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Mord vor Drehschluss

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
300 Seiten
Deutsch
Dryas Verlagerschienen am17.09.2015
Das beschauliche Lower Barton steht Kopf, denn die Hollywood-Diva und Oscar-Preisträgerin Miranda Stanforth hat sich angesagt. Im Herrenhaus Higher Barton wird der Roman 'Rebecca' von Daphne du Maurier mit Miranda in der Hauptrolle neu verfilmt, und selbst Mabel Clarence kann sich der Faszination der Schauspielerin nicht entziehen. Allerdings scheint der Star ein Geheimnis zu verbergen. Als Miranda plötzlich spurlos verschwindet, deutet alles auf ein schreckliches Verbrechen hin. Mabel Clarence Spürsinn ist erneut gefragt, denn die Schauspielerin hatte nicht nur Freunde, und Motive, Miranda aus dem Weg zu räumen, gibt es zahlreiche.

Rebecca Michéle, geboren 1963 in Süddeutschland, lebt mit Ihrem Mann in der Nähe von Stuttgart. Seit 15 Jahren widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und hat bereits mehrere historische Romane veröffentlicht. Mehr unter www.rebecca-michele.de.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,50
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDas beschauliche Lower Barton steht Kopf, denn die Hollywood-Diva und Oscar-Preisträgerin Miranda Stanforth hat sich angesagt. Im Herrenhaus Higher Barton wird der Roman 'Rebecca' von Daphne du Maurier mit Miranda in der Hauptrolle neu verfilmt, und selbst Mabel Clarence kann sich der Faszination der Schauspielerin nicht entziehen. Allerdings scheint der Star ein Geheimnis zu verbergen. Als Miranda plötzlich spurlos verschwindet, deutet alles auf ein schreckliches Verbrechen hin. Mabel Clarence Spürsinn ist erneut gefragt, denn die Schauspielerin hatte nicht nur Freunde, und Motive, Miranda aus dem Weg zu räumen, gibt es zahlreiche.

Rebecca Michéle, geboren 1963 in Süddeutschland, lebt mit Ihrem Mann in der Nähe von Stuttgart. Seit 15 Jahren widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und hat bereits mehrere historische Romane veröffentlicht. Mehr unter www.rebecca-michele.de.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783940258472
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum17.09.2015
Reihen-Nr.5
Seiten300 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3861 Kbytes
Artikel-Nr.3200612
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Eins

Kinder, jetzt beruhigt euch bitte! Wenn alle durcheinanderreden, versteht ja niemand ein Wort. Resolut schob die zierliche Mabel Clarence den zwei Köpfe größeren, doppelt so breiten und dreißig Jahre jüngeren Alex Grant zur Seite. Die Hände in die Hüften gestemmt, sagte sie klar und deutlich: Setzt euch endlich und trinkt eine Tasse Tee, dann sprechen wir in Ruhe darüber, aber einer nach dem anderen.

Mabel Clarence, pensionierte Krankenschwester aus London und seit fünf Jahren in Cornwall lebend, wunderte sich nicht darüber, dass diese Nachricht die Mitglieder des Laientheaters der Historischen Gesellschaft Lower Barton in Aufregung versetzen würde. Sie hatte es ja selbst erst wirklich glauben können, als alle Verträge unterzeichnet waren. Deshalb hatte sie so lange geschwiegen. Nun stand es aber in allen Zeitungen, dem Fernsehsender ITV Westcountry war es gestern Abend sogar einen Bericht wert gewesen, und ganz Lower Barton sprach nur noch über ein Thema.

Zu der Theatergruppe, die regelmäßig ein Schauspiel aus der bewegten Historie Lower Bartons aufführte, gehörten Männer und Frauen jeglichen Alters und jeglicher Herkunft. Heute standen die Älteren, was die Aufregung betraf, den jungen Leuten jedoch in nichts nach.

Deidre Trekenna half Mabel, den Tee auszuschenken, und stellte frisch gebackene Rosinenbrötchen bereit. Der starke, aromatische Tee wurde allgemein begrüßt, Hunger verspürte jedoch keiner. Nach und nach kehrte im Kirchengemeindesaal Ruhe ein. Die rund zwei Dutzend Männer und Frauen nahmen sich Stühle und bildeten einen Halbkreis.

Alle blickten erwartungsvoll auf Mabel.

Alex Grant trat neben sie und raunte: Danke, Mabel. Ich bin immer noch der Meinung, du wärst als Leiterin der Theatergruppe die bessere Wahl. Auf dich hören sie, denn du kannst hervorragend mit Menschen umgehen.

Mabel schüttelte den Kopf.

Du machst alles genau richtig und gut, Alex. Ich engagiere mich gern mit meinen Nähkünsten, darüber hinaus fehlt mir die Zeit, mich in den Verein einzubringen. Und du, Alex, stammst von hier und bist mit der örtlichen Historie bestens vertraut.

Ich bewundere deine Ruhe. Alex grinste. Nun ja, nach allem, was du in den letzten Jahren erlebt hast, ist es kein Wunder, dass dich das, was jetzt in Higher Barton geschehen wird, nicht besonders aufregt.

Der Schein trügt , antwortete Mabel lächelnd. Ich verstehe die Aufregung der anderen sehr gut. Es ist aber niemandem damit gedient, wenn wir hier alle durcheinanderreden.

Mabel Clarence, Mitte sechzig und erst seit wenigen Jahren Mitglied der Laienspielgruppe, brauchte ihre Stimme nie zu erheben. Sie hatte etwas Respektgebietendes an sich, ohne dabei zu dominant zu wirken. Es war ihre herzerfrischende Offenheit, die ihr eine allgemeine Beliebtheit bescherte. Außerdem hatte sich Mabel einen gewissen Ruf erworben, da sie das eine oder andere Verbrechen auf eigene Faust aufgeklärt hatte. Alle Einwohner des beschaulichen Ortes Lower Barton und darüber hinaus zollten der resoluten Rentnerin Hochachtung.

Lower Barton war eine kleine Stadt im Südosten Cornwalls. Wegen der sechs Meilen entfernten Küste kamen die Touristen in den Sommermonaten zwar schon auch hierher, die Ortschaft war aber nie so überlaufen wie deren unmittelbare Nachbarn Looe und Polperro an der Südküste. Ein Höhepunkt stellte das jährliche Festival im Mai dar, das in Erinnerung an die Vorfälle des Bürgerkrieges im 17. Jahrhundert stattfand. In dieser Woche, mehr ein Volksfest mit Rummelplatz und Verkaufsbuden als die würdige Darstellung eines historischen Ereignisses, wurde das Stück Verrat in Lower Barton aufgeführt. Üblicherweise probten die Mitglieder der Theatergruppe bereits Wochen vorher mit vollem Einsatz, in diesem Jahr wurde die Aufführung jedoch zur Nebensache. Andere, wichtigere Ereignisse spielten sich in der sonst ruhigen und beschaulichen Gegend ab. Aus diesem Grund hatte Mabel Alex gebeten, das Ensemble zusammenzurufen, um ein paar Fakten klarzustellen.

Also, ich werde natürlich eine Rolle bekommen. Jennifer Crown, eine schlanke, hochgewachsene Brünette Mitte zwanzig, blickte selbstbewusst in die Runde. Natür-lich nicht nur als Statistin, dafür wäre mein Talent verschwendet. Das werden die Produzenten schon feststellen.

Demonstrativ zog sie die Schultern nach hinten, sodass sich ihre üppigen Brüste deutlich unter dem T-Shirt abzeichneten. Ihr hellgrauer Jeansrock war ohnehin nicht mehr als ein breiter Gürtel. Jennifer Crown hatte aber auch Beine, die sie nicht verstecken musste.

Ganz klar, und morgen ruft dann Hollywood bei dir an , bemerkte ein junger Mann spöttisch. Wir können uns ja glücklich schätzen, dass du unsere kleine, primitive Gruppe überhaupt noch mit deiner Anwesenheit beehrst.

Ach, halt doch die Klappe , zischte Jennifer und rutschte mit ihrem Stuhl so zur Seite, dass sie dem Mann demonstrativ den Rücken zuwandte. Du bist ja bloß neidisch. Dich wird bestimmt keiner für eine Rolle auswählen.

Jennifer und Michael hatten vor einigen Jahren eine On-Off-Beziehung geführt, und Jennifer konnte ihm nun nicht verzeihen, dass er sich schlussendlich gegen sie entschieden und sich vor vier Monaten mit der eher unscheinbaren Ellen verlobt hatte.

Niemand wird hier eine Rolle erhalten. Mabel erhob wieder ihre Stimme. Die Schauspieler stehen alle fest, und es handelt sich ausschließlich um Profis. Aus diesem Grund wollte ich euch heute sprechen, bevor sich jemand falsche Hoffnungen macht oder gar versucht, die Verantwortlichen zu kontaktieren.

Na ja, die werden doch wohl ein paar Statisten brauchen. Jennifer wollte das nicht so einfach hinnehmen. Von mir aus spiele ich auch ein Hausmädchen oder etwas in der Art.

