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Traumprinz nach Rezept

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Ravensburger Verlagerschienen am28.01.20161. Aufl
Manchmal hätte Feli gern ein ganz normales Leben. Aber mit einer Hexe als Mutter und einem sprechenden Staubsauger als Zimmermädchen kann sie sich das abschminken. Wenigstens konnte sie die magischen Fähigkeiten ihrer Familie geheim halten - bis zu dem verhängnisvollen Mädelsabend. Da kommt zufällig eine Backmischung mit Magie in Berührung und plötzlich steht er leibhaftig vor: Adam, der absolute Traumprinz. Bezaubernde Romantasy

Claudia Siegmann wurde 1973 in Kassel geboren. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ihre erste große Liebe die Märchen der Brüder Grimm wurden. Bereits während ihrer Schulzeit entstanden unzählige Geschichten, mit denen sie Blöcke, Hefte und sogar eine Rolle Raufasertapete füllte. Nach dem Gymnasium verschlug es sie in die Hotellerie. Der Wunsch zu schreiben geriet beinahe in Vergessenheit, bis sich die Gelegenheit ergab, für ein großes Viersterne Schlosshotel Pressetexte, Hausbroschüren und Prospekte zu erstellen. Das Schreibfieber war wieder erwacht und seither entstehen phantastische Abenteuergeschichten, für die sie bereits mehrere Auszeichnungen und ein Stipendium erhielt.
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Produkt

KlappentextManchmal hätte Feli gern ein ganz normales Leben. Aber mit einer Hexe als Mutter und einem sprechenden Staubsauger als Zimmermädchen kann sie sich das abschminken. Wenigstens konnte sie die magischen Fähigkeiten ihrer Familie geheim halten - bis zu dem verhängnisvollen Mädelsabend. Da kommt zufällig eine Backmischung mit Magie in Berührung und plötzlich steht er leibhaftig vor: Adam, der absolute Traumprinz. Bezaubernde Romantasy

Claudia Siegmann wurde 1973 in Kassel geboren. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ihre erste große Liebe die Märchen der Brüder Grimm wurden. Bereits während ihrer Schulzeit entstanden unzählige Geschichten, mit denen sie Blöcke, Hefte und sogar eine Rolle Raufasertapete füllte. Nach dem Gymnasium verschlug es sie in die Hotellerie. Der Wunsch zu schreiben geriet beinahe in Vergessenheit, bis sich die Gelegenheit ergab, für ein großes Viersterne Schlosshotel Pressetexte, Hausbroschüren und Prospekte zu erstellen. Das Schreibfieber war wieder erwacht und seither entstehen phantastische Abenteuergeschichten, für die sie bereits mehrere Auszeichnungen und ein Stipendium erhielt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783473477128
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum28.01.2016
Auflage1. Aufl
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1837688
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


So, das war´s dann! Unser gesellschaftlicher Abstieg war nun endgültig besiegelt. Kathinka Bergmann hatte offenbar den kompletten Jahrgang und einige ältere Schüler zu ihrer Geburtstags-Poolparty eingeladen, nur Lena und mich nicht. Sogar der komische Junge, dessen Namen sich niemand merken konnte, hatte eine Einladung bekommen. Und das garantiert nur, damit wir uns noch mieser fühlten.

»Mist«, murmelte Lena und warf das Geschichtsbuch regelrecht in ihre Tasche. »Feli, weißt du, was das bedeutet? Sarah kann sich auf Kathinkas Party ungehindert an Leon ranschmeißen. Ich seh die beiden schon im Pool rumknutschen. Und wie sie mit Margaritas darauf anstoßen, dass ich nicht dabei bin.«

»Quatsch! Die werden auf einem fünfzehnten Geburtstag doch keine Cocktails bekommen«, sagte ich und fühlte mich schuldig, weil ich nichts Besseres erwidern konnte. Lena war bis über beide Ohren in Leon verknallt. Und das, obwohl ich der Meinung war, dass sie sich einen Jungen mit einem anderen Vornamen aussuchen sollte, weil sie ansonsten nur noch LeLe genannt würden. Von mir zumindest. »Und Leon wird gar nicht auffallen, dass du nicht dabei bist, weil ihm auch nicht auffällt, wenn du dabei bist.«

»Ey!«, motzte Lena, blickte mich finster an, ließ dann ihren Kopf ein paarmal auf die Tischplatte dotzen und sagte niedergeschlagen: »Du hast ja Recht. Ich bin ein Nichts. Ein unwürdiges, klitzekleines Nichts ohne Einladung zur Poolparty.«

»Ja. Genau wie ich. Und jetzt reiß dich zusammen«, sagte ich streng, erhob mich und zeigte zur Tür. »Wir haben gleich Mathe. Da brauchen wir unsere geballte Konzentration.«

»Konzentration, Felicitas. Wo bist du nur mit deinen Gedanken?«, mahnte Lena im Tonfall unseres Mathelehrers, den wir nur Hochzwei nannten.

Als ob das eine Frage der Konzentration wäre. Lustlos verließen wir den Geschichtsraum und begaben uns in unser Klassenzimmer. Ich war schlecht in Mathe, gruselig schlecht. Immer wenn ich eine Rechenaufgabe lange genug ansah, begann irgendwo in meinem Kopf eine Stimme zu summen und die Zahlen legten ein Tänzchen zwischen den Kästchen hin. Das war hübsch, aber mathematisch gesehen absolut nutzlos. Lena meinte sogar, ich säße dann immer wie weggetreten da, und zwar mit offenem Mund, ein bisschen wie ein Dorftrottel.

Und jetzt war wieder eine Doppelstunde Dorftrottelzeit. Zum Glück begann Hochzwei heute mit einem neuen Thema. Das versetzte ihn nämlich immer so sehr in Verzückung, dass nichts hinter der ersten Strebersitzreihe zu existieren schien und wir nur mucksmäuschenstill von der Tafel abschreiben mussten.

Wir hatten unsere Plätze noch nicht ganz eingenommen, da drehte sich Kathinka zu uns um und lächelte gehässig. »Sagt mal, ihr beiden, was werdet ihr denn Samstag machen?«

Sarah, die neben ihr saß, kippelte mit dem Stuhl und meinte abschätzig: »Was sollen die schon machen? Langweilen werden die sich. Wie immer.«

»Nein, das werden wir bestimmt nicht«, sagte Lena und wurde ganz rot vor Ärger. »Feli und ich geben selbst eine Party.«

Ich dachte gerade darüber nach, wann wir das beschlossen hatten, da hörte Sarah auf zu kippeln und drehte sich nun ebenfalls zu uns um. Ihre getuschten Wimpern stießen beinahe an die Brauen, so sehr riss sie die Augen auf. »Aber alle, die ihr kennt, sind am Samstag bei Kat.«

»Wir feiern allein«, erwiderte Lena, und ich machte mir nun ernsthaft Sorgen um ihren Gesundheitszustand. Dieses Lila im Gesicht sah gar nicht gut aus.

»Das ist doch keine Party, Dummchen. Zwei sind zu wenig für eine Party«, meinte Sarah herablassend. »Wenn ihr nur nicht so schrecklich kindisch wärt und ein kleines bisschen mehr Style hättet, hätte Kat euch vielleicht sogar eingeladen.«

»Ach, halt die Klappe, fiese Giftspritze«, sagte ich, doch Sarah und Kathinka hatten bereits das Interesse an unserem Austausch von Beleidigungen verloren und folgten wieder Hochzweis Ausführungen.

Ich fand unseren Style ganz okay, Jeans und T-Shirt passten immer. Im Vergleich zu Kathinkas und Sarahs täglichen Outfitorgien wirkte das natürlich jämmerlich. (Mich wunderte, dass Kathinka nicht gleich einen eigenen Umkleideraum in der Schule anmietete, dann könnte sie sich für jede Stunde neu umziehen. Für Geschichte ein Glitzertop, für Mathe etwas Kariertes und für den Französischunterricht ein gediegenes Ensemble in Bleu.) Wir konnten da nicht mithalten. Das Gleiche schien auch Lena zu denken, denn sie murmelte wieder »Mist«. Für einen Augenblick befürchtete ich, sie würde ihren Kopf erneut auf der Tischplatte aufschlagen lassen. Um sie zu trösten, sagte ich schnell: »Ich komme Samstag zu dir und wir feiern selbst.«

»Das geht nicht.« Lena sah mich unglücklich an. »Jonas ist krank.«

»Oh, das tut mir leid.« Das tat es wirklich. Aber nicht um Lenas kleinem Bruder Jonas, sondern weil Lena dann zu mir würde kommen müssen.

Es gab zwei Regeln, die es zu beachtet galt, wenn wir bei uns zu Hause Besuch empfingen. Erstens: niemals unangemeldete Gäste hereinlassen. Zweitens: Samstag ist Putztag. Samstags zählt Erstens gleich doppelt. Und das bereitete mir nun Kopfschmerzen. Jeden Samstag wird unser Haus von einem gewissen Major auf der Suche nach Staub regelrecht auf den Kopf gestellt. Der Major ist sehr gewissenhaft. Der Major hält sich infolge mehrerer unaufgeklärter Missverständnisse für einen echten Major. Der Major ist ein Staubsauger.

Meine Mutter hatte ihn von ihrer Mutter, und wahrscheinlich glaubte sie, sie könnte diesen Putzteufel irgendwann an mich loswerden.

Lena schien mein Zögern nicht zu bemerken und strahlte. »Also komme ich zu dir und wir gucken uns ein paar Vampirfilme an. Das wird super!«

»Das wird dem Major aber gar nicht gefallen«, murmelte ich.

»Wem wird das nicht gefallen?«

»Unserem Staubsauger.« Ich biss mir auf die Zunge. »Egal, Samstag bei mir. Vampire und Werwölfe. Da sind wir zumindest in besserer Gesellschaft als auf dieser blöden Poolparty zwischen all den hochnäsigen Schminkzombies und hohlen Modemumien.«

Wir kicherten und gingen gleich darauf hinter unseren Heften in Deckung, als Hochzwei sich umdrehte.

»Was ist denn da los? Konzentration, bitte!«

Den restlichen Tag versuchten Lena und ich zu ignorieren, dass alle nur noch von der Party sprachen.

»Ich dreh durch, wenn mich noch jemand fragt, ob ich auch komme«, sagte Lena und schlug ihr Französischbuch auf. »Ehrlich, dann gibt es Tote.«

»Mach dir nichts draus«, nuschelte ich, obwohl ich mich mindestens genauso sehr darüber ärgerte. Leon, dieser Angeber, erzählte gerade, dass er von seinem Vater eine extra teure, exakt auf das Tausendstel einer Sekunde gehende Taucheruhr bekommen hatte. Die würde er auch beim Schwimmen in Kathinkas Pool nicht ablegen müssen. Von mir aus konnte er gleich ganz im Pool bleiben und wie das Vögelchen einer Kuckucksuhr zu jeder halben und vollen Stunde die exakte Uhrzeit herausschreien. Ich hatte noch nie verstanden, was Lena an diesem Schnösel fand. Zugegeben, er sah ganz gut aus, aber so toll, wie er glaubte, war er nun auch wieder nicht.

Mein Schulweg führte mich, wenn ich zwei Straßen als Umweg in Kauf nahm, an Lenas Haus vorbei. Abgesehen von dem einen Mal, als wir einen Tag lang nicht miteinander geredet hatten (woran Kathinka und Sarah schuld waren, weil sie behauptet hatten, ich hätte etwas Gemeines über Lena gesagt), holte ich Lena jeden Morgen ab und trat auch den Heimweg gemeinsam mit ihr an.

So hatte ich sie auch an diesem Tag abgesetzt und ging nun langsam durch unsere Straße auf unser Haus zu. Von außen hatte der alte Kasten den Namen Haus gar nicht verdient. Er stand mit durchhängendem Dach etwas traurig da. Die schmutzig graue Fassade fiel noch mehr auf, weil Ma die Fensterrahmen gestrichen hatte, und zwar jeden Einzelnen in einer anderen, knallbunt leuchtenden Farbe. Man wäre gar nicht auf die Idee gekommen, wie gemütlich es im Innern aussah. Aber das war volle Absicht.

In den anderthalb Jahren, die wir nun hier wohnten, hatte ein Baum unter dem Einfluss meiner Mutter ein mehr als ordentliches Wachstum gezeigt. Er sorgte verlässlich dafür, dass niemand von der Straße aus zum Küchenfenster hineinsehen konnte.

Dafür war ich dem Baum sehr dankbar. Die Küche meiner Mutter war, sagen wir, recht speziell, so wie meine Mutter selbst auch. Ma braute dort ihre Tränke zusammen und stellte allerlei Pulver und Salben her, ging also für Hexen durchaus gewöhnlichen Tätigkeiten nach. Wie mir der dunkelviolette Qualm verriet, der gemächlich aus dem Schornstein emporstieg, tat sie das auch in diesem Augenblick. Mir blieb aber auch nichts erspart.

Ich seufzte, umklammerte die Träger meines Rucksacks und ging hinein.

»Ah, Felicitas.« Der Major kam angerollt. Er war ein altmodischer Staubsauger, dessen Staubbeutel sich je nach Gemütslage blähte. Irgendjemand hatte ihm als Kopf einen Zinkeimer aufgesetzt, wodurch seine Stimme stets ein wenig blechern klang. Zwei kleine Ovale waren als Augen draufgemalt und ein zackiger Oberlippenbart als Mund. Diese minimalistische Kritzelei hielt ihn jedoch nicht davon ab, eine ausgeprägte Mimik zur Schau zu stellen.

Der Stiel eines Wischmopps war so angebracht, dass er zu gleichen Teilen rechts und links überstand und die Arme des Majors bildete. Die Fransen des Mopps waren seine linke Hand, als rechte Hand diente ihm ein Schweizer Taschenmesser mit Premiumausstattung.

Der Major ließ das Messer geschickt...

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Claudia Siegmann wurde 1973 in Kassel geboren. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass ihre erste große Liebe die Märchen der Brüder Grimm wurden. Bereits während ihrer Schulzeit entstanden unzählige Geschichten, mit denen sie Blöcke, Hefte und sogar eine Rolle Raufasertapete füllte. Nach dem Gymnasium verschlug es sie in die Hotellerie. Der Wunsch zu schreiben geriet beinahe in Vergessenheit, bis sich die Gelegenheit ergab, für ein großes Viersterne Schlosshotel Pressetexte, Hausbroschüren und Prospekte zu erstellen. Das Schreibfieber war wieder erwacht und seither entstehen phantastische Abenteuergeschichten, für die sie bereits mehrere Auszeichnungen und ein Stipendium erhielt.