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Heißkalte Glut

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
416 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am30.09.20191. Aufl. 2019
Was ist damals wirklich geschehen?

Faith Devlin kehrt in ihre Heimatstadt Prescott zurück. Sie will den Bewohnern beweisen, dass aus ihr etwas geworden ist. Allen voran Gray Rouillard, der damals dafür verantwortlich war, dass sie die Stadt verlassen musste. Denn Faiths Mutter - eine stadtbekannte Hure - war die Geliebte von Grays Vater. Beide verschwanden eines nachts vor zwölf Jahren plötzlich, und der Skandal wurde öffentlich. Bis heute weiß niemand, was damals wirklich geschehen ist. Faith versucht der Sache auf den Grund zu gehen. Aber Gray, der nie wieder etwas mit der Familie Devlin zu tun haben wollte, ist gar nicht begeistert von Faiths Schnüffelei. Er versucht alles, um sie loszuwerden. Doch gleichzeitig fühlt er sich auch unwiderstehlich von ihr angezogen. Eine hochexplosive Mischung ...

Jetzt erstmals als eBook. Weitere Titel von Linda Howard bei beHEARTBEAT u. a. 'Mordgeflüster', 'Ein tödlicher Verehrer', 'Auch Engel mögen's heiß'.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
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Produkt

KlappentextWas ist damals wirklich geschehen?

Faith Devlin kehrt in ihre Heimatstadt Prescott zurück. Sie will den Bewohnern beweisen, dass aus ihr etwas geworden ist. Allen voran Gray Rouillard, der damals dafür verantwortlich war, dass sie die Stadt verlassen musste. Denn Faiths Mutter - eine stadtbekannte Hure - war die Geliebte von Grays Vater. Beide verschwanden eines nachts vor zwölf Jahren plötzlich, und der Skandal wurde öffentlich. Bis heute weiß niemand, was damals wirklich geschehen ist. Faith versucht der Sache auf den Grund zu gehen. Aber Gray, der nie wieder etwas mit der Familie Devlin zu tun haben wollte, ist gar nicht begeistert von Faiths Schnüffelei. Er versucht alles, um sie loszuwerden. Doch gleichzeitig fühlt er sich auch unwiderstehlich von ihr angezogen. Eine hochexplosive Mischung ...

Jetzt erstmals als eBook. Weitere Titel von Linda Howard bei beHEARTBEAT u. a. 'Mordgeflüster', 'Ein tödlicher Verehrer', 'Auch Engel mögen's heiß'.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732583423
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum30.09.2019
Auflage1. Aufl. 2019
Reihen-Nr.11
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4733000
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Der Tag war wie zum Träumen geschaffen. Es war bereits später Nachmittag, und die Sonne warf lange Schatten, wo sie durch das dichte Unterholz hindurchscheinen konnte. Hauptsächlich jedoch verfing sich das schimmernde Sonnenlicht in den Baumkronen, wodurch der Wald in geheimnisvolles Dämmerlicht getaucht war. Die heiße, schwüle Sommerluft war von dem süßen Duft wilder Kirschen durchtränkt, dem eine Note des erdigen Geruchs faulender Blätter und der Duft frischen grünen Blattwerks beigemischt war. Seit jeher schon hatten Gerüche für Faith Devlin ihre eigenen Farben gehabt. Bereits als kleines Mädchen hatte sie sich gerne damit beschäftigt, die sie umgebenden Düfte in Gedanken zu kolorieren.

Die meisten Farben hingen dabei vom Aussehen einer Sache ab. Erde roch selbstverständlich braun, und der frische Geruch grünen Blattwerks korrespondierte mit der Farbe Grün. Pampelmusen dagegen dufteten grellgelb. Sie hatte zwar noch nie eine Pampelmuse gegessen, hatte in einem Laden aber einmal eine in der Hand gehalten und vorsichtig an der Schale gerochen. Der zugleich süße wie auch säuerliche Duft hatte ihre Geschmacksnerven überwältigt.

Gegenstände farblich zu bestimmen war einfach. Einen Menschen jedoch einer bestimmten Farbe zuzuordnen war schon viel schwieriger, denn Menschen waren niemals nur von einer Farbe, sondern bestanden aus einer Mischung mehrerer Farbtöne. Farben hatten bei der Geruchsbestimmung von Gegenständen nicht dieselbe Bedeutung, wie dies bei Menschen der Fall war. Ihre Mutter, Renee, entsprach einem dunklen, würzigen Rotton, der mit ein paar schwarzen und gelben Tupfen gesprenkelt war. Das würzige Rot jedoch dominierte alle anderen Farben. Gelb war gut für Gegenstände, hatte jedoch nicht dieselbe positive Besetzung, wenn es auf Menschen zutraf. Mit Grün verhielt es sich genauso, jedenfalls bei den meisten seiner Schattierungen. Ihr Vater, Amos, war eine Übelkeit erregende Mischung aus Grün, Lila, Gelb und Schwarz. Das war einfach zu bestimmen gewesen, denn seit ihrer frühesten Kindheit hatte sie ihn mit Erbrochenem assoziiert. Trinken und sich übergeben, wieder trinken und sich wieder übergeben, das war alles, was Papa machte. Und pinkeln natürlich, und zwar reichlich.

Der schönste Geruch auf Erden, dachte Faith, während sie durch den Wald streifte und zum Sonnenlicht in den Baumwipfeln hinaufschaute, ist der Duft von Gray Rouillard. Faith lebte fast ausschließlich für die wenigen Blicke, die sie in der Stadt von ihm erhaschen konnte. Wenn sie nah genug an ihn herankam, um seine tiefe, dunkle Stimme zu hören, zitterte sie vor Freude. Heute war sie ihm sogar nah genug gekommen, um ihn zu riechen! Und er hatte sie endlich einmal berührt! Ihr war immer noch ganz schwindelig davon.

In Prescott hatte sie mit ihrer älteren Schwester Jodie eine Drogerie betreten, weil Jodie aus Renees Portemonnaie ein paar Dollar geklaut hatte und sich davon Nagellack kaufen wollte. Jodies Geruch war orange und gelb, ein blasser Abklatsch von Renees Duft. Sie waren aus der Drogerie gekommen, und Jodie hatte den kostbaren Nagellack in ihrem Büstenhalter versteckt, damit Renee ihn nicht entdeckte. Jodie trug bereits seit drei Jahren einen Büstenhalter, obwohl sie erst dreizehn Jahre alt war. Eine Tatsache, die Faith jedes Mal ärgerte, wenn sie daran dachte. Denn Faith war schon elf und hatte immer noch keine Brüste. Vor kurzem hatten ihre kindlich kleinen Knospen zu sprießen begonnen, was ihr jedoch eher peinlich war. Unter ihrem lila LSU-T-Shirt war sie sich ihres entstehenden Busens nur zu bewusst. Als sie jedoch beim Verlassen der Drogerie fast mit Gray zusammengestoßen waren, hatte Faith vollkommen vergessen, wie dünn ihr T-Shirt war.

»Hübsches Hemd«, hatte Gray bemerkt, wobei seine dunklen Augen belustigt funkelten. Dann hatte er ihr auf die Schulter geklopft. Gray verbrachte in diesem Sommer die Collegeferien der Louisiana State University zu Hause. Er spielte in der LSU-Footballmannschaft, war neunzehn Jahre alt, bereits einen Meter neunzig groß und wuchs immer noch weiter. Er wog kompakte achtundachtzig Kilo, wie Faith im Sportteil ihres Lokalblattes gelesen hatte. Dort hatte sie auch erfahren, dass sein Laufstil bemerkenswert sei. Und ihr war bewusst, wie schön er war, nicht im niedlichen Sinn, sondern auf eine wilde, kraftvolle Weise, genau wie das preisgekrönte Rennpferd Maximilian seines Vaters. Seine französisch-kreolische Abstammung zeigte sich in dem dunklen Teint und der klaren, ausgeprägten Knochenstruktur seines Gesichts. Sein dichtes, schwarzes Haar hing ihm wie einem mittelalterlichen Krieger, der sich in die Neuzeit verirrt hatte, bis auf die Schultern herab. Faith las jeden Liebesroman über mittelalterliche Ritter, den sie in die Finger bekam, konnte also einen Ritter auch sofort erkennen, wenn ihr einer begegnete.

Ihre Schulter zitterte, wo Gray sie berührt hatte. Ihre schwellenden Knospen pochten. Sie errötete und senkte den Kopf. Ihr war ganz schwindelig von seinem Duft. Es war ein einerseits ausgeprägter, andererseits aber auch undefinierbarer Geruch, dem sie nichts zuordnen konnte. Er war warm und würzig, von einem noch tieferen Rot als der Renees, und voller verwirrender Farbnuancen.

