Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Der Untergang von Neskaya

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
603 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am01.11.20141. Auflage
Bestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Darkover im Zeitalter der Hundert Königreiche: Die Fürstenhäuser sind in endlose Fehden verstrickt und bekriegen sich mit Hilfe von Laran, der magischen PSI-Kraft. Als der junge Corin, ein talentierter Laran-Kämpfer, unter den Einfluss des heimtückischen Rumail gerät, ahnt er nichts von dessen gefährlichen Plänen: Ein in sein Unterbewusstsein implantierter geheimer Befehl soll zum Untergang der Hastur-Dynastie führen. Doch Corin bleibt standhaft - nicht zuletzt aus Liebe zu einer Prinzessin aus dem Hause Hastur ...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
mehr

Produkt

KlappentextBestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Darkover im Zeitalter der Hundert Königreiche: Die Fürstenhäuser sind in endlose Fehden verstrickt und bekriegen sich mit Hilfe von Laran, der magischen PSI-Kraft. Als der junge Corin, ein talentierter Laran-Kämpfer, unter den Einfluss des heimtückischen Rumail gerät, ahnt er nichts von dessen gefährlichen Plänen: Ein in sein Unterbewusstsein implantierter geheimer Befehl soll zum Untergang der Hastur-Dynastie führen. Doch Corin bleibt standhaft - nicht zuletzt aus Liebe zu einer Prinzessin aus dem Hause Hastur ...

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955306090
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum01.11.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.23
Seiten603 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724919
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Coryn Leynier erwachte aus einem Traum mit Feuersbrünsten, die von den Höhen herabfegten. Der Traum hatte ganz friedlich begonnen, wenn auch mit ungewöhnlicher Lebhaftigkeit, wie so viele seiner Träume, seit sein Körper sich in der Jugend zu verändern begonnen hatte. Anfangs schwebte sein Gleiter unter Darkovers großer Blutiger Sonne dahin, die seidigen Segel weit über zerbrechliche Holzleisten gespannt. Im vergangenen Sommer hatte sein ältester Bruder Eddard, der Erbe der bergigen Verdanta-Ländereien, ihm beigebracht, wie man für kurze Entfernungen auf Luftströmungen reiten konnte. In seinem Traum flog Coryn frei umher. Er verspürte keine Angst vor der Höhe, lediglich Vergnügen an dem grenzenlosen Himmel.

Ein Sommergewitter blitzte in der Ferne auf, über den Hellers. Die Luft knisterte vor Energie. Rauch kräuselte sich von einem Hain mit Harzbäumen himmelwärts. In Coryn wuchs die Spannung. Solange er zurückdenken konnte, hatten seine Brüder und er stets nach Waldbränden Ausschau gehalten und manchmal sogar darin gewetteifert, als Erster Alarm auszulösen.

In seinem Traum bemühte sich Coryn, den Gleiter zu wenden, um mit den Neuigkeiten nach Burg Verdanta zurückzukehren. Doch der Apparat aus Holz und Leder reagierte nicht. Er kämpfte wie ein Lebewesen dagegen an, krümmte und wand sich in seinem Griff.

Coryn bemerkte den Sternenstein, einen funkelnden Fleck, der in die Querstreben geschlagen war. Er sah aus wie jeder andere Sternenstein auch, den man einem Kind nach alter Familientradition beim Mittwinterfest im Anschluss an seinen zwölften Geburtstag schenkte, doch dieser, so wusste er, war sein eigener. Als er ihn ansah, flammte blaues Licht darin auf, als würde er ihn erkennen. Er hatte gehört, dass ein ausgebildeter Laranzu mit einem solchen Stein einen Gleiter überallhin schicken konnte, wohin er wollte, nicht nur dorthin, wohin die unsteten Winde ihn trugen. Diese Vorstellung berührte ihn seltsam, erweckte eine sprachlose Sehnsucht in ihm.

Dorthin fliegen, wohin man will, nicht dorthin, wohin der Zufall einen trägt ...

Coryn starrte den Sternenstein an und stellte sich vor, wie der Gleiter auf sein Geheiß nach Hause zurückkehrte. Ein blaues Feuer flackerte in der Tiefe. Seine Nerven kribbelten, und sein Magen verkrampfte sich, ebenso rebellisch wie der Gleiter. Doch er hielt den Blick unverwandt auf den Sternenstein gerichtet und versuchte tiefer vorzudringen, immer tiefer.

