Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Prinzessinnen von New York - Secrets

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
361 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am30.04.20201. Aufl. 2020
Sind sie bereit, für ihre Liebe alles zu wagen?


In den luxuriösen Kreisen der New Yorker High Society von 1900 verbergen sich die dunkelsten Geheimnisse hinter den strahlendsten Lächeln und den prunkvollsten Fassaden, denn ihre Enthüllung kann ein Leben vollkommen verändern. Auch die Schwestern Diana und Elizabeth Holland haben die zerstörerische Macht eines Skandals bereits zu spüren bekommen und wollen nun gegen die Spielregeln der Elite verstoßen. Denn nur wenn sie alles riskieren - ihren Ruf, ihre gesellschaftliche Position und ihren Reichtum -, besteht für sie noch die Möglichkeit, mit den Männern zusammen sein zu können, die sie wirklich lieben.


'Intrigen, Liebe, Eifersucht, Verrat, Humor und ein opulentes Setting. Ich konnte DIE PRINZESSINNEN VON NEW YORK nicht zur Seite legen!' CECILY VON ZIEGESAR, Autorin von GOSSIP GIRL


4. Band der PRINZESSINNEN-VON-NEW-YORK-Reihe



Anna Godbersen wurde 1980 in Berkeley, Kalifornien, geboren und studierte Englische Literatur am Barnard College in New York. Sie schreibt Buch-Rezensionen und arbeitet als freie Literaturkritikerin u.a. für The New York Times Book Review. Weitere Informationen unter: annagodbersen.com
mehr

Produkt

KlappentextSind sie bereit, für ihre Liebe alles zu wagen?


In den luxuriösen Kreisen der New Yorker High Society von 1900 verbergen sich die dunkelsten Geheimnisse hinter den strahlendsten Lächeln und den prunkvollsten Fassaden, denn ihre Enthüllung kann ein Leben vollkommen verändern. Auch die Schwestern Diana und Elizabeth Holland haben die zerstörerische Macht eines Skandals bereits zu spüren bekommen und wollen nun gegen die Spielregeln der Elite verstoßen. Denn nur wenn sie alles riskieren - ihren Ruf, ihre gesellschaftliche Position und ihren Reichtum -, besteht für sie noch die Möglichkeit, mit den Männern zusammen sein zu können, die sie wirklich lieben.


'Intrigen, Liebe, Eifersucht, Verrat, Humor und ein opulentes Setting. Ich konnte DIE PRINZESSINNEN VON NEW YORK nicht zur Seite legen!' CECILY VON ZIEGESAR, Autorin von GOSSIP GIRL


4. Band der PRINZESSINNEN-VON-NEW-YORK-Reihe



Anna Godbersen wurde 1980 in Berkeley, Kalifornien, geboren und studierte Englische Literatur am Barnard College in New York. Sie schreibt Buch-Rezensionen und arbeitet als freie Literaturkritikerin u.a. für The New York Times Book Review. Weitere Informationen unter: annagodbersen.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736310766
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum30.04.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Reihen-Nr.4
Seiten361 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4312379
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Während die junge Miss Holland, Diana,
sich in Paris aufhält, wo sie den letzten Schliff bekommt, bleibt die New Yorker Gesellschaft einsam zurück und muss sich vorerst mit weniger strahlenden Schönheiten begnügen. Aber manche unter uns erinnern sich an jene schokoladenbraunen Augen und glänzenden Locken und verkriechen sich missmutig in den Ecken, während alle auf ihre Rückkehr warten.

- Aus der Gesellschaftskolumne des New York Imperial,
Freitag, den 6. Juli 1900

Morgens schlenderte sie gerne an der Ufermauer entlang. Sie ging immer alleine und begegnete für gewöhnlich nur ein oder zwei Herren, deren Gehstöcke auf dem Pflaster klickten, denn die Einheimischen kamen lieber erst später heraus, um nach der Siesta einen Spaziergang zu machen. Das Wetter war seit Kurzem umgeschlagen, gelegentlich fegte das Meer über den Gehweg, was ihr anfangs Angst eingejagt hatte. Doch seit einem feuchten Freitag Anfang Juli betrachtete sie das Ganze als eine Art Taufe. Die Macht des Meeres - wie sie gestern Abend kurz vor dem Einschlafen in ihr Tagebuch geschrieben hatte - wühlte sie auf und beruhigte sie gleichzeitig, sodass sie sich jedes Mal wie neugeboren fühlte.

Sobald sie den Paseo del Prado überquert hatte, wandte sie sich Richtung Altstadt, ein wunderbarer Ort mit schattigen Arkaden und gewundenen Straßen, wo man hin und wieder einen Blick in gekachelte Innenhöfe voller Pflanzen und Bäume erhaschen konnte. Dort hielten sich mehr Leute auf, standen an Torbögen gelehnt herum oder saßen an Tischen auf den zahlreichen Plätzen der Stadt. Sie trug einen breiten herabhängenden Strohhut und hatte sich die Haare im Nacken hochgesteckt, um zu verbergen, wie merkwürdig kurz sie waren. Nicht, dass das eine Rolle gespielt hätte - sie war eine Fremde; alles, was an ihr merkwürdig wirkte, wurde sowieso von dieser Tatsache verschluckt. Hier erkannte sie niemand; den Habaneros, denen sie auf der Straße begegnete, war es egal, dass sie Diana Holland war.

