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True North - Wo auch immer du bist

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
384 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am24.04.20171. Aufl. 2017
Sie ist die Süße zu meiner Bitterkeit, die Balance, die meinem Leben immer fehlte, und die sinnlichste Versuchung, die ich jemals gekostet habe





Als Audrey Kidder der finstere Blick von Griffin Shipley trifft, weiß sie sofort, dass ihr Auftrag in Vermont schwieriger wird als gedacht. Doch sie hat keine Wahl: Wenn sie ihren Job behalten will, muss sie Griff davon überzeugen, seinen preisgekrönten Cider zum halben Preis zu verkaufen. Eine harte Nuss, denn der Bio-Farmer ist nicht nur ausgesprochen stur - und unheimlich attraktiv -, sondern seit ihrer heißen Affäre am College auch nicht besonders gut auf Audrey zu sprechen. Und dass sich Audrey in Griffs Nähe augenblicklich so zu Hause fühlt wie nirgends sonst auf der Welt, macht die Sache alles andere als einfach ...

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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSie ist die Süße zu meiner Bitterkeit, die Balance, die meinem Leben immer fehlte, und die sinnlichste Versuchung, die ich jemals gekostet habe





Als Audrey Kidder der finstere Blick von Griffin Shipley trifft, weiß sie sofort, dass ihr Auftrag in Vermont schwieriger wird als gedacht. Doch sie hat keine Wahl: Wenn sie ihren Job behalten will, muss sie Griff davon überzeugen, seinen preisgekrönten Cider zum halben Preis zu verkaufen. Eine harte Nuss, denn der Bio-Farmer ist nicht nur ausgesprochen stur - und unheimlich attraktiv -, sondern seit ihrer heißen Affäre am College auch nicht besonders gut auf Audrey zu sprechen. Und dass sich Audrey in Griffs Nähe augenblicklich so zu Hause fühlt wie nirgends sonst auf der Welt, macht die Sache alles andere als einfach ...

Details
Weitere ISBN/GTIN9783736306134
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum24.04.2017
Auflage1. Aufl. 2017
Reihen-Nr.01
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3306053
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Tuxbury, Vermont

Griffin

»Griffin?«

Meine Mutter setzte sich mir gegenüber an den großen Bauerntisch, während ich den letzten Bissen ihres selbst geräucherten Schinkens aß. Mein Landarbeiter Zachariah und ich hatten uns bereits Käseomeletts und selbst gebackenes Brot mit Butter aus der Milch unserer Kühe schmecken lassen.

Das Frühstück war wie immer hervorragend gewesen, aber was meine Mutter nun sagte, klang sogar noch besser. »Ich habe noch einen Saisonhelfer eingestellt.« Ich hielt mit der Kaffeetasse auf dem Weg zum Mund inne. »Wirklich?«

»Ja. Er fängt heute an.«

»Mach keine Witze.« In dieser Jahreszeit waren wir immer chronisch unterbesetzt, man konnte dem Gras beim Wachsen zusehen, und die Käfer machten sich gierig über unsere Apfelbäume her.

Es war noch nicht einmal neun Uhr, aber Zachariah und ich hatten bereits mehrere Stunden geschuftet. In der Dämmerung hatten wir einige Dutzend Kühe in zwei verschiedenen Ställen gemolken. Nach dem Melken genehmigten wir uns jeden Morgen ein ausgiebiges Frühstück, aber dann ging es zurück an die Arbeit. In den kommenden acht Stunden würden wir eine ellenlange Liste mit Aufgaben und Reparaturen abarbeiten.

Deshalb klang die Aussicht auf eine zusätzliche Arbeitskraft wie Musik in meinen Ohren. Ich stellte die Tasse auf den Küchentisch und sah meine Mutter an. Sie wirkte ungewöhnlich zaghaft, und ich begann, mir Sorgen zu machen. Womöglich wäre ich von ihrem neuen Mitarbeiter nicht begeistert.

»Gestern Abend hat Angelo angerufen«, sagte sie.

Verdammt. Jetzt wusste ich, worauf sie hinauswollte. Angelo war ein liebenswerter Mann, den wir aus der katholischen Kirche in Colebury ein paar Dörfer weiter kannten. Außerdem war er Bewährungshelfer.

»Er bringt heute einen jungen Mann vorbei. Gerade entlassen. Er hat drei Jahre wegen fahrlässiger Tötung gesessen. Es war ein Autounfall, Griff. Er ist gegen einen Baum gefahren.«

Mein Herz schlug schneller, so wie immer, wenn es auf der Farm Schwierigkeiten gab. Ich hätte die zweite Tasse Kaffee nicht trinken sollen. »Gegen einen Baum zu fahren ist nicht strafbar, Mom. Da steckt doch noch mehr dahinter.«

»Nun ja.« Ihr Blick wurde plötzlich ganz sanft. »Bei dem Unfall starb der Beifahrer, der Sohn des Sheriffs. Und er war zu dem Zeitpunkt total mit Opiaten zugedröhnt.«

»Ah.« Das war also der Haken. »Du hast einen Junkie eingestellt?«

Sie sah mich missbilligend an. »Einen Junkie auf dem Weg der Besserung. Seit seiner Entlassung vor einem Monat geht er zur Therapie. Angelo meinte, der Junge kann es schaffen, wenn er einen Job findet. Er kann in der Schlafbaracke wohnen. Wenn du mir nichts verheimlichst, ist unser Grundstück ja eine drogenfreie Zone.«

Zachariah prustete los. »Unsere Droge ist Kaffee, Mrs Shipley. Aber davon kommen wir einfach nicht los.«

Sie griff nach Zachs Handgelenk und drückte es liebevoll. Meine Mutter schleppte ständig irgendwelche Streuner an, und Zachariah war ihr bisher bester Fang. Aber nicht alle konnten so sein wie er. Beim Gedanken, mich mit einem Junkie herumschlagen zu müssen, bekam ich Herzrasen. Schließlich hatten wir schon genug Probleme.

Seit dem Tod meines Vaters vor drei Jahren betrieben meine Mutter und ich die Farm gemeinsam. Ich entschied, was wir anbauten und wo wir es verkauften. Aber ohne Zweifel war es Mom, die unsere Farm am Laufen hielt. Sie machte die Buchhaltung. Sie kümmerte sich um das Essen für mich und Zach, meine drei jüngeren Geschwister, meinen Großvater und alle Saisonhelfer, die kamen und gingen. Und wenn in fünf Wochen die Apfelernte begann, kümmerte sie sich um das geschäftige Treiben, das entstand, weil wir Äpfel zum Selbstpflücken anboten. Irgendwie schaffte sie es dabei außerdem, alle Mäuler zu stopfen, wenn sich die Anzahl unserer Mitarbeiter vervierfachte.

Deswegen hatte meine äußerst fähige Mutter jedes Recht, sich schnell für einen Hilfsarbeiter zu entscheiden, das wussten wir beide. Dennoch machte mich ihre Entscheidung nervös.

»Er ist zweiundzwanzig, Griff.« Sie verschränkte die Arme und musterte mich schweigend. »Der Junge soll clean sein. Er nimmt keine Drogen mehr. Aber niemand außer uns wird ihm eine Chance geben. Und wir stellen ihn nur während der Anbausaison und der Ernte ein. Sechzehn Wochen - höchstens.«

Genau. Die sechzehn entscheidenden Wochen des Jahres.

Aber ein kluger Mann weiß, wann er seiner Mutter nachgeben muss. Sie hatte ihre Entscheidung längst getroffen, und es wurde immer später. »Na gut«, lenkte ich ein. »Er kann sich in der Schlafbaracke einrichten, wenn er ankommt. Sag mir Bescheid, dann zeige ich ihm alles. Komm, Zach.« Ich stand auf und schnappte mir meine Baseballkappe. Zach folgte mir.

Wir brachten unsere Frühstücksteller in die Küche, wo meine Schwester May aufräumte. Sie studierte Jura und hatte gerade Sommerferien. »Haben die Zwillinge die Hühner rausgelassen?«, fragte ich statt einer Begrüßung.

»Jawohl, Sir«, sagte sie spitz. »Sie sind schon draußen.«

»Danke.« Im Vorbeigehen drückte ich ihren Arm, um mein schlechtes Benehmen wiedergutzumachen. Hin und wieder - und ganz besonders während der Anbausaison - wurde ich zum herrischen Griesgram. Und meine Schwestern waren gut darin, mich sofort darauf hinzuweisen.

»Hey, Griff?«, rief May mir nach, als ich die Tür öffnete. »Soll Tauntaun heute noch geschlachtet werden? Ich brauche ein bisschen Vorlauf.«

Ich blieb im Türrahmen stehen. »Gute Frage.« Das Schwein zu schlachten würde viel Arbeit bedeuten, und eigentlich hatte ich keine Zeit dafür. Aber nächste Woche würde es genauso sein, wenn nicht sogar schlimmer. »Ja, wir sollten es hinter uns bringen, wenn der Tag nicht völlig stressig wird. Ich sag dir Bescheid, damit du rechtzeitig das Wasser aufsetzen kannst.« May salutierte, und Zach ging mit mir nach draußen.

