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Tod im Jungfernturm: Ein Fall für Maria Wern - Band 3

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
379 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am03.04.2018
Psychologisch ausgefeilt: Der preisgekrönte schwedische Kriminalroman 'Tod im Jungfrauenturm' von Anna Jansson als eBook bei dotbooks. Gedankenverloren schlendert Mona Jacobson an einem langen Sommerabend zum Strand der Insel Gotland. Doch wenige Sekunden später ist alles anders - denn sie wird Zeugin, wie ein Mann ermordet wird. Ihr Mann. Es gibt nichts, was sie dagegen tun kann ... und es gibt nichts, was sie dagegen tun will. Von nun an liegt ein dunkler Schatten auf Mona: Schuld, Angst und die verzweifelte Hoffnung, dass niemand hinter ihr Geheimnis kommt. Von all dem ahnt Kriminalinspektorin Maria Wern nichts, die auf der idyllischen Ferieninsel eine ruhige Urlaubsvertretung machen soll - und mitten hineingeworfen wird in einen Fall, in dem nichts so ist, wie es scheint ... Ausgezeichnet mit dem schwedischen Goldpreis für den bestverkauften Krimi des Jahres: 'Anna Jansson lässt eine rätselhafte Stimmung entstehen, die zur reichen historischen Vergangenheit und dem Volksglauben der Insel Gotland passt. Zweifellos hat sie mit diesem Roman einen großen Sprung gemacht', urteilte die Tageszeitung Nerikes Allehanda. Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Skandinavien-Krimi 'Tod im Jungfernturm' von Anna Jansson ist der dritte Teil ihrer schwedischen Spannungsreihe um Polizistin Maria Wern, die alle Fans von Tove Alsterdal und Camilla Läckberg begeistern werden. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Anna Jansson, geboren 1958 auf Gotland, ist gelernte Krankenschwester und begann 1997, Kriminalromane, Sach- und Kinderbücher zu schreiben. Zahlreiche ihrer Krimis um die Kommissarin Maria Wern wurden verfilmt und in Deutschland unter dem Serientitel 'Maria Wern, Kripo Gotland' ausgestrahlt. Anna Jansson lebt mit ihrer Familie in Örebo. Die Autorin im Internet (Website in schwedischer Sprache): www.thriller.nu Bei dotbooks ermittelt Maria Wern in folgenden Kriminalromanen: »Und die Götter schweigen«, »Totenwache«, »Tod im Jungfernturm«, »Schwarze Schmetterlinge«, »Das Geheimnis der toten Vögel«. Die ersten drei Bände ihrer Maria-Wern-Serie erschien außerdem in dem Sammelband »Die Toten von Schweden«.
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Produkt

KlappentextPsychologisch ausgefeilt: Der preisgekrönte schwedische Kriminalroman 'Tod im Jungfrauenturm' von Anna Jansson als eBook bei dotbooks. Gedankenverloren schlendert Mona Jacobson an einem langen Sommerabend zum Strand der Insel Gotland. Doch wenige Sekunden später ist alles anders - denn sie wird Zeugin, wie ein Mann ermordet wird. Ihr Mann. Es gibt nichts, was sie dagegen tun kann ... und es gibt nichts, was sie dagegen tun will. Von nun an liegt ein dunkler Schatten auf Mona: Schuld, Angst und die verzweifelte Hoffnung, dass niemand hinter ihr Geheimnis kommt. Von all dem ahnt Kriminalinspektorin Maria Wern nichts, die auf der idyllischen Ferieninsel eine ruhige Urlaubsvertretung machen soll - und mitten hineingeworfen wird in einen Fall, in dem nichts so ist, wie es scheint ... Ausgezeichnet mit dem schwedischen Goldpreis für den bestverkauften Krimi des Jahres: 'Anna Jansson lässt eine rätselhafte Stimmung entstehen, die zur reichen historischen Vergangenheit und dem Volksglauben der Insel Gotland passt. Zweifellos hat sie mit diesem Roman einen großen Sprung gemacht', urteilte die Tageszeitung Nerikes Allehanda. Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der Skandinavien-Krimi 'Tod im Jungfernturm' von Anna Jansson ist der dritte Teil ihrer schwedischen Spannungsreihe um Polizistin Maria Wern, die alle Fans von Tove Alsterdal und Camilla Läckberg begeistern werden. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Anna Jansson, geboren 1958 auf Gotland, ist gelernte Krankenschwester und begann 1997, Kriminalromane, Sach- und Kinderbücher zu schreiben. Zahlreiche ihrer Krimis um die Kommissarin Maria Wern wurden verfilmt und in Deutschland unter dem Serientitel 'Maria Wern, Kripo Gotland' ausgestrahlt. Anna Jansson lebt mit ihrer Familie in Örebo. Die Autorin im Internet (Website in schwedischer Sprache): www.thriller.nu Bei dotbooks ermittelt Maria Wern in folgenden Kriminalromanen: »Und die Götter schweigen«, »Totenwache«, »Tod im Jungfernturm«, »Schwarze Schmetterlinge«, »Das Geheimnis der toten Vögel«. Die ersten drei Bände ihrer Maria-Wern-Serie erschien außerdem in dem Sammelband »Die Toten von Schweden«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961481309
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum03.04.2018
Reihen-Nr.3
Seiten379 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1143 Kbytes
Artikel-Nr.3390841
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Wenn das Fernsehprogramm am Samstagabend eine andere Auswahl an romantischen Filmen geboten hätte, dann wäre Mona Jacobsson nicht der Beihilfe zum Mord verdächtigt worden. Wahrscheinlich wäre sie auch nicht von einer Schlange gebissen worden.

Doch jetzt trat sie in die Sommerdämmerung hinaus, knöpfte die selbstgestrickte, hellblaue Jacke zu und atmete ein paarmal tief ein. Die Luft war kühler, als sie angenommen hatte, als sie am Küchenfenster gestanden und über den Friedhof geschaut hatte. An der weißgekalkten Hauswand rankten die Kletterrosen in rotgelben Kaskaden zum Ziegeldach hinauf. Die Pfingstrosen standen verblüht und schmutzigbraun in den Beeten, sie waren verbraucht wie das flüchtige Grün des Frühsommers. Sie mußte dringend im Erdbeerbeet Unkraut jäten, und der Kiesweg wuchs auch schon wieder zu, doch das mußte alles warten. Es gab jetzt viel zu tun, doch sie hatte nicht die Kraft, es anzupacken.

Leicht, aber unbestechlich warf die Zeit ihren schwarzen Schatten auf die Sonnenuhr im Rondell. Jeder Tag enthielt genug eigene Schwere, eigene Qual. Zumindest hatte sie schon mal die Wäsche aufgehängt. Die grauweißen Bettücher flatterten im Wind, in der Mitte schon fadenscheinig. Nächte unruhigen Schlafs hatten ihre Spuren hinterlassen. Die unsichtbare Hand des Windes zog und zerrte an ihnen, rief zum Abenteuer eines wirbelnden Tanzes über die nächtlichen Wiesen. Doch die festen Wäscheklammern sorgten dafür, daß alles beim alten blieb, bei der zuverlässigen Ordnung des Grau.

Und dennoch lag ein Sehnen in der Luft, das spürte sie jetzt, ein Sehnen nach Sinnlichkeit. Vielleicht verbarg es sich im Rosenduft, der über den Garten zog, oder im ablandigen Wind, der sich nicht schämte, an ihre nackten braunen Schenkel zu rühren, oder in der Haut, die bei der Berührung eine Gänsehaut bekam, in dem spielerischen Streichen über die Haare. Doch Mona ahnte noch nicht, wohin ihre Sehnsucht sie an diesem Abend tragen würde.

Der Kiesweg zum Meer hinunter war von Roggen- und Rapsfeldern gesäumt. Im Graben neben dem Weg prangten Mohn, Gemeiner Natterkopf und Margeriten. Vom Kalkstaub gepudert, leuchteten sie samtig in der Abendsonne. Die fülligen Lippen der Löwenmäulchen verbargen Wollust, einen berauschenden Nektar.

Wenn die Sehnsucht einen Geruch hat, dachte sie, dann ist es eine Mischung aus wildem Thymian nach dem Regen, Wiesenblumen und Meersalz. So hatte es gerochen, als er sie zum erstenmal auf der Wiese am Strand im Schutz eines alten, verlassenen Schuppens und einer Steinmauer genommen hatte. Er hatte sie wegen ihrer runden, hellblauen Augen Zichorienauge genannt. Sie war so verzweifelt jung gewesen, und seine Worte so schön und so anders. Die Worte hatten ihre Haut schon eingefangen und gestreichelt, lange ehe seine Hände sie berührten. Sie hatten ihre Augen mit Glanz und ihren Körper mit Sehnsucht erfüllt. Die Kühle der Nacht gegen die Hitze der Haut. Die Küsse, denen man nicht widerstehen konnte und die sie unweigerlich weitertrieben. Seine Hand, die zielgerichtet die Taille des Kleides aufknöpfte und sich einen Weg in ihre Unterhose bahnte. Erfahrene Finger, die wußten, was sie suchten. Der Tau, der fiel. Ihr Nein, das zu einem Ja verführt wurde. Sie sah seine Hose auf dem Stein. Wir müssen vorsichtig sein. Ein flüchtiger Gedanke nur, der von der Begierde des Augenblicks verschluckt wurde. Die unscharfen Züge des Gesichtes im Schatten über ihrem. Schmerz, mit Genuß vermischt. Seine entspannte Schwere, eine feuchte Kälte, die sich über dem Körper ausbreitete.

