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Like You and Me

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
553 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am04.01.20181. Aufl. 2018
Willkommen an der Upper East Side, wo Geld, Macht und Status zählen ... und nicht das, was dein Herz dir sagt

Lexie Clark ist jung, tough und ehrgeizig. Ihr großes Ziel ist es, ihren Modeblog bekannt zu machen und in die elitären Kreise der Upper East Side aufzusteigen. Denn sie wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich die finanziellen Mittel zu besitzen, um sich um ihre Familie kümmern zu können. Ablenkung kann sie gerade überhaupt nicht gebrauchen - vor allem nicht, wenn sie in Form eines Barkeepers namens Trip Young kommt. Doch Trip hat sich in ihr Herz geschlichen, bevor sie etwas dagegen tun konnte. Dabei hat er keine Ahnung von den dunklen Geheimnissen, die sie mit sich herumträgt ... und die ihre Liebe - da ist Lexie sich sicher - früher oder später zerstören werden.

Band 2 der Upper-East-Side-Reihe

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Produkt

KlappentextWillkommen an der Upper East Side, wo Geld, Macht und Status zählen ... und nicht das, was dein Herz dir sagt

Lexie Clark ist jung, tough und ehrgeizig. Ihr großes Ziel ist es, ihren Modeblog bekannt zu machen und in die elitären Kreise der Upper East Side aufzusteigen. Denn sie wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich die finanziellen Mittel zu besitzen, um sich um ihre Familie kümmern zu können. Ablenkung kann sie gerade überhaupt nicht gebrauchen - vor allem nicht, wenn sie in Form eines Barkeepers namens Trip Young kommt. Doch Trip hat sich in ihr Herz geschlichen, bevor sie etwas dagegen tun konnte. Dabei hat er keine Ahnung von den dunklen Geheimnissen, die sie mit sich herumträgt ... und die ihre Liebe - da ist Lexie sich sicher - früher oder später zerstören werden.

Band 2 der Upper-East-Side-Reihe

Details
Weitere ISBN/GTIN9783736307315
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum04.01.2018
Auflage1. Aufl. 2018
Reihen-Nr.2
Seiten553 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3358476
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Zwei Wochen zuvor

Lena war zehn Minuten zu spät und allmählich wurde ich ungeduldig. Meine neue Freundin, die ich während der Arbeit als Gärtnerin im hochangesagten WEST-Hotel kennengelernt hatte, war niedlich. Niedlich und ein wenig naiv, wie ich befürchtete. Doch das machte nichts, immerhin war sie noch nicht lange in New York. Diese Stadt formte einen, wenn man ihr nur genug Zeit gab. Machte einen erwachsen. Das würde auch Lena noch erleben. Und genau heute Abend würde sie einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung machen, denn ich würde mit ihr eine der angesagtesten Adressen besuchen, wo man höchstwahrscheinlich einem Mitglied der geschätzten New Yorker Upper East Sider begegnete. Ich war neugierig, ob Lenas Arbeit als Praktikantin in einem der renommiertesten Hotels in Manhattan ihr nicht vielleicht ein Türchen zur Welt der Schönen und Reichen geöffnet hatte. Ich hatte vor, sie ein bisschen auszuhorchen über die Gäste, die im WEST ein und aus gingen. Man musste schon gute Kontakte haben, um New Yorks Prominenz zu erwischen, und die brauchte ich, wenn ich meinen kleinen Modeblog vorantreiben wollte. Außerdem mochte ich Lena irgendwie. Als kleine Küchenkraft arbeitete sie nicht unbedingt im Mittelpunkt des Geschehens, doch es bestand immerhin eine Chance, dass sie interessanten Hotelklatsch aufschnappte. Nun gut, die Chance war klein, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Das Schlimmste, was passieren konnte, war, dass ich einen netten Abend ohne super Blog-technisch verwendbare Begegnungen verbrachte. Kalkulierbares Risiko.

Am liebsten wollte ich schon reingehen, doch ich hatte Lena versprochen, dass ich draußen auf sie warten würde. Also trat ich von einem Fuß auf den anderen, fuhr mir mit der Hand durch die Haare und ließ die eintrudelnden Gäste nicht aus den Augen. Hin und wieder nickte ich jemandem zu oder lächelte. Die Herzlichkeit meiner Begrüßung stand in direkter Relation zum sozialen Status meines Gegenübers. In der Auswahl meiner gesellschaftlichen Kontakte hatte ich strenge Prinzipien. Ich konnte es mir nun einmal nicht leisten, allzu viel Zeit mit Menschen zu verbringen, die mir nicht nützlich waren. Und ja, ich weiß, wie das klingt: oberflächlich, arrogant, hochnäsig ... all diese Eigenschaften waren mir in den letzten Jahren häufig an den Kopf geworfen worden. Doch sie prallten von mir ab. Mir war bewusst, dass ich auf andere so wirkte, und es gefiel mir sogar. Das Leben konnte einen eben in eine Richtung schubsen, die man im Grunde seines Herzens nicht vorgesehen hatte. Genau so war es bei mir gewesen. Ich hatte niemals geplant, zu einer derart berechnenden Person zu werden. Das Leben hatte mich dazu gemacht und ich war dankbar dafür. Ich steckte meine Ziele hoch und hatte keine Scheu, diese mit allen Mitteln zu verfolgen. Andernfalls wäre ich vermutlich schon längst in irgendeiner Gosse an einer Überdosis gestorben.

Seufzend zog ich mein Handy aus der Handtasche und machte ein paar Fotos von der Kulisse und meinem Outfit. Seit beinahe einer Woche hatte ich keinen Partybericht mehr auf meinem Blog gepostet, es wurde Zeit, dass ich ihn ein wenig fütterte. The Apple Diaries hatte ich während der ersten Tage meines Modejournalismus-Studiums gegründet und der Blog war im Grunde das Einzige, was von meiner Studienzeit noch übrig geblieben war. Er war mein Plan B bis Z. Mein Weg aus der Gosse.

Lenas blonder Haarschopf tauchte in der Menge auf. Einen Moment lang ließ sie ihren Blick ein wenig unschlüssig wandern, dann entdeckte sie mich und kam mir lächelnd entgegen. Okay, sie war wirklich nett. Möglicherweise würde ich bei ihr eine Ausnahme machen und den Abend über Spaß haben, selbst wenn sie mir nicht beim Kontakteknüpfen helfen konnte.

Wir umarmten uns kurz und ich zog sie mit hinein auf das üblicherweise verlassene Gelände des Freibads. Wobei »verlassen« schon seit Jahren nicht mehr die passende Umschreibung war. Vor einer Weile war die Partyszene auf das geschlossene Freibad aufmerksam geworden und seitdem wurden hier hin und wieder mehr oder weniger geheime Veranstaltungen organisiert. Ich war mir ziemlich sicher, dass das hier völlig legal und angemeldet war, doch die wohlbetuchte Gesellschaft kam in Scharen, nur des Gefühls wegen, sie täten etwas potenziell Verwegenes. Und ich folgte ihnen bereitwillig.

Wir schlängelten uns durch die wartenden Menschen. Spannung lag in der Luft. Die Leute warteten auf das Startsignal, auf den Schaum, darauf, endlich die Hüllen fallen lassen zu können und Spaß zu haben.

Ich brauchte als Erstes Alkohol. Hinter der Bar stand ein Kerl in einem wirklich interessanten Outfit. Er trug eine Anzughose, die ihm wie angegossen auf den Hüften saß, eine schwarze Fliege und eine ebenfalls schwarze Melone. Sonst nichts. Doch ich wollte mich nicht beschweren, denn dieser Kerl konnte es sich zweifellos leisten, oben ohne herumzulaufen. Die Muskeln an seinen Armen und seiner Brust waren beeindruckend, und die Tattoos machten das Gesamtbild perfekt. Sie zogen sich über seine Schulter, ein Stück seinen Hals hinauf und wieder hinunter bis zu seinem rechten Handgelenk. Mein Blick wanderte über seine nackte Haut hoch zu seinem ebenfalls ziemlich attraktiven Gesicht: eine gerade Nase, ein breiter Kiefer, die Andeutung eines Bartes, dunkelbraune Augen und braune Haare. Jop, der Kerl könnte gut und gerne Model sein. Warum er sich die Zeit mit Bier ausschenken vertrieb, war mir ein Rätsel.

»Zwei Bier und zwei Tequila«, bestellte ich und konnte nicht verhindern, dass meine Stimme ein klein wenig rauchig wurde. Die Andeutung eines Lächelns zuckte um seine Mundwinkel, als er den Blick anerkennend über meinen Körper wandern ließ. Ich trug das gelbe Sommerkleid, das meine eigentlich nicht so üppig vorhandene Oberweite vorteilhaft betonte. Bingo! Seine Augen verweilten kurz auf meinem Ausschnitt, bevor er sich abwandte und sich um meine Bestellung kümmerte. Unwillkürlich musste ich grinsen.

Als er die zwei Schnäpse vor uns abstellte, zwinkerte er mir zu. Ich hob lediglich die Brauen und drehte mich mit den Kurzen zu Lena um. Erstens, weil sie nervös wirkte, und zweitens, weil ich es dem Kerl auf keinen Fall zu einfach machen wollte. Ein Barkeeper war zwar nicht gerade das, was ich mir von diesem Abend versprochen hatte, doch er würde auf jeden Fall einen hervorragenden Plan B darstellen. Ich flirtete gern und viel, was jeder gute Psychologe vermutlich als Kompensation für meinen Mangel an Freundschaften deuten würde.

»Prost!«, sagte ich, grinste Lena zu und kippte den Shot hinunter. Ich wollte mich nicht betrinken, aber ein bisschen Alkohol half, meine Gedanken lahmzulegen. Neben dieser ganzen Sehen-und-gesehen-werden-Sache war das mein oberstes Ziel gewesen, als ich Lena angerufen und überredet hatte, mit mir herzukommen. Mein Vater hatte heute wieder ganze Arbeit an meinem anstehenden Nervenzusammenbruch geleistet, also brauchte ich Ablenkung. Ich warf einen Blick auf den Barkeeper. Und vielleicht ein bisschen Spaß.

Wir tranken noch eine weitere Runde Schnaps und suchten uns dann einen freien Stehtisch, von dem aus wir einen guten Überblick hatten. Hinter uns lag der Hudson River und hätte der ganzen Szenerie vermutlich etwas Malerisches verleihen können, wenn die Schönheit New Yorks mich nach all den Jahren, die ich hier lebte - nämlich seit meiner Geburt -, mich noch in irgendeiner Art und Weise hätte berühren können. In kleinen Grüppchen standen die Menschen herum und warteten auf den Beginn der Veranstaltung. Ich ließ meinen Blick schweifen, sah nichts als bekannte Gesichter. Leute, die mir jedes Wochenende über den Weg liefen und an denen ich kein Interesse hatte. Das gängige Partyvolk: Studenten und Gruppen von Mädels, die ihren Spaß haben wollten. Vielleicht würden die wirklich interessanten Gäste erst später dazustoßen. Oder aber mein Instinkt hatte mich im Stich gelassen und ich war an der falschen Adresse. Ich hatte es vor allem auf Mitglieder der Mode- oder Medienszene abgesehen. Mein Blog vegetierte momentan vor sich hin und aktuell sah ich zwei Möglichkeiten, das zu ändern: Entweder wurde ich entdeckt, was ziemlich unwahrscheinlich war, oder ich lernte irgendjemanden kennen, der mich irgendjemandem vorstellen konnte, der irgendwie wichtig war. Das Einzige, was mir fehlte, war der eine Kontakt zur Modeszene. Einer der Gründe, warum ich jedes Wochenende ausging und Bekanntschaften sammelte wie andere Leute Briefmarken.

»Und wie ist das Leben im noblen WEST?«, fragte ich Lena grinsend und versuchte, mich auf meine Begleitung zu konzentrieren. Sie wirkte irgendwie zu höflich und zurückhaltend für New Yorker Verhältnisse. Damit passte sie nicht wirklich in die Welt, in die sie da anscheinend hineingestolpert war. Immerhin war das Hotel, in dessen Küche sie seit Kurzem als Praktikantin arbeitete, eine der angesagten Adressen in Manhattan. Die Liste der Promis, die bereits in diesem Haus übernachtet hatten, war wahrscheinlich endlos.

Sie lachte nervös. »Immer noch keine Spur von Brad Pitt.«

»Verdammt«, schnaubte ich und sah sie misstrauisch an. »Irgendjemand Interessantes muss doch zurzeit bei euch wohnen!«

»Vermutlich schon«, antwortete sie. »Aber solange die Promis nicht durch die Küche oder die Wäschekammern schlendern, bekomme ich davon nichts mit.«

»Toll, ich hätte mich mit einem Zimmermädchen anfreunden sollen.«

Sie sah mich ein wenig irritiert an und ich schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. In Wahrheit meinte ich jedes Wort ernst, doch das musste ich ihr nicht unbedingt auf die Nase binden. Es war nicht...

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