Ich ließ meinen Blick über unser Grundstück schweifen und erspähte die Zwillinge auf der Wiese hinter der Schlafbaracke. Sie stellten den mobilen Elektrozaun um, mit dem wir die Hühner vor Raubtieren schützten, und stritten sich offenbar. Sie waren siebzehn, genau zehn Jahre jünger als ich.

In einem Jahr würde ich für beide die Studiengebühren zahlen müssen, darüber zerbrach ich mir jeden Tag den Kopf. Ich bedachte mein Gut mit dem üblichen kritischen Blick. Das große, in die Jahre gekommene Farmhaus war derzeit gut in Schuss. Im vergangenen Jahr hatten wir das Dach neu gedeckt und dem Haus einen neuen Anstrich verpasst. Aber auf einer Farm läuft ständig etwas schief. Wenn es kein Problem mit dem Farmhaus gab, würde es eins mit der steinernen Schlafbaracke oder einem der Kuhställe geben. Oder mit dem Ciderhaus oder dem Traktor.

Selbst wenn heute mal nichts kaputtging, standen mir einige schwierige geschäftliche Entscheidungen bevor. Wir mussten erneut in die Farm investieren und gleichzeitig noch Geld auf der hohen Kante haben. Ich hoffte, es würde gelingen, die Farm profitabler zu führen, ohne mir einen Haufen Geld zu leihen.

Wenn ich nur wüsste wie.

Seufzend wendete ich mich an Zach. »Willst du lieber die Zäune reparieren oder das Gras mähen?« Es gab mehr als genug Arbeit für uns beide, und ich ließ ihn gerne wählen.

»Entscheide du«, sagte er sofort. Zach war der Traum eines jeden Arbeitgebers. Er arbeitete wie ein Ochse von Sonnenaufgang bis zum Abendessen und beschwerte sich nie, wahrscheinlich wusste er gar nicht, wie das ging.

»Ich mähe«, erwiderte ich. »Aber vielleicht können wir nach dem Mittagessen tauschen. Der Neue kommt ...« Mist. »Gehst du ein Stück mit mir?«

»Klar.«

Wir gingen über die kreisrunde Wiese hinüber zum Traktorschuppen.

»Wir müssen den Jungen im Auge behalten. Ich habe dich noch nie gebeten, jemanden auszuspionieren. Aber diese Situation ist ein bisschen merkwürdig.«

Zach grinste. »Sie ist ... interessant. Aber Angelo ist kein Idiot.«

Das stimmte. »Muss ich etwas über den Traktor wissen?« Zach war nicht nur ein mustergültiger Mitarbeiter, sondern darüber hinaus noch ein geschickter Mechaniker.

»Der läuft super. Ich mache mir mehr Sorgen um die Melkmaschine in der großen Scheune.«

Ich fluchte unhörbar. Die meisten unserer Milchkühe lebten gegenüber auf dem Grundstück eines Nachbarn. Der Großteil der Milch wurde in einer herkömmlichen Molkerei verarbeitet. Aber auf unserem Grundstück züchteten wir etwa ein Dutzend Bio-Kühe, deren Milch wir Freunden am Ende der Straße verkauften, die Käsespezialitäten daraus machten.

»Macht die Pumpe wieder Schwierigkeiten?« Jeder Farmer besaß in die Jahre gekommene Maschinen. Denn niemand konnte es sich leisten, seine Ausrüstung jedes Jahr durch die neuesten Modelle zu ersetzen wie andere ihre Smartphones. Ich war gelernter Chemiker, kein Mechaniker. Deshalb war es Zachariah, der wie mit Zauberhand auch die zickigsten Maschinen zum Laufen brachte. Und die Melkmaschine war so ziemlich das wichtigste Gerät auf der ganzen Farm.

»Die macht´s nicht mehr lange. Die Zahnräder sind abgenutzt, und ich bekomme keine Ersatzteile mehr. Die Chancen stehen gut, dass wir sie noch vor dem neuen Jahr abbauen und verschrotten müssen.«

Ich stöhnte. »Erzähl mir nie, wie meine Chancen stehen.«

»In Ordnung, Han.«

»Danke, Chewie.«

»Keine Ursache.«

Ich lachte leise, dabei hatte ich den Kopf...

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