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True North - Schon immer nur wir

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
410 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am21.07.20171. Aufl. 2017
Wenn wir zusammen sind, gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft. Es gibt nur das Hier und Jetzt. Diesen Moment

Als Jude in seinen Heimatort in Vermont zurückkehrt, will er nicht mehr daran denken, was vor drei Jahren geschehen ist, als er alles verloren hat: seinen guten Ruf, seine Chance auf eine Zukunft - und Sophie. Seine große Liebe, deren Leben er in einer einzigen tragischen Nach zerstört hat. Sophie ist geschockt von Judes Rückkehr, denn der Mann, der für den Tod ihres Bruders verantwortlich ist, bringt ihr Herz auch nach all den Jahren noch gefährlich aus dem Takt. Und so sehr sie sich dagegen wehrt, spürt sie bald, dass diese Liebe keine Gesetze kennt ...


'Wer nach einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte und Figuren mit Tiefgang sucht, wird an Jude und Sophie nicht vorbeikommen!' City and Book

Band 2 der gefeierten True-North-Reihe von USA-Today-Bestseller-Autorin Sarina Bowen


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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWenn wir zusammen sind, gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft. Es gibt nur das Hier und Jetzt. Diesen Moment

Als Jude in seinen Heimatort in Vermont zurückkehrt, will er nicht mehr daran denken, was vor drei Jahren geschehen ist, als er alles verloren hat: seinen guten Ruf, seine Chance auf eine Zukunft - und Sophie. Seine große Liebe, deren Leben er in einer einzigen tragischen Nach zerstört hat. Sophie ist geschockt von Judes Rückkehr, denn der Mann, der für den Tod ihres Bruders verantwortlich ist, bringt ihr Herz auch nach all den Jahren noch gefährlich aus dem Takt. Und so sehr sie sich dagegen wehrt, spürt sie bald, dass diese Liebe keine Gesetze kennt ...


'Wer nach einer außergewöhnlichen Liebesgeschichte und Figuren mit Tiefgang sucht, wird an Jude und Sophie nicht vorbeikommen!' City and Book

Band 2 der gefeierten True-North-Reihe von USA-Today-Bestseller-Autorin Sarina Bowen


Details
Weitere ISBN/GTIN9783736306219
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum21.07.2017
Auflage1. Aufl. 2017
Reihen-Nr.02
Seiten410 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3309249
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Sophie

Innerer DJ spielt: »You Keep me Hangin´ On« von den Supremes

»Mom?«, rief ich von der Küche aus. »Hast du eine Einkaufsliste geschrieben?« Nachdem ich mein Portemonnaie in meine Handtasche gestopft hatte, warf ich meinen Trenchcoat über. Ich war ein wenig spät dran für die Arbeit, so wie immer. »Mom?«

Stille.

Einen Seufzer unterdrückend, ging ich durchs Haus ins Wohnzimmer, wo meine Mutter in ihrem Sessel saß und aus dem Fenster starrte. Die Tasse Tee, die ich ihr vor einer halben Stunde gebracht hatte, stand unangetastet neben ihr.

»Mom? Die Einkaufsliste?«, sagte ich noch einmal.

Sie drehte mir den Kopf zu, doch ihr Blick war immer noch ausdruckslos. »Ich bin nicht dazu gekommen«, sagte sie.

Natürlich bist du das nicht. Sie kam nie zu irgendwas. In der Zeit, wenn mein Vater zu Hause war, erschien sie wenigstens zum Essen und antwortete auf einfache Fragen.

Doch er war vor einer halben Stunde zur Arbeit gefahren, und sie hatte sich bereits in sich zusammengekauert und darauf eingestellt, einen ganzen langen Tag aus dem Fenster zu starren, so sinnvoll wie ein Briefbeschwerer.

»Wir brauchen wahrscheinlich Kaffee«, schlug sie vor. »Dein Vater wird so unangenehm, wenn er uns ausgeht.« Danke für die Info. »Geht klar. Den Rest werd ich einfach spontan mitnehmen«, versprach ich. »Tschüss.«

Ohne eine Antwort abzuwarten, eilte ich zurück in die Küche, schnappte mir meine Handtasche und rannte raus zur Garage. Ich stieg in meinen Rav4 und ließ den Motor an. Dann zählte ich bis sechzig, denn Jude hatte immer gesagt, ein Motor brauche eine Minute, um warm zu werden.

Mir gefiel die Tatsache nicht, dass ich drei-, viermal am Tag, jedes Mal wenn ich meinen Wagen anließ, an Jude dachte. Oder jede Nacht, wenn ich allein im Bett lag.

