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Gezeiten des Glücks

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
460 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.06.20201. Aufl. 2020
Eileen Goudge vereint Romantik und Spannung in bester Erzähltradition Anna Vincenzi will ihr Leben ändern und sich dem Einfluss ihrer glamourösen, aber grausamen Schwester Monica entziehen. Doch es kommt alles anders: Monica wird tot im Swimmingpool aufgefunden! Die Polizei verdächtigt Anna, ihre ungeliebte Schwester umgebracht zu haben. Nur Dr. Marc Roboy, der einfühlsame Therapeut von Monica, kann Anna jetzt noch helfen, ihre Unschuld zu beweisen ... eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Eileen Goudge lebt in New York City und ist mit dem Rundfunkmoderator Sandy Kenyon verheiratet, den sie während eines Radio-Interviews kennenlernte. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times und wurden bereits in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht. Neben der Carson-Springs-Trilogie ist bei beHEARTBEAT ihr Familiengeheimnis-Roman 'Die rubinrote Frau' lieferbar. Besuchen Sie die Homepage der Autorin unter https://eileengoudge.com/.
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Produkt

KlappentextEileen Goudge vereint Romantik und Spannung in bester Erzähltradition Anna Vincenzi will ihr Leben ändern und sich dem Einfluss ihrer glamourösen, aber grausamen Schwester Monica entziehen. Doch es kommt alles anders: Monica wird tot im Swimmingpool aufgefunden! Die Polizei verdächtigt Anna, ihre ungeliebte Schwester umgebracht zu haben. Nur Dr. Marc Roboy, der einfühlsame Therapeut von Monica, kann Anna jetzt noch helfen, ihre Unschuld zu beweisen ... eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Eileen Goudge lebt in New York City und ist mit dem Rundfunkmoderator Sandy Kenyon verheiratet, den sie während eines Radio-Interviews kennenlernte. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times und wurden bereits in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht. Neben der Carson-Springs-Trilogie ist bei beHEARTBEAT ihr Familiengeheimnis-Roman 'Die rubinrote Frau' lieferbar. Besuchen Sie die Homepage der Autorin unter https://eileengoudge.com/.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732587872
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.06.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Reihen-Nr.3
Seiten460 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5067810
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 1

Anna Vincenzi hatte noch nie so viele Reporter auf einem Haufen gesehen. Nicht zu der Zeit, da jede Bewegung ihrer Schwester von Millionen Menschen verfolgt worden war, die nach der kleinsten Neuigkeit aus dem Leben des Stars lechzten, und nicht einmal nach dem Unfall, seitdem Monica von der Hüfte abwärts gelähmt war. Wie Insekten schwärmten sie am Ende der Auffahrt zur Old Sorrento Road umher und rangelten sich um die besten Plätze, Minicams und Mikrofone zum sofortigen Einsatz bereit. Entlang der Straße parkten identische weiße Ü-Wagen mit Satellitenschüsseln und Antennen auf dem Dach fast so hoch wie die Platanen vor dem Haus. Eine blonde Berichterstatterin mit einem Handmikrofon vor dem auffällig geschminkten Mund stand mit dem Rücken zur Hecke im grellen Schein eines tragbaren Scheinwerfers vor einer Kamera, die von einem schmuddeligen Kameramann bedient wurde. Als der Streifenwagen der Polizei die an Schlaglöchern reiche Zufahrt in einer riesigen Staubwolke hinunterrollte, kam Anna dieses ganze Schauspiel für einen Moment so unwirklich vor, als sähe sie sich die Szene im Fernsehen an. Dann rief jemand »Da ist sie!«, und die Hölle brach los.

Panik durchströmte sie in eiskalten Wellen, als die Reporter sich um den Wagen scharten und so den Fahrer zwangen, das Tempo auf Schrittgeschwindigkeit zu drosseln. Fingerknöchel klopften an die Seitenscheiben, und Gesichter tauchten an den Fenstern auf, verzerrt von der sich im staubigen Glas reflektierenden Sonne, die gleißend vom Himmel brannte. »Anna! Was sagen Sie zu Ihrer Verhaftung?«, rief einer der Journalisten, und ein zweiter wollte heiser wissen »Haben Sie es getan? Haben Sie sie getötet, Anna?«

Der Beamte am Steuer, ein übergewichtiger Mann mittleren Alters mit hellen Falten auf dem gebräunten Nacken, fluchte. »Herrgott noch mal! Bekommen diese Bestien denn nie genug Futter?«

Ich bin unschuldig, wollte Anna rufen. Das alles ist ein Irrtum! Aber als sie den Fensterheber betätigen wollte, um ihre Scheibe herunterzufahren, wurde sie sich wieder ihrer Handschellen bewusst und hielt mitten in der Bewegung inne.

Erst in dieser Sekunde realisierte sie so richtig, was passiert war. Sie war verhaftet worden. An diesem sonnigen Apriltag, an dem die Taglilien so wunderbar blühten und die gelben Blätter der Akazien auf den Briefkasten herabschneiten, dessen Schieflage noch an Finchs erste Fahrversuche erinnerten, fuhr man sie hinunter in die Stadt, zum Gefängnis.

Ihr wurde schwindelig, und die Welt um sie herum verblasste und wurde körnig wie das Bild des alten Schwarz-Weiß-Fernsehers im Schlafzimmer ihrer Mutter. Das passiert nicht wirklich, ging es ihr durch den Kopf. Tatsächlich waren die vergangenen Tage beinahe surreal gewesen, angefangen mit dem frühen Freitagmorgen, an dem sie Arcelas hysterischen Anruf bekommen hatte. Aber obwohl sich die Ereignisse seitdem überschlagen hatten, konnte sie es immer noch nicht ganz begreifen. Wie konnte ihre Schwester tot sein? Das war, als versuche man sich vorzustellen, die Erde sei von ihrer Achse gesprungen.

Draußen war es mindestens 30 Grad warm, aber Anna fror bis ins Mark. Mit einiger Mühe - die Handschellen erschwerten die geringste Bewegung - zog sie den viel zu großen Pullover enger um sich, den sie auf dem Weg zur Tür aus dem Schrank gefischt hatte. Offenbar hatte sie ihn vergessen, als sie die Kleider aus »dicken Tagen« entsorgt hatte. Ein kleines, ironisches Lächeln umspielte ihre Lippen. Und sie hatte geglaubt, das Übergewicht wäre ihr größtes Problem.

Der Streifenwagen kam beinahe zum Stehen. Vic Purdy auf dem Beifahrersitz, ein Polizeiveteran mit über dreißig Dienstjahren auf dem Buckel, der im Laufe dieser Zeit um die Taille kräftig zugelegt hatte, ließ sein Fenster herunter und schnauzte: »Macht Platz, Leute! Ihr bekommt eure Chance im Gericht!«

Fleischige Finger legten sich auf den Rand von Vics halb geöffneter Scheibe und in dem Spalt tauchte ein Gesicht auf, von dem Anna nur die obere Hälfte sehen konnte: Zwei kleine runde Augen unter vorspringenden, wulstigen Brauen. »Anna! Haben Sie es wegen des Geldes getan? Ihre Schwester muss Ihnen ein hübsches Sümmchen hinterlassen haben.« Die Finger wurden aus dem Spalt gezogen, Sekundenbruchteile bevor dieser sich wieder schloss. Der Polizist am Steuer knurrte einen weiteren Fluch und gab Gas. Der Streifenwagen zog ruckartig an, und die Menge machte endlich Platz. Ein letztes Schlagloch - das schlimmste bisher - ließ die Stoßdämpfer gequält ächzen. Dann hatten sie es geschafft und waren auf der Straße.

Zu hören, wie ihr Name ausgesprochen - nicht geschrien oder gerufen - wurde, hatte auf sie die Wirkung einer kalten Dusche gehabt. Solange sie denken konnte, war immer Monica diejenige gewesen, die im Mittelpunkt stand, diejenige, nach der alle verlangten. Nur wenige hatten von ihr Notiz genommen, dem unscheinbaren Niemand von einer Schwester, die sich immer dezent in Monicas Hintergrund hielt und sich dazu noch Vincenzi nannte und nicht Vincent. Vielleicht hätte Anna es ja aufregend gefunden, zur Abwechslung einmal selbst im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen, wenn die Umstände nicht so furchtbar gewesen wären. Der Streifenwagen beschleunigte auf dem Weg in die Stadt, ein helles Band feinen Staubs hinter sich herziehend. Anna hielt sich sehr gerade und starrte durch das Fenster auf die vorbeifliegenden Felder und Weiden. Der Wagen holperte über Schotter und weitere Schlaglöcher. Friedlich grasende Kühe und Pferde zogen vorüber wie Abbildungen aus den Bilderbüchern ihrer Kindheit. Die Polizistin neben ihr auf dem Rücksitz, eine junge Frau südamerikanischer Herkunft, fragte sie, ob ihr kalt wäre und sie die Klimaanlage herunterschalten sollten. Anna wurde erst jetzt bewusst, dass sie zitterte. Sie wandte sich der Frau zu, die sie bisher gar nicht wahrgenommen hatte. IRMA RODRIGUEZ stand auf ihrem Namensschild. Sie trug das glänzende schwarze Haar zu einem Zopf geflochten und wäre ohne die Aknenarben, die ihr Gesicht entstellten, hübsch gewesen. Anna ertappte sich dabei, wie sie der jungen Frau in Gedanken den Rat erteilte, reichlich grünes Blattgemüse zu essen, gesättigte Fettsäuren, wie sie vor allem in Fleisch vorkamen, zu meiden und das Gesicht dazu morgens und abends mit einem nicht zu aggressiven Produkt zu reinigen. Aber Irma Rodriguez war keiner von Monicas Rat suchenden Fans.

Anna dachte an die letzte E-Mail, die sie nur wenige Stunden vor dem Eintreffen der Nachricht von Monicas Tod beantwortet hatte.

Empfänger: Mamabear@earthlöink.com

Absender: monica@monicavincent.com

Betrifft: RE: Was jetzt?

Liebe Jolene,

warum sollte es diesmal anders sein? Nach allem, was du mir erzählt hast, hat er dich früher schon um Verzeihung gebeten. Würde er es wirklich ernst meinen, würde er sich helfen lassen. Auch wenn er das nicht einsehen will, solltest du dich auf keinen Fall beirren lassen. Wenn schon für euch selbst jede Hilfe zu spät kommt, dann tu es euren Kindern zuliebe. Willst du wirklich, dass sie so aufwachsen? Denkst du, dass er die Kinder - noch - nicht geschlagen hat, ist ein Grund bei ihm zu bleiben? Nicht nur physische Gewalt tut einem Kind weh, glaube mir.

Jetzt würde sie nie erfahren, wie es ausgegangen war. Nicht nur Jolenes Geschichte, sondern auch die der unzähligen anderen Frauen, denen sie mit schwesterlichem Rat auf den unterschiedlichsten Gebieten von Schönheit bis Verhütung zur Seite gestanden hatte. Was, wenn sie herausfanden, dass sie und nicht Monica ihre Post beantwortet hatte? Würden sie sich betrogen fühlen und das Ganze für einen grausamen Scherz halten? Dabei war sie eher zufällig in diese Rolle geschlüpft, nachdem Monica gegenüber ihren Fans so gleichgültig gewesen war. Der Gedanke versetzte ihr einen schmerzhaften Stich mitten ins Herz. Würde sie Gelegenheit haben, ihnen zu sagen, dass sie es immer nur gut mit ihnen gemeint hatte?

Irma bot ihr ein Kaugummi an. Anna spürte, dass die junge Frau nervös war. Verbrechen wie dieses waren in Carson Springs praktisch unbekannt. Vor zwei Jahren hatte eine Nonne, Schwester Beatrice, mehrere Menschen ermordet, aber sie war längst in einer Anstalt für geisteskranke Straftäter untergebracht. Im Großen und Ganzen hatten die Polizisten hier kaum etwas zu tun, abgesehen davon, gelegentlich Waldo Squire über Nacht einzusperren, wenn er wieder einmal betrunken die öffentliche Ordnung gestört hatte. Nun, mit Monicas Tod, standen Polizeibeamte, die bisher höchstens für kurze Zeit im Licht der Öffentlichkeit gestanden hatten, wenn es beispielsweise darum ging, vor dem Stadtrat das Aufstellen zusätzlicher Parkuhren in der Innenstadt zu beantragen, ganz plötzlich im Rampenlicht.

Anna war es mit einem Mal sehr wichtig, zumindest einen Verbündeten zu haben. »Ich war an dem Abend zu Hause«, sagte sie beinahe flüsternd. »Ich habe ferngesehen.«

Irmas Gesicht blieb ausdruckslos. Annas Panik wuchs. Hätte sie stattdessen sagen sollen, dass sie Monica geliebt hatte und ihr niemals auch nur ein Haar gekrümmt hätte? Stimmte das überhaupt? Früher vielleicht, aber in der letzten Zeit hatte sie sich schon das eine oder andere Mal ausgemalt, wie viel leichter ihr Leben ohne ihre Schwester wäre.

»Haben Sie einen Anwalt?« Irma kaute ungerührt ihren Kaugummi, wobei ihre Kiefer kreisförmig mahlten wie die der Kühe draußen auf den Weiden.

Anna schüttelte den Kopf. »Ich habe ja nicht geahnt, dass...

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Eileen Goudge lebt in New York City und ist mit dem Rundfunkmoderator Sandy Kenyon verheiratet, den sie während eines Radio-Interviews kennenlernte. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times und wurden bereits in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht. Neben der Carson-Springs-Trilogie ist bei beHEARTBEAT ihr Familiengeheimnis-Roman "Die rubinrote Frau" lieferbar.

Besuchen Sie die Homepage der Autorin unter https://eileengoudge.com/.
Gezeiten des Glücks