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Die Erben von Midkemia 3 - Konklave der Schatten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am19.08.2019
Der Klassiker der heroischen Fantasy in überarbeiteter Neuausgabe!
Der junge Talon und das Konklave der Schatten haben den skrupellosen Herzog Olasko gestürzt und ihn ins Exil in ein fernes, wildes Land verbannt. Dort muss der frühere Tyrann nun täglich um sein Überleben kämpfen. Er kennt nur noch ein Ziel: zurückzukehren und sich an Talon und seinen Verbündeten zu rächen. Doch während seiner beschwerlichen Odyssee nach Kaspar beginnt Olasko allmählich, sein Leben mit anderen Augen zu betrachten. Denn er erfährt von einer dunklen Macht, die seine Heimat und ganz Midkemia bedroht ...

Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.
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Produkt

KlappentextDer Klassiker der heroischen Fantasy in überarbeiteter Neuausgabe!
Der junge Talon und das Konklave der Schatten haben den skrupellosen Herzog Olasko gestürzt und ihn ins Exil in ein fernes, wildes Land verbannt. Dort muss der frühere Tyrann nun täglich um sein Überleben kämpfen. Er kennt nur noch ein Ziel: zurückzukehren und sich an Talon und seinen Verbündeten zu rächen. Doch während seiner beschwerlichen Odyssee nach Kaspar beginnt Olasko allmählich, sein Leben mit anderen Augen zu betrachten. Denn er erfährt von einer dunklen Macht, die seine Heimat und ganz Midkemia bedroht ...

Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641242404
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum19.08.2019
Reihen-Nr.3
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1673 Kbytes
Artikel-Nr.4024707
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Gefangen

Die Reiter kamen auf ihn zu.

Kaspar, der bis zum Vortag den Titel eines Herzogs von Olasko getragen hatte, wartete und hielt seine Ketten bereit. Augenblicke zuvor hatte ihn ein hochgewachsener, weißhaariger Magier mit ein paar dürftigen Abschiedsworten auf dieser staubigen Ebene abgesetzt und war verschwunden, und nun näherte sich dem Adligen im Exil eine Gruppe von Nomaden.

Kaspar hatte sich noch nie so lebendig und stark gefühlt. Er grinste, holte tief Luft und federte leicht in den Knien. Die Reiter schwärmten aus, und Kaspar wusste, dass sie ihn für gefährlich hielten, obwohl er allein und barfuß war und außer den schweren Ketten mit Hand- und Fußfesseln an den Enden nichts hatte, womit er sich verteidigen konnte.

Die Reiter wurden langsamer. Kaspar zählte sechs von ihnen. Sie waren fremdartig gekleidet, in weite indigoblaue Obergewänder über weißen weiten Hemden, die in der Taille mit Schnüren gegürtet waren, und Pumphosen, die in schwarzen Lederstiefeln steckten. Dazu trugen sie Turbane, bei denen jeweils an der rechten Seite ein Stück Stoff herunterhing. Kaspar nahm an, dass dieser Schal rasch benutzt werden konnte, um Mund und Nase vor einem Staubsturm zu schützen oder das Gesicht zu verbergen. Die Kleidung kam ihm weniger wie eine Uniform als wie Stammeskleidung vor. Und die Männer hatten diverse gefährlich aussehende Waffen dabei.

Der Anführer rief etwas in einer Sprache, die Kaspar nicht verstand, obwohl sie etwas seltsam Vertrautes an sich hatte. Kaspar erwiderte: »Ich nehme an, keiner von euch spricht Olaskisch?«

Der Mann, den Kaspar für den Anführer hielt, sagte etwas zu seinen Leuten, machte eine Geste und wartete. Zwei Männer stiegen ab, zogen ihre Waffen und gingen auf Kaspar zu. Ein dritter hinter ihnen nahm eine Lederschnur vom Sattel, mit der er den neuen Gefangenen offenbar fesseln wollte.

Kaspar ließ die Ketten ein Stück sinken und die Schultern hängen, als würde er sich seinem Schicksal ergeben. Der Art, wie die Männer sich näherten, entnahm er zweierlei: Es handelte sich um erfahrene Kämpfer - zähe, sonnenverbrannte Bewohner der Steppe, die wahrscheinlich in Zelten lebten -, aber sie waren keine ausgebildeten Soldaten. Ein kurzer Blick verriet Kaspar, dass keiner der drei Männer, die noch auf den Pferden saßen, bisher einen Bogen in der Hand hatte.

Kaspar ließ den Mann mit der Lederschnur näher kommen, und dann trat er im letzten Augenblick zu und traf ihn an der Brust. Der Mann war von den dreien, die sich ihm genähert hatten, der ungefährlichste. Kaspar schwang die Ketten, ließ ein Ende davon los, und der Schwertkämpfer rechts von ihm, der geglaubt hatte, außer Reichweite zu sein, wurde von der behelfsmäßigen Waffe im Gesicht getroffen und sackte lautlos zu Boden.

Der andere Schwertkämpfer reagierte schnell, hob sein Schwert und schrie etwas. Kaspar hätte nicht zu sagen vermocht, ob es sich dabei um eine Beleidigung, einen Kriegsruf oder ein Stoßgebet handelte. Der ehemalige Herzog wusste nur, dass er schnell handeln musste.

Statt dem Angreifer auszuweichen, warf er sich auf den Mann und stieß mit Wucht gegen ihn, während das Schwert des Nomaden ins Leere traf.

Kaspar schob die Schulter in die Achselhöhle des Mannes, und der Schwung des danebengegangenen Schlages trug den Nomaden über Kaspars Schulter hinweg. Kaspar half mit beiden Armen nach, und der Mann flog durch die Luft und prallte hart auf den Boden. Der Atem entwich geräuschvoll aus seiner Lunge. Kaspar hielt es sogar für möglich, dass sich sein Gegner das Rückgrat gebrochen hatte.

Er spürte mehr, als dass er es sah, wie zwei der Reiter nun ihre Bögen bereitmachten, also warf er sich nach vorn, überschlug sich und kam mit dem Schwert eines der am Boden liegenden Männer in der Hand wieder auf die Beine. Der Nomade, der die Lederschnur gehalten hatte, versuchte aufzustehen, doch Kaspar versetzte ihm einen Schlag mit der flachen Seite der Klinge, und der Mann ging wieder zu Boden.

Kaspar war kein so guter Schwertkämpfer wie Tal Falkner, doch er war den größten Teil seines Lebens als Soldat ausgebildet worden, und Nahkampf war sein Element. Er rannte auf die drei Reiter zu, von denen zwei mit Bögen bewaffnet waren und einer eine schlanke Lanze in der Hand hatte, die er nun ausrichtete, während er seinem Pferd die Hacken in die Flanken bohrte. Das Tier war vielleicht kein erfahrenes Streitross, aber es war gut ausgebildet. Es sprang vorwärts wie ein Rennpferd beim Start, und Kaspar konnte gerade noch ausweichen, sonst wäre er niedergetrampelt worden.

Der Reiter hatte mit seiner Lanze auf seine Brust gezielt, aber mit einer raschen Bewegung nach links entging der ehemalige Herzog der Waffe. Wäre das Pferd nur ein wenig früher losgeprescht, wäre es für Kaspar zu spät gewesen. So aber vollendete er die Drehung, griff mit der linken Hand nach oben, packte den Reiter hinten am Gewand und riss ihn aus dem Sattel.

Kaspar wartete nicht, bis der Mann auf dem Boden aufschlug, sondern nutzte seinen Schwung, um sich weiterzudrehen, bis er dem nächsten Reiter gegenüberstand, der versuchte, seinen Bogen zu spannen. Kaspar griff mit der linken Hand zu und packte den Fußknöchel des Mannes, riss ihn nach hinten und nach oben, und auch dieser Reiter fiel vom Pferd.

Kaspar fuhr herum, um zu sehen, wo sich der letzte Gegner befand und ob einer der Männer, die er zu Fall gebracht hatte, versuchte, wieder auf die Beine zu gelangen. Er drehte sich zweimal um die eigene Achse, und dann ...

Dann richtete er sich langsam auf und ließ das Schwert fallen.

Der letzte Reiter hatte sein Pferd in aller Ruhe ein paar Schritte nach hinten gelenkt, saß nun gelassen im Sattel und zielte mit einem Pfeil auf Kaspar. Es war hoffnungslos. Nur wenn der Mann ein wirklich schlechter Schütze war, hätte der ehemalige Herzog dem Pfeil, der auf seine Brust gerichtet war, entgehen können.

Der Nomade lächelte, nickte und sagte etwas, das Kaspar als »gut« deutete, dann richtete er den Blick auf etwas, das sich hinter dem ehemaligen Herzog befand.

Einer der Reiter, die Kaspar vom Pferd gezogen hatte, stieß Kaspar den Unterarm in den Nacken und warf ihn damit auf die Knie. Kaspar versuchte, sich umzudrehen, als er Metall klirren hörte, und er begriff, dass jemand seine Ketten ergriffen hatte. Als er den Kopf wandte, krachte kaltes Eisen gegen sein Kinn. Helles Licht explodierte in seinem Kopf, dann verlor er das Bewusstsein.

Kaspars Kinn pochte. Sein Hals tat weh, und überhaupt hatte er am ganzen Körper Schmerzen. Einen Augenblick wusste er nicht, wo er sich befand, dann erinnerte er sich an den Kampf mit den Nomaden. Er blinzelte, versuchte, klarer zu sehen, und erkannte, dass es Abend war. Die Sonne ging gerade unter.

Aus den Schmerzen, die er verspürte, als er sich zu bewegen versuchte, schloss er, dass die Reiter eine ganze Weile lang auf ihn eingetreten hatten, nachdem er bewusstlos geworden war. Wahrscheinlich hatten sie auf diese Weise ihrer Missbilligung darüber Ausdruck verleihen wollen, wie er auf ihre Forderung, sich zu ergeben, reagiert hatte.

Es war wahrscheinlich gut, dass er keinen von ihnen getötet hatte, denn das hätte ihm sicher eine durchgeschnittene Kehle eingebracht. Kaspar begriff, dass er den Männern von Anfang an nicht hatte entrinnen können.

Mühsam richtete er sich auf, was nicht einfach war, denn seine Hände waren ihm mit Lederschnüren auf dem Rücken gefesselt. Aber er wusste auch, dass ein ausgebildeter Kämpfer wie er mehr Aussichten hatte, unter Menschen wie diesen zu überleben, als ein einfacher Landarbeiter oder Hausdiener.

Als er sich umsah, erkannte er, dass man ihn hinter einem Zelt angebunden hatte. Die Schnüre um seine Handgelenke waren fest, und sie waren ihrerseits mit einem dicken Seil an eine Zeltstange gebunden. Er konnte sich ein wenig bewegen, aber das Seil war nicht lang genug, dass er aufstehen konnte. Eine rasche Untersuchung der Zeltstange ergab, dass er sie vielleicht herausziehen konnte, aber damit hätte er das gesamte Zelt zum Einsturz gebracht und seine Gastgeber alarmiert.

Er trug dieselbe Kleidung wie zuvor. Er konzentrierte sich auf die Schmerzen in seinem Körper und kam zu dem Schluss, dass nichts gebrochen oder zu schwer verrenkt war.

Er setzte sich und dachte nach. Sein Instinkt hatte sich, was diese Leute anging, bisher als zutreffend erwiesen. Nach dem wenigen zu schließen, was er um das Zelt herum ausmachen konnte, war dies ein kleines Lager, das wahrscheinlich kaum mehr als den sechs Reitern und ihren Familien Unterschlupf bot. Aber er sah auch die angepflockten Pferde, und nach grober Schätzung gab es mindestens zwei oder drei Reittiere für jeden im Lager.

Auf der anderen Seite des Zelts hörte er leise Stimmen. Er strengte sich an, die fremde Sprache zu verstehen, denn das eine und andere Wort kam ihm bekannt vor.

Kaspar hatte ein Gespür für Fremdsprachen. Als Erbe des Throns seines Vaters hatte er alle Hochsprachen der Länder der Umgebung lernen müssen, also beherrschte er die Königssprache, die Sprache des Königreichs der Inseln, fließend und akzentfrei, ebenso wie jene Sprachen, die dem Olaskischen verwandt waren und wie Kaspars Muttersprache Varianten des Roldemischen waren. Er beherrschte auch die Hochsprache von Kesh perfekt und hatte sich Zeit genommen, ein wenig Queganisch zu lernen, das sich nach der Abspaltung des Königreichs Queg vom Kaiserreich Groß-Kesh vor zwei Jahrhunderten aus dem Keshianischen entwickelt hatte.

Auf seinen Reisen hatte er die Dialekte eines halben Dutzends von Regionen dieser Länder aufgeschnappt, und etwas an dem,...

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Raymond Feist wurde 1945 in Los Angeles geboren und lebt in San Diego im Süden Kaliforniens. Viele Jahre lang hat er Rollenspiele und Computerspiele entwickelt. Aus dieser Tätigkeit entstand auch die fantastische Welt seiner Romane: Midkemia. Die in den 80er-Jahren begonnene Saga ist ein Klassiker des Fantasy-Genres, und Feist gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Fantasy in der Tradition Tolkiens.