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Schwarze Schmetterlinge: Ein Fall für Maria Wern - Band 4

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
377 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.12.2018
Im Kopf der Täterin: Psychologische Abgründe im schwedischen Kriminalroman 'Schwarze Schmetterlinge' von Anna Jansson - jetzt als eBook bei dotbooks. Ist der Tod das Beste, was einem Menschen widerfahren kann? Seit ihrer Kindheit ist Pyret fasziniert vom Feuer: Wie es in der Dunkelheit strahlt, wie es lodert, wie es diejenigen straft, die Schuld auf sich geladen haben ... Rätselhafte Brände versetzen die schwedische Stadt Örebro in Angst und Schrecken. Wer ist der Feuerteufel - und was hat es mit den Tarotkarten auf sich, die im Zusammenhang mit den Anschlägen auftauchen? Inspektor Per Arvidsson sucht unter Hochdruck nach weiteren Hinweisen. Besteht eine Verbindung zum Mord an einer Frau im weit entfernten Kronköping, deren Kleider verbrannt wurden? Per zögert, dieser Spur zu folgen: Die dort ermittelnde Kommissarin ist Maria Wern, die er mehr als jede andere Frau geliebt hat - und vor der er davongelaufen ist ... Fesselnde Lektüre für anspruchsvolle Leser: 'Ein psychologisch gekonnt erzählter Krimi, made in Skandinavien.' Hallo-Buch.de Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Schwarze Schmetterlinge' von Anna Jansson ist der vierte Teil ihrer schwedischen Spannungsreihe um Maria Wern, die alle Fans von Johanna Mo und Camilla Läckberg begeistern wird. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Anna Jansson, geboren 1958 auf Gotland, ist gelernte Krankenschwester und begann 1997, Kriminalromane, Sach- und Kinderbücher zu schreiben. Zahlreiche ihrer Krimis um die Kommissarin Maria Wern wurden verfilmt und in Deutschland unter dem Serientitel 'Maria Wern, Kripo Gotland' ausgestrahlt. Anna Jansson lebt mit ihrer Familie in Örebo. Die Autorin im Internet (Website in schwedischer Sprache): www.thriller.nu Bei dotbooks ermittelt Maria Wern in folgenden Kriminalromanen: »Und die Götter schweigen«, »Totenwache«, »Tod im Jungfernturm«, »Schwarze Schmetterlinge«, »Das Geheimnis der toten Vögel«. Die ersten drei Bände ihrer Maria-Wern-Serie erschien außerdem in dem Sammelband »Die Toten von Schweden«.
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Produkt

KlappentextIm Kopf der Täterin: Psychologische Abgründe im schwedischen Kriminalroman 'Schwarze Schmetterlinge' von Anna Jansson - jetzt als eBook bei dotbooks. Ist der Tod das Beste, was einem Menschen widerfahren kann? Seit ihrer Kindheit ist Pyret fasziniert vom Feuer: Wie es in der Dunkelheit strahlt, wie es lodert, wie es diejenigen straft, die Schuld auf sich geladen haben ... Rätselhafte Brände versetzen die schwedische Stadt Örebro in Angst und Schrecken. Wer ist der Feuerteufel - und was hat es mit den Tarotkarten auf sich, die im Zusammenhang mit den Anschlägen auftauchen? Inspektor Per Arvidsson sucht unter Hochdruck nach weiteren Hinweisen. Besteht eine Verbindung zum Mord an einer Frau im weit entfernten Kronköping, deren Kleider verbrannt wurden? Per zögert, dieser Spur zu folgen: Die dort ermittelnde Kommissarin ist Maria Wern, die er mehr als jede andere Frau geliebt hat - und vor der er davongelaufen ist ... Fesselnde Lektüre für anspruchsvolle Leser: 'Ein psychologisch gekonnt erzählter Krimi, made in Skandinavien.' Hallo-Buch.de Jetzt als eBook kaufen und genießen: 'Schwarze Schmetterlinge' von Anna Jansson ist der vierte Teil ihrer schwedischen Spannungsreihe um Maria Wern, die alle Fans von Johanna Mo und Camilla Läckberg begeistern wird. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Anna Jansson, geboren 1958 auf Gotland, ist gelernte Krankenschwester und begann 1997, Kriminalromane, Sach- und Kinderbücher zu schreiben. Zahlreiche ihrer Krimis um die Kommissarin Maria Wern wurden verfilmt und in Deutschland unter dem Serientitel 'Maria Wern, Kripo Gotland' ausgestrahlt. Anna Jansson lebt mit ihrer Familie in Örebo. Die Autorin im Internet (Website in schwedischer Sprache): www.thriller.nu Bei dotbooks ermittelt Maria Wern in folgenden Kriminalromanen: »Und die Götter schweigen«, »Totenwache«, »Tod im Jungfernturm«, »Schwarze Schmetterlinge«, »Das Geheimnis der toten Vögel«. Die ersten drei Bände ihrer Maria-Wern-Serie erschien außerdem in dem Sammelband »Die Toten von Schweden«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961481477
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum01.12.2018
Reihen-Nr.4
Seiten377 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1224 Kbytes
Artikel-Nr.4062596
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Der Spätsommer lag wie ein wehmütiger Schatten über dem Fischerdorf der Kindheit. Die wachsamen Halme des Schilfröhrichts fingen das Geflüster des Meeres auf. Die uralten Steine in der Mauer, die die kleine Steinkirche umgab, murmelten leise von einer längst vergangenen Zeit. Von der Zeit, bevor der Mensch auf die Erde trat und als das Weltall noch eine Einheit war. Vor dem Urknall, der Explosion, als das ganze Wissen und die ganze Weisheit in alle Winde verstreut wurden.

Fast dreißig Jahre waren vergangen, und doch war nichts vergessen oder vergeben. Die Erde, das Meer, die Luft und das Feuer waren ihre ewigen Zeugen. Die Realität und die veränderlichen Erinnerungsbilder der Phantasie - sie bildeten die Wahrheit, die ihr weiteres Leben formen und lenken würde. Umgeben von den Düften der Kindheit wurde aus der erwachsenen Frau wieder ein mageres sechsjähriges Mädchen.

Pyret zog den Reißverschluss ihrer Jacke hoch. Lauschte dem Wind, während sie eine Möwe beobachtete, die auf die glühende Sonne zuflog, ohne sich die Flügel zu versengen. Vielleicht war sie besonders geschickt und traute sich, mit dem Feuer zu spielen. Genau wie Ikarus mit seinen Wachsflügeln. Die zerrissene Stofftasche mit dem Bild von Ikarus hatte Mama auf Kreta gekauft. Pyret hatte sie mit fünf Reißzwecken über ihrem Bett befestigt, zwischen den Zeitungsausschnitten.

Die sanfte Kuhle im Sand schützte sie vor dem kalten Wind, der vom Meer heraufzog. Die Geschichte, der sie lauschte, handelte von der Prinzessin, die sich selbst in Stein verwandeln konnte. Eine unsichtbare Königstochter. Verborgen zwischen Tausenden von Steinen am Meeresstrand. Sie war zu Stein geworden, um keine Schmerzen zu empfinden, wenn Menschenfüße über ihre graue Haut trampelten. Im Sommer war sie heiß von der Sonne, im Winter weiß vom Frost. Der weiche Kern in ihrem Inneren jedoch war unerreichbar. Die Strandastern steckten ihre Köpfe zusammen und wisperten von dem König, der kommen würde, um sein Kind zu suchen. Sie erzählten sich, wie er auf der Suche nach der Prinzessin sei, die seinerzeit von den bösen Trollen gegen einen schmutzigen Wechselbalg namens Pyret ausgetauscht worden war.

Mama saß auf der karierten Decke und summte vor sich hin. Der kleine Bruder schlief, in eine Decke eingehüllt, auf dem Rücken. Der Schnuller war ihm aus dem Mund geglitten, und er schnarchte ein wenig. Mama berührte mit ihrem Zeigefinger seine Wange, und tief unten in Pyrets Bauch erwachte das Monster mit seiner schuppigen Haut. Es drehte sich einmal um sich selbst, eher es wieder Ruhe gab. Sie hatte diesen Schreihals noch nie leiden mögen. Er war die reinste Plage. Wenn er kackte, dann quoll ihm eine widerliche hellgrüne Soße aus der Hose. Dann schrie er, sodass sein Gesicht ganz rot und schrumpelig wurde. Todsicher war auch er ein Wechselbalg, ein Trollkind. Oder aber ein Außerirdischer.

Weiter unten am Wasser war der Sand feucht und leicht zu formen. Jemand hatte dort einen Eimer vergessen. Ohne Mama aus dem Blick zu verlieren, füllte sie ihn mit Sand und häufte drei Eimer voll zu einem Turm auf, den sie mit einer Mauer umgab. Dann grub sie einen Wallgraben, der nach und nach mit Salzwasser gefüllt wurde.

Mama saß auf der Decke, wo sie auch hingehörte. Wenn man sie nicht im Blick behielt, konnte sie leicht verschwinden. Wenn man sie nicht beaufsichtigte, würde womöglich auch sie gegen eine Trollmutter ausgewechselt werden.

»Willst du einen Keks?« Mamas Stimme kam aus dem einen Mundwinkel, auf der anderen Seite wippte der Zigarettenstummel. Die Glut hinterließ einen langen Aschepfeiler, der auf den geblümten Rock und den fusseligen Acrylpullover fiel. Mama streckte Pyret die Kekspackung hin. »Du kannst alle haben, die noch drin sind.

Pyret quetschte sich die Kekse in den Mund, alle drei auf einmal.

»Guck mal, Mama, ich habe einen riesigen Sandturm gebaut. Mit Muschelfenstern. Im Turm sitzt eine Prinzessin. Der König sucht nach ihr, aber er kann sie nicht sehen, denn für ihn ist sie unsichtbar. Auf seinen Augen liegt ein böser Zauber. Aber eines Tages, wenn der Zauber gebrochen ist, wird er wieder sehen können. Dann kommt er und holt sie. Guck mal, Mama! Da hinten ist er.«

»Jetzt nicht. Ich kann nicht. Lass mich in Ruhe.« Mama legte sich in einem schützenden Halbkreis um den kleinen Bruder, und das Monster in Pyrets Bauch jaulte vor Wut auf. Ihre Hände füllten sich ganz von selbst mit Sand. Eine Handvoll nach der anderen warf sie auf Mamas geblümten Rock. Auch die kleine Kröte in der dicken rotkarierten Decke kriegte ihren Teil des Sandsturms ab, und zwar mitten ins Gesicht.

»Hör auf! Du weckst ihn ja.« Mamas feste Hand packte Pyrets Haare und zog daran, bis die Tränen kamen. »Mach das nicht noch einmal, verstanden?

»Dumme Mama! Das war doch gar nicht ich«, flüsterte sie leise vor sich hin und vergrub das Gesicht in der Armbeuge, zog sich ins Steinzimmer zurück, in ihr Inneres, das für andere unzugänglich war. Unbeweglich saß sie da und starrte dann mit ihren wütenden Augen auf die beiden. Starrte auf den stummen Strickjackenrücken, der sie aussperrte. Der Blick wurde zu spitzen Nadeln, die sich in Mamas Rücken bohrten. So saß sie lange da, während die Abendsonne ins Meer sank und die Wiesenblumen auf Mamas Rock mit warmen, sanften Farben bemalte.

Sie bemerkte den Schatten, der über sie fiel, erst gar nicht. Stück für Stück, ohne Vorwarnung wurde die Haut auf Mamas nackten Beinen grau, und die Karos auf der Decke dunkel. Wenn es die Schritte eines Sterblichen gewesen wären, dann hätte man sie hören müssen. Das Schilf hätte gerauscht und sie gewarnt. Die Möwen hätten geschrien.

Mama richtete sich auf, aber in ihrem Gesicht war kein Licht mehr. Pyret folgte ihrem erschrockenen Blick von den großen Füßen des Wesens, den Beinen, der Lederjacke bis hoch zu der Stelle, wo das Gesicht hätte sein müssen. Ein schwarzer Schatten, von glühender Sonne umgeben, und eine Stimme wie aus der Unterwelt. »Kommst du mit? Wir haben was besorgt.«

»Weiß nicht.« Mamas Zeigefinger strich wieder über die Wange des kleinen Bruders. »Pyret, kannst du mal kurz auf ihn aufpassen? Ich bin gleich zurück. Wenn es zu kalt wird, geht ihr einfach nach Hause, ja? Aber trag ihn vorsichtig. Und pass auf, wenn ihr über die Straße geht! Hörst du? Hörst du, was ich sage?« Pyret wich vor dem Atem zurück und vor den Augen, die ihr so nah kamen, ihren eigenen Blick einfingen und festhielten. »Ich bin gleich zurück. Bleib hier.« Pyret stand auf und klammerte sich an Mamas Bein fest. »Nein, du darfst nicht mitkommen. Du bleibst hier. Wenn du hinter mir herkommst, kriegst du Schläge.«

Mamas Hände waren jetzt böse. Sie gruben sich in ihre Schulter und schubsten Pyret weit von sich. Pyret fiel auf den Rücken und starrte in den Himmel. Sie stürzte in einen Strudel, ins Meer, wo es keine Gedanken gibt, nur Wellen der Übelkeit und der Dunkelheit. Sie spürte den Geschmack des Salzwassers auf ihrer Zunge. Der kleine Bruder schrie. Zwang sie aus der Tiefe herauf.

Pyret erhob sich mit steifen Bewegungen und drückte den Schnuller in seinen Mund. Eigentlich hätte er Schläge verdient.

Sie verschwanden im Fichtenwäldchen, drei Schattengesichter und Mama. Die Bösen Grauen hatten sie in ihre Gewalt gebracht, um sie auszuwechseln. Das war schon öfter passiert. Wenn Mama wieder nach Hause kam, dann würde der Körper dieselbe Hülle wie vorher haben, aber er würde hin- und herschwanken und auf dem Boden herumkriechen. Die Beine, die den Körper aufrecht halten sollten, die Augen, die sehen sollten, der Mund, der reden sollte - all das hatten die Wesen mitgenommen. Damit sie nicht wie ein Zelt ohne Stangen zusammenfiel, füllten die Bösen sie immer mit Klebstoff aus - deshalb musste sie sich auch übergeben.

Pyret warf einen Blick auf den kleinen Bruder. Er lag da und sah in den Himmel hinauf, wo die Wolken zusammenstießen und zu immer größeren weißen Wattebäuschen wurden und neue Figuren bildeten: einen Löwen, der sich in eine Hexe verwandelte, eine zusammengerollte Katze oder eine Zimtschnecke. Dann kam ein Bagger, der Zuckerwatte aß. Pyret war so hungrig, dass ihr der Bauch wehtat.

»Mama, geh nicht weg!« Auf nackten Füßen rannte sie den Weg über die Düne zum Wäldchen. »Geh nicht weg, sonst sterbe ich! Ich will nicht allein sein!« Nadeln und trockene Äste stachen ihr in die Fußsohlen. Eine Ameise saugte sich auf ihrem Fuß fest und weigerte sich, loszulassen, ehe sie nicht stehen blieb und sie mit dem Finger wegschnippte. »Mama, warte auf mich!«

Pyret blieb stehen und horchte. Eine Mücke summte direkt neben ihrem Ohr, ein Eichhörnchen sauste vor ihr den Stamm hinauf, dass die Rinde laut raschelte, und machte einen gewagten Satz zum nächsten Baum hinüber. Unten am Strand schrie wie besessen ihr Bruder, der Außerirdische. Sollte er doch da liegen und brüllen. Der kapierte sowieso nichts.

Unter dem graugrünen Dach der Fichten war es dunkel und kalt. Die Füße konnten nicht stillstehen, wenn überall Ameisen herumkrochen. Plötzlich hörte sie das Geräusch. Es kam stoßweise, in regelmäßigen Abständen, und klang wie ein Schwein, das sich auf dem Boden herumsuhlte. Im Moos fiel es ihr leichter, sich lautlos anzuschleichen, als auf dem Weg. Die Geräusche wurden immer lauter. Hinter einem Gestrüpp von wilden Himbeeren kauernd sah sie ein Hinterteil, das sich auf und ab bewegte. Mamas geblümter Rock, ein Lappen nur, ganz unten in einem Berg von Armen und Beinen. Die Wesen standen rechts und links von dem Paar auf der Erde. Jetzt konnte sie ihre Gesichter sehen, wie grinsende Wölfe.

»Na, willst du noch was zu trinken?« Ein kurzer Blick auf Mamas Gesicht. Sie hielten sie fest. Sie taten ihr weh....
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Autor

Anna Jansson, geboren 1958 auf Gotland, ist gelernte Krankenschwester und begann 1997, Kriminalromane, Sach- und Kinderbücher zu schreiben. Zahlreiche ihrer Krimis um die Kommissarin Maria Wern wurden verfilmt und in Deutschland unter dem Serientitel "Maria Wern, Kripo Gotland" ausgestrahlt. Anna Jansson lebt mit ihrer Familie in Örebo.Die Autorin im Internet (Website in schwedischer Sprache): www.thriller.nuBei dotbooks ermittelt Maria Wern in folgenden Kriminalromanen: »Und die Götter schweigen«, »Totenwache«, »Tod im Jungfernturm«, »Schwarze Schmetterlinge«, »Das Geheimnis der toten Vögel«.Die ersten drei Bände ihrer Maria-Wern-Serie erschien außerdem in dem Sammelband »Die Toten von Schweden«.