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Die Geschwister des Nebels

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
184 Seiten
Deutsch
beBEYONDerschienen am31.10.20171. Aufl. 2017
Schreckliches geht im Dunkelforst vor sich. Fane und seine skrupellosen Männer terrorisieren die Menschen von Kieferngrund. Sie greifen zu den grausamsten Mitteln, um aus den Bewohnern Hinweise auf einen geheimen Schatz der Friths zu pressen. Wydrin, Sebastian und Lord Frith sind die letzte Hoffnung für die geschundene Bevölkerung. Doch sie brauchen einen guten Plan. Und zwischen Frith und der wohlverdienten Rache an dem Mörder seiner Familie steht ein schier unüberwindlicher Feind: die gespenstischen Geschwister des Nebels ...
Die Fantasy-Reihe 'Von Göttern und Drachen' von Jen Williams umfasst die folgenden vier Bände:
Der Geist der Zitadelle - Band 1
Die Geschwister des Nebels - Band 2
Der Prinz der Schmerzen - Band 3
Die Klinge aus Asche - Band 4
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Produkt

KlappentextSchreckliches geht im Dunkelforst vor sich. Fane und seine skrupellosen Männer terrorisieren die Menschen von Kieferngrund. Sie greifen zu den grausamsten Mitteln, um aus den Bewohnern Hinweise auf einen geheimen Schatz der Friths zu pressen. Wydrin, Sebastian und Lord Frith sind die letzte Hoffnung für die geschundene Bevölkerung. Doch sie brauchen einen guten Plan. Und zwischen Frith und der wohlverdienten Rache an dem Mörder seiner Familie steht ein schier unüberwindlicher Feind: die gespenstischen Geschwister des Nebels ...
Die Fantasy-Reihe 'Von Göttern und Drachen' von Jen Williams umfasst die folgenden vier Bände:
Der Geist der Zitadelle - Band 1
Die Geschwister des Nebels - Band 2
Der Prinz der Schmerzen - Band 3
Die Klinge aus Asche - Band 4
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732543885
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum31.10.2017
Auflage1. Aufl. 2017
Reihen-Nr.2
Seiten184 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2420525
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
3

»Du hast was getan?«

Sie saßen zusammen um ein kleines Feuer, so nah wie möglich an den Flammen. Es hatte einige Zeit gedauert, bis sie es entzündet hatten. Wydrin hatte den feuchten Wald mit vielen bunten Flüchen bedacht, bis schließlich ein paar schwache Flammenzungen die grünen Zweige berührten, die sie gesammelt hatten. Dabei hatte Sebastian geholfen, so gut er konnte, obwohl Wydrin darauf bestand, dass er sich ausruhen und Kraft sammeln sollte. Doch er fühlte sich so gut, wie es überhaupt nur möglich war. Der grässliche brennende Schmerz, den er seit Gallos Stich gefühlt hatte, war vollständig verschwunden, und all die Zipperlein, die ihn nach dem Kampf gegen die Culoss plagen müssten, stellten sich gar nicht erst ein.

»Wohin hättet ihr sonst gehen wollen?«, fragte Frith. Nun, da er wach war, schien ihn düstere Stimmung gepackt zu haben. Sebastian vermutete, dass ihm seine Ohnmachtsanfälle peinlich waren. »Nach Litvania zurückzukehren, war sowieso mein Ziel.«

»Und warum schleuderst du uns dann mitten in diesen gottverlassenen Wald? Wäre es nicht etwas hilfreicher gewesen, wenn wir in deiner großen, gemütlichen Burg landen?« Wydrin schnaubte und stocherte mit einem Ast im Feuer herum.

Frith sah sie düster an. »Das lässt sich nicht genau bestimmen. Ich weiß nicht, ob du dich erinnern kannst, aber wir liefen ein klein wenig Gefahr, von einem riesigen Drachen gefressen zu werden.«

»Ja, was das angeht ⦫, sagte Sebastian, »was schlägst du vor, was wir deswegen unternehmen?«

Er sah, wie sich Frith und Wydrin einen Blick zuwarfen. Ihr Gezänk war für den Augenblick vergessen.

»Unternehmen?«, fragte Frith zurück. »Was meinst du damit?«

Sebastian sah zum Himmel hoch. Nun war er vollständig schwarz, und die Sterne wurden zum größten Teil von Wolken verdeckt, doch hier und da sah er einige Lichtpunkte. Sie waren wie Augen, die ihn beobachteten.