Denn das war ihr richtiger Name, der in anderen Teilen der Welt eine gewisse Bedeutung hatte und bestimmte Schlussfolgerungen nach sich zog. Zum Beispiel, dass man sie von klein auf gelehrt hatte, außerhalb ihres Elternhauses niemals die Haut ihrer Hände zu entblößen oder sich auf den Straßen ihrer Heimatstadt nie ohne Begleitung sehen zu lassen. Und obwohl sie diese strikten Regeln regelmäßig ignoriert hatte, hatte sie erst herausgefunden, wie es sich anfühlte, die Verbote ihrer Heimatstadt wirklich vollkommen los zu sein, als sie nach Kuba gekommen war. In ihrem hellen, weit geschnittenen Kleid, in den Straßen einer fremden Hauptstadt war sie auf eine gewisse Weise gleichzeitig auffällig und unsichtbar. Sie war anonym, ein Zustand, der ihr so wie das Meer das wunderbare Gefühl gab, ein ganz neuer Mensch zu sein und alles mit ungetrübtem Blick sehen zu können.

Das Meer lag nun hinter ihr, die schiefergrauen Wolken, die sich über der Bucht zusammenballten, verdrängten allmählich den blauen Himmel. Das Grün der Palmen hob sich unerwartet frisch und klar gegen den grauen Hintergrund ab. Die Luft war stickig und schien bereits den nächsten Regenschauer anzukündigen. Das Wetter versprach nichts Gutes, doch für sie hatte diese eigentlich bedrückende Atmosphäre etwas Befriedigendes. Die in dunkle Farbtöne getauchte Landschaft und die Unheil verkündende Stimmung, die in der Luft lag, all das wirkte auf sie wie ein Ausdruck dessen, wie es in ihrer Seele aussah. Früher oder später würde der Wolkenbruch kommen, zuerst mit einzelnen dicken Tropfen, dann mit dichten Regenschleiern, die die gestreiften Markisen durchnässen und die Rinnsteine überfluten würden. Es war noch nicht lange her - Wochen höchstens, auch wenn es sich manchmal wie eine Ewigkeit anfühlte -, dass sie nach Havanna gekommen war, doch Wetterwechsel bekam sie schnell mit. Dieser hatte die Farbe von Kummer und Leid - wenn einer das erkennen konnte, dann war sie es.

Sie war allein und Tausende von Meilen weit weg von zu Hause, trotzdem war natürlich nicht alles Leid und Kummer. Wenn jemand nachgebohrt hätte, hätte Diana zugeben müssen, dass ihr hier in Wahrheit nur eines fehlte. Nicht einmal der Verlust ihrer Lockenpracht war wirklich bitter gewesen. Sie hatte sich die Haare wegen Henry Schoonmaker abgeschnitten - tatsächlich hatte sie den ziemlich dummen Versuch gestartet, sich freiwillig zur Armee zu melden, und das, obwohl Henry der ehemalige Verlobte ihrer Schwester Elizabeth war und kürzlich eine andere furchterregende Frau geheiratet hatte, deren Mädchennamen Penelope Hayes lautete. Bis jetzt war Diana noch nichts eingefallen, was sie nicht tun würde, um Henry nachzustellen. Vor ihrer Ankunft in Havanna hatte sie an der Bar eines Luxusdampfers gearbeitet und sich davor auf Eisenbahnzügen nach Chicago durchgeschlagen. Da hatte sie noch geglaubt, dass Henry mit seinem Regiment über San Francisco auf dem Weg zum Pazifik war.

An die kurzen Haare, was ja im Grunde eine Selbstverstümmelung gewesen war, hatte sie sich inzwischen gewöhnt, und fehlende Locken konnten die rosige Weiblichkeit von Dianas zierlichem Körper ohnehin nicht schmälern. In den vergangenen Monaten hatte sie gelernt, wozu sie alles fähig war, und dass sie Dinge tun konnte, die sie sich in den behaglichen Zimmern der Stadthäuser des alten New York nie hätte träumen lassen. Im Verlauf ihrer Abenteuer hatte sie kein einziges Mal im Freien übernachten oder ohne Essen ins Bett gehen müssen. Aber Henrys Abwesenheit - wie schwer sie auf ihrem empfindsamen Herzen lastete, war kaum auszuhalten.

Diana war an allen möglichen Orten gewesen, seit ihr jungenhaft kurzes Haar die Armee der Vereinigten Staaten nicht davon überzeugt hatte, sie im vergangenen März zur Grundausbildung antreten zu lassen, doch keiner dieser Orte hatte diesem auch nur entfernt geglichen. Sie wurde auf ihren Spaziergängen das Gefühl nicht los, sich in einer sehr alten Stadt zu befinden - zwar wusste sie, dass New York nicht viel jünger war, aber irgendwie gelang es ihrer Heimatstadt besser, die Vergangenheit zu verdrängen. Ihr gefiel der Gedanke, dass die Kathedralen, an denen sie vorüberging, und die Fassaden mit ihren schmiedeeisernen Ornamenten und den roten Dächern immer noch hochbetagte Konquistadoren bargen.

Offiziell war sie in Paris. Jedenfalls stand es so in den Zeitungen, wobei ihr Freund Davis Barnard, der für den New York Imperial die Gesellschaftskolumne schrieb, ein wenig nachgeholfen hatte. Dank ihm wusste sie auch, dass auch Henry nicht dort war, wo er eigentlich sein sollte - anscheinend reichte der Einfluss des alten William Schoonmaker so weit, dass er seinem Sohn nicht bloß einen ruhigeren Posten auf Kuba verschafft hatte, sondern auch sämtliche New Yorker Zeitungsleute dazu nötigen konnte, Stillschweigen über seine Versetzung zu bewahren. Aber Diana mochte die Vorstellung, dass sie sich beide an einem anderen Ort aufhielten, als alle glaubten. Es war fast so, als würde jeder von ihnen ein Double besitzen, das irgendwo da draußen vor den Augen der Welt brav ihre Rolle spielte, während sich ihr wahres Selbst im Verborgen unaufhaltsam ihrer Bestimmung näherte - bald würden sie sich treffen.

Gerade überquerte sie einen Platz, wo Hunde träge im Schatten lagen und Männer sich an kleinen Tischen vor den Straßencafés über ihre Kaffeetassen beugten. Da sie noch nie in Europa gewesen war, konnte sie es nicht mit Sicherheit sagen, aber die Stadt mit ihrem weit zurückreichenden Gedächtnis und den verfallenden Gebäuden, den Geistern, die in den Gassen zu flüstern schienen, dem Klang der katholischen Glocken und den langen und freundlichen Traditionen wirkte auf sie irgendwie wie ein Stück europäischer Kultur. In der Luft lag der Geruch, der immer aufkam, bevor es zu regnen begann, wenn der staubige Dreck der Stadt noch einmal aufstieg und dann endgültig fortgeschwemmt wurde, und Diana legte in Erwartung des Unwetters einen Schritt zu. Sie wollte nach Hause, in ihre kleine Mietwohnung, in der Hoffnung, nicht komplett durchnässt zu werden.

Sie hatte den Saum des Platzes erreicht und lief nun so schnell, dass sie die Hand heben musste, um ihren Hut fester auf den Kopf zu drücken. Vor ihr gingen zwei amerikanische Soldaten in maßgeschneiderten dunkelblauen Uniformjacken und stahlgrauen Hosen Dianas Blick blieb unweigerlich an dem lässigen Gang des Größeren mit der frech in den Nacken geschobenen Mütze hängen. Seine Schritte zogen ihre Augen wie magnetisch an und wirkten vertraut; einen Moment lang hätte sie schwören können, dass die Sonne durch die Wolken gebrochen war, um die Haut seines Nackens in einen Goldton zu tauchen, den sie sehr gut kannte.

»Henry!«, stieß sie atemlos hervor. Es war ganz Dianas Art, einfach draufloszureden, bevor sie nachgedacht hatte.

Der große Soldat drehte sich als Erster um, eine langsame Bewegung. Dianas Lungen hatten für einen Augenblick den Betrieb eingestellt; ihre Füße fühlten sich an wie störrische Hufe, die sich nicht rühren würden, egal wie sehr sie sie auch drängen mochte. Sie zwang frischen Sauerstoff durch ihre Nasenlöcher, doch da sah sie das Gesicht des Mannes bereits enttäuschend deutlich und erkannte, dass seine Züge zu weich und knabenhaft waren, der Bartwuchs am Kinn zu rötlich, um zu Henry zu gehören. Verwirrung spiegelte sich auf seinen Zügen wider, keine Spur von Wiedererkennen, trotzdem schaute er sie unverwandt an. Sein Mund stand sekundenlang offen, dann grinste er breit.

»Ich heiße nicht Henry«, sagte er gedehnt. »Aber Sie, kleine Lady, können mich nennen, wie es Ihnen gefällt.«

Seine Augen starrten sie weiter an,...

mehr

Autor

Anna Godbersen wurde 1980 in Berkeley, Kalifornien, geboren und studierte Englische Literatur am Barnard College in New York. Sie schreibt Buch-Rezensionen und arbeitet als freie Literaturkritikerin u.a. für The New York Times Book Review. Weitere Informationen unter: annagodbersen.com
Die Prinzessinnen von New York - Secrets

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt