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One Dollar Horse

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
318 Seiten
Deutsch
Verlag Freies Geisteslebenerschienen am05.03.20141. Auflage
Casey Blue lebt in einem der schäbigsten Wohnblocks von London. Sie hilft als Pferdepflegerin in einer kleinen Reitschule aus. Aber sie hat einen Traum: das weltgrößte Turnier im Vielseitigkeitsreiten zu gewinnen. Als Casey ein fast verhungertes, halbwildes edles Pferd rettet, verspricht das Unwahrscheinliche wahr zu werden. Und Casey wird alles dazu tun! Aber sie hat nicht damit gerechnet, welche Folgen die Straftat ihres geliebten Vaters für sie haben kann. Und auch nicht damit, dem dunklen, schmelzenden Blick eines Jungen zu begegnen. Sie muss sich doch auf ihre Karriere konzentrieren! Ein atemberaubender Roman, der das Zeug zu einem Pferdebuch-Klassiker hat.

Lauren St John ist in Zimbabwe aufgewachsen, auf einer Farm mit einem Wildreservat, wo sie unter anderem eine zahme Giraffe hatte. Als Kinderbuchautorin ist sie bekannt geworden durch die beliebte Reihe über Martines Abenteuer in Afrika: 'Die weisse Giraffe', 'Die Nacht der Delfine', 'Der letzte Leopard' und 'Das Tal der Elefanten'. Mit dem Band 'Die Todesbucht' ist ihre Krimi-Reihe 'Ein Fall für Laura Marlin' erfolgreich gestartet.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR8,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextCasey Blue lebt in einem der schäbigsten Wohnblocks von London. Sie hilft als Pferdepflegerin in einer kleinen Reitschule aus. Aber sie hat einen Traum: das weltgrößte Turnier im Vielseitigkeitsreiten zu gewinnen. Als Casey ein fast verhungertes, halbwildes edles Pferd rettet, verspricht das Unwahrscheinliche wahr zu werden. Und Casey wird alles dazu tun! Aber sie hat nicht damit gerechnet, welche Folgen die Straftat ihres geliebten Vaters für sie haben kann. Und auch nicht damit, dem dunklen, schmelzenden Blick eines Jungen zu begegnen. Sie muss sich doch auf ihre Karriere konzentrieren! Ein atemberaubender Roman, der das Zeug zu einem Pferdebuch-Klassiker hat.

Lauren St John ist in Zimbabwe aufgewachsen, auf einer Farm mit einem Wildreservat, wo sie unter anderem eine zahme Giraffe hatte. Als Kinderbuchautorin ist sie bekannt geworden durch die beliebte Reihe über Martines Abenteuer in Afrika: 'Die weisse Giraffe', 'Die Nacht der Delfine', 'Der letzte Leopard' und 'Das Tal der Elefanten'. Mit dem Band 'Die Todesbucht' ist ihre Krimi-Reihe 'Ein Fall für Laura Marlin' erfolgreich gestartet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783772540035
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum05.03.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten318 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1639 Kbytes
Artikel-Nr.2975627
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Casey blickte zwischen den Ohren ihres Pferdes hindurch auf das Hindernis - wie ein Scharfschütze, der sein Ziel ins Visier nimmt. Selbst aus der Entfernung sah es unüberwindbar groß aus: Mount Everest in Miniatur. Ein kunstvoll arrangierter Blumenschmuck sollte dem Hindernis das Kolossale nehmen, doch die bunten Blüten und grünen Sträucher konnten die Realität des meistgefürchteten Sprungs der Badminton Horse Trials nicht kaschieren. Jene Reiter, die hier mit ihren Pferden gestürzt waren, nannten das Hindernis die «Schreckenswand». Wenn Casey diesen Sprung schaffte, würde der Gesamtsieg der schwierigsten dreitägigen Vielseitigkeitsprüfung in greifbare Nähe rücken.

«Rhythmus und Gleichgewicht, Rhythmus und Gleichgewicht», sagte sich Casey. «Vertraue deinem Pferd, vertraue dir selbst.»

Je näher sie dem Hindernis kamen, desto größer wurde es, bis es schließlich als unbezwingbares Ungeheuer vor ihnen in den Himmel ragte.

«Los, mein Junge, du schaffst es», spornte Casey ihr Pferd an, während sie es mit Schenkeldruck und Sitz vorwärtstrieb.

Doch Patchwork wollte nicht mehr. Am heutigen Tag hatte er bereits ein Balg herumtragen müssen, das ihn ständig getreten hatte, eine Frau, die so groß und schwer war wie ein Doppeldeckerbus, und einen Jungen, der seine Polo Mints nicht mit ihm teilen wollte. Er hatte also keinerlei Absicht, dieses Monstrum vor ihm zu überspringen. Aus dem Augenwinkel legte er sich den direktesten Weg vom Parcours zu seinem Stall zurecht, wo das Abendessen auf ihn wartete. Dann preschte er mit einer leichten Richtungsänderung vor, jedoch nicht ohne den Schrotthaufen mit seiner Schulter im Vorbeigehen zu streifen. Das Getöse war Straßen weiter noch zu hören.

Vom Büro her drang die markerschütternde Stimme von Mrs Ridgeley herüber. Wie immer begann sie mit einem spitzen Schrei, der in einem regelrechten Donnergrollen endete: «Wer hat meine Blumentöpfe geklaut? Wo ist mein Lieblingsstuhl? Wo ...? Casey! CASEY BLUE! WENN DU MIR WIEDER DAS BÜRO AUSGERÄUMT HAST, NUR WEIL DU DIR EINBILDEST, DASS DU IN BADMINTON STARTEN KANNST, BRINGE ICH DICH UM!»

Die Hope Lane Riding School war allgemein als Hopeless Lane School bekannt. Der an der Hope Lane, einer mit Schlaglöchern gespickten Straße, gelegene Reiterhof mit seinem verrosteten Eingangsportal gab tatsächlich ein trostloses Bild ab. Er war eingeklemmt zwischen einer Industriebrache, randvoll mit giftigen Altlasten, und einer Reihe von Geschäften, die sich in verschiedenen Stadien des Verfalls befanden: ein chinesisches Take-away, ein Herrenfriseurladen und eine Autowaschstraße, die - so war Casey überzeugt - nur als Deckmantel für den Handel mit gestohlenen Fahrzeugen herhalten musste. Kein Wunder also, dass die Leute - zumindest außer Hörweite von Mrs Ridgeley - nur von der Hopeless Lane sprachen, wenn sie den Betrieb mit den zwölf Pferden und den drei Eseln meinten, der mit seinen einfachen Stallungen, dem schäbigen Hof und den kraftlosen Bäumen schlecht und recht der fortschreitenden Zubetonierung der Großstadt trotzte.

Kaum einen Kilometer entfernt lag der großartige Victoria Park, die grüne Lunge des Londoner Stadtviertels Hackney, das in den letzten Jahren von den jungen Kreativen entdeckt worden war. Hier nippten die Schönen in den angesagten Cafés an ihren Cappuccinos, shoppten nach abgefahrener Mode, hingen in Galerien mit weißen Wänden herum und deckten sich auf belebten Straßenmärkten mit Obst und Gemüse aus aller Welt ein. Doch in der Hopeless Lane Riding School waren das neue Geld und die Schickeria noch nicht angekommen, ebenso wenig wie an einem anderen Brennpunkt von Hackney, der berüchtigten Murder Mile, einer Straße, in der sich Gangster, Drogenhändler und jede Menge legaler und illegaler Einwanderer ein Stelldichein gaben.

Eine unsichtbare Mauer schien die zwei Welten voneinander zu trennen. Eine Schiebetür. Dann und wann öffnete sie sich einen Spalt weit, und Casey konnte einen Blick von der Sonnenseite des Lebens erhaschen. Doch noch bevor sie sich so richtig vorstellen konnte, wie es wohl wäre, wenn auch sie daran teilhaben könnte, schloss sich die Tür wieder wie der Tresor einer Bank, und Casey wurde klar, wo sie wirklich hingehörte: in ihre Mietwohnung, Redwing Tower 414, wo sie nur einen Steinwurf von der Murder Mile entfernt mit ihrem Vater lebte, in die Schule und in die Hopeless Lane Riding School mit ihren Pferden.

Doch für Casey war der Reiterhof alles andere als hoffnungslos. Auch wenn er von außen schäbig wirkte und der Dachfirst des Stallgebäudes durchhing, war er für viele ein Lichtblick in ihrem Leben und ein willkommenes Refugium. Mrs Penelope Ridgeley war eine Frau mit Führungsqualitäten und motivierender Ausstrahlung für den kunterbunten Haufen von Obdachlosen, Außenseitern, Benachteiligten und schwer Angeschlagenen, die von wohlmeinenden Hilfswerken herbeigefahren wurden. Manche waren auch aus purer Neugierde oder in einem Zustand der Vernebelung von selbst in den Reiterhof gestolpert. Nicht selten verließen sie ihn moralisch aufgerichtet und mit frischer Kraft für einen weiteren harten Tag in einem harten Leben. Dazu gehörte beispielsweise eine Frau, die hier eine Leidenschaft für den Reitsport entwickelt und es deshalb geschafft hatte, ihrer Karriere als Kleinkriminelle den Rücken zu kehren. Casey gegenüber hatte sie einmal gesagt, Mrs Ridgeley sei für sie die Schutzpatronin der gescheiterten Existenzen.