»Wir haben ein Monster entfesselt.« Er sah Frith direkt in die Augen, dann zu Wydrin. »Schlimmer noch, eine ganze Armee von Monstern. Es ist unsere Schuld. Wir müssen zurückkehren und sie aufhalten. Was meinst du, was mit Krete geschehen ist, nachdem wir verschwunden sind? Mit den Leuten, die dort leben?«

»Ich weiß es sicher nicht«, sagte Frith. In seiner Stimme lag eine neue Kälte, und Sebastian erkannte, dass aus dieser Richtung wenig Hilfe zu erwarten war. »Die Stadtwache wird sich darum kümmern, schätze ich. So oder so, meine Belange liegen hier in diesem Wald. Meine Burg ist immer noch in den Händen der Volksrepublik von Istria, und wo ich nun die Mittel habe« - er hob seine Hände, als wären sie explosiv - »möchte ich sie mir zurückholen. Was ihr beide macht, interessiert mich nicht. Geht zurück nach Creos, wenn ihr das wollt, und schlachtet gern euren Drachen.«

»Er hat schon recht, Seb«, sagte Wydrin. »Wir sind ⦠wie viel, tausend Meilen weit weg von Creos? Wahrscheinlich sogar mehr als das. Was sollen wir tun? Außerdem ⦫, sie wandte sich an Frith und trat ihm gegen den Stiefel, »â¦ schuldet dieses Prinzlein hier uns noch Geld. Soweit es mich betrifft, ist dieser Auftrag erfüllt.«

Frith sah sie düster an. »Sobald ich meine Burg zurückhabe, wirst du deinen Anteil bekommen, Weib.«

Sebastian schluckte einen Protest hinunter, drehte eine heiße Kastanie zwischen den Fingern. Sie hatten ihm berichtet, was während seiner Bewusstlosigkeit geschehen war, ihm alle Details erzählt, was es mit dem See unter der Zitadelle auf sich hatte, und wie der letzte verzweifelte Kampf von Wydrin und den Culoss gegen die geschuppten Kriegerinnen verlaufen war (an dieser Stelle teilte Wydrin unmissverständlich und blumig ihre Ansicht über Friths Taten mit), und dann erzählten sie vom Drachen, der unter den Ruinen der Zitadelle hervorgekrochen war. Sogar Frith zeigte dabei Anzeichen von Ehrfurcht, schüttelte langsam den Kopf, als er die mit gelbem Feuer erfüllten Augen der Kreatur beschrieb. Was Sebastian ihnen nicht sagen konnte, war, dass er das alles schon wusste. Er hatte die Bewegungen der geschuppten Soldatinnen in seinem eigenen Blut gefühlt, genauso wie sich die Kreatur namens Y Ruen zum ersten Mal seit Jahrtausenden ins Sonnenlicht erhoben hatte. Wenn er die Augen länger als ein paar Sekunden schloss, konnte er sie alle fast sehen: den strahlenden Kristall ihrer blutverschmierten Schwerter, den elend orangen Himmel über Creos, während alles brannte. Y Ruen musste aufgehalten werden, da hatte Wydrin recht. Aber wie?

Sie und Frith stritten schon wieder. Unter Mühen richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf das Feuer.

»â¦ und was glaubst du, wie das gelingen soll?«

»Du hast gesehen, wozu ich in der Lage bin«, sagte Frith. »Ich habe die Zitadelle vernichtet.«

»Allerdings schätze ich, dass du das nicht mit deiner Burg tun willst?«, gab Wydrin mit einem höhnischen Grinsen zurück. »Wäre doch ein ziemlich sinnloses Bemühen.«

»Ich muss meine Pläne nicht mit jemandem wie dir diskutieren.«

»Bist du dir überhaupt sicher, dass es das wert ist?« Wydrin deutete zu den schwarzen Bäumen, die wie Wächter herumstanden. Eine strenge Kälte war mit der Nacht gekommen, und nun schlängelten sich Nebelfetzen um die Stämme, wie verschüchterte Geister, die die Neuankömmlinge in Augenschein nehmen wollten.

»Und was meinst du damit?«

»Also, du weißt schon ⦫ Wydrin zuckte mit den Schultern und kratzte etwas getrocknetes Blut aus dem Haar. »Es ist hier etwas ⦠also ⦠viele Bäume, was nett ist, wenn man Bäume mag. Große, stabil aussehende Bäume. Aber das ist alles. An deiner Stelle würde ich alles als Verlust abhaken und mich interessanteren Dingen widmen. Kreuzhafen empfängt gern geschäftstüchtige Männer mit Geld in der Tasche und einem Talent für Vernichtung.«

Frith sah sie einfach nur an. Unvermittelt stand er auf. Sein weißes Haar fiel ihm ins Gesicht und verdeckte die Wut in seinen Augen. »Ich gehe spazieren.« Und damit wanderte er zwischen die Bäume, mit Schultern so schmal wie eine Messerklinge.