Und als er sich gerade aus ihr zurückziehen wollte, rief jemand von oben vom Weg. Vater? Sie hatten sich dicht aneinander gepreßt. Still! Sein Arm war in einem festen Griff um sie erstarrt. Das Gehör war zum äußersten geschärft. Näherten sich die Schritte? Sie hatte den Herzschlag ihres Geliebten durch ihre Haut gespürt und nicht zu atmen gewagt. Wieder die Stimme, Vaters Stimme. Jetzt lauter. Sie hatte vor Angst geweint. In stiller Verzweiflung hatte sie zwischen Margeriten und Glockenblumen nach ihrer Unterhose gesucht. Auf dem Kleid war ein Blutfleck. Die Stimme erstarb, wie auch das Geräusch der Fahrradreifen auf dem Kies.

Sie hatte ihr Kleid in der weißen Mondstraße des Meeres gründlich ausgespült, ehe sie durch die Sommernacht nach Hause lief. Die Tanzmusik vom Fest am Djupviken verklang allmählich. Die Haustür war schon zur Nacht verschlossen, aber sie hatte den Reserveschlüssel an seinem Platz über dem Türpfosten im Waschhaus gefunden. Die Treppe hatte geknarrt, als sie sich voller Angst in ihr Zimmer geschlichen hatte. Als Vater die Tür aufmachte, lag sie steif und furchtsam unter der Decke, versuchte die Augen unter den dünnen Lidern still zu halten und ihre wilden Atemzüge zu beherrschen. Sie hatte zu Gott gebetet, daß Vater das Kleid nicht sehen und nicht an die feuchte Stelle fassen würde.

Und dieses Mal hatte sie Glück gehabt. Der Stoff war über einem Stuhl im Mädchenzimmer getrocknet. Als die Morgensonne die Blümchentapete beschien, war von dieser Nacht keine Spur mehr zu sehen. Aber es war nicht das letzte Liebestreffen auf der Wiese gewesen, ganz im Gegenteil. Ihre Sehnsucht schuf sich aus dem flüchtigen Wesen des Geliebten einen Gott, in dessen Gegenwart alles möglich war. Unter seinen Händen verwandelte sie sich in eine der Beneidenswerten jenseits der Grenze, in eine, die etwas taugte. Und das war alles, was sie damals wollte.

Wenn in dieser Sommernacht ihre Sehnsucht nach dem, was einmal gewesen war, sie nicht so stark heimgesucht hätte, dann wäre sie nicht Zeugin eines Mordes geworden. Aber die Lust, an eben diesem Abend den Ort zu sehen, an dem sie sich geliebt hatten, lenkte ihre Schritte zum Meer. Als die grauen Strandhäuschen ihr die Sicht freigaben, konnte sie unten am Wasser die schwarze Silhouette eines Mannes sehen. Sie legte die Hand über die Augen und blinzelte gegen die Sonne. Der ablandige Wind wehte ihr das Haar übers Gesicht, und eine Haarsträhne kitzelte sie an der Nase. Seine Bewegungen, als er seinen Kahn verließ und mit der schweren Zinkwanne im Schoß an Land schwankte, waren ihr wohlbekannt. Hering natürlich, niemals etwas anderes. Ab und zu eine Flunder, aber auch das immer seltener. Wilhelm blieb oben am Kiesweg stehen, stellte den Trog ab, nahm die Pfeife aus der Tasche und klopfte sie am Absatz aus. Gerade wollte sie ihren Mann rufen, als sie sah, daß er jemand anderen begrüßte. Dabei nickte er, indem er den Kopf in den Nacken warf, daß der Schirm seiner Mütze einem stoßenden Entenschnabel glich.

Sie blieb im Schatten. Der Wind riß an ihrem Körper und suchte sich seinen Weg in Jacke und Kleid. Sie hörte das Gespräch, das immer heftiger wurde, konnte aber die beiden nicht mehr sehen. Die Stimmen wurden leiser und unverständlicher und der Zorn immer größer. Die Worte machten ihr Angst, und sie kauerte sich, die Wange an der Hauswand, auf den Boden. Was hatte sie hier zu suchen? Die Tür zum Strandhäuschen schlug zu. Die Worte, die draußen blieben, ließen die Luft erzittern. Sie zogen sie an, obwohl sie, angeekelt vor Angst, in diesem Moment ahnte, was es bedeuten würde, wenn man sie entdeckte. Der Fischereianleger war menschenleer, die Touristen waren in ihre Unterkünfte gekrochen oder hatten sich aufgemacht, um sich in Visby zu vergnügen. Außer der Frau, die unter dem Fensterbrett zusammengekauert saß, gab es nur noch die beiden Männer, die Gier und den Tod.

Die Dunkelheit legte sich auf sie, als die Abendsonne im Meer versunken war und nur eine schmale Goldkante am Horizont hinterließ. Die Möwen schwiegen. Die Wellen glätteten sich. Da drin wurde eine Petroleumlampe angezündet, erst flackerte das Licht, dann wurde die Flamme ruhig. Die Männer standen einander gegenüber. Beide gleich groß, starrten sie sich in die Augen und maßen die Stärke des anderen. Die Kaumuskeln spielten, die Augen wurden schmal. Sie tanzten in langsamen kreisenden Bewegungen mit ausgebreiteten, leicht gebeugten Armen umeinander. Das hatte sie schon einmal gesehen, und es hatte keinen Sinn, dazwischen zu gehen. Wie wenn sich Kater bekämpfen und zu einem Knäuel aus Krallen und schneidend scharfen Zähnen werden, war es auch hier besser, sich fernzuhalten.

»Warum siehst du nur so verdammt dämlich aus!« Sie sah, wie sich Wilhelms Finger im Würgegriff um den Hals des anderen legten. Die unerwartete Verhöhnung, die durch die Luft fuhr, befreite ihn aus dem Griff.

»Du trägst die Verantwortung. Begreifst du, was du getan hast?« Das Flüstern drang genauso deutlich durch das Fenster wie die wütenden Rufe.

»Rede du mir nicht von Verantwortung!« Wilhelm schlug mit der Feuerzange zu, die er aus dem Holzkorb gezogen hatte. Aber dann war er einen Moment unaufmerksam, und ein kraftvoller Schlag traf sein Ziel. Wilhelm schwankte und fiel zu Boden. Dann wurde es still. Ohne nachzudenken stand sie auf und sah ihn zusammengesunken auf der Fußmatte liegen. Ein weiterer Schlag mit dem Schürhaken traf seinen grauen Kopf.

Sie mußte geschrieen haben. Hinterher erinnerte sie sich nicht mehr genau, alles geschah so schnell. Der Schrei im Kopf war so groß, vielleicht drang er nach draußen. Die Beine waren unter ihr zusammengesackt, als sie hätte weglaufen sollen. Jetzt war sie zur Mittäterin geworden. Zusammen sahen sie das Leben aus dem runden rosigen Gesicht weichen. Ungerührt sahen sie zu, wie es geschah. So greifbar und gleichzeitig unwirklich zu sehen, wie das Leben aus einem wohlbekannten Menschenkörper entwich. Ein Mensch, der eben noch geredet und seine Hände gebraucht hatte. Mona hatte in ihrer Arbeit Hunderte von Malen den Tod kommen sehen, als ein unvermeidlicher Teil des Lebens und manchmal als Befreier. Doch niemals in dieser Gestalt.

»Ich wollte ihn nicht töten!«...
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Autor

Anna Jansson, geboren 1958 auf Gotland, ist gelernte Krankenschwester und begann 1997, Kriminalromane, Sach- und Kinderbücher zu schreiben. Zahlreiche ihrer Krimis um die Kommissarin Maria Wern wurden verfilmt und in Deutschland unter dem Serientitel "Maria Wern, Kripo Gotland" ausgestrahlt. Anna Jansson lebt mit ihrer Familie in Örebo.Die Autorin im Internet (Website in schwedischer Sprache): www.thriller.nuBei dotbooks ermittelt Maria Wern in folgenden Kriminalromanen: »Und die Götter schweigen«, »Totenwache«, »Tod im Jungfernturm«, »Schwarze Schmetterlinge«, »Das Geheimnis der toten Vögel«.Die ersten drei Bände ihrer Maria-Wern-Serie erschien außerdem in dem Sammelband »Die Toten von Schweden«.