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Die Klinge aus Asche

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
133 Seiten
Deutsch
beBEYONDerschienen am28.11.20171. Aufl. 2017
Dämonen, Götter, Rache und Verrat - gegen all das haben sich Wydrin, Sebastian und Frith zur Wehr gesetzt. Aber noch immer zieht der Drache weiter nach Norden. Als sie endlich wissen, wie sie die Bestie vernichten und die Zerstörung beenden können, drängt sich eine gewaltige Armee zwischen unsere Helden und ihr Ziel. Und die Zeit läuft immer schneller davon. Sie müssen Y'Ruen aufhalten, bevor sie die ganze Welt mit ihren Flammen zu Asche verbrennt.
Die Fantasy-Reihe 'Von Göttern und Drachen' von Jen Williams umfasst die folgenden vier Bände:
Der Geist der Zitadelle - Band 1
Die Geschwister des Nebels - Band 2
Der Prinz der Schmerzen - Band 3
Die Klinge aus Asche - Band 4



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Produkt

KlappentextDämonen, Götter, Rache und Verrat - gegen all das haben sich Wydrin, Sebastian und Frith zur Wehr gesetzt. Aber noch immer zieht der Drache weiter nach Norden. Als sie endlich wissen, wie sie die Bestie vernichten und die Zerstörung beenden können, drängt sich eine gewaltige Armee zwischen unsere Helden und ihr Ziel. Und die Zeit läuft immer schneller davon. Sie müssen Y'Ruen aufhalten, bevor sie die ganze Welt mit ihren Flammen zu Asche verbrennt.
Die Fantasy-Reihe 'Von Göttern und Drachen' von Jen Williams umfasst die folgenden vier Bände:
Der Geist der Zitadelle - Band 1
Die Geschwister des Nebels - Band 2
Der Prinz der Schmerzen - Band 3
Die Klinge aus Asche - Band 4



Details
Weitere ISBN/GTIN9783732543915
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum28.11.2017
Auflage1. Aufl. 2017
Reihen-Nr.4
Seiten133 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2420483
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2

Die Seekönigsschreck fuhr wie ein verwundetes Tier an den Inseln vorbei und zog eine Spur von Qualm und Asche hinter sich her. Wydrin lief an Deck auf und ab, starrte in den Nebel. In einer Hand hielt sie ein feuchtes Tuch, das sie immer wieder drückte. Damit hatte sie die Stirn ihres Bruders gekühlt, auch wenn es nicht viel gebracht hatte.

»Wie nah sind wir, Bill?«

Der gedrungene Matrose schürzte die Lippen, wodurch sich sein Bart kräuselte und wie ein hässlicher Igel wirkte. Er blickte zum Nebel, der das Schiff einhüllte, und zuckte mit den Schultern. »Kann nicht mehr weit sein, ähm, Lady. Es liegt am Wetter, und wir müssen aufpassen, nicht unseren Hintern auf den Felsen aufzureißen. Die Nirgendinseln sind immer so. Ein ekelhafter, verfluchter Ort, wenn du mich fragst.« Er schien zu überlegen, ob er weiterreden sollte. »Reine Zeitverschwendung, wenn du mich fragst.«

Wydrin packte ihn an seinem dreckigen Umhang. Sie zog ihn nah an sich heran und ignorierte seinen stinkenden Atem. »Also sollen wir ihn einfach sterben lassen, willst du das sagen?« Sie schüttelte ihn durch. »Denn ich würde vorschlagen, du denkst darüber nach, bevor du mich danach fragst.«

Der kleine Teil von Bills Gesicht, der nicht behaart war, lief rot an. »Was soll es dir bringen? Wir jagen hier draußen Irrlichter und Meerjungfrauen! Ich mag den Kapitän sehr, aber es kann ihm doch niemand helfen.«

Wydrin schüttelte ihn noch einmal durch. »Ich kenne jemanden«, sagte sie, sah nach unten und bemerkte, dass sie immer noch das blutige Tuch zwischen den Fingern hielt. Es stank nach Fieberschweiß und Verzweiflung. Sie ließ Bill los und das Tuch zu Boden fallen, fühlte sich krank. »Wir müssen nur nach Wittenfarn.«

Natürlich war es möglich, dass Frith gar nicht dorthin gegangen oder dass er schon wieder weitergezogen war. Bei ihrem Glück war der ungelenke Kerl schon auf der Reise zur Insel getötet worden, weil Diebe ihm aufgelauert hatten, die ein Auge auf sein hübsches Schwert und den dicken Münzbeutel geworfen hatten. Aber es gab noch eine Chance, und solange das der Fall war, gab sie nicht auf. Sie entfernte sich von Bill, hatte genug von dem müden Mitleid in seinem Blick, und starrte wieder in den Nebel.

Eine Stunde später, als sie endlich die Insel entdeckte, dachte sie, es wäre eine Täuschung. Ein schwaches blaues Glühen war im weißen Nebel nordöstlich des Schiffs auszumachen, ein sanftes Leuchten, das immer wieder stärker und schwächer zu werden schien. Als sie sich annäherten, wurde das Licht größer und das Blinken heftiger. Es waren Rufe von den Wachposten zu hören.

Sie packte den nächsten Matrosen. »Das muss doch Wittenfarn sein, oder?«

Der Matrose nickte.

»Sieht es immer so aus?«

Er schaute ratlos drein. »Nein, Ma am, normalerweise leuchten Inseln nicht so blau.«

Ein weiterer Ruf aus der Takelage ließ sie wieder zur Insel blicken. Endlich kam Wittenfarn in Sicht, und wie alle Inseln dieses seltsamen kleinen Archipels bestand es aus schwarzem Felsen und zerklüfteten Hügeln, auf denen kaum etwas wuchs, von kleinen Bäumchen abgesehen. Es war ein unattraktiver Ort, aber es war nicht seine Beschaffenheit, die Aufmerksamkeit anzog. Es war der Sturm.

Wydrin fiel keine bessere Bezeichnung dafür ein. Das schwache blaue Leuchten, das sie durch den Nebel gesehen hatten, war nur eine Andeutung des blendenden Lichts gewesen, das Wittenfarn einhüllte. Es war ein bebendes Netz aus strahlendem Indigo, in dem immer wieder Blitze aufflackerten. Dunkle Wolken befanden sich in dem Sturm, kreisten eng über der Insel, während alles ruhig und friedlich war.

»Das ist also Wittenfarn«, sagte sie seufzend. »Natürlich ist es das.«

Sie segelten weiter, kamen an zwei riesigen, schwarzen Statuen vorbei, deren Spitzen in den wirbelnden Wolken verschwanden, bevor sie schließlich zu einem kleinen behelfsmäßigen Anleger aus grünlichem Holz kamen. Eine einzelne schmuddelige Gestalt saß dort, und Wydrin erkannt den Mann sofort an seinem weißen Haar. Hoffnung ergriff ihr Herz, und da war noch etwas. Überrascht bemerkte sie, dass sie trotz allem glücklich war, das dumme Prinzlein zu erblicken.

»Ich muss wirklich verzweifelt sein«, murmelte sie.

Frith verfolgte von seinem Platz auf dem verfaulenden Anleger, wie das kleine Ruderboot heranglitt. Abwesend dachte er, dass er glücklich sein sollte, dass dies vermutlich sein einziger Weg zurück in die Zivilisation war, aber es war schwierig, genug Energie aufzubringen, um sich darum zu kümmern. Lass sie kommen, dachte er. Lass sie gehen. Es ist mir gleich. Zwei Leute kamen mit dem Boot, ein Mann und eine Frau, und beide ruderten. Die Frau drehte sich um und rief etwas zum Schiff, und ihre Stimme klang, als würde sie vom Nebel abprallen. Frith blinzelte. »Das kann nicht sein«, sagte er laut.

Er hielt den Blick auf die kleine Gestalt im Boot geheftet, während es sich dem Anleger näherte, das rote verstrubbelte Haar, die Art, wie sie vorgebeugt dasaß, ihr Ziel im Blick, die nicht zusammenpassende Lederrüstung ⦠Ja, sie war es. Als sie näher war, erkannte er die Tätowierung auf ihrem Arm, den Dolch an ihrer Hüfte. Er rappelte sich auf und versuchte den Schwindel zu ignorieren, der ihn überkam. Er trat ans Ende des Anlegers und winkte ihr zu. Als das Boot längsseits lief und sie auf die Stufen stieg, bemerkte er etwas Seltsames: Er lächelte. Nach allem, was geschehen war, bescherte es ihm ein ungewohntes Gefühl im Gesicht.

Sie sah mit grün blitzenden Augen zu ihm hoch und war erschrocken, wie ernst er dreinblickte.

»Die Kupferkatze von Kreuzhafen«, rief er zu ihr hinunter. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass dein Vertrag erfüllt worden ist.« Er griff nach unten, um ihr nach oben zu helfen, und sie packte seine Hand. Einen Augenblick lang standen sie händchenhaltend auf dem Anleger, dann machte sie einen Schritt zurück und schaute zur Insel.

»Oh, ich dachte, dass du sicher irgendwelchen Ärger hast, um den ich mich kümmern sollte.« Sie deutete zu dem stummen Sturm, schien sich zu unterbrechen, wedelte nur mit der Hand. »Was«, fragte sie schließlich, »ist das alles?«

Frith seufzte. »Dies«, antwortete er, »ist der Zorn der Götter.«

Es dauerte einige Zeit, alles zu erklären.

Zunächst herrschte Verwirrung, bis Frith endlich den anderen Neuankömmling im Boot erkannte. Er schaute von Gallo zu Wydrin und hielt die Hand über den Griff seines Schwerts. »Ein toter Mann läuft herum? Du erwartest von mir, dass ich das glaube?«

Wydrin zuckte mit den Schultern. »Du kannst herkommen und an ihm schnuppern, wenn du magst. Ich kaufe ihm einige Sachen nicht ab, aber er verfault ganz sicher. Hör zu, wir müssen reden.«

»Und wo ist Sebastian?«

»Genau den suche ich«, warf Gallo ein.

Frith schaute ihn düster an. Der Mann sah sicher tot aus. Seine Haut war weiß wie Pergament, von den Stellen abgesehen, die schwarz und grün geworden waren.

»Wir glauben, dass er in Relios ist, auf der Spur des Drachen, den du freigesetzt hast.«

»Nichts dergleichen habe ich getan.«

»Was ist das alles, Frith?« Wydrin nickte zu dem Lichtersturm.

Sie hatten sich an einem Stück Strand niedergelassen, das nicht von den Lichtern betroffen war. So nah daran zu sein, war trotzdem beunruhigend. Die pure Kraft schien gegen Friths Rücken zu drängen, und er fühlte, wie sich die Härchen aufstellten.

»Ich bin hergekommen, um zu lernen, wie ich die Macht der Magier kontrollieren kann. Hier habe ich einen Mystiker namens Jolnir getroffen.« Frith räusperte sich. »Er trug eine Maske, und darunter war er nicht menschlich. Und jetzt hat er diesen magischen Sturm beschworen. Ich glaube, seine Gehilfen waren einst die anderen Mystiker von Wittenfarn, und nun stehen sie unter O rins Zauber. Der Sturm ist undurchdringlich und -«

»Was?«

»Jolnir war eine Kreatur namens O rin, einer der alten Götter.«

Wydrin strich sich übers Gesicht und schloss die Augen. »Ich habe für so etwas keine Zeit.« Sie nahm Frith am Arm. »Los, du musst mit mir auf das Schiff kommen.«

»Was?«

»Mein Bruder ist verletzt. Sind auf der Suche nach Sebastian auf den Drachen gestoßen, und offenbar ist es ein ungleicher Kampf, wenn ein Piratenschiff einem Drachen begegnet. Er stirbt, Frith, und ich brauche deine Hilfe.«

»Nein, ich kann nicht.«

»Doch, du kannst.« Sie packte ihn nun mit beiden Händen. Gallo stand schweigend bei ihnen. »Du musst für ihn das tun, was du bei mir gemacht hast, erinnerst du dich? Als du meinen Arm geheilt hast, mit dem rosa Licht?«

»Ich sagte, ich kann nicht.«

»Ich bezahle dich dafür! Ich tue alles, was du willst. Komm einfach nur mit und hilf ihm.« Sie sah ihn verzweifelt an, und Frith fühlte einen Stich von Verärgerung.

»Ich meine, ich bin dazu nicht in der Lage.« Er schüttelte sie ab und spürte selbst, wie diese Worte schmerzten.

»Wie meinst du das?«

»Jolnir hat es mir genommen.« Frith holte tief Luft. Wieder schwach zu sein. Wieder. Es war fast mehr, als er aushalten konnte. »Er hat die Magie von mir genommen. Dann hat er mit ihr diesen Sturm hervorgerufen.«

Stille breitete sich aus. Wydrin starrte ihn an, taumelte ein wenig. Sie wurde blass. »Er hat sie dir genommen?«

»Ich wusste gar nicht, dass du einen Bruder hast«, sagte Frith leise, dann fragte er sich, warum er das ausgesprochen hatte. »Ja, nachdem er enthüllt hatte, wer er war, entzog er mir irgendwie das Edanier. Ich wurde ohnmächtig. Ich kann mich nicht genau erinnern, was dann geschehen ist...
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