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Schwerkraftzeit

Die Company-Kriege, Band 1 - Roman
Heyneerschienen am01.07.2016
Auf der Suche nach dem Glück
Im 24. Jahrhundert nach Christus ist die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen und hat das Sonnensystem besiedelt. Vor allem der Asteroidengürtel lockt die großen Firmen der Erde mit seinen Rohstoffen. Für private Prospektoren, sogenannte Sheperds wie Bird und Ben, die das große Glück suchen, sind die schier übermächtigen Konzerne kaum bezwingbare Gegner. Die beiden lernen schnell, dass sie für ihre Freiheit kämpfen müssen - aber haben sie angesichts solcher Feinde überhaupt eine Chance?

Caroline Janice Cherryh, geboren am 1. September 1942 in St. Louis, Missouri, wuchs in Oklahoma auf und begann im Alter von zehn Jahren mit dem Schreiben von Science-Fiction-Geschichten, als ihr die Handlung ihrer Lieblingsserie 'Flash Gordon' nicht mehr gefiel. Sie machte ihren Universitätsabschluss in Archäologie, Mythologie und Ingenieursgeschichte. Mitte der Sechzigerjahre unterrichtete sie Latein und Altgriechisch an der John Marshall High School in Oklahoma. In den Ferien schrieb sie Romane, die auf der antiken Mythologie und Geschichte beruhten. 1976 wurden ihre ersten beiden Romane veröffentlicht und legten den Grundstein für ihre erfolgreiche Karriere als Schriftstellerin, in der sie mehrfach mit dem Hugo-Award ausgezeichnet wurde. Sie lebt mit ihrer Frau im Bundesstaat Washington in den USA.
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Produkt

KlappentextAuf der Suche nach dem Glück
Im 24. Jahrhundert nach Christus ist die Menschheit zu den Sternen aufgebrochen und hat das Sonnensystem besiedelt. Vor allem der Asteroidengürtel lockt die großen Firmen der Erde mit seinen Rohstoffen. Für private Prospektoren, sogenannte Sheperds wie Bird und Ben, die das große Glück suchen, sind die schier übermächtigen Konzerne kaum bezwingbare Gegner. Die beiden lernen schnell, dass sie für ihre Freiheit kämpfen müssen - aber haben sie angesichts solcher Feinde überhaupt eine Chance?

Caroline Janice Cherryh, geboren am 1. September 1942 in St. Louis, Missouri, wuchs in Oklahoma auf und begann im Alter von zehn Jahren mit dem Schreiben von Science-Fiction-Geschichten, als ihr die Handlung ihrer Lieblingsserie 'Flash Gordon' nicht mehr gefiel. Sie machte ihren Universitätsabschluss in Archäologie, Mythologie und Ingenieursgeschichte. Mitte der Sechzigerjahre unterrichtete sie Latein und Altgriechisch an der John Marshall High School in Oklahoma. In den Ferien schrieb sie Romane, die auf der antiken Mythologie und Geschichte beruhten. 1976 wurden ihre ersten beiden Romane veröffentlicht und legten den Grundstein für ihre erfolgreiche Karriere als Schriftstellerin, in der sie mehrfach mit dem Hugo-Award ausgezeichnet wurde. Sie lebt mit ihrer Frau im Bundesstaat Washington in den USA.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641199425
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Verlag
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum01.07.2016
Seiten100 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2078
Artikel-Nr.1919790
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

 

Es war ein einsamer Ort, diese ferne Tiefe des Gürtels, ein Ort, wo die Dinge, wenn sie schiefgingen, schlimm schiefgingen. Und das einsamste Geräusch von allen war dieser dünne, langsame Piepton, der ein Schiff in Raumnot bedeutete.

Manchmal zeigte er sich, manchmal blieb er weg. »Das Schiff rollt«, hatte Ben gemeint, als er ihn zum ersten Mal hörte, aber Morrie Bird dachte: Es taumelt, und als Ben die wahrscheinliche Konfiguration des Objektes eingab und den Computer fragte, sagte er das auch. Er sagte es in Zahlen. Bird sah es vor seinem geistigen Auge. Wenn man dreißig Jahre damit verbracht hat, Felsbrocken zu markieren und auf die dünnen, numerischen Stimmen von Markierungen und Leitstrahlsendern und schwachen, fernen Schiffen zu lauschen, weiß man so etwas. Man kann sich das Muster so ungefähr vorstellen, bevor der Computer es zeichnet.

»Muss tot sein«, sagte Ben Pollard. Bens Gesicht hatte diesen scharfen, versessenen Ausdruck, den es bekam, wenn Ben etwas berechnete, das er sich besonders wünschte.

Ein nervöser Mann, dieser Ben Pollard. Vierundzwanzig und ehrgeizig, gebürtiger Gürtelbewohner. Das ASTEX-Institut hatte er erst zwei Jahre hinter sich gehabt, als er mit einem Scheck über zwanzig Tausender in der Hand zu Bird gekommen war - keine Kleinigkeit, auch wenn sein Unterhalt und sein Studium von der Versicherung seiner Mutter bezahlt worden waren. Ben hatte sich auf der Trinidad eingekauft und war Birds Computermann geworden. Und zu einer Zeit, als viele Anfänger ganz schlimm unter Einbildung litten und etwas für nichts erwarteten, erschöpfte Ben doch tatsächlich die Geduld eines alten Mannes mit seinem »Noch einen Versuch« und »Bird, ich habe da einen weiteren Gesichtspunkt« ...

Bei diesem Notsignal war es überhaupt nicht schwer, Bens private Berechnungen zu erraten. Ben stellte sich die gleichen Fragen, die sich ein alter Mann auf dem Grunde seiner verpfändeten Seele stellte: Wie weit ist es? Wer ist da draußen in Schwierigkeiten? Sind sie am Leben? Und ... Was sagt das Bergungsrecht?

Also riefen sie Basis und berichteten Mama, sie hätten einen Mayday. Habe sie das Signal gehört?

Basis hatte es nicht gehört. Das war einigermaßen merkwürdig. Die Geosynchronisierer über dem Schwerkraftschacht hatten es nicht gehört, und das ECSAA-Insystem hatte es nicht aus all den Pieptönen und Echos der Markierungen und Schiffe im Gürtel herausgefiltert. Basis nahm sich etwas Zeit zum Nachdenken, genehmigte einen Kurs und gab ihnen neue Sektor-Pläne, mit denen Mama außerordentlich knauserig war. Mama sagte: »Funkverkehr genehmigt« und »Gehen Sie mit Vorsicht vor. Viel Glück, Zwei Zwanzig-neun Tango.«

Unheimlich, dass Basis dieses Signal nicht gehört hatte - dass sie behauptete, es sei ein leerer Sektor. Also war jemand sehr weit von seinem Kurs abgekommen. Bird lag oft wach und dachte an all die Namen, die er kannte, an Menschen, die in diesem Augenblick hier draußen sein konnten - gute Freunde darunter. Und er fragte sich, was passiert sein konnte und wann. Felsbrocken werfen zuweilen ein Signal als Echo zurück. Verlorengegangene Schiffe können sehr verlorengehen. Dieser Sender musste der Standard-Typ mit fünf Watt sein, aber ein sterbender Sender ist unter Umständen irreführend - und gewinnt kurz vor dem Erlöschen eine wahrhaft furchterregende Signalstärke, worüber man sich auch seine Gedanken machen konnte, man hatte so vieles zu bedenken.

In der Regel war es so, dass Basis die Bahnen von allem, was sich hier draußen bewegte, verfolgte. Wenn das Funkgerät eines Raumfahrers versagte, gab er Mayday mit dem Notsender und wartete, bis Mama ihm klare Anweisungen gab, wie sie ihn herausholen werde - er erwartete nicht, dass ihm jemand nachkam. Heutzutage tanzte niemand mehr aus dem ihm zugewiesenen Sektor hinaus, ohne dass Mama den Kurs bestätigte, und niemand benutzte ein Funkgerät für ein Ferngespräch mit Freunden. Verlauft ihr euch im Dunkeln, kleine Raumfahrer, haltet ihr euch genau an die Vorschriften und schreit, damit Mama auf euch aufmerksam wird.

Genau das tat dieses geisterhafte Signal, jawohl, aber Mama hatte es nicht gehört ... und sie hätte es hören müssen. Mama sagte, es könne ein ganz schwaches Signal sein - sie ließen Berechnungen über den Doppler-Effekt durchlaufen, um dem nachzugehen ... Mama behauptete, sie habe es nicht gehört, außer durch die Trinidad als Relais, und danach müsse es nahe sein.

Oder aber, sagte Mama, ihr Empfang habe ein technisches Problem, was, einmal drauflosgeraten, eine Macke in der Software bei den großen Parabol-Antennen bedeuten mochte. Über solche Dinge sprach Mama jedoch nicht mit Erzsuchern.

Mit armen Schweinen von Erzsuchern sprach Mama auch über eine Menge anderes nicht.

Mitten in Birds Wache wachte Ben auf und fragte: »Du erinnerst dich an diese Piraten?«

»Ja.« Bird wartete einen Servo-Monitor. Er zog eine Schraube fest und setzte hinzu: »Ich habe Karl Nouri gekannt.«

»Du machst Witze.«

»Das ist erst zwanzig Jahre her. Zum Teufel, ich habe mit ihm getrunken. Ein netter Kerl. Er und sein Partner.«

Das beeindruckte Ben, und ob! Er rutschte in seinen Ge-1-Kreisel zurück und stellte ihn wieder an. Aber nach einer Weile schaltete Ben ihn von neuem ab, stieg heraus, zog seinen Stim-Anzug und seinen Overall an und setzte sich zum Frühstück, unrasiert und trübäugig.

Ein Mann schämt sich vor sich selbst, wenn er den Schlaf eines so jungen Burschen stört.

Aber die Erinnerung an Nouri ließ auch Bird keine Ruhe finden.

Gegenwärtig wurden im Gürtel von niemandem Schiffe überfallen. Die Company hatte Nouri und seine Partner ausgelöscht, zwei von ihnen in die Hölle speditiert, die sie verdienten. Hatten sie doch Helfer mit einem falschen Notsignal herbeigelockt, die Mannschaften getötet, die Logs nach wertvollen Funden und die Schiffe nach verwendbaren Teilen ausgeplündert ...

Nouris Taktik hatte funktioniert, eine Zeitlang - bis Leute misstrauisch wurden und zu fragen begannen, wieso Nouri und seine Freunde soviel Glück hatten, dass sie immer mit einem Fund zurückkamen, ihre Ausrüstung nie versagte, ihre Schiffe so wenig Treibstoff verbrauchten. Sorgfältige Wartung, behauptete Nouri immer wieder. Sie machten das selbst. Sie waren gut in ihrer Arbeit.

Aber ein argwöhnischer Company-Polizist hatte die Nummern von Teilen auf Nouris Schiff überprüft und, wie Bird sich erinnerte, einen Verdichter gefunden, einen verdammten 50-Dollar-Verdichter mit einer Seriennummer, die sich zum Schiff des armen Wally Leavitt zurückverfolgen ließ.

Man hatte Nouri und fünf seiner Verbündeten zur Erde gebracht, damit sie dort vor Gericht gestellt würden, weil das, so sagte man, die Vorschriften der Company verlangten. Aber viele hätten gern gesehen, dass Nouri selbst einen Spaziergang durch den Schacht machte.

In jenen Tagen war im tiefen Gürtel noch schlimmer als die Furcht das Misstrauen gewesen, mit dem jeder jeden auf der Basis ansah und dachte: Bist du einer von denen? oder ... Glaubst du, ich könnte einer sein?

Etwas, worüber die Leute im Gürtel immer noch diskutierten, war die Frage, ob Jidds Pratt und Dave Marks ebenfalls schuldig gewesen seien.

Aber die Company sagte, ja. Die Company behauptete, schlagende Beweise zu haben, und warf die beiden jungen Burschen mit Nouri in einen Topf.

Danach, Teufel, hatten selbständige Erzsucher und Schlepper überhaupt keine Rechte mehr. Der Company hatte es nie gepasst, mit Unabhängigen zu tun zu haben; sie hatte ihnen ständig mehr Schwierigkeiten gemacht, sobald sie ihren Nutzen aus ihnen gezogen hatte, und die Nouri-Sache wurde der Wendepunkt. Erzsuchen auf eigene Faust gab es seitdem nicht mehr. Heutzutage dokumentierte ein Erzsucher jedes Niesen, er meldete Big Mama genau, was er bei der Entnahme von Proben gefunden hatte, er wurde einem Metalltest unterzogen, wenn er durch den Zoll ging, und er führte akribische Log-Aufzeichnungen für den Fall, dass man ihn einer Verfehlung anklagte, ganz zu schweigen von, Gott helfe ihm, unerlaubten Operationen oder unerlaubten Handelsgeschäften. Wenn er einem Kumpel aushalf, wenn er auf der Basis Geräte oder eine Markierung oder einen Antwortsender eintauschte, notierte er das Datum und die Zeit und füllte die Formulare aus, jawohl. Er bat seinen Kumpel, für einen 50-Cent-Clip zu unterschreiben, wenn darauf eine Seriennummer stand, und der stehende (gar nicht komische) Witz lautete, die Company sei dabei, sich ein spezielles Formular für das Auswechseln von Toilettenpapier auszudenken.

Heutzutage war es illegal, wenn ein Erzsucher die eigenen Sektorpläne behielt, nachdem er angedockt hatte: Mamas Agenten kamen an Bord und löschten seinen Speicher, die Zollbeamten konnten bei ihm eine minutiöse Suche nach geschmuggelten Datenkarten durchführen, wenn sie es sich in den Kopf setzten, und er hatte kein Mitspracherecht bei dem Sektor, der ihm zugeteilt wurde, wenn er wieder hinauszog. Massentreiber bewegen sich, das liegt in ihrer Natur, ein Raumfahrer muss die vorgeschriebene Zeit in Schwerkraft verbringen, da gibt es keine Ausnahmen, und Mama schickte ihn bestimmt nicht in die Nähe des vorherigen Gebiets. Es war illegal, einen Nachbarn während einer Fahrt anzurufen. Man lebte drei Monate damit, dass man den Schweiß des anderen einatmete, zwei Männer in einem Mannschaftsraum, der fünf Meter lang und an der breitesten Stelle drei Meter breit war, man saß sich so dicht auf der Pelle und war so einsam, dass man hörte, wie die Gedanken des anderen als Echo von den Wänden zurückschallten. Aber wenn ein selbständiger Erzsucher versuchte, einen anderen anzurufen, der...
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Autor

Caroline Janice Cherryh, geboren am 1. September 1942 in St. Louis, Missouri, wuchs in Oklahoma auf und begann im Alter von zehn Jahren mit dem Schreiben von Science-Fiction-Geschichten, als ihr die Handlung ihrer Lieblingsserie "Flash Gordon" nicht mehr gefiel. Sie machte ihren Universitätsabschluss in Archäologie, Mythologie und Ingenieursgeschichte. Mitte der Sechzigerjahre unterrichtete sie Latein und Altgriechisch an der John Marshall High School in Oklahoma. In den Ferien schrieb sie Romane, die auf der antiken Mythologie und Geschichte beruhten. 1976 wurden ihre ersten beiden Romane veröffentlicht und legten den Grundstein für ihre erfolgreiche Karriere als Schriftstellerin, in der sie mehrfach mit dem Hugo-Award ausgezeichnet wurde. Sie lebt mit ihrer Frau im Bundesstaat Washington in den USA.