Vieles an meiner momentanen Situation gefiel mir nicht. Ich hätte nie gedacht, dass ich mit zweiundzwanzig noch bei meinen Eltern wohnen würde. Aber nachdem ich mein Studium am College zur Hälfte absolviert hatte, war ich wieder zu Hause eingezogen. Meine Mutter hatte sich nach Gavins Tod in einen Zombie verwandelt, und ich hatte helfen wollen. Doch ich hatte angenommen, das wäre nur vorübergehend. Wer hatte ahnen können, dass sie auch drei Jahre später noch kaum zurechtkommen würde?

Vor dem Unfall war meine Mutter wie eine kraftvoll instrumentierte Darbietung von Beethovens Fünfter gewesen - mit jedem Atemzug versprühte sie Ehrgeiz und Aktionismus. Sie zog zwei Kinder groß, während sie in Vollzeit für die Bibliotheksverwaltung von Vermont arbeitete. Sie führte fünfzehn Jahre in Folge die Regie beim Weihnachts-Festumzug unserer Kirche. Sie sammelte Spenden für die Brustkrebsforschung, für die Alphabetisierung und für sauberes Wasser in Afrika.

Heute? Tat sie nichts mehr von alledem. Heute war sie ein düsteres Klagelied, das einhändig auf einer verstimmten Orgel gespielt wurde.

Als die sechzig Sekunden um waren, setzte ich rückwärts aus unserer Einfahrt und fuhr zur Arbeit.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich meiner Mutter helfen sollte, darüber hinwegzukommen. Ich hatte für sie Termine beim Therapeuten vereinbart, doch sie weigerte sich, hinzugehen. Also übernahm ich die Lebensmitteleinkäufe. Und das Kochen. Solange jeden Abend eine Mahlzeit auf unserem Esstisch stand, konnte mein Vater so tun, als wären wir keine komplett gestörte Familie.

Und da sich meine Mutter nie in der Lage dazu zeigte, waren Einkaufen und Kochen zu meiner Angelegenheit geworden.

Niemand wollte, dass mein Dad einen Wutanfall bekam, das war mal sicher. Damit wäre keinem geholfen. Er war ein Tyrann, und es schien ihm egal zu sein, dass sich meine Mutter nie von dem Schlag erholt hatte. Die Lage zu Hause war schlimm, aber ich hatte einen Job, der mir gefiel, und es waren nur noch sechs Wochen, bis ich meinen Collegeabschluss machen würde.

Gedanklich auf Autopilot, fuhr ich durch unsere Nachbarschaft in Richtung des State Highways, der meine kleine Heimatstadt mit Montpelier verband. Da ich bereits etwas spät dran war für die Arbeit, hatte ich nicht die Zeit, bei der neuen Bäckerei anzuhalten, um mir einen Caffè Latte zu holen.

Die Geschwindigkeitsbegrenzung zu überschreiten, kam nicht infrage. Wenn man einen Polizeichef zum Vater hatte, gehörte es sich nicht, Verkehrsvorschriften zu missachten. Nicht dass mich ein paar kleine Regelverstöße gekümmert hätten, nur brachte mir so was hinterher zu viel Ärger ein. Die Deputys verpfiffen mich nur zu gern bei Daddy.

Diese Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich am Stoppschild an der Kreuzung Harvey und Grove Street bremste. Aus den Augenwinkeln nahm ich eine Bewegung dicht hinter dem offenen Garagentor von Nickels Karosseriewerkstatt wahr.

Ich schaute hin. (Natürlich schaute ich hin. Jeder würde das tun.) Allerdings rechnete ich nicht wirklich damit, ihn dort neben einem ramponierten Dodge stehen zu sehen, der sich auf der Hebebühne befand.

Und selbst als mein Hals sich bei dem einen, schockierenden Wort zuschnürte, das zu meinen Lippen flog - Jude -, glaubte ich es dennoch nicht richtig.

Denn er konnte unmöglich dort stehen, mitten in der Werkstatt, und mit ruhiger Hand über die zerbeulte Stoßstange eines hässlichen Autos fahren. Doch diesen Arm, der zu dem Wagen hochgereckt wurde, ich kannte diesen Arm. Ein dorniger Rosenzweig war auf den Bizeps tätowiert. Und diese Hand hatte meinen Körper überall berührt.

Ich vergaß mich, saß einfach nur da, einen Fuß fest auf der Bremse, und starrte auf das, was nur eine Jude-Fata-Morgana sein konnte. Einige Details stimmten nicht. Judes Haare hätten nie und nimmer diese aufgehellte, sonnengeküsste Farbe. Und nie im Leben würde er sich in so einem Flanellhemd sehen lassen. Wir haben uns früher immer über diese typische Vermont-Tracht lustig gemacht. Fata-Morgana-Jude war außerdem zu massig, mit einer breiten Brust und Muskeln am Rücken, die sich deutlich abzeichneten, wenn er den Arm bewegte. Mein Jude war immer hager gewesen, regelrecht dürr, als er aus meinem Leben ging.

Damals hatte ich nicht begreifen wollen, warum.

Am ausschlaggebendsten war aber, dass Jude unmöglich an einem ganz normalen Novembermorgen mitten in Colebury drei Meter entfernt von mir stehen und eine Schrottkarre inspizieren konnte. Wenn er tatsächlich hier wäre, wüsste ich das. Ich würde es tief in meinem Innersten spüren, so wie der Bass eines guten Songs einem in der Brust vibriert.

Hinter mir hupte ein Auto, doch ich registrierte es kaum. Ich nahm immer noch den Anblick seines glänzenden, zu hellen Haars und seines muskulösen Unterarms in mich auf. Als das Hupen zu einem vollen Dröhnen wurde, riss mich das endlich aus meiner Träumerei. Vermonter hupten nie, was nur bedeuten konnte, dass ich Jude eine ganze Weile lang angestarrt hatte. Nach einem hastigen Blick in jede Richtung nahm ich den Fuß von der Bremse und trat das Gaspedal durch.

Irgendwie kam ich zehn Minuten später bei der Arbeit an, was wundersam war, denn ich konnte mich kein Stück an die Fahrt erinnern. Aber hier war ich, auf einem Parkplatz hinter dem Krankenhaus, und stellte den Motor ab. Mit einem Ruck riss ich den Schlüssel aus dem Zündschloss und warf ihn in meine Tasche, aber ich stieg noch nicht aus dem Wagen aus.

Tief durchatmen, redete ich mir gut zu. Ich umfasste das Lenkrad und legte eine Wange auf dessen kühle Mitte. Mein Herz flatterte im Discotakt, während ich versuchte, mich von dem Schock zu erholen. Ich wusste, dass Jude aus dem Gefängnis raus war. Man hatte uns informiert, als er entlassen worden war. Aber das war sechs Monate her. Letztes Frühjahr war ich einige Wochen lang extrem angespannt gewesen, doch er war nicht aufgetaucht. Danach hatte ich aufgehört, mir Sorgen zu machen, dass ich ihn hier in Colebury sehen könnte. Mein Herz glaubte, er wäre genauso vollständig aus Vermont verschwunden wie aus meinem Leben.

Offensichtlich war mein Herz ein gottverdammter Idiot.

Ein Klopfen gegen die Fensterscheibe erschreckte mich so fürchterlich, dass ich mich ruckartig aufsetzte.

»Tut mir leid«, formte der Mann vor meinem Auto die Worte mit dem Mund.

»Jesus, Maria und Josef.« Ich tastete nach dem Türgriff. »Denny, deinetwegen wäre mir fast das Herz stehen geblieben.«

»Es tut mir leid«, sagte er noch einmal. »Aber du warst vornübergesackt wie jemand, dem eine Ader im Hirn geplatzt ist. Wie jemand, der den Heimlich-Griff braucht.«

»Den wendet man bei Erstickungsgefahr an.« Mein Tonfall klang etwas harscher als beabsichtigt. Denny war zwar linkisch, aber ein guter Kerl, und er hatte keine Schuld daran, dass ich am Rad drehte. Ich stieg aus meinem Wagen aus und folgte meinem Kollegen mit zittrigen Knien zum Gebäude.

»Ernsthaft, bist du okay?« Er hielt mir die Tür zum Krankenhaus auf, und ich nahm einen ersten Lungenzug von dem typischen Geruch, den wir den ganzen Tag einatmeten.

»Mir geht´s gut«, log ich. »Ich hatte bloß einen schwachen Moment.«

»Ist es wegen deiner Mom?« Denny war total fürsorglich. Er wusste ein bisschen was über meinen Frust zu Hause. Und alle kannten meine Familientragödie. Als es passierte, war der Tod meines Bruders zwei Wochen am Stück Thema in den Zeitungen gewesen. Erst gab es die traurigen Geschichten - Polizeichef verliert Erstgeborenen. Dann folgten die unschönen Details aus der...

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