Und ein Gärtner kann doch auch mal durch den Park laufen , rief Tom. Seine Worte wurden von einem kräftigen Nicken von Hugh Trekenna, Deidres Bruder, begleitet.

Ganz richtig! Und was ist mit einem Chauffeur? So ein Film benötigt doch eine ganze Menge Komparsen.

Das glaube ich auch. Vielleicht, wenn irgendwo ein Regenfass benötigt werden sollte ... Die Sprecherin sah vielsagend an sich herunter.

Alle lachten, denn die rundliche Bridget konnte nicht verhehlen, dass sie gern und oft aß. Besonders bei süßem Gebäck sagte sie nie nein, und von sportlicher Betätigung hielt sie auch nichts. Diesbezüglich glich sie Alex Grant, dem Leiter der Theatergruppe, dessen Ehefrau wunderbar kochte, was sich an seinem Leibesumfang bemerkbar machte. Alex und Bridget waren beide kerngesund und fühlten sich wohl in ihrer Haut. Sie hatten es längst aufgegeben, irgendwelchen Schönheitsidealen nachzujagen.

Keith Landon, der Regisseur, hält sich weitgehend an die Romanvorlage , erklärte Mabel. Wenn ihr das Buch gelesen habt - sie sah in die Runde - und ich gehe davon aus, dass wohl jeder der Anwesenden diesen großartigen Roman kennt, dann ist euch bekannt, dass in den Szenen auf Manderly nur wenige Personen in Erscheinung treten. Die Einstellungen, deren Handlungen in Monte Carlo spielen, sind längst abgedreht, die Szene der Anhörung vor dem Richter wird später in den Londoner Studios gedreht.

Das ist echt blöd. Schmollend zog Jennifer die Unterlippe zwischen die Zähne.

Du kannst ja trotzdem bei diesem Landon vorstellig werden. Michael konnte es sich nicht verkneifen, erneut in die Kerbe zu hauen. Vielleicht erliegt er ja deinem Charme und feuert seine Hauptdarstellerin.

Durchaus möglich , giftete Jennifer und warf mit einer lasziven Bewegung ihre kastanienbraunen Locken zurück. Wenn du hübsch brav bist, Michael, schicke ich dir vielleicht eine Einladung zur Oscarverleihung.

Michael, Jennifer, lasst es gut sein, das führt doch zu nichts! Nun mischte sich Alex Grant ein. Mabel hat sich extra Zeit genommen, um euch diese tollen Nachrichten mitzuteilen.

Danke, Alex. In der Tat muss ich bald wieder gehen. Mabel räusperte sich und fuhr fort: Wie ihr nun wisst, wurde Higher Barton als Kulisse für die Außen- und für verschiedene Innenaufnahmen des neuen Films von Keith Landon ausgewählt. In den nächsten Tagen beginnen die Dreharbeiten. Um ungestört arbeiten zu können, wird Higher Barton weiträumig abgesperrt werden. Die meisten Akteure, der Regisseur und der Produzent wohnen im Herrenhaus, während die Filmcrew im Three Feathers absteigt.

Bekommen wir von den Schauspielern dann überhaupt jemanden zu Gesicht? Da passiert hier mal etwas wirklich Aufregendes, und wir werden davon gar nichts mitkriegen.

Nicht nur auf Bridgets Gesicht zeigte sich Enttäuschung, Mabel konnte sie aber beruhigen.

Das ist es ja, was ich euch mitteilen wollte. Am kommenden Sonntag wird ein Empfang auf Higher Barton stattfinden, zu dem ihr herzlichst eingeladen seid. Dabei könnt ihr euch Autogramme von den Schauspielern geben lassen.

Klasse! Deidre klatschte begeistert in die Hände. Ich will unbedingt ein Selfie von mir und Philipp Cooper.

Wann kommt eigentlich die Stanforth an? , fragte Jennifer und zappelte ungeduldig mit den Beinen.

Man erwartet Miranda Stanforth morgen Nachmittag , antwortete Mabel. Niemand, der nicht zur Crew gehört, darf das Gelände von Higher Barton betreten - außer am Sonntag , wiederholte sie eindringlich. Ein mehrköpfiges Security-Team bewacht alle Zugänge. Vorrangig gilt es, die Journalisten fernzuhalten, damit die Dreharbeiten ungestört...
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Autor

Rebecca Michéle, geboren 1963 in Süddeutschland, lebt mit Ihrem Mann in der Nähe von Stuttgart. Seit 15 Jahren widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und hat bereits mehrere historische Romane veröffentlicht. Mehr unter rebecca-michele.de.

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