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Net Force. Angriff im Dark Web

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
768 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.09.2021
Band 1 der Serie: Cyberterrorismus aus dem Dark Net droht die Welt ins Chaos zu stürzen
Cyberkriminalität wird zu einer immer größeren Bedrohung. Daher installiert die US-amerikanische Präsidentin Annemarie Fucillo eine neue Elite-Einheit: Net Force. Doch bevor die Ermittler ihre Arbeit aufnehmen können, wird das Land Opfer eines massiven Cyberanschlags. Die Net Force muss schnell reagieren und an verschiedenen Fronten gleichzeitig versuchen, die Attacken abzuwehren. Scheitert sie, wird das katastrophale Konsequenzen haben - auf globaler Ebene.

Jerome Preisler ist der Autor von Tom Clancys New York Times-Bestsellerreihe »Power Play«. Er hat bisher mehr als dreißig Bücher veröffentlicht und als Experte für Militärgeschichte zahlreiche Vorträge an Schulen, in Museen und Militärstützpunkten gehalten. Preisler lebt in New York.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextBand 1 der Serie: Cyberterrorismus aus dem Dark Net droht die Welt ins Chaos zu stürzen
Cyberkriminalität wird zu einer immer größeren Bedrohung. Daher installiert die US-amerikanische Präsidentin Annemarie Fucillo eine neue Elite-Einheit: Net Force. Doch bevor die Ermittler ihre Arbeit aufnehmen können, wird das Land Opfer eines massiven Cyberanschlags. Die Net Force muss schnell reagieren und an verschiedenen Fronten gleichzeitig versuchen, die Attacken abzuwehren. Scheitert sie, wird das katastrophale Konsequenzen haben - auf globaler Ebene.

Jerome Preisler ist der Autor von Tom Clancys New York Times-Bestsellerreihe »Power Play«. Er hat bisher mehr als dreißig Bücher veröffentlicht und als Experte für Militärgeschichte zahlreiche Vorträge an Schulen, in Museen und Militärstützpunkten gehalten. Preisler lebt in New York.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641267285
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum13.09.2021
Reihen-Nr.1
Seiten768 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2119 Kbytes
Artikel-Nr.5143911
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



PROLOG

Außerhalb von Valletta, Malta

30. Juni 2023

I

Kali Alcazar saß vor ihrem Laptop, dessen LED-Monitor ihre schmalen, hageren Gesichtszüge in einen bläulichen Schimmer tauchte. Über die jahrhundertealten Sandsteinwände des Zimmers flackerte weiches Kerzenlicht. An diesem Abend war es im Haus ruhig, und sie konnte in der Ferne das leise Rauschen der heranrückenden Flut hören. Draußen auf der Terrasse saß der Kater, der den Besitzern des Gästehauses gehörte. Er hatte den Schwanz um sein Hinterteil geschlängelt und die Ohren gespitzt, während er wachsam auf die sich sanft wiegenden Palmen und die Schatten hinunterschaute, die sie im Mondlicht warfen.

Kali tippte ihr Cloud-Passwort ein, rief den in der Blockchain verschlüsselten Speicherordner auf, den sie sich mit Lucien Navarro teilte, und warf noch einmal einen Blick auf die gehackten Dateien, bevor sie sie verschickte. Obwohl sie ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Bildschirm gerichtet hatte, trug sie den zarten Rhythmus der mediterranen Brandung weiter in ihrem Herzen.

Sie trug sie stets in ihrem Herzen.

Seit ihrer Kindheit war sie einmal pro Jahr auf die Insel, die ihre Großmutter einfach nur Die Insel genannt hatte, zurückgekehrt. Mit zwei Ausnahmen um ihren siebzehnten und achtzehnten Geburtstag herum, aber sie hatte mit dieser dunklen, schmerzhaften Phase ihres Lebens abgeschlossen.

Kali ließ nicht zu, dass ihre Erinnerungen für sie zur Last wurden. Die unangenehmen Erinnerungen würden sie nur deprimieren, solange sie nicht in der Lage war, sie zu akzeptieren, und sie hätte nur wenige der Entscheidungen korrigiert, die sie in ihren sechsundzwanzig Jahren auf diesem Planeten getroffen hatte. Ihre Erfolge, Niederlagen, richtigen Entscheidungen, Fehltritte ... Kali war die Summe ihrer Erfahrungen. Wenn sie irgendetwas davon ändern oder ungeschehen machen würde, wäre sie ein anderer Mensch.