Für die bei ihr beschäftigten Reitlehrer - die stämmige, aber durchaus liebenswürdige Gillian, die schöne Hermione mit ihren langen schwarzen Zöpfen, die tagtäglich darauf zu warten schien, dass ihr jemand von hinten auf die Schulter klopfte, um ihr mitzuteilen, dass sie in Wirklichkeit eine Prinzessin sei, und den langweiligen, unsterblich in Hermione verliebten Andrew - war Mrs Ridgeley wie eine Mutter.

Für Casey und die anderen Helfer war sie halb Tyrann, halb Beistand.

«CASEY BLUE!», brüllte Mrs Ridgeley. «Wo versteckst du dich?»

«Brauchen Sie mich, Mrs Ridgeley?», fragte Casey unschuldig und trat mit einer Striegelbox in der Hand aus dem Schatten. Sie hatte eine andere Helferin gebeten, den gescheckten Tinker rasch in den Stall zu führen, während sie von der winterlichen Abenddämmerung profitierte, um Blumenkästen, Stuhl und Feldbett unbemerkt wieder in das Büro der Reiterhofbesitzerin zurückzuschaffen.

Mrs Ridgeley blickte finster zu ihr hoch. Die drahtige Frau mit ihrer ausgefransten gelbblonden Kurzhaarfrisur und der Haut eines runzeligen Pfirsichs reichte Casey kaum bis zur Brust. Doch was ihr an Statur fehlte, machte sie mit ihrer starken Persönlichkeit mehr als wett.

«Spiel mir jetzt bloß nicht die Unschuldige. Ich kenne deine Tricks, Casey. Ich habe dir oft genug gesagt, dass ich nichts dagegen habe, wenn du nach Feierabend, nachdem die anderen Reiter gegangen sind, Patchwork im Hofgelände Trab reitest. Von mir aus kannst du dich auch bis zur Erschöpfung verausgaben, nur um deinen Gaul über ein paar armselige Cavaletti zu hetzen. Aber ich verbiete dir, Mobiliar aus meinem Reiterhof dafür zu missbrauchen, deine lachhaften Fantasien auszuleben.»

Sie ging hinter Casey her in Patchworks Stall und verfolgte mit kritischem Blick, wie das Mädchen die Hufe des Pferdes sanft, aber gründlich reinigte. Ihre jüngste Helferin war mit ihren fünfzehneinhalb Jahren groß gewachsen für ihr Alter und hatte trotz ihres schmächtigen Körperbaus eine beinahe knabenhafte, kräftige Ausstrahlung. Doch ihr Gesicht, das im Kontrast zu dem struppigen dunklen Haar blass aussah, verriet den Stress des vergangenen Jahres. Auf den ersten Blick wirkte sie völlig unscheinbar. Tausend Menschen würden auf der Straße an ihr vorbeigehen, ohne von ihr Notiz zu nehmen. Erst auf den zweiten Blick sah man ihre intelligenten grauen Augen, die mit fast beunruhigender Intensität funkelten, und den blauen Ring um ihre Pupillen. Es war, als hätte die Natur sie mit einem strahlenden Himmelblau beschenken wollen und wäre dabei urplötzlich von einem dunklen Unwetter überrascht worden. Doch tiefrote Augenringe erzählten die schmerzhafte Geschichte von vielen schlaflosen Nächten. Nach allem, was Casey durchgemacht hatte, und bei einem Leben ohne Mutter und mit diesem Vater konnte das nicht weiter verwundern.

Mrs Ridgeley fuhr mit etwas freundlicherer Stimme fort: «Casey, du gehörst zu den begabtesten Helfern, die wir je in Hope Lane hatten, und falls du weiterhin so fleißig arbeitest und mir keinen Ärger machst, werde ich dir durch eine finanzielle Unterstützung die Ausbildung zur Hilfsreitlehrerin ermöglichen, wenn du im nächsten Sommer mit der Schule fertig bist. Du hast das Zeug zu einer guten Reitlehrerin. So eine wie dich könnten wir hier gebrauchen. Aber dieser Unsinn, diese Springerei über immer gewagtere Hindernisse, das muss aufhören, sonst...
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Autor

Lauren St John ist in Zimbabwe aufgewachsen, auf einer Farm mit einem Wildreservat, wo sie unter anderem eine zahme Giraffe hatte. Als Kinderbuchautorin ist sie bekannt geworden durch die beliebte Reihe über Martines Abenteuer in Afrika: "Die weisse Giraffe", "Die Nacht der Delfine", "Der letzte Leopard" und "Das Tal der Elefanten". Mit dem Band "Die Todesbucht" ist ihre Krimi-Reihe "Ein Fall für Laura Marlin" erfolgreich gestartet.