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Net Force. Cyberstaat

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
700 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am13.09.2023
Ein neuer Fall für die Net Force
Cyberattacken bedrohen weiterhin die globale Sicherheit, und nur die neue Cyberelite-Einheit, zusammengestellt von der US-amerikanischen Präsidentin höchstpersönlich, kann sich ihr in den Weg stellen. Mit unermüdlichem Einsatz und unorthