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Ein Mörder zieht die Fäden

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
330 Seiten
Deutsch
Dryas Verlagerschienen am09.09.20191. Auflage
Sandra Flemming, Managerin des Higher Barton Romantic Hotel in Cornwall, freut sich auf das Weihnachtsfest, welches mit einer großen Feier in ihrem ausgebuchten Haus begangen werden soll. Selbst ihre Eltern aus Schottland wollen kommen. Dass kurz vor dem Fest ein Doppelmörder aus dem Gefängnis flieht, bekommt Sandra nur am Rande mit. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Der Flüchtige tötet erneut, ein Freund von Sandra entgeht nur knapp einem Anschlag, eine ihrer Mitarbeiterinnen verschwindet, und ein Dieb scheint sein Unwesen im Hotel zu treiben. Sandra kommt dem Doppelmörder auf die Spur, muss aber schweigen, um ihr Leben und das ihrer Lieben zu retten.

Rebecca Michéle, geboren 1963 in Süddeutschland, lebt mit Ihrem Mann in der Nähe von Stuttgart. Seit dem Jahr 2000 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und hat bereits zahlreiche historische Romane und Krimis veröffentlicht.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,50
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextSandra Flemming, Managerin des Higher Barton Romantic Hotel in Cornwall, freut sich auf das Weihnachtsfest, welches mit einer großen Feier in ihrem ausgebuchten Haus begangen werden soll. Selbst ihre Eltern aus Schottland wollen kommen. Dass kurz vor dem Fest ein Doppelmörder aus dem Gefängnis flieht, bekommt Sandra nur am Rande mit. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Der Flüchtige tötet erneut, ein Freund von Sandra entgeht nur knapp einem Anschlag, eine ihrer Mitarbeiterinnen verschwindet, und ein Dieb scheint sein Unwesen im Hotel zu treiben. Sandra kommt dem Doppelmörder auf die Spur, muss aber schweigen, um ihr Leben und das ihrer Lieben zu retten.

Rebecca Michéle, geboren 1963 in Süddeutschland, lebt mit Ihrem Mann in der Nähe von Stuttgart. Seit dem Jahr 2000 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und hat bereits zahlreiche historische Romane und Krimis veröffentlicht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783940855916
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum09.09.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
Seiten330 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1768 Kbytes
Artikel-Nr.4872844
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Higher Barton Romantic Hotel,
Dezember 2018

Mit einem schlichten Reifen schob Sandra Flemming ihre dunklen, gewellten Haare aus der Stirn, zupfte den Wasserfallkragen ihres roten Pullovers zurecht, lächelte ihrem Spiegelbild zu und sagte laut: »Dann wollen wir mal, Sandra. Die werden vielleicht Augen machen.«

Bevor sie ihr Cottage verließ, nahm sie den auf dem Tisch liegenden Umschlag und steckte ihn in die Handtasche. Der Brief war ihr heute Morgen per Einschreiben zugestellt worden. Seit Tagen hatte Sandra ungeduldig auf diese Nachricht gewartet, hatte befürchtet, eine Widrigkeit könnte ihre Pläne im letzten Moment zunichtemachen, doch nun war es amtlich und mit allen notwendigen Siegeln beurkundet. So richtig glauben konnte es Sandra immer noch nicht, obwohl Alan Trengove, ihr Anwalt und der Mann ihrer Freundin, seit Wochen darauf hingearbeitet hatte. Eine große Herausforderung stand vor Sandra. In den vierunddreißig Jahren ihres Lebens hatte sie sich nie derart zuversichtlich und voller Tatendrang gefühlt wie am heutigen Tag.

Von dem zweistöckigen, weit über einhundert Jahre alten Cottage mit den weiß getünchten Wänden und den Sprossenfenstern waren es nur wenige Schritte zum Hotel. Obwohl Sandra seit neunzehn Monaten täglich diesen Weg ging, blieb sie nach einigen Yards stehen und blickte auf das Herrenhaus mit dem klangvollen Namen Higher Barton Romantic Hotel. Erbaut vor über vierhundert Jahren aus dem typischen grauen Stein der Gegend, zu Ehren von Königin Elisabeth in Form eines großen E s, zwei Voll- und ein Dachgeschoss, mit Steinpfosten durchbrochene Fenster, die Scheiben bleiverglast. Higher Barton war der Inbegriff eines elisabethanischen Landsitzes, wie man ihn sich in Südengland vorstellte. Jahrhundertelang war das Haus im Besitz derselben Familie gewesen, vor drei Jahren dann an eine Hotelkette verkauft und umgebaut worden, ohne dass der Charme alter Zeiten verlorengegangen war. Im Frühjahr des vergangenen Jahres war Sandra aus Schottland in den Südwesten Englands gekommen, um das Hotel zu leiten. Zwar war ihr Start in Cornwall holprig gewesen, und auch später hatte Sandra einige Schwierigkeiten überwinden müssen, doch sie war eine Frau, die Hindernissen, gleich welcher Art, entschlossen und mutig entgegentrat. Vor zwei Monaten hatte Sandra befürchten müssen, ihre Stellung zu verlieren. Im Hotel waren schreckliche Dinge geschehen, an denen sie keine Schuld trug und die sie auch nicht hätte verhindern können, doch der Vorstand der Hotelkette sah es anders. Er vertrat die Meinung, Sandra sei als Managerin zu jung und nicht in der Lage, ein entsprechendes Haus zu führen, ohne dass es zu Katastrophen kam. Bei der Erinnerung daran grinste Sandra. Nun hatte sich alles verändert. Wochenlang hatte sie geschwiegen, obwohl sie bei ihren Bemühungen, das Geheimnis zu wahren, fast geplatzt wäre, und heute war es endlich soweit.

Sandra ging die fünf Stufen zum Haupteingang hoch, stieß die nur angelehnte Tür auf und trat in die Halle. Auch hier war das Ursprüngliche längst vergangener Tage weitgehend erhalten geblieben. Die hellgestrichenen Wände zierten alte, nicht mehr funktionstüchtige Waffen und farbenfrohe Drucke mit Motiven der cornischen Klippenlandschaft; in einer Ecke stand eine Ritterrüstung; vor dem mannshohen Kamin mit dem lodernden Feuer lud eine gemütliche Sitzgruppe zum Verweilen und Teetrinken ein. Eine breite, geschwungene Treppe aus poliertem Eichenholz führte in die oberen Etagen. Am letzten Novemberwochenende war Higher Barton weihnachtlich geschmückt worden. Zwischen der Treppe und dem Zugang zu den Wirtschaftsräumen stand eine deckenhohe Tanne, deren Nadeln Wohlgeruch verbreiteten und die geschmückt war mit Dutzenden von Lichtern, Strohsternen und Kugeln aus silber- und goldglänzendem Glas. Es hatte drei starke Männer gebraucht, den Baum aufzustellen. Über dem Kamin baumelte ein Mistelzweig, auf den Tischen standen kleine, liebevoll angefertigte Gestecke aus Tannenzweigen mit jeweils einer Kerze. Jeden Abend achtete Sandra darauf, dass alle Kerzen vorschriftsmäßig gelöscht wurden und verließ das Haus erst, wenn die Dochte erkaltet waren.

Hinter dem Tresen der Rezeption stand eine nicht mehr junge, hagere Frau, gekleidet in ein dunkelblaues Kostüm mit einer roséfarbenen Bluse, das angegraute Haar zu einem lockeren Knoten aufgesteckt.

»Guten Morgen, Sandra.« Eliza Dexter nickte ihr zu. »Was führt Sie ins Hotel? Sie haben heute doch Ihren freien Tag. Gibt es ein Problem?«

»Es ist alles gut, Eliza, Sie ahnen nicht, wie gut und perfekt alles ist!« Bei diesen kryptischen Worten runzelte Eliza die Stirn, um bei Sandras nächsten vor Verwunderung die Augen aufzureißen. »Eliza, sind Sie bitte so freundlich, das Personal zu versammeln. Es sind heute doch alle im Haus, nicht wahr?« Eliza nickte. »In einer halben Stunde im Personalzimmer, dann sind wir mit der Besprechung fertig, bevor der Lunch serviert wird.«

»Eine Personalversammlung?«, fragte Eliza Dexter. »Sandra, ist etwas geschehen, das das erforderlich macht?«

Sandra antwortete nicht, sondern lächelte nur, und Eliza stellte keine weiteren Fragen. Sandra Flemming war die Chefin. Früher hatte Eliza deren Anweisungen häufig infrage gestellt und versucht, Sandras Autorität zu untergraben. In den letzten Monaten hatten sich die beiden Frauen indes angenähert.

Sandra betrat das Büro hinter der Rezeption und schenkte sich aus der bereitstehenden Kanne eine Tasse Kaffee ein. Was Heißgetränke betraf, war Sandra keine typische Britin, da sie Kaffee dem Tee vorzog. Sie war in Schottland geboren und aufgewachsen, hatte ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau in London absolviert, danach in Häusern in Frankreich und der Schweiz gearbeitet. Das Klischee, Engländer könnten keinen guten Kaffee zubereiten, war längst überholt. Die Vollautomaten waren auf der ganzen Welt gleich, da brauchte man kein Barista zu sein, um wohlschmeckende Kaffeespezialitäten servieren zu können.

Achtzehn Augenpaare sahen Sandra gespannt entgegen, als sie eine halbe Stunde später das Personalzimmer betrat.

»Danke für Ihre Zeit, ich werde mich kurzfassen, aber ich habe Ihnen wichtige Neuigkeiten mitzuteilen.« Sandra kam gleich zur Sache. »In diesem Hotel wird sich nun einiges ändern.«

»Henderson hat Sie entlassen!« Der rundliche Koch, der Sandra nur bis zur Schulter reichte, sprang auf. »Wir stehen alle hinter Ihnen, das wissen Sie, Sandra. Wenn Sie gehen müssen, gehen wir ebenfalls. Dann sollen die oben in Schottland zusehen, woher sie neues Personal bekommen.«

»Genau!«, rief Eliza, nicht minder erschrocken, auch die Zimmermädchen nickten, und David, der Barkeeper, meinte: »Wir dachten, die Sache wäre vom Tisch. Seit Wochen haben wir nichts mehr vom Vorstand gehört.«

»Nun mal langsam mit den jungen Pferden.« Sandra schmunzelte. Die Reaktionen des Personals rührten sie sehr. Alistair Henderson, der Vorstandsvorsitzende der Kette Sleep and Stay Georgius, kurz SSG genannt, war nicht davor zurückgeschreckt, jeden Angestellten über Sandras Befähigung zu befragen. Bereits damals hatten alle ihre Loyalität zu ihrer Chefin bekundet.

»Sie sind nicht entlassen worden«, sagte Rosa ruhig, »sonst wären Sie nicht so fröhlich.«

»Gut erkannt, Rosa.« Sandra nickte der polnischen Küchenhilfe zu, dann stieß sie hervor: »Ich muss es jetzt sagen, sonst platze ich. Also, die Sache ist die ⦫ Sie machte doch noch mal eine Pause. »SSG hat das Hotel verkauft.«

»Verkauft?«

»An wen?«

»Aber wieso?«

»Was wird jetzt aus uns? Bleibt es ein Hotel? Oder müssen wir alle gehen?«

»Gerade jetzt! Bald ist Weihnachten, und das Haus ist so gut wie ausgebucht.«

Alle redeten durcheinander, die Nachricht hatte wie eine Bombe eingeschlagen. Sandra hob die Hände.

»Bitte, beruhigen Sie sich und hören Sie mir zu! Selbstverständlich bleibt Higher Barton ein Hotel, wenngleich wir uns im kommenden Jahr etwas verkleinern werden. Darüber werden Eliza und ich im Einzelnen noch sprechen. Für Sie alle wird sich nichts ändern.«

»Der neue Eigentümer hat uns übernommen?«, fragte Eliza. »Unsere Arbeitsplätze bleiben unverändert?«

»Nicht ganz, Eliza.« Sandra musste sich beherrschen, um den nötigen Ernst an den Tag zu legen. »Eliza, Sie werden den Posten der Managerin übernehmen.«

»Ich?« Elizas Augen waren zwei große Fragezeichen. »Was ist mit Ihnen, Sandra? Müssen Sie doch gehen? Ich verstehe überhaupt nichts mehr. Wem gehört Higher Barton denn nun? Finden Sie es fair, uns derart auf die Folter zu spannen?«

»Sie haben recht, Eliza«, stimmte Sandra ihr zu. »Die Lage...
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Autor

Rebecca Michéle, geboren 1963 in Süddeutschland, lebt mit Ihrem Mann in der Nähe von Stuttgart. Seit dem Jahr 2000 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben und hat bereits zahlreiche historische Romane und Krimis veröffentlicht.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt