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Bittersüßer Honig

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
509 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am30.04.20201. Aufl. 2020
Eine Familiensaga, die das Herz berührt Darf man sein Kind zur Adoption freigeben? Gerry Fitzgerald hatte als junge Frau keine andere Wahl. Nach achtundzwanzig Jahren wagt sie nun den entscheidenden Schritt und ruft bei ihrer Tochter in Carson Springs an. Sie teilt ihr mit, dass sie ihre leibliche Mutter ist. Damit bricht sie in das Leben der jungen Frau ein und stellt sie vor eine Reihe dramatischer Entscheidungen ... Gewohnt gekonnt zieht New-York-Times-Bestsellerautorin Eileen Goudge ihre Leserinnen in den Bann und schildert mit viel Einfühlungsvermögen das Leben einer Reihe starker Frauen. Schauen Sie gerne wieder in Carson Springs vorbei - in 'Gezeiten des Glücks'. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Eileen Goudge lebt in New York City und ist mit dem Rundfunkmoderator Sandy Kenyon verheiratet, den sie während eines Radio-Interviews kennenlernte. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times und wurden bereits in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht. Neben der Carson-Springs-Trilogie ist bei beHEARTBEAT ihr Familiengeheimnis-Roman 'Die rubinrote Frau' lieferbar. Besuchen Sie die Homepage der Autorin unter https://eileengoudge.com/.
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Produkt

KlappentextEine Familiensaga, die das Herz berührt Darf man sein Kind zur Adoption freigeben? Gerry Fitzgerald hatte als junge Frau keine andere Wahl. Nach achtundzwanzig Jahren wagt sie nun den entscheidenden Schritt und ruft bei ihrer Tochter in Carson Springs an. Sie teilt ihr mit, dass sie ihre leibliche Mutter ist. Damit bricht sie in das Leben der jungen Frau ein und stellt sie vor eine Reihe dramatischer Entscheidungen ... Gewohnt gekonnt zieht New-York-Times-Bestsellerautorin Eileen Goudge ihre Leserinnen in den Bann und schildert mit viel Einfühlungsvermögen das Leben einer Reihe starker Frauen. Schauen Sie gerne wieder in Carson Springs vorbei - in 'Gezeiten des Glücks'. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Eileen Goudge lebt in New York City und ist mit dem Rundfunkmoderator Sandy Kenyon verheiratet, den sie während eines Radio-Interviews kennenlernte. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times und wurden bereits in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht. Neben der Carson-Springs-Trilogie ist bei beHEARTBEAT ihr Familiengeheimnis-Roman 'Die rubinrote Frau' lieferbar. Besuchen Sie die Homepage der Autorin unter https://eileengoudge.com/.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732587865
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum30.04.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Reihen-Nr.2
Seiten509 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5067829
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG
Our Lady of the Wayside, 1973

Gerry Fitzgerald stand andächtig in ihrem dunkelgrauen Habit mit weißem Schleier vor dem Altar, den Blick auf die Stoffquadrate geheftet, die die zerschrammten Dielenbretter zu ihren Füßen bedeckten. Fast schien es, als würden sie schweben wie fliegende Teppiche: Das weiße ein Symbol für die materielle Welt, der sie entsagte, das schwarze für ihre Reise durch die Dunkelheit ins Licht Jesu. In wenigen Minuten würde sie geweihte Nonne sein, dann lagen die Jahre ständiger Bevormundung und Fragestellung endlich hinter ihr. Als sie jedoch inmitten der anderen Novizinnen auf ihre Weihe wartete, fühlte sie plötzlich eine unkontrollierbare Furcht in sich aufsteigen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und mit jedem Atemzug füllten sich ihre Lungen mit der stickig-schwülen Augustluft, die über der Kapelle hing wie eine Dunstglocke - Mutter Jerome weigerte sich stur, eine Klimaanlage installieren zu lassen - und in ihr ein Gefühl der Beklemmung auslöste.

Sie hob eine zitternde Hand an den weißen Schleier, den sie in Kürze gegen den schwarzen der in den Orden aufgenommenen Nonne tauschen würde, und dachte zurück an ihr allererstes Gespräch mit Mutter Jerome. Es wird eine Prüfung werden, mein Kind, hatte die Mutter Oberin sie freundlich gewarnt. Nicht deiner Kraft oder deines Mutes - von beidem besitzt du mehr als genug. An dieser Stelle hatte sie gelächelt. Sondern der Tiefe deines Glaubens, und diese Prüfung ist die schwerste von allen.

Das war kurz vor ihrem achtzehnten Geburtstag gewesen. Die folgenden neun Monate als Postulantin waren geprägt gewesen von ständigen Ermahnungen: Gehen, ohne auf den Fußballen abzufedern, die Hände falten, damit sie nicht, wie Schwester Eunice es nannte, herumflatterten wie zwei Vögel, und vor allem - und das war bei weitem das Schwierigste gewesen - den Blick in Demut senken. Außerdem hatte sie gelernt, ihre Zunge im Zaum zu halten und ihr allzu fröhliches Naturell zu mäßigen. Zwei weitere Jahre als Novizin hatten sie die Geduld eines Hiob gelehrt. Auch ließ sie heute die Antworten und Lösungen ganz natürlich auf sich zukommen, anstatt ständig danach zu suchen, und es war ihr zur zweiten Natur geworden, zu geben, ohne erst darum gebeten werden zu müssen oder eine Gegenleistung zu erwarten.

Und hatte sie sich nicht in Demut geübt und zu Ihm gebetet, bis ihre Knie chronisch schmerzten? Hatte sie nicht sieben Tage in der Woche noch vor Tagesanbruch am Morgengottesdienst teilgenommen? Hatte sie nicht ohne zu klagen Böden und Toiletten geschrubbt, Unkraut gejätet und in der Imkerei gearbeitet, ungeachtet der Gefahr, gestochen zu werden? Sie hatte sogar wortlos (abgesehen von gelegentlichem unverständlichen leisen Protestgemurmel) die Kritik der scharfzüngigen Schwester Eunice hingenommen, der stellvertretenden Äbtissin. Nun blieb nur noch das Gelübde. Warum hatte sie dann solches Herzklopfen? Und was hatte dieser metallische Geschmack wie von alten Kupferpennys hinten auf der Zunge zu bedeuten?

Sie beobachtete, wie Ann Marie Lozano zu ihrer Rechten sich bäuchlings und mit ausgebreiteten Armen auf das schwarze Tuch legte. Die dunkelhaarige Ann Marie, die sie immer an ein Vögelchen erinnerte, sie hieß neuerdings Schwester Paul, war im ersten Jahr ganz krank gewesen vor Heimweh, und sogar jetzt wimmerte sie noch oft im Schlaf. Während sie reglos dalag, wurde ein weißes Laken über sie gebreitet: ein Schleier, der symbolisierte, dass sie der materiellen Welt entsagte. Gerry lauschte ihrem Gelübde, hörte jedoch nur ein ersticktes Piepsen, das an jenes der Schwalben erinnerte, die unter dem mit Tonziegeln gedeckten Dach nisteten. Gerry warf über die Schulter einen Blick auf Ann Maries Angehörige in der zweiten Bankreihe: ihre Eltern und sechs Geschwister, alle zierlich und dunkel wie sie, mit riesigen Augen, die die schmalen Gesichter beherrschten. Strahlend verfolgten sie, wie Father Gallagher und Mutter Jerome Ann Marie segneten.

Nach Ann Marie lag die schlanke, sportliche Peggy Rourke wie ein lebendiges Kruzifix auf dem schwarzen Tuch. Peggys Berufung war der Traum eines jeden dreizehnjährigen Mädchens gewesen: Die Heilige Jungfrau Maria war ihr leibhaftig erschienen, in einer schimmernden blauen Robe und mit einem Strauß weißer Rosen in der Hand. Da die Vision nur wenige Tage nach dem Tod ihrer Mutter erfolgt war, war dieses Erlebnis für die junge Peggy umso eindrucksvoller gewesen. Dezenter und doch deutlich wahrnehmbarer Rosenduft begleitete sie überallhin. Aber Gerry war nicht entgangen, dass Peggy, die in ihrer Bescheidenheit darauf bestand, sich immer als Letzte anzustellen, die kleinsten Portionen zu essen und die härtesten Arbeiten zu übernehmen, hierdurch nur auf sich aufmerksam machte.

Gerry konnte sehen, dass sie unter dem weißen Laken, das sie von Kopf bis Fuß bedeckte, zitterte. Seltsamerweise empfand sie dies als beruhigend. Wenn sogar Peggy Rourke, die neue Bernadette, Schmetterlinge im Bauch hatte, brauchte sie sich nicht zu schämen, gelegentlich an ihrem eigenen Glauben zu zweifeln.

Es ist mehr als nur Nervosität, und das weißt du auch, flüsterte eine andere, düstere Stimme in ihrem Kopf. Die Stimme der Wahrheit, denn ihr Bauch fühlte sich plötzlich ganz heiß und lebendig an, als wären dort nicht Schmetterlinge gefangen, sondern ein ganzer Bienenschwarm.

Gerry richtete den Blick auf den geschnitzten Altaraufsatz über dem Tabernakel. In der Mitte befand sich in Farben aus verschiedenen Mineralien und Kaktussaft eine primitive Darstellung von Jesus am Kreuz, das Herz wie ein Medaillon auf seiner Brust. Als sie klein gewesen war, hatte sie »sacred heart« - heiliges Herz - und »scared heart« - furchtsames Herz - verwechselt, bis Schwester Alice den Irrtum in ihrem ersten Katechismus-Jahr aufgeklärt hatte, zum Vergnügen ihrer gackernden Klassenkameraden. Und doch war es ihr damals gar nicht so abwegig erschienen. Wie hätte Jesus keine Furcht empfinden sollen? Immerhin war er ein Mensch gewesen, und jeder Mensch wurde von Zweifeln und Ängsten geplagt. Ein Mensch, der vielleicht sogar der einen oder anderen Versuchung erlegen war â¦

Gerry wurde es schwindelig, und sie schwankte auf plötzlich kraftlosen Beinen, als die lange verdrängte Wahrheit mit aller Macht in ihr Bewusstsein drängte. Du bist eine Lügnerin und Heuchlerin, schalt die schneidende innere Stimme. Und du besitzt die Frechheit, hier zu stehen und so zu tun, als wärst du des Gelübdes würdig, das du gleich ablegen wirst.

Es war nicht etwa so, als hätten ihre Mutter und ihre Schwestern nicht versucht, sie zu warnen. Mavis, die auf der Beerdigung von Gerrys Vater vor fünf Jahren keine Träne vergoss, hatte bitterlich geweint, als ihre jüngste Tochter verkündete, Nonne werden zu wollen. Sogar Sam, ihre beste Freundin Sam, die nur sehr selten die Stimme erhob, hatte ihr lautstark vorgehalten, dass es dasselbe wäre, wie ein edles Rennpferd vor den Pflug zu spannen. Wie gewöhnlich hatte Gerry nicht zugehört, auch dann nicht, als ihre innere Stimme der Schwester Recht gegeben hatte. Sie wusste, dass Zweifel völlig normal waren. Und wie sollte sie diese magische Anziehung ignorieren?

Aber irgendwann unterwegs war etwas passiert: Sie hatte gesündigt. Keine Sünden von der Art, wie man sie im Beichtstuhl flüsternd eingestand - Zweifel und kleine Verfehlungen, ein falsches Wort -, sondern eine so ungeheuerliche und unverzeihliche, dass sie sie niemandem anvertraut hatte. Nicht einmal der liebenswerten, gutherzigen Schwester Agnes. Die Lehrerin der Novizinnen hätte sich verpflichtet gesehen, Mutter Jerome zu informieren, die wiederum Gerry umgehend in ihr Büro beordert hätte.

Und das ist noch nicht alles, wäre sie dann genötigt gewesen zu gestehen. Da ist noch mehr.

Aber wenn eine Periode ausblieb, hatte das doch sicher nicht zwangsläufig etwas zu bedeuten, oder? Es war nicht das erste Mal, dass ihre Tage einen Monat ausblieben, was vermutlich daran lag, dass sie manchmal so wenig aß, dass nicht einmal ein Vögelchen davon satt geworden wäre, wie ihre Mutter sich ausgedrückt hätte. Hatte Schwester Agnes sie nicht gewarnt, dass Fasten den Zyklus unterbrechen und unter Umständen sogar zu Übelkeit führen konnte?

Aber was, wenn es doch einen anderen Grund für das Ausbleiben ihrer Regel gab? Etwas, das sie nicht einzugestehen wagte, nicht einmal sich selbst? Gerry fühlte, wie die schleimige braune Furcht ganz hinten in ihrem Bewusstsein Gestalt anzunehmen begann, und eine eisige Kälte durchfuhr sie wie ein kalter Nordwind. Sie verlagerte das Gewicht auf die Fersen und atmete langsam und gleichmäßig ein und aus, bis der summende Schwindel in ihrem Kopf nachließ und sie nicht mehr fürchten musste, ihre Beine könnten ihr den Dienst versagen. Dicht bei ihrem Herzen, dort wo sie früher die Wärme göttlicher Liebe gefühlt hatte, war nur noch Leere. Wie sollte er sie noch lieben nach allem, was sie getan hatte?

Trotzdem sie den Kopf gesenkt hielt, spürte sie ganz deutlich Father Gallaghers Augen auf sich ruhen. Als sie jedoch endlich den Mut aufbrachte, seinem Blick zu begegnen, schaute er durch sie hindurch, als wäre sie unsichtbar. Ein eiskalter Blitz durchzuckte Gerrys Herz. Was ging hinter diesen Augen vor? Augen ohne jedes Arg und so blau wie das sonnenbeschienene Meer von Galiläa in den Buntglasfenstern über dem Altar. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte sie geglaubt, Father Gallagher - Jim - stünde Gott so nah, wie es einem...

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Autor

Eileen Goudge lebt in New York City und ist mit dem Rundfunkmoderator Sandy Kenyon verheiratet, den sie während eines Radio-Interviews kennenlernte. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times und wurden bereits in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht. Neben der Carson-Springs-Trilogie ist bei beHEARTBEAT ihr Familiengeheimnis-Roman "Die rubinrote Frau" lieferbar.

Besuchen Sie die Homepage der Autorin unter https://eileengoudge.com/.
Bittersüßer Honig