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Lustwellen - Shadows of Love

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am01.12.20151. Aufl. 2015
Lust auf Liebe - Shadows of Love, in sich abgeschlossene erotische Liebesgeschichten. Jeden Monat neu, als Romanheft und E-Book. Für alle Fans von 'Colours of Love'. Die aufstrebende Musicaldarstellerin Annabelle Beek wurde kürzlich von ihrer Jugendliebe Timo verlassen und will nun Abstand zu ihm gewinnen. Da er im gleichen Musicalensemble ist, nimmt Annabelle für sechs Monate ein Engagement auf einem Kreuzfahrtschiff an. Während der ersten Probe für die Abendshows verletzt sie sich und sucht den Schiffsarzt Niklas von Lengercke auf, der ihr Herz sofort höher schlagen lässt. Auch ihm geht Annabelle nicht mehr aus dem Kopf. Sie spürt jedoch, dass ihn irgendetwas davon abhält, sich voll und ganz auf sie einzulassen. Bald schon überwindet sich Niklas und die beiden fangen eine heiße Affäre an. Dies passt der hübschen Assistenzärztin Josefine allerdings gar nicht in den Kram, die prompt versucht das Verhältnis von Niklas und Annabelle zu manipulieren. Wird es Josefine gelingen, sich zwischen Annabelle und Niklas zu drängen? Und welches Geheimnis verbirgt Niklas?mehr

Produkt

KlappentextLust auf Liebe - Shadows of Love, in sich abgeschlossene erotische Liebesgeschichten. Jeden Monat neu, als Romanheft und E-Book. Für alle Fans von 'Colours of Love'. Die aufstrebende Musicaldarstellerin Annabelle Beek wurde kürzlich von ihrer Jugendliebe Timo verlassen und will nun Abstand zu ihm gewinnen. Da er im gleichen Musicalensemble ist, nimmt Annabelle für sechs Monate ein Engagement auf einem Kreuzfahrtschiff an. Während der ersten Probe für die Abendshows verletzt sie sich und sucht den Schiffsarzt Niklas von Lengercke auf, der ihr Herz sofort höher schlagen lässt. Auch ihm geht Annabelle nicht mehr aus dem Kopf. Sie spürt jedoch, dass ihn irgendetwas davon abhält, sich voll und ganz auf sie einzulassen. Bald schon überwindet sich Niklas und die beiden fangen eine heiße Affäre an. Dies passt der hübschen Assistenzärztin Josefine allerdings gar nicht in den Kram, die prompt versucht das Verhältnis von Niklas und Annabelle zu manipulieren. Wird es Josefine gelingen, sich zwischen Annabelle und Niklas zu drängen? Und welches Geheimnis verbirgt Niklas?
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732516902
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum01.12.2015
Auflage1. Aufl. 2015
Reihen-Nr.26
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2192153
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Willkommen an Bord!

»Auf geht´s, Leute! Noch mal von vorn! Maja, da geht noch mehr. Und bei dir auch, David. Für euren Jetlag haben wir jetzt keine Zeit.«

Ich seufze und unterdrücke ein Gähnen. Emilja, die Choreografin, scheucht uns ohne Gnade. Wir proben ein Musical-Medley. Zwei Lieder aus »Cats«, eins aus »Wicked«, eins aus dem »Phantom der Oper«, eins aus »Elisabeth« und zwei Nummern aus »Starlight Express«. Inklusive Kostümwechsel! Ich bin ohne Solo ausgegangen, da meine Stimme auf dem Flug nach Vancouver so gelitten hat, dass ich heute klinge wie eine rostige Gießkanne. Jenny hingegen, die ich hier an Bord erst kennengelernt habe und mit der ich mir eine der winzigen Personalkabinen teile, schmettert »Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen« aus »My Fair Lady« mit glasklarem Sopran. Dabei flirtet sie ungeniert mit Pedro, einem glutäugigen Halb-Spanier. Obwohl uns schon beim Vorstellungsgespräch unmissverständlich klargemacht wurde, dass Liebeleien unter dem Personal nicht erwünscht sind.

Emilja drückt auf der Fernbedienung auf Play und es geht weiter. Die Choreografie zu »Nur ein Tag« aus »Wicked«, in der ich eine Bewohnerin der Saphirstadt spiele, sitzt bei mir schon ganz gut. Beim Singen des Chors halte ich mich etwas zurück, um die anderen durch mein Gekrächze nicht aus der Melodie zu werfen.

Als Emilja endlich zufrieden ist, bekommen wir eine Viertelstunde Pause, bevor es an »Cats« geht. Ich sitze am Rande der Truppe auf der schmalen Bühne, und mein Blick schweift durch eines der vielen kleinen Fenster nach draußen. Ich bin zwar in Vancouver gelandet, aber von der Stadt habe ich noch nichts gesehen. Überhaupt hätte ich niemals gedacht, dass ich mal so weit weg von Hamburg ein Engagement annehmen würde. Und dann noch auf einem Kreuzfahrtschiff! In zwei Tagen geht es los. Wir fahren von Vancouver Richtung Hawaii, umrunden die Inselgruppe und kommen nach sechzehn Tagen wieder hier an. Dann hat das Personal vier Tage frei, bevor es wieder losgeht. So wird es nun die nächsten sechs Monate gehen, denn so lange dauert mein Engagement. Der blaue Himmel hinter dem Fenster hat etwas Tröstliches. Das große Kreuzfahrtschiff, die vielen emsigen Menschen an Bord, die seltsamen Geräusche aus dem Maschinenraum, all das ist noch so fremd für mich. Aber der strahlend blaue Himmel erinnert mich an meine Heimat Hamburg. Unwillkürlich schleichen sich auch andere Gedanken in meinen Kopf. Gedanken an Timo, meine Jugendliebe. Wir sind zusammen zur Schule gegangen, zusammen an der Stage School angenommen worden, haben zusammen unsere ersten Engagements getanzt. Vor etwas mehr als einem halben Jahr ist er von einem auf den anderen Tag aus unserer gemeinsamen Wohnung ausgezogen. Angeblich hat er bei einem Vortanzen für ein neues Webber-Musical die Liebe seines Lebens getroffen. Bis dato hatte ich angenommen, dass mir dieser Platz in seinem Herzen gehören würde. Doch das war wohl reines Wunschdenken. Sie ist Schweizerin mit kolumbianischen Wurzeln. Ich weiß von Kollegen, dass sie beide für ein Engagement nach Bern gezogen sind. Er hat von zu Hause kaum etwas mitgenommen. Nur seine Trainingsklamotten, ein paar Freizeit-Outfits, seine Gitarre und die Urne mit der Asche seines Hundes. Ich blieb zurück in einer Wohnung voller Fotos und gemeinsamer Erinnerungen. Die Couch, die wir von unserer ersten Gage gekauft haben. Das abgelegte Porzellan seiner Mutter. Das zehnteilige Topfset von WMF, das wir von seinen Eltern geschenkt bekommen haben, aber nie benutzten. Sein Lieblingskissen, seine Proteinshakes, seine Fantasy-Bücher. Er hat Berge von Aktenordnern mit persönlichen Unterlagen dagelassen. Der Gedanke, dass er sein altes Leben, das Leben an meiner Seite, so mühelos hinter sich gelassen hat, schmerzt immer noch.

Ich drehe mich von Fenster weg und meinen neuen Kollegen zu. Genau deshalb bin ich hier. Weit weg, auf einem anderen Kontinent, an einem besonderen Arbeitsplatz. Ich wollte raus, musste raus, bevor ich in eine Depression rutschen würde. Meine Freunde und Eltern haben die Signale erkannt und mich zu diesem Abenteuer am anderen Ende der Welt ermutigt. Mittlerweile bin ich froh, dass ich ihren Rat angenommen habe. Obwohl vieles noch fremd ist, fühle ich mich befreit. Die Distanz zu Hamburg, zu dieser gemeinsamen Wohnung tut mir gut. Auch wenn ich vom Jetlag noch so müde bin, dass ich im Sitzen einschlafen könnte ...

»Augen auf, Sonnenschein!« Jenny zwickt mich freundschaftlich in die Seite.

Ich unterdrücke erneut ein Gähnen. »Wieso hast du das alles nicht? Ich habe die ganze Nacht wach gelegen, und jetzt fallen mir die Augen zu. Meine Stimme habe ich im Flugzeug gelassen, von meinem verspannten Nacken mal ganz zu schweigen ...«

»Soll ich dir den Trick verraten?« Es ist Jennys viertes Engagement für die Reederei, und sie ist entsprechend erfahren, obwohl wir gleichaltrig sind.

»Bitte ...« Ich strecke meinen Rücken durch und atme tief ein.

»Du musst immer drei Tage vor den Proben anreisen. Dann fällst du nicht aus dem Flieger und musst sofort alles geben. Glaub mir, vor drei Tagen klang ich genauso. Die trockene Luft im Flieger killt jede Stimme. Ich bin aus Sidney angereist, mein Jetlag war gigantisch. Aber drei Tage Pause sind göttlich.«

»Okay ...« Die Idee ist super. »Aber die Reederei zahlt doch nur den Flug, oder?«

»Ja, die drei Tage musst du selbst finanzieren. Aber ich lege immer im Voraus dafür etwas zurück. Und günstige Motels oder Backpacker Hotels gibt es überall auf der Welt.«

»Echt clever.« Solche Insidertipps sind Gold wert.

»Und so kommt man an ein Solo«, sagt Jenny und zwinkert mir verschwörerisch zu. Wir alle wollen Soli, denn nur so fällt man auf und bekommt die Chance für ein Folge-Engagement.

»Du Angeberin«, lache ich.

Jenny fällt in mein Lachen ein und wirft dann Pedro erneut einen funkensprühenden Blick zu.

»Geht da etwa was?«, wispere ich grinsend. »Weißt du nicht, dass -«

»Papperlapapp«, unterbricht mich Jenny spitzbübisch. »Jeder weiß es und keiner hält sich dran.« Sie sieht erneut zu Pedro. »Und der hübsche Kerl ist so was von fällig.« Sie beißt sich auf die Unterlippe. »Hast du gesehen, was der für einen Body unter seinem Shirt versteckt?«

»Aber -«

»Was ist mit dir?«, unterbricht sie mich erneut. »Bist du Single?«

»Ja, aber -«

»Perfekt!« Sie hält die Hand zum »Gib mir fünf« hoch. »Zwei Single-Mädels, die es krachen lassen werden.« Etwas halbherzig schlage ich ein.

»Aber eigentlich bin ich noch nicht -«

»Wer gefällt dir? Sag!«

»Jenny, ich -«

»Nicht so schüchtern. Es kommt sowieso raus. An Bord kann man nichts verheimlichen.«

»Ich bin noch nicht lange solo.«

»Wie lange denn?«

»Acht Monate.«

»Acht -« Sie reißt die Augen auf. »Was? Ich hab mich verhört, oder? Du hast nicht acht Monate gesagt, oder?«

»Doch. Und es war -«

Jenny beugt sich noch näher zu mir. »Du willst mir sagen, dass du seit ganzen acht Monaten Single bist?«

Ich nicke.

»Und was ist mit Sex? One-Night-Stands? Affären?«

Ich spüre wie meine Wangen rosa werden. Langsam schüttele ich den Kopf. »Das ist nichts für mich ... One-Night-Stands oder flüchtige Bekanntschaften.«

»Wirst du gerade rot?« Jenny fährt sich über den langen, dunkelblonden Pferdeschwanz. »Hör mal zu. Dafür muss man sich nicht schämen, okay? Wir sind Frauen, wir sind schön und wir nehmen uns, was wir wollen. Klar?«

»Wenn du meinst.«

»Süße, Sex gehört zum Leben dazu. Es ist gut für den Stoffwechsel, den Teint, deine Laune ...«

Ich muss kichern. »Bitte, hör auf.«

»Dann such dir einen von den Jungs aus. Los.«

»Die Hälfte von ihnen ist doch sowieso schwul. Soll ich mich zum Idioten machen?«

»Alessandro ist nicht schwul. Den kenne ich aus Tarzan´.«

Ich werfe einen Blick auf den dunkelhaarigen Tänzer. »Der ist nicht mein Typ.«

»Okay. Dann beschreibe deinen Typ.«

»Eher blond und nordisch.«

»Mehr so der Typ Wikinger?«

»Nein, keine langen Haare.«

Jenny lacht. »Du bist echt ein Herzchen, Annabelle.«

»Wir machen weiter!«, ruft Emilja in diesem Moment und stellt ihre Wasserflasche zur Seite. »Die Hände bitte hoch, wer hat schon mal den »Starlight Express« gesungen?«

â¡â¡â¡

Vier Stunden später trainieren wir immer noch. Wir liegen in den letzten Zügen der Elisabeth-Choreo. Um uns herum herrscht mittlerweile emsiges Treiben. Die Service-Crew deckt die ersten Tische ein. Hinter der Bar werden Getränke aufgefüllt. Ein paar frisch angeheuerte Kellner studieren die Cocktailkarten. Direkt neben uns auf der Bühne basteln ein paar Techniker an einer Scheinwerferleiste herum. Ich höre noch das leise Zirpen, als ein Kabel reißt und den folgenden warnenden Schrei. Dann fährt ein scharfer Schmerz in meinen Oberarm und in einem Reflex krümme ich mich zusammen. Es tut zu weh, um einen Laut hervorzustoßen. Ich greife nach dem Schmerz und fühle, wie etwas warm zwischen meinen Fingern hervorquillt.

Um mich herum wird es laut und hektisch. Jenny und Emilja sind als Erste bei mir.

»Mein Gott, sie blutet!«, schreit Jenny. »Wir brauchen einen Arzt!«

»Wir müssen den Schnitt sofort verbinden.« Emilja sieht sich um. »Gebt mir ein Handtuch!« Einer der Kellner stürzt zur Bühne und reicht Emilja ein frisch...

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