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Kommando

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.11.2017
Seit sie auf dem Raumschiff von Captain Caldswell angeheuert hat, gleicht das Leben von Devi Morris einem Desaster: Intrigen, feindliche Aliens und ein tödlicher Virus, der sie befallen hat. Doch als nach dem Verschwinden des Captain selbst die eigene Regierung Jagd auf sie macht, trifft Devi eine Entscheidung: Sie wird sich nicht länger verstecken - sondern den Kampf aufnehmen. Jetzt übernimmt sie das Kommando ...

Rachel Bach wuchs in Atlanta auf und wollte schon früh Schriftstellerin werden. Sie entschied sich für das Schreiben, und lebt mit ihrem Sohn, ihrem Mann, ihrem Hund und einer von Büchern berstenden Bibliothek zurzeit in Athen.
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Produkt

KlappentextSeit sie auf dem Raumschiff von Captain Caldswell angeheuert hat, gleicht das Leben von Devi Morris einem Desaster: Intrigen, feindliche Aliens und ein tödlicher Virus, der sie befallen hat. Doch als nach dem Verschwinden des Captain selbst die eigene Regierung Jagd auf sie macht, trifft Devi eine Entscheidung: Sie wird sich nicht länger verstecken - sondern den Kampf aufnehmen. Jetzt übernimmt sie das Kommando ...

Rachel Bach wuchs in Atlanta auf und wollte schon früh Schriftstellerin werden. Sie entschied sich für das Schreiben, und lebt mit ihrem Sohn, ihrem Mann, ihrem Hund und einer von Büchern berstenden Bibliothek zurzeit in Athen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641215132
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum13.11.2017
Reihen-Nr.3
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2750 Kbytes
Artikel-Nr.2363371
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Prolog

Kommandant Brian Caldswell, Leiter einer wenig bekannten Organisation mit dem unglücklichen Namen »Vereinte Einsatzgruppe zur Untersuchung von Raumanomalien«, stand auf der Brücke des republikanischen Schlachtkreuzers, den er vor einer Stunde vom Flottenkommando angefordert hatte. Durch das Beobachtungsfenster starrte er hinaus in die schwarze Leere, wo sich eigentlich ein blühender Planet mit dreizehn Milliarden Einwohnern befinden sollte, und fragte sich, wie die Dinge in so kurzer Zeit derart aus dem Ruder hatten laufen können.

Sieben Jahre bekämpften sie die Phantome nun schon. Sieben Jahre ständiger Arbeit, während derer er seine Frau und die gemeinsame Tochter kein einziges Mal gesehen hatte. Aber in all den sieben Jahren hatte er kein einziges Mal versagt. Sie waren immer rechtzeitig da gewesen und hatten die Phantome von den Kolonieplaneten vertrieben. Selbst während der letzten achtzehn Monate, als die Angriffe so häufig wurden, dass es unmöglich schien, sie alle aufzuhalten, hatte Caldswells Team es jedes Mal geschafft. Immer. Bis gestern.

»Schuldgefühle bringen niemanden weiter.«

Um ein Haar hätte Caldswell einen Satz in die Luft gemacht. John Brenton stand plötzlich neben ihm, so nahe, dass er fast seinen Arm berührte, trotzdem hatte Caldswell ihn nicht kommen hören. Verfluchte Symbionten, dachte er wütend. Dr. Strauss wollte ihm ebenfalls einen einsetzen, aber das kam nicht infrage. Die ersten fünfzehn Jahre seiner Laufbahn hatte Caldswell damit verbracht, Sklaven aus den Fängen der Echsen zu befreien. Niemals würde er sich jetzt von einem Arzt ihr Erbgut ins Gehirn pflanzen lassen.

Brenton sprach unterdessen weiter. »Selbst wenn wir sofort gestartet wären, als der Gravitationsalarm losging, wäre der Planet bei unserem Austritt aus dem Hyperraum bereits zu instabil gewesen«, sagte er und starrte hinunter auf die wenigen Flüchtlingsschiffe, die sich im Schatten des Schlachtkreuzers zusammendrängten. Zehntausend Überlebende, mehr war von der republikanischen Kernwelt Svenya nicht mehr übrig. »Das Einzige, was wir tun können, ist, dafür zu sorgen, dass es nie wieder passiert.«

Caldswell blickte über die Schulter. »Und wie sollen wir das deiner Meinung nach anstellen?«

Maat lag hinter ihm, unter Brentons Jacke zu einer Kugel zusammengerollt, auf dem Boden. Dr. Strauss, allgemein anerkannter Plasmex-Experte und Maats Betreuer, kniete neben ihr und versuchte sanft, sie zum Aufstehen zu bewegen. Maat schien ihn nicht einmal zu hören. Sie lag einfach nur da, die dunklen Augen glasig und leer, und dennoch voller Angst. Der Anblick jagte Caldswell einen eiskalten Schauer über den Rücken, denn er bedeutete, dass sie Maat wahrscheinlich wieder betäuben mussten.

Maat war eine mächtige Plasmex-Manipulatorin, die sie aus einem Labor der Xith´cal befreit hatten. Labil war sie schon immer gewesen, aber die Medikamente waren erst letztes Jahr notwendig geworden. Die zunehmende Zahl der Phantom-Angriffe hatte ihre Anfälle immer schlimmer werden lassen, erst vor zwei Tagen hatten sie Maat regelrecht ins Koma versetzen müssen. Caldswell hätte die nächste Dosis niemals nach so kurzer Zeit angeordnet, aber als sie Svenya erreichten, war Maat hysterisch geworden. Als Brenton sie endlich mit der Spritze erwischte, hatte sie bereits über die Hälfte der Besatzung umgebracht. Sie hatte irgendetwas von einem Gott geschrien, einem Ungeheuer, das so groß war wie der Himmel selbst, und dann das Bewusstsein verloren. Zuerst hatte Caldswell noch geglaubt, sie fantasiere, aber da hatte er noch nicht gewusst, dass das Phantom, das sie hier jagen sollten, in weniger als einem galaktischen Standardtag einen Erdklasseplaneten vernichtet hatte. Jetzt war er sich nicht mehr so sicher, ob Maat wirklich übertrieben hatte.

»Sie ist stark«, sagte Brenton ernst. »Sie weiß sich zu helfen.«

»Und was, wenn nicht?«, fragte Caldswell. »Was, wenn dieses Ding wirklich so groß ist, wie sie behauptet? Das größte bisher maß, wie viel, fünfzehn Meter?«

»Dreizehn. Und sie ist damit zurechtgekommen.«

»Und trotzdem ist sie zusammengebrochen, als sie dieses hier sah«, entgegnete Caldswell nickend, als hätte Brenton seine Befürchtung soeben bestätigt. »Hast du die Schiffe gesehen, die es zerstört hat? Riesige Frachter, einfach zerquetscht wie Blechbüchsen. Das Vieh muss mehrere Kilometer lang sein, und es ist immer noch da draußen.«

Da Maat außer Gefecht war, hatte Caldswell Aufklärungsdrohnen losgeschickt. Jetzt wartete er darauf, dass die Verbindung zu ihnen abriss, sobald sie die Aura des Phantoms erreichten. Diese Methode war zuverlässiger, als aufs Geratewohl das Feuer zu eröffnen, bis eine der Granaten zufällig ins Ziel traf. Caldswell musste unbedingt wissen, ob das Ding sich bewegte. Svenya war bei Weitem die größte Kolonie in diesem System gewesen, aber auch die anderen Planeten hatten mehrere Millionen Einwohner. Wenn das Ungeheuer sich auf einen davon stürzte, musste er etwas unternehmen. Was, wusste er selbst nicht. »Vielleicht sollten wir es noch einmal mit Nuklearsprengköpfen versuchen.«

Brenton schnaubte. »Die haben schon bei den Kleinen nicht funktioniert. Ein Phantom von dieser Größe würde nicht mal etwas merken.« Er schüttelte den Kopf. »Maats Kräfte sind das Einzige, das ihnen etwas anhaben kann.«

»Dann mal her mit deinen Vorschlägen«, fauchte Caldswell. »Wir haben es mit einem Monster zu tun, das innerhalb eines einzigen Tages einen ganzen Planeten zerstört hat und das wir weder sehen noch verfolgen, geschweige denn bekämpfen können. Seine bloße Gegenwart hat genügt, um unsere einzige brauchbare Waffe in ein Angstkoma fallen zu lassen, und das Oberkommando erwartet, innerhalb der nächsten Stunde von mir zu hören, wir hätten alles unter Kontrolle. Und jetzt, John, sag mir, was wir tun sollen!«

