Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Erben von Midkemia 2 - König der Füchse

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am18.06.2019
Der Klassiker der heroischen Fantasy in überarbeiteter Neuausgabe!
Talon, der letzte Überlebende des Orosini-Stamms, brennt nach seiner Ausbildung durch das Konklave der Schatten darauf, Rache an denen zu nehmen, die einst seine Familie und Freunde bei einem brutalen Massaker niedermetzelten. Zwei Schuldige hat Talon bereits getötet, doch er kann nicht ruhen, bis er den Drahtzieher des Überfalls, Herzog Olasko, zur Rechenschaft gezogen hat. Dazu muss er sich jedoch das Vertrauen des skrupellosen Adeligen erschleichen ...


Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.
mehr

Produkt

KlappentextDer Klassiker der heroischen Fantasy in überarbeiteter Neuausgabe!
Talon, der letzte Überlebende des Orosini-Stamms, brennt nach seiner Ausbildung durch das Konklave der Schatten darauf, Rache an denen zu nehmen, die einst seine Familie und Freunde bei einem brutalen Massaker niedermetzelten. Zwei Schuldige hat Talon bereits getötet, doch er kann nicht ruhen, bis er den Drahtzieher des Überfalls, Herzog Olasko, zur Rechenschaft gezogen hat. Dazu muss er sich jedoch das Vertrauen des skrupellosen Adeligen erschleichen ...


Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641245191
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum18.06.2019
Reihen-Nr.2
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2176 Kbytes
Artikel-Nr.4024623
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Die Rückkehr

Ein Vogel kreiste über der Stadt.

Sein Blick galt einer Gestalt in dem Durcheinander unter ihm, einem einzelnen Mann in dem Gewimmel von Menschen, die sich zur geschäftigsten Tageszeit hier im Hafen aufhielten. Der Hafen von Roldem, der Hauptstadt des Inselkönigreichs gleichen Namens, gehörte zu den lebhaftesten am Meer des Königreichs. Schiffe mit Waren und Reisenden aus Groß-Kesh, dem Königreich der Inseln und einem halben Dutzend kleinerer Nationen in der Nähe liefen täglich ein oder aus.

Der Mann, den der Vogel beobachtete, trug praktische Reisekleidung aus festen, leicht zu säubernden Stoffen und mit praktischen Verschlüssen. So konnte er seine Jacke auch einfach nur auf der linken Schulter hängend tragen, sodass sie den Schwertarm nicht behinderte. Auf dem Kopf trug er ein schwarzes Barett mit einer Silbernadel und einer einzelnen grauen Feder, und seine Füße steckten in festen Stiefeln. Sein Gepäck wurde gerade abgeladen und würde zu der Adresse geliefert werden, die er angegeben hatte. Er reiste ohne Diener, was für einen Adligen zwar ungewöhnlich war, aber hin und wieder vorkam; schließlich waren nicht alle Adligen wohlhabend.

Für einen Moment hielt er inne, um sich umzusehen. Rings um ihn eilten die Menschen weiter: Lastenträger, Seeleute, Hafenarbeiter und Fuhrleute. Wagen, so hoch beladen, dass ihre Räder beinahe brachen, rollten langsam an ihm vorbei, Fracht wurde in die Stadt oder zu den Fährbarken gebracht, die sie zu den größeren Handelsschiffen transportieren würden. Roldem war wirklich ein geschäftiger Hafen; hier wurden nicht nur Waren abgeliefert, sondern auch umgeladen, denn Roldem war die Handelshauptstadt am Meer des Königreichs.

Wohin der junge Mann auch schaute, überall wurde Handel getrieben. Männer feilschten über den Preis von Waren, die auf weit entfernten Märkten verkauft werden sollten, andere verhandelten über die Kosten für das Abladen von Fracht oder versicherten eine Ladung gegen Piraten oder Schiffskatastrophen. Andere wiederum waren Agenten von Handelshäusern, die angespannt nach allem Ausschau hielten, was ihren Geldgebern einen Vorteil versprach - Männer, die ebenso gut in einem Kaffeehaus im weit entfernten Krondor hätten sitzen können wie in der Händlerbörse nur eine Straße von dort entfernt, wo der junge Mann jetzt stand. Sie schickten Jungen mit Botschaften über eintreffende Waren zu Männern in der Börse, die wiederum versuchten, anhand dieser Informationen Veränderungen auf einem weit entfernten Markt vorauszusagen, bevor sie kauften oder verkauften.

Der junge Mann ging weiter und wich einer Bande von Jungen aus, die mit kindlicher Entschlossenheit vorbeistürmten. Er zwang sich, nicht nach seinem Geldbeutel zu tasten, denn er wusste, dass der Beutel noch dort war, wo er sein sollte. Es bestand allerdings immer die Möglichkeit, dass die Jungen von einer Bande von Taschendieben ausgeschickt worden waren, um wohlhabende Opfer auszuspähen. Der junge Mann sah sich weiter um und versuchte, jede mögliche Gefahr zu erfassen. Aber er konnte nur Bäcker und Straßenhändler, Reisende und zwei Wachsoldaten entdecken. Es war genau das, was er hier im Hafen von Roldem erwartet hatte.

Der Vogel, der von oben herabblickte, bemerkte, dass ein anderer Mann im Gedränge parallel zu dem jungen Adligen unterwegs war, im gleichen Tempo wie dieser. Der Vogel kreiste und beobachtete den zweiten Mann, einen hochgewachsenen Reisenden mit dunklem Haar, der sich bewegte wie ein Raubtier und den anderen Mann problemlos im Auge behielt, sich aber hinter Passanten verbarg und ohne jede Anstrengung durch die Menge glitt, wobei er nie zurückfiel, sich aber auch nicht weit genug näherte, um entdeckt zu werden.

Der junge Adlige hatte eigentlich helle Haut, die nun aber von der Sonne gebräunt war, und er kniff die blauen Augen gegen das helle Tageslicht zusammen. Es war Spätsommer in Roldem, und die Morgensonne hatte den Nebel bereits weggebrannt. Nun war der Himmel blau, und ein leichter Wind, der vom Meer wehte, machte die Hitze erträglich. Ein Liedchen vor sich hin pfeifend, ging der junge Adlige den Hügel hinauf, unterwegs zu seinem alten Domizil, einer Dreizimmerwohnung im Haus eines Geldverleihers. Er wusste, dass er verfolgt wurde, denn er war ein hervorragender Jäger.

Talon Silberfalke, der Letzte der Orosini, Diener des Konklaves der Schatten, war nach Roldem zurückgekehrt. Hier gab er sich als Talwin Falkner aus, ein entfernter Verwandter von Lord Seljan Falkner, Baron am Hof des Prinzen von Krondor. Sein Titel lautete Junker von Wildenhag und Klingenburg, Erbbaron von Silbersee - Ländereien, die so gut wie kein Einkommen erbrachten. Er war ein Vasall des Barons von Ylith und hatte als Leutnant unter dem Befehl des Herzogs von Yabon gedient, war also ein junger Mann von einigem Rang und geringem Einkommen.

Seit beinahe zwei Jahren war er nicht mehr hier gewesen, an der Stätte seines bedeutendsten Triumphs, des Sieges im Turnier am Hof der Meister. Dort hatte er sich den Titel des besten Schwertkämpfers der Welt erworben, doch trotz seiner jungen Jahre war er bemüht, die Illusion von Überlegenheit nicht überhandnehmen zu lassen. Er war der beste unter mehreren Hundert Teilnehmern gewesen, die zum Wettbewerb in Roldem erschienen waren, aber das hieß nicht zwangsläufig, dass er tatsächlich der Beste der Welt war. Er war sicher, dass auf irgendeinem weit entfernten Schlachtfeld ein Söldner kämpfte oder irgendwo ein Soldat Patrouille ritt, der ihn jederzeit zu Fischköder verarbeiten konnte, zum Glück aber nicht an dem Wettbewerb teilgenommen hatte.

Einen Augenblick lang fragte sich Talon, ob es das Schicksal wohl zulassen würde, dass er in drei Jahren wieder nach Roldem kam, um seinen Titel zu verteidigen. Er war erst dreiundzwanzig Jahre, und er schätzte, dass ihn nur sehr widrige Umstände davon abhalten würden, nach Roldem zurückzukehren. Er hoffte jedoch, dass sich das Turnier dann als weniger ereignisreich erweisen würde als das letzte. Denn beim Wettkampf waren zwei Männer durch Tals Schwert gestorben - was nur sehr selten vorkam und überaus betrüblich war. Tal hatte jedoch kein Bedauern verspürt, denn einer der Männer hatte zu denen gehört, die für die Ausrottung seines Volkes verantwortlich waren, und der andere war ein gedungener Mörder gewesen, der ihn hatte umbringen sollen.

Die Erinnerung an den Attentäter lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf den Mann, der ihm folgte. Der war ebenso wie Tal in Salador an Bord gegangen, war aber auf der gesamten Reise auf dem kleinen Schiff jeglichem Kontakt ausgewichen, obwohl sie beinahe zwei Wochen auf See gewesen waren.

Der Vogel zog noch einmal einen Bogen, dann verharrte er mit flatternden Flügeln in der Luft, die Klauen nach unten gestreckt und den Schwanz aufgefächert, als hätte er Beute erspäht. Mit seinem charakteristischen Schrei tat der Raubvogel seine Anwesenheit kund.

Tal hörte das vertraute Kreischen, blickte auf und zögerte einen Moment, denn der Vogel dort oben war ein Silberfalke. Das Tier war sein spiritueller Führer, dem er seinen Namen verdankte. Einen Augenblick lang war es Tal, als würde ihn der Vogel grüßen, dann flog er davon.

»Habt Ihr das gesehen?«, fragte ein Lastenträger in der Nähe. »So einen Vogel kenne ich gar nicht.«

»Es war ein Falke«, sagte Tal.

»Ein Falke von dieser Farbe? Die gibt es in dieser Gegend nicht«, erwiderte der Lastenträger. Er warf noch einen Blick in den Himmel, wo der Vogel zuvor gekreist hatte, und kümmerte sich dann wieder um sein Bündel.

Tal nickte und ging weiter. Der Silberfalke war in seiner Heimat weit im Norden auf der anderen Seite des Meers des Königreichs nicht selten, aber soweit Tal wusste, gab es auf der Insel Roldem keine dieser Vögel. Dass er hier nun trotzdem einen gesehen hatte, verstörte ihn viel mehr als jener Mann, der ihm aus Salador gefolgt war. Er spielte seine Rolle als Tal Falkner schon so lange, dass er seine wahre Identität beinahe vergessen hatte. Vielleicht hatte der Vogel ihn daran erinnern wollen.

Aber dann kam er zu dem Schluss, dass das Auftauchen des Vogels wahrscheinlich nur ein Zufall gewesen war. Tal war zwar im Herzen immer noch Orosini, aber gezwungen gewesen, die Bräuche und den Glauben seines Volkes hinter sich zu lassen. Tief in seinem Inneren war er zwar noch immer Talon Silberfalke, ein Junge, der in der Esse der Geschichte und der Kultur seines Volkes geschmiedet worden war, aber das Schicksal und all die Dinge, die Fremde ihn gelehrt hatten, hatten ihn neu geformt, sodass der Orosini-Junge manchmal nur noch eine ferne Erinnerung war.

Er drängte sich durch die überfüllte Innenstadt. Als er in ein besseres Stadtviertel kam, war in den Schaufenstern bunte, modische Kleidung zu sehen. Er selbst trat als Edelmann mit bescheidenen Mitteln auf. Tal Falkner war Sieger des Turniers der Meister und charmant und erfolgreich genug, um in die besten Kreise eingeladen zu werden, hatte aber seinerseits noch keine Gala gegeben.

Als er nun vor der Tür zum Haus des Geldverleihers stand, dachte er daran, dass er vielleicht ein halbes Dutzend enge Freunde in seine bescheidene Wohnung hätte zwängen können, aber kaum all jene Einladungen in die bessere Gesellschaft erwidern konnte, die ihm bisher schon zuteilgeworden waren.

Er klopfte leise an die Tür und trat dann ein ...

Das Büro von Kostas Zenvanose bestand beinahe nur aus einer winzigen Theke, und es gab kaum genug Raum, um davor zu stehen. Ein geschickt angebrachtes Scharnier gestattete, die Theke über Nacht beiseitezuklappen, und drei Fuß hinter der Theke teilte ein Vorhang den Raum. Tal wusste, dass hinter dem Vorhang die Wohnstube der Familie Zenvanose lag, und noch weiter hinten gab es eine...

mehr

Autor

Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.