Wydrin und Sebastian schauten sich an. In ihrem Gesicht stand höfliches Erstaunen, dass sich schnell in Gelächter auflöste. Sebastian lachte mit. »Jetzt hast du es geschafft.«

»Ach, der verdient viel mehr.« Die Heiterkeit verblasste, und sie blickte wieder ernst drein. »Er hätte dich wirklich sterben lassen, Seb. Mich auch, auch wenn ich nicht sagen will, dass ich mich nicht durch diese spitzzahnigen Teufel hätte kämpfen können.«

»Vielleicht hatte er die ganze Zeit einen Plan«, sagte Sebastian, obwohl er es selbst nicht recht glaubte. »Und ich vermute, seine blutige Lippe stammt von dir?«

Wydrin legte den Kopf schief. »Wie gesagt, der verdient viel mehr.«

»Jedenfalls sollte er nicht allein unterwegs sein.« Sebastian nickte zu den Bäumen, zwischen denen er verschwunden war. Die Schwärze hatte sich wie ein Mantel über den jungen Lord gelegt. »Der Dunkelforst ist nicht unbedingt ein freundlicher Wald. Wölfe, Bären. Alle möglichen Raubtiere sind darin.«

»Schon gut, ich suche ihn.« Wydrin stand auf, und als sie den überraschten Gesichtsausdruck bei Sebastian bemerkte, zuckte sie mit den Schultern. »Er schuldet uns Geld, schon vergessen? Ich werde erst zulassen, dass er von einem Wolf gefressen wird, nachdem er seine Burg gefunden hat.«

»Wydrin ⦫ Sebastian lächelte. An ihm sah es seltsam aus, aber durchaus willkommen. »Dein Geschmack, was Männer angeht, ist immer noch katastrophal.«

»Nicht schlimmer als deiner.« Sie zog eine Grimasse und schlenderte in den Wald.

Frith hatte sich ein Stück von dem Feuer entfernt, aber es war noch als schwacher Schimmer zu erkennen. Sein weißes Haar strahlte im Mondlicht wie ein Leuchtturm. Wie er mit steifen Beinen und hochgezogenen Schultern rumlief, wusste Wydrin, dass er schmollte. Diese Pose hatte sie oft genug bei ihrem Bruder gesehen.

»Pass auf, wohin du gehst, Prinzlein!«, rief sie ihm zu. »Sebastian sagte, dass die Tiere in diesem Wald sogar deine dünne Gestalt als Mahlzeit sehen würden.«

Frith sah sie düster an, als sie zu ihm trat. »Was willst du?«

»Nur sichergehen, dass du keine Dummheiten anstellst. Schließlich schuldest du uns noch einiges an Geld.«

»Du bekommst dein Geld, Söldnerin.« Er spuckte das Wort regelrecht aus.

Nachdem sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnte sie die scharfen Konturen seines Gesichts im Schein des fernen Lichts ausmachen. Er ist tatsächlich recht hübsch, dachte sie, trotz der Haare.

»Sie haben mir alles genommen«, sagte Frith unvermittelt. Er sah sie nicht an, sondern in die Dunkelheit, als würden sich seine Feinde zwischen den Bäumen verstecken. »Meine Familie, mein Heim. Alles, was wir je besessen haben, ist weg. Einmal haben sie mich aus dem Kerker gezerrt und in den Hof gebracht. Lady Bethan bestand darauf, dass sie mich wuschen, denn schließlich verseuchte mein Gestank ihre Burg.« Er schnaubte. »Sie schütteten Wassereimer über mir aus. Der Boden war noch gefroren, und ich lag zitternd im Dreck. Da habe ich gesehen, dass sie unsere Diener an den Wänden aufgeknüpft hatten. Jeden Einzelnen. Ihre Gesichter waren lila. Männer und Frauen, die ich gekannt hatte, seit ich geboren war ⦫ Seine Stimme verklang.

Frith hatte nicht viel davon erzählt, was ihn aus seiner Heimat vertrieben hatte, aber es war leicht zu durchschauen, dass es nicht angenehm gewesen war. Wie Sebastian zwischen zwei Pints voll Ale gesagt hatte: Solange sie bezahlt wurden, war es egal, wenn Lord Frith die Details für sich behalten wollte. Aber Wydrin war von...
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