Sie wusste, wer sie war, und fühlte sich wohl in ihrer Haut.

Sie las jetzt Seite für Seite die Dateien der Bank durch, die mit Querverweisen und Links zu ihren Notizen versehen waren. Die schmutzigen Geschäfte der Volke-Bank reichten sehr viel weiter als bis zu König und seinen Marionetten im Aufsichtsrat von NORN Aeronautics. Sicher, es war gelungen, ihre Machenschaften aufzudecken. Aber das Netzwerk, das die Bank zur Geldwäsche unterhielt, war unglaublich weit verzweigt. Kali hatte seine Ausläufer bis zu Politikern und Geldinstituten in Moskau, London und den Vereinigten Staaten zurückverfolgt, bis zu Drogendealern, Waffenschmugglern und den Staatskassen korrupter Regierungen. Seit Jahren betrieb die Volke-Bank Geldwäsche und hatte ihre Kontakte weiter ausgebaut. Während die internationalen Regulierungsbehörden einfach weggeschaut hatten, hatte die Bank die verbotenen Transaktionen geschickt mit ihren legalen Geschäften verflochten.

Kali scrollte weiter nach unten. Sie war in dem unübersichtlichen Beziehungsgeflecht auf eine Verbindung zur Bank Leonides gestoßen. Mit ihren Kontakten zu russischen Oligarchen und dem dubiosen Handel mit Kryptowährungen war die Bank eines der korruptesten Geldinstitute auf diesem Planeten. Kali hatte die Fakten, so gut sie konnte, überprüft und überließ es jetzt anderen, sich um den Rest zu kümmern. Die Informationen, die sie aus Königs Aufzeichnungen zutage gefördert hatte, würden auf beiden Seiten des Atlantiks für reichlich Unmut sorgen. Die Kriminellen und diejenigen, die sie hatten gewähren lassen ... sie alle traf eine Schuld.

Als Kali ans Ende der Seite kam, öffnete sie ein weiteres Browserfenster, loggte sich bei einem anonymen Remailer ein und begann, die Dateien an eine Mail anzuhängen.

Doch in diesem Moment klopfte es an die Tür. Dreimal in kurzer Folge. Plötzlich war sie hellwach und begriff, dass jemand gegen den unteren Bereich der Tür klopfte. Guzzepi, dachte sie. Einen Moment später hörte sie auf dem Treppenabsatz seine hohe, aufgeregte Stimme. »Ku-sister! Ku-sister!«

Sie erhob sich von ihrem Stuhl, ging zur Tür, entriegelte sie und zog sie halb auf.

Draußen stand der Junge in seinem Schlafanzug und schaute zu ihr hoch, während er langsam wieder zu Atem kam.

»Guzzepi ... Was ist los?«

Er starrte sie mit seinen aufgerissenen braunen Augen besorgt an. Kali warf einen kurzen Blick auf die geschwungene Treppe hinter ihm und richtete ihn dann wieder auf Guzzepis Gesicht.

»Schnell«, sagte sie, riss die Tür ganz auf und winkte ihn in ihr Apartment. »Komm rein.«

Der neunjährige Junge trat ein und blieb mit seinen nackten Füßen direkt hinter der Tür auf dem Holzboden stehen.

Kali ging in die Knie, sodass sie beide auf Augenhöhe waren. »Ku-bro«, sagte sie. »Erzähl mir, was los ist.«

Er schluckte. »Da waren zwei Männer«, sagte er mit zitternder Stimme. »Sie haben Omm nach dir gefragt.«

»Hast du sie sehen können?«

»Ich war in meinem Zimmer ... habe ferngesehen ...«

Plötzlich glänzten in seinen Augen Tränen. Sie streckte den Arm aus und berührte mit der Hand seine Wange. »Ganz ruhig. Alles in Ordnung«, sagte sie lächelnd. »Ku-bro ... diese Männer ... Bist du sicher, dass es nur zwei waren? Draußen waren keine weiteren Männer?«

»Ich weiß nicht. Ich - ich habe sie nicht gesehen.«

»Aber du hast ihre Stimmen gehört. Die Stimmen der Männer, die mit deiner Mutter gesprochen haben.«

»Ja.« Er schluckte. »Ich glaube, es waren Amerikaner. Sie haben Omm gesagt, sie wüssten, dass du hier bist.«

»Und was hat sie ihnen erzählt?«

»Dass du im Strandhaus bist«, sagte er. »Als sie wieder weg waren, ist sie zu mir ins Zimmer gekommen und hat gesagt, ich soll rasch nach oben laufen und dir Bescheid geben.«

»Dass sie im Strandhaus nach mir suchen?«

»Ja.«

Sie nickte nachdenklich. »Wo ist Omm jetzt, Ku-bro?«

»Unten. Sie behält die Tür im Auge. Falls sie noch mal zurückkommen.«

Kali nickte erneut, hielt für einen Moment seine Wange und lächelte zaghaft. »Warte hier«, sagte sie. »Ich muss ein paar Dinge erledigen.«

Sie richtete sich wieder auf und ging zur Terrasse. Als sie nach draußen trat, kam der Kater mit geschmeidigen Bewegungen zu ihr herübergelaufen und streifte schnurrend ihren Arm.

Kali kraulte ihn hinter den Ohren und schaute in den Innenhof ein Stockwerk weiter unten. In den Schatten rührte sich nichts, zumindest war nichts zu erkennen. Aber vor ihrem geistigen Auge konnte sie die Männer deutlich sehen. Der Mann mit den blonden Haaren ... er war bestimmt bei ihnen dort draußen. Er hatte die Suche nach ihr von Anfang an geleitet.

Kali saugte die Nachtluft ein und konnte das Salzwasser des Meeres riechen. Vom Haupteingang bis zum Strandhaus waren es durch die Dünen gut hundert Meter. Falls die Männer dorthin unterwegs waren, blieb ihr vielleicht noch genug Zeit. Sie ging wieder hinein, betrat den begehbaren Wandschrank, zog ein schwarzes Paar kniehoher Reitstiefel an und schnürte sie über ihren Leggings zusammen. Dann hob sie ihren Rucksack vom Boden auf. Darin befanden sich lediglich ein paar wenige Kleidungsstücke, aber sie konnte jederzeit neue kaufen. Außer ihrem Computer würde sie alles hier zurücklassen. Nichts davon hatte für sie irgendeine Bedeutung. Sie hing nicht an ihrem Besitz, nicht mal an ihrem Laptop. Alle wichtigen Informationen hatte sie verschlüsselt in der Cloud gespeichert. Allerdings war der Computer ihre Eintrittskarte dafür. Ihr Zugangsportal.

Kali eilte zu ihrem Rechner, schickte die Daten ab, klappte ihn zu und verstaute ihn in ihrem Rucksack. Mit dem Rucksack auf dem Rücken kehrte sie zu Guzzepi zurück und ging vor ihm erneut in die Hocke.

»Wo willst du hin?«, fragte er. Seine Trauer und Angst schnürten ihm die Kehle zu. »Diese Männer werden dir wehtun.«

»Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Das können sie nicht.«

»Ku-sister ... Kali ...«

»Pst. Hör mir zu.« Sie beugte sich vor, fasste ihn an den Schultern und sagte im Flüsterton: »Was habe ich dir gesagt, als du noch klein warst ... so groß wie eure Katze? Für den Fall, dass ich eine Weile von hier verschwinde?«

Er schaute sie an und schluckte schwer. »Dass du nicht wirklich weg bist.«

»Und wo kannst du mich jederzeit finden?«

Er legte seine Hand auf die Brust, während aus seinen Augen Tränen hervorquollen.

»Hier«, sagte er schniefend und ließ die Hand auf seiner Brust liegen. »In meinem Herzen.«

»Na also. Tapferer Junge.« Lächelnd beugte sie sich weiter vor. »Pass gut auf Omm auf. Und sag ihr Danke für ihre Gastfreundschaft und Großzügigkeit. Eines Tages möchte ich ihr das gerne zurückgeben.«

Der Junge stand da und schaute sie an. »Werde ich dich wiedersehen, Kali?«

Sie verzog keine Miene. »Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen habe, zählst du bis fünfzehn«, sagte sie. »Dann gehst du zurück auf dein Zimmer, okay?«

Er nickte.

Lächelnd tätschelte Kali seine Schultern und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Stirn. Mit geschlossenen Augen atmete sie den Duft seiner Haut und seiner Haare ein. Das werde ich mitnehmen, dachte sie.

Schließlich richtete sie sich wieder auf, trat an die Tür und rannte nach unten.

II

Am Fuß der Treppe...

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Autor

Jerome Preisler ist der Autor von Tom Clancys New York Times-Bestsellerreihe »Power Play«. Er hat bisher mehr als dreißig Bücher veröffentlicht und als Experte für Militärgeschichte zahlreiche Vorträge an Schulen, in Museen und Militärstützpunkten gehalten. Preisler lebt in New York.