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Besuch im Paradies

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
430 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am30.04.20201. Aufl. 2020
Dramatische Zeiten für die Frauen der Familie Kiley Ein Skandal erschüttert die Bewohner von Carson Springs: Auf der Hochzeit ihrer Tochter mit dem wesentlich älteren Wes Carpenter verliebt sich Samantha Kiley in den Sohn des Bräutigams. Samantha ist erst seit kurzem Witwe, und Ian ist höchst attraktiv, Schauspieler und zwanzig Jahre jünger! Als Samantha auch noch schwanger wird, sind nicht nur ihre beiden Töchter schockiert. Die Wogen der Entrüstung schlagen hoch in dem kleinen Ort - und dann wird auch noch eine Leiche entdeckt ... Besuchen Sie die idyllische Kleinstadt Carson Springs wieder - in 'Bittersüßer Honig'. Über die Trilogie: Willkommen in Carson Springs! In der idyllischen amerikanischen Kleinstadt Carson Springs geht es wenig beschaulich zu: Skandale, schicksalhafte Begebenheiten und Familiendramen erschüttern den kleinen Ort. Doch wenn es darauf ankommt, halten die Bewohner fest zusammen ... Band 1: Besuch im Paradies. Band 2: Bittersüßer Honig. Band 3: Gezeiten des Glücks. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Eileen Goudge lebt in New York City und ist mit dem Rundfunkmoderator Sandy Kenyon verheiratet, den sie während eines Radio-Interviews kennenlernte. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times und wurden bereits in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht. Neben der Carson-Springs-Trilogie ist bei beHEARTBEAT ihr Familiengeheimnis-Roman 'Die rubinrote Frau' lieferbar. Besuchen Sie die Homepage der Autorin unter https://eileengoudge.com/.
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Produkt

KlappentextDramatische Zeiten für die Frauen der Familie Kiley Ein Skandal erschüttert die Bewohner von Carson Springs: Auf der Hochzeit ihrer Tochter mit dem wesentlich älteren Wes Carpenter verliebt sich Samantha Kiley in den Sohn des Bräutigams. Samantha ist erst seit kurzem Witwe, und Ian ist höchst attraktiv, Schauspieler und zwanzig Jahre jünger! Als Samantha auch noch schwanger wird, sind nicht nur ihre beiden Töchter schockiert. Die Wogen der Entrüstung schlagen hoch in dem kleinen Ort - und dann wird auch noch eine Leiche entdeckt ... Besuchen Sie die idyllische Kleinstadt Carson Springs wieder - in 'Bittersüßer Honig'. Über die Trilogie: Willkommen in Carson Springs! In der idyllischen amerikanischen Kleinstadt Carson Springs geht es wenig beschaulich zu: Skandale, schicksalhafte Begebenheiten und Familiendramen erschüttern den kleinen Ort. Doch wenn es darauf ankommt, halten die Bewohner fest zusammen ... Band 1: Besuch im Paradies. Band 2: Bittersüßer Honig. Band 3: Gezeiten des Glücks. eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.

Eileen Goudge lebt in New York City und ist mit dem Rundfunkmoderator Sandy Kenyon verheiratet, den sie während eines Radio-Interviews kennenlernte. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times und wurden bereits in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht. Neben der Carson-Springs-Trilogie ist bei beHEARTBEAT ihr Familiengeheimnis-Roman 'Die rubinrote Frau' lieferbar. Besuchen Sie die Homepage der Autorin unter https://eileengoudge.com/.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732587858
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum30.04.2020
Auflage1. Aufl. 2020
Reihen-Nr.1
Seiten430 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5067828
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG

Sie wählte einen Sitzplatz hinten im Bus, um bloß keine Aufmerksamkeit zu erregen, ein junges Mädchen von noch nicht ganz sechzehn Jahren, dessen Beschreibung jener auf hunderten von Suchplakaten vermisster Personen entsprochen hätte: GRÖSSE 1 METER 67, BRAUNES HAAR, BRAUNE AUGEN. TRUG BEI IHREM VERSCHWINDEN JEANS UND EIN DUNKELBLAUES SWEATSHIRT. Ein Mädchen mit abgekauten Fingernägeln und einem silbernen Stecker in der Nase. Zwischen den schmutzigen Turnschuhen klemmte ein olivgrüner Rucksack mit Wäsche zum Wechseln, 40 Dollar in verknitterten Fünfer- und Einer-Scheinen, eine Packung Winston Lights und Schlüssel zu einem Apartment an der Flatbush Avenue, wo in eben diesem Moment ein Mann tot in einer Blutlache lag.

Sie saß stocksteif da, bis die Lichter der Stadt in der undurchdringlichen Schwärze der Interstate nicht mehr zu sehen waren. Sie befand sich in einem Zustand, der über Erschöpfung hinausging, aber an Schlaf war nicht zu denken. Winzige Muskeln zuckten unter ihrer Haut. Ihre Augen WAREN stumpf; sie sahen aus, als hätte man ihr trockene heiße Steine in den Schädel gehämmert. Immer wenn sie gerade eingenickt war, fuhr sie so abrupt wieder hoch, aufgeschreckt von albtraumhaften Bildern: das dunkle Loch in Lyles Brust, der rote Kreis, der sich unter dem gerippten Unterhemd ausbreitete. Erst jetzt begann sie zu realisieren, was passiert war, und trotz der heißen Luft, die der Heizung zu ihren Füßen entströmte, zitterte sie wie Espenlaub. Sie stemmte sich gegen das leichte Schaukeln des Busses, die Muskeln so angespannt, dass sie fast verkrampften. Als hinge ihr Leben davon ab, dass sie wach blieb. Was ja in gewisser Weise auch tatsächlich der Fall war.

Trotzdem schlief das Mädchen, als der Bus Harrisburg erreichte. Sie schlief bis Columbus durch, seitlich eingerollt, die Nylon-Windjacke zum Kissen zusammengeknüllt unter dem Kopf, ohne den Reißverschluss zu beachten, der bis zum Morgen einen roten Abdruck auf ihrer Wange hinterlassen würde, der einer Naht glich. In der Dunkelheit und im Scheinwerferlicht der überholenden oder entgegenkommenden Fahrzeuge, das über ihr entspanntes Gesicht hinwegglitt, sah sie viel jünger aus als sie tatsächlich war, wie ein friedlich schlummerndes Kind, das am Ziel von jemandem in Empfang genommen werden würde.

Sie nutzte die Rastpause in St. Louis, als von der Sonne noch nicht mehr zu sehen war als ein fahler Lichtschein am Horizont, um sich die Beine zu vertreten. Stellenweise bedeckte Schnee den Bürgersteig. Wie Schorf, fand das Mädchen. Sie zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich an die Mauer aus Löschbeton. Ihre Augen waren leer und starrten ins Nichts. Rauch stieg in einer Spirale von der Winston Light auf, die sie schützend in der hohlen herabhängenden Hand hielt. Als die Zigarette bis zu ihren Fingerspitzen verglüht war, blinzelte sie und richtete sich auf. Der Stummel zischte, als sie ihn auf den feuchten Asphalt schnippte. Bibbernd vor Kälte, die viel zu dünne Jacke über die Schultern gelegt wie das Umhängetuch einer alten Bäuerin, betrat sie das Busbahnhofsgebäude.

Nachdem sie die Toilette aufgesucht hatte, stellte sie sich in der Schlange vor dem Automaten an, der widerwillig ein Päckchen gesalzene Erdnüsse und eine Limo ausspuckte. Sie hatte keinen großen Hunger, obwohl sie seit dem Frühstück am Vortag nichts mehr gegessen hatte. Sie wollte nur vermeiden, dass ihr Magen knurrte und andere Fahrgäste ihr neugierige Blicke zuwarfen. Die Erfahrung hatte sie etwas gelehrt, was die meisten Kinder in ihrem Alter nie lernen mussten: wie man sich unsichtbar machte. Die Regeln waren simpel:

Erhebe in Gegenwart von Erwachsenen niemals die Stimme.

Trink nicht zu viel Wasser (sonst könnte das häufige Aufsuchen der Toilette dir misstrauische Blicke einbringen).

Bleib in Geschäften nie lange bei teurer Ware stehen.

Stell nicht zu viele Fragen.

Gib nicht mehr Informationen preis als unbedingt nötig.

In Topeka setzte eine Frau mittleren Alters mit rostfarbenen Haaren sich neben sie. Schon nach ein paar Minuten musterte sie das Mädchen neugierig und fragte: »Fährst du weit?«

Das Mädchen versteifte sich. Sah sie aus wie jemand, der auf der Flucht war? Sie murmelte etwas Unverständliches, drehte sich zum Fenster und barg das Gesicht in der Armbeuge. Als sie nach längerer Zeit einen Blick riskierte, hatte die Frau zu einem Platz zwei Reihen weiter vorn gewechselt, wo sie einer stämmigen Schwarzen mit einem ordentlich gefalteten graublauen Regenmantel auf dem Schoß lautstark die Vorzüge von Metamucil erklärte.

Das Mädchen wandte den Kopf wieder dem Fenster zu. Die Straße war wie ein dunkler Fluss, der sich zwischen endlosen Maisfeldern hindurchwand. Sie dachte zurück an ein Spiel, das sie gespielt hatte, als sie noch klein gewesen war. Sie hatte sich nach der Schule die Mütter angesehen, die ihre Kinder abholten, und die herausgepickt, die am nettesten aussah. Sie hatte sich vorgestellt, wie die Frau sie bei der Hand nahm, sie sogar mütterlich wegen irgendeiner Kleinigkeit schalt, wie offene Schnürsenkel oder eine vergessene Butterbrotdose. Im Laufe der Jahre war sie dann langsam aus diesem Rollenspiel herausgewachsen. Jetzt fragte sie sich wieder, wie es wäre, wenn am Ende der Fahrt tatsächlich jemand auf sie warten würde. Eine Frau mit einem warmen Lächeln, die es gar nicht erwarten konnte, ihr zu erzählen, was sich während ihrer Abwesenheit alles zugetragen hatte.

Aber es wartete niemand, weder in Oklahoma City noch in Amarillo oder Albuquerque. Sie war seit fast drei Tagen unterwegs, als sie sich endlich traute, eine Zeitung zu kaufen. Auch wenn nicht damit zu rechnen war, dass der Mord an einem kleinen Drogendealer in Brooklyn nationale Schlagzeilen machte, war sie doch erleichtert, das Lyle nirgendwo erwähnt wurde. Erleichterung, in die sich auch perverse Enttäuschung mischte. Wenn ihr Name in der Zeitung gestanden hätte, hätte man ihr endlich einmal Aufmerksamkeit geschenkt. Kinder, die mit ihr die Schule besucht hatten und für die sie immer nur »Die Neue« gewesen war. Sozialarbeiter, die ihre dicke Akte mit den unzähligen durchgestrichenen Adressen von einem grauen Aktenschrank in den nächsten geräumt hatten. Auch wenn man sie ins Gefängnis sperrte, war das nicht immer noch besser, als unsichtbar zu sein.

Als sie Bakersfield erreichten, waren die weiten Wüstenabschnitte und verdorrten braunen Hügel grünen Obstgärten und Plantagen mit Zitrusfrüchten gewichen. Sogar die Fastfood-Restaurants sahen irgendwie einladender aus. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen beim Gedanken an einen Big Mac. Als sie aber in ihrem Rucksack kramte, stellte sie fest, dass nur einige wenige verknitterte Scheine übrig waren. Sie musste sparsam sein, immerhin wusste sie noch nicht, wie lange sie mit dem Geld noch auskommen musste.

An einer Tankstelle östlich von Santa Barbara kaufte sie erneut eine Zeitung. Als sie wieder im Bus Platz nahm, fiel ein Immobilien-Hochglanz-Prospekt heraus. Der alte Mann neben ihr hob ihn auf.

»Wunderschön«, sagte er nach einem Blick auf den Prospekt.

Sie warf einen Blick über seine Schulter auf das Foto einer Ranch mit Schatten spendenden Bäumen um das Wohnhaus herum. Auf weitläufigen Weiden grasten Pferde, und in der Ferne waren Berge mit schneebedeckten Gipfeln zu sehen. »Zu schön, um echt zu sein«, bemerkte sie.

Der Mann schaute auf, als würde er sie jetzt erst wahrnehmen. »Carson Springs? Das liegt gleich hinter den Bergen dort.« Er zeigte mit einem gekrümmten Finger aus dem Fenster. Er war schon sehr alt, mit Altersflecken auf dem kahlen Schädel und einem hageren Körper, der sie irgendwie an einen alten Mantel an einem Haken erinnerte. Aber die blauen Augen in seinem welken Gesicht leuchteten. »Du hast wohl den Film nicht gesehen.«

»Welchen Film?«

»Stranger in Paradise. Er ist dort gedreht worden.« Er lächelte. »Aber das war natürlich lange vor deiner Zeit.«

»Ich glaube, ich habe ihn im Fernsehen gesehen.«

Seine Züge erhellten sich, und da sah sie, dass er einmal ein gut aussehender Mann gewesen war. »Ich war der Regisseur.« Er reichte ihr eine Hand, die sich anfühlte wie ein alter Baseball-Handschuh, den jemand im Regen vergessen hatte. »Hank Montgomery ist mein Name.«

»Da fahre ich hin. Nach Carson Springs.« Die Worte rutschten ihr einfach so heraus.

Der alte Mann musterte sie aufmerksam. »Ach, ja?«

»Meine Tante lebt dort.« Das ist verrückt, dachte sie. Soweit sie wusste, hatte sie gar keine Tante, und bis zu diesem Augenblick hatte sie noch nie etwas von Carson Springs gehört.

»Schon mal hier gewesen?«

»Nein.« Wenigstens das war nicht gelogen.

»Dann wirst du ganz schön staunen.«

Das Mädchen wusste selbst nicht, was in sie gefahren war, aber irgendwie hatte sie ganz plötzlich den Entschluss gefasst, dorthin zu gehen. Warum auch nicht? Sie hatte kein konkretes Reiseziel.

In Santa Barbara kaufte sie von ihrem letzten Geld eine Fahrkarte für den Regionalbus nach Carson Springs. Zwei Stunden später war sie wieder unterwegs, diesmal nach Norden. Der Bus folgte einem ansteigenden gewundenen Highway, und als sie gerade kurz davor war einzunicken, erreichten sie den Grat, und vor ihnen tat sich eine zauberhafte Aussicht auf. Tief unten lag ein von Bergen umgebenes Tal mit sanften...

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Autor

Eileen Goudge lebt in New York City und ist mit dem Rundfunkmoderator Sandy Kenyon verheiratet, den sie während eines Radio-Interviews kennenlernte. Ihre Bücher erscheinen regelmäßig auf der Bestsellerliste der New York Times und wurden bereits in mehr als zwanzig Ländern veröffentlicht. Neben der Carson-Springs-Trilogie ist bei beHEARTBEAT ihr Familiengeheimnis-Roman "Die rubinrote Frau" lieferbar.

Besuchen Sie die Homepage der Autorin unter https://eileengoudge.com/.
Besuch im Paradies