Das Feuer änderte seinen Lauf, wogte die Berghänge hinab, setzte über die Feuergräben hinweg, die durch Nachlässigkeit seltsam überwuchert waren. Im Nu hüllte es Sträucher und Dickicht ein, sprang über alles hinweg, was ihm im Weg stand. Gras verglühte zu Rauchwolken. Harzbäume loderten auf. Als die Taschen voll entflammbaren Saftes sich entzündeten, explodierten die Bäume einer nach dem anderen und verstreuten lebendige Asche in alle Richtungen. Rauch, dicht und ätzend, stieg aus dem Wald auf.

Weit entfernt erklangen Alarmglocken, immer und immer wieder, als jeder Besitz in den Hellers, von Aldaran bis zum Fluss Kadarin, geweckt wurde.

Beim nächsten Herzschlag saß er aufrecht in seinem Bett in Burg Verdanta und fröstelte, als wäre es tiefster Winter und nicht Hochsommer, während der Alarm in seinen Ohren gellte.

Coryn stieg in seine Stiefel und stürmte geradewegs die Treppe hinunter. Tessa, seine älteste Schwester, eilte mit einem Tablett voll kalter Fleischklöpse durch den Korridor. Sie trug ein altes graues Kleid, mehrere Zentimeter zu kurz und aus den Fetzen noch älterer Gewänder zusammengeflickt. Sie hatte sich ein weißes Kopftuch um das Haar geschlungen, das sie mehr wie eine Küchenmagd aussehen ließ und nicht wie die älteste Tochter des Lords. Coryn schnappte sich einen Klops und stopfte ihn sich in den Mund, während er sich das Hemd überstreifte. Ausnahmsweise erhob sie keinerlei Einwände.

Draußen im Hof warf der Morgendämmer schummrige Schatten auf das frisch gerechte Erdreich. Eine jähe Brise trug die ersten Anzeichen der Tageshitze heran.

Im Hof herrschte rege Betriebsamkeit. Wer alt genug war zum Gehen, hatte sich eingefunden, und alle eilten in unterschiedliche Richtungen, trugen Schaufeln und Mistgabeln, Harken, Säcke und Kübel, zusammengelegte Decken und zerschlissenes Leinen als Verbandszeug. Federvieh gackerte, flatterte und wirbelte noch mehr Staub auf. Einer der Hunde der Burg tollte kläffend vorbei. Die Menschen bemühten sich, Schaufeln und Harken an den Sätteln der Pack-Chervines zu befestigen. Padraic, der Burg-Coridom, stand am Rand des größten Wassertrogs und brüllte Befehle.

Coryn blieb mit klopfendem Herzen auf der Schwelle stehen. Einen schrecklichen Augenblick lang schien der Hof seitwärts zu kippen. Er schluckte, schmeckte Galle und schwankte auf den Beinen.

Nicht schon wieder!, tobte er innerlich. Er wollte nicht, dass ihm übel wurde, das durfte nicht geschehen. Nicht jetzt, wo jedes gesunde männliche Wesen über zehn Jahren, ob Familienangehöriger, Bediensteter oder Gast, zur Bekämpfung des Feuers gebraucht wurde.

»Du begleitest mich zu den Feuerschneisen, mein Junge.« Eddard trat auf den Hof hinaus und bedeutete Coryn ihm zu folgen. »Mach die Pferde bereit!« Eddard war für den Ritt in eine geschmeidige Lederhose und entsprechende Stiefel gekleidet und trug zwei Pergamentrollen, die in geölte Seide eingeschlagen waren. »Petro!«

Coryns älterer Bruder Petro hatte sich schon auf den schlanken Rappen aus der Armida-Zucht geschwungen, das schnellste Pferd in den Ställen. Sein Gesicht war rot angelaufen, und sein schwarzes Haar stand, ganz anders als Coryns heller Kupferschopf, in alle Richtungen ab und verlieh ihm ein Furcht erregendes Aussehen, ließ ihn aber auch aufgeregt erscheinen.

