könnte dir den Eid zitieren. Hauptsächlich entsagen sie - wir - im Ausgleich für gewisse Freiheiten dem Schutz, den die Gesellschaft den Frauen bietet.« Sogar in ihren eigenen Ohren klang das jämmerlich unzulänglich, aber wie sollte sie es erklären? »Ich tue es jedoch nicht, um eine Dissertation zu...
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