»Die Wahrheit sagen«, erwiderte Brenton. »Sag ihnen, wir haben die Situation nicht unter Kontrolle, weil etwas von dieser Größenordnung nicht kontrollierbar ist. Am besten evakuieren wir die restlichen Kolonien und riegeln den gesamten Sektor ab. Dass Phantome sich mit Überlichtgeschwindigkeit fortbewegen, ist nicht bewiesen. Wenn wir ihm genug Platz lassen, sehen wir es vielleicht nie wieder.«

»Dass sie es nicht tun, ist ebenso wenig bewiesen«, gab Caldswell zurück. »Seit sieben Jahren wissen wir nicht das Geringste über sie. Wir wissen nicht einmal, ob das Ungeheuer da draußen das einzige ist. Die Phantom-Population ist während der letzten zwölf Monate exponentiell angestiegen, und wir wissen weder warum noch woher sie kommen. Sicher scheint nur, dass es wohl so weitergehen wird.«

Was unser aller Ende wäre, dachte er schaudernd. Caldswell hatte die Xith´cal immer für die größte Bedrohung der Menschheit gehalten, aber die Echsen waren nichts im Vergleich zu diesem unsichtbaren Feind. Schließlich wandte er sich wieder dem Sichtfenster zu. »Wir müssen etwas unternehmen. Einen Weg finden, es irgendwie einzusperren oder ...«

Ein tiefes Stöhnen ging durch das Schiff, und Caldswell verstummte. Es war mehr ein Gefühl als ein Geräusch, ein Druck in seinem Schädel, den er mittlerweile nur zu gut kannte: Es war der Schrei des Phantoms, aber einen so tiefen und durchdringenden hatte er noch nie gehört. Die Schiffsbeleuchtung begann zu flackern, dann neutralisierten Maats Kräfte die Aura des Phantoms, und Caldswell atmete auf.

»Es kommt näher«, sagte er, nachdem der Schrei verhallt war, den Blick auf Dr. Strauss gerichtet. »Ben! Wie schnell können Sie Maat wieder aufwecken?«

Dr. Strauss schüttelte so heftig den Kopf, dass ihm die dünnen, weißblonden Haarsträhnen ins kalkweiße Gesicht schlugen. »Es wäre äußerst unklug, ihre Harmonie jetzt zu stören. Sie steht immer noch unter der Einwirkung des Traumas, das der Anblick des Ungeheuers verursacht hat. Wenn wir sie jetzt aufwecken, steigt das Risiko eines vollständigen psychotischen Zusammenbruchs überproportional an.«

Noch während er sprach, flackerte die Beleuchtung erneut. Diesmal gingen nur die Notfalllichter an.

Caldswell fluchte. »Tun Sie´s«, befahl er knapp. »Um die Konsequenzen kümmern wir uns später.«

Brenton packte Caldswell am Arm. »Wir wissen nicht einmal, ob sie überhaupt etwas ausrichten kann. Willst du wirklich riskieren, dass ihr etwas zustößt? Unserer einzigen Waffe?«

»Wenn dieses Ding uns erwischt, solange sie noch schläft, sind wir alle tot«, erwiderte Caldswell und sprang in den Geschützstand. Phantome ließen sich weder mit Sprengköpfen noch mit Energiewaffen töten, aber sie spürten den Schmerz. Falls ihm ein Treffer gelang, konnte er vielleicht ...

Der Kreuzer erzitterte, als etwas gegen die Backbordseite schlug. Etwas Großes. Selbst auf Notenergie richteten die Steuerdüsen das Schiff sofort wieder aus, doch Caldswell hatte endgültig genug.

»Wecken Sie sie!«, schrie er und entsicherte mit einem Knopfdruck die Geschützbatterien, aber noch bevor er das Feuer eröffnen konnte, hallte schon der nächste Schrei durch die Brücke. Wie ein Meißel bohrte er sich in seinen Schädel. Im ersten Moment glaubte Caldswell, sie würden von einem weiteren, kleineren Phantom angegriffen, dann sah er Maat mit weit aufgerissenem Mund aufspringen.

»Sie kommen!«

Wie immer war Brenton als Erster bei ihr. »Ganz ruhig«, flüsterte er und schloss sie in die Arme. »Wer kommt?«

Maat vergrub das Gesicht an Brentons Brust, und Caldswell spürte einen Stich im Herzen. Maat war...

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Rachel Bach wuchs in Atlanta auf und wollte schon früh Schriftstellerin werden. Sie entschied sich für das Schreiben, und lebt mit ihrem Sohn, ihrem Mann, ihrem Hund und einer von Büchern berstenden Bibliothek zurzeit in Athen.