Eddard drückte Petro eine der Pergamentrollen in die ausgestreckte Rechte. »Die hier ist für Lord Lanil Storn, eine unverhohlene Bitte um Hilfe.«

»Hilfe?«, fragte Petro ungläubig. »Von Storn? Ist unsere Lage schon so verzweifelt?«

»Wir berufen uns dabei auf Feuer-Waffenruhe. Es scheint das schlimmste Feuer seit Menschengedenken zu werden«, sagte Eddard mit sichtlichem Unbehagen. »Nur ein Narr würde zulassen, dass das Haus seines Nachbarn abbrennt, und sich selber sicher wähnen.«

Feuer-Waffenruhe, wiederholte Coryn bei sich. Würde sie denn halten? Verdanta und Kinnally überfielen die Ländereien des jeweils anderen schon seit so vielen Jahren, dass sich kaum noch jemand an die Ursache des Streits erinnerte. Er glaubte ja, dass es mit dem Besitz eines Nussbaum-Hains zusammengehangen hatte, der längst an Wurzelfäule zu Grunde gegangen war, weil die Luftwagen aus Isoldir versehentlich Keime über die Berge getragen hatten.

»Außerdem bittet dich Vater, zum Turm von Tramontana weiterzureiten. Wenn Lord Storn dich ziehen lässt«, sagte Eddard und verzog dabei den Mund, was deutlich machte, wie unwahrscheinlich ihm das erschien, »solltest du dieses zweite Pergament dem Bewahrer Kieran übergeben. Richte ihm auch verwandtschaftliche Grüße aus, denn er ist ein Aillard und mit der Familie deiner Großmutter verwandt.«

Petro schob die Pergamentrollen grimmigen Blicks unter seinen Gürtel. »Wenn Dom Lanil der Meinung ist, er könnte einen Vorteil über uns erlangen, indem er abwartet, während wir unsere Kräfte auf dieses Feuer konzentrieren, oder indem er Tramontanas Hilfe vereitelt, dann wird ihn auch eine bloße Pergamentrolle nicht umstimmen.«

»Vergiss nicht, deine Zunge im Zaum zu halten«, sagte Eddard mit scharfem Unterton, »und wiederhole nur, was man dir aufgetragen hat, ohne eine deiner endlosen Reden zu halten. Deine Aufgabe besteht darin, den Mann um Hilfe zu bitten, du solltest ihn nicht in den Bosheiten der modernen Gesellschaft unterweisen.«

Petro lenkte ein. »Ich werde mein Bestes geben. Schließlich sagt Vater immer, wenn man einen Mann so behandelt, als wäre er ehrenhaft, steige die Wahrscheinlichkeit, dass er sich auch entsprechend verhält.«

»Dann gutes Gelingen, mein Junge, und möge Aldones deine Zunge ebenso segnen wie die Hufe deines Pferdes.«

Petro nickte und gab seinem Rappen die Sporen, sodass er mit halsbrecherischer Geschwindigkeit, bei der Erdreich aufwirbelte, durch die Tore preschte.

Eddard deutete auf jemanden, der sich inmitten des Hofes mit dem Geschirr an einem Chervine abmühte. »Nein! Nicht so!«

Lord Leyniers Hengst, massig genug, um selbst einen legendären Hünen tragen zu können, wieherte und tänzelte zur Seite, rammte den Stallburschen, der an seinem Zaumzeug hing, mit der Schulter. Der Bursche landete der Länge nach im Dreck, während der Hengst sich aufbäumte und mit den Vorderläufen die Luft peitschte.

Coryn griff nach den Zügeln, bevor das Tier den Jungen zertrampeln konnte. Die Augen des Hengstes waren weit aufgerissen, der Geruch von Furcht entströmte seinem Leib. Er legte ihm eine Hand auf die Schnauze und zog den Kopf herunter. »Ruhig, ganz ruhig«, murmelte er. Das Pferd schnaubte, und seine Augen blickten weniger wild.

»Gib her.« Lord Beltran Leynier, hoch gewachsen und grauhaarig, doch noch immer mit breiten Schultern, nahm Coryn die Zügel ab und schwang sich in den Sattel. »Erste Gruppe zu mir!« Er galoppierte in Richtung Straße, dicht gefolgt von Reitern und Packtieren.

Als Coryn einen Schritt zurückwich, rempelte er einen Küchenjungen. Die Mütze des Jungen fiel herunter und entblößte hellrotes Haar, das zu groben Zöpfen geflochten einen Dutt bildete. Bei Aldones! Es war seine kleine Schwester Kristlin, in die abgelegten Sachen eines Dieners...
mehr