Jodie streckte ihre runden Brüste hervor, die von einer ärmellosen Bluse in leuchtendem Pink bedeckt waren. Sie hatte die oberen beiden Knöpfe offen gelassen. »Und was ist mit meiner Bluse?«, fragte sie schmollend, wie sie es bei Renee unzählige Male beobachtet hatte.

»Falsche Farbe«, hatte Gray knapp und abfällig geantwortet. Den Grund für Grays Tonfall kannte Faith, denn ihre Mutter Renee schlief mit seinem Vater Guy. Sie kannte den Klatsch und das Gerede über Renee. Und sie wusste, was das Wort Hure bedeutete.

Gray war dann an ihnen vorbei in die Drogerie gegangen. Jodie hatte ihm kurz nachgesehen und dann Faith gierig angeblickt und gefordert: »Gib mir dein Hemd.«

»Es ist dir viel zu klein«, hatte Faith geantwortet und war überglücklich gewesen, dass genau das tatsächlich zutraf. Gray hatte ihr Hemd gefallen, er hatte es sogar berührt, und sie würde es niemals hergeben.

Angesichts dieser Wahrheit hatte Jodie ihr einen missmutigen Blick zugeworfen. Faith war klein und dünn, aber selbst ihre schmalen Schultern dehnten die Nähte des bereits zwei Jahre alten T-Shirts.

»Ich werde mir auch eins besorgen«, hatte Jodie angekündigt.

Das würde sie sicher tun, dachte Faith, während sie in die flimmernden Muster aufblickte, die die Sonne in dem Blattwerk hinterließ. Aber Jodie würde keines besitzen, das Gray berührt hatte. Faith hatte es gleich, nachdem sie nach Hause gekommen waren, ausgezogen und unter ihrer Matratze versteckt. Man würde es nur finden können, wenn man die Bettwäsche wechselte. Da dies aber niemand außer Faith tat, würde das T-Shirt sicher sein, und sie würde jede Nacht darauf schlafen können.

Gray. Die Heftigkeit ihrer Gefühle ängstigte sie, aber sie konnte sie nicht zähmen. Sie brauchte ihn nur zu sehen, und ihr Herz fing so wild in ihrem schmalen Brustkorb zu klopfen an, dass ihr gleichzeitig heiß und kalt wurde. In der kleinen Stadt Prescott in Louisiana war Gray eine Art Halbgott. Man klatschte, dass er ungestüm und wild sei, aber das Geld der Rouillards ihm den Rücken decke. Bereits als kleiner Junge hatte er jenen dreisten Charme besessen, der weibliche Herzen höher schlagen lässt. Die Rouillards hatten das ihre zur Versorgung Louisianas mit Herzensbrechern und Lebemännern beigetragen, und Gray hatte bereits früh gezeigt, dass er der wildeste von allen zu werden versprach. Aber er war ein Rouillard. Selbst wenn er vollkommen außer Rand und Band geriet, so tat er auch das noch mit einem gewissen Stil.

Und dennoch war er niemals unfreundlich gegenüber Faith gewesen, so wie andere Bewohner des Städtchens. Seine Schwester Monica hatte einmal vor ihnen ausgespuckt, als Jodie und Faith ihr auf dem Bürgersteig begegneten. Faith war froh, dass Monica mittlerweile auf einem Mädcheninternat in New Orleans war, selbst im Sommer die Zeit oft mit Freunden verbrachte und ihre Heimatstadt nur selten besuchte. Sie hatte monatelang getrauert, als Gray zum LSU-College fortgegangen war. Zwar lag Baton Rouge nicht sonderlich weit entfernt, aber während der Footballsaison hatte er wenig freie Zeit und kam nur über die Feiertage nach Hause. Wenn sie von seinem Besuch erfuhr, trödelte sie in der Stadt herum, um wenigstens einen Blick auf ihn zu erhaschen, wie er mit der aufregend kraftvollen Grazie einer Großkatze spazieren ging.

Jetzt im Sommer verbrachte er viel Zeit am See, einer der Gründe für Faiths nachmittägliche Streifzüge durch die Wälder. Es war ein Privatsee und von über acht Millionen Quadratmetern Rouillard-Land umschlossen. Er hatte eine unregelmäßige, langgestreckte Form mit mehreren Biegungen. An manchen Stellen war er breit und ziemlich flach, aber an anderen schmal und tief. Östlich davon lag das große, weißgetünchte Anwesen der Rouillards, westlich die ärmliche Behausung der Devlins, wobei keines der beiden Häuser direkt an das Ufer des Sees angrenzte. Dort stand einzig das Sommerhaus der Rouillards. Es war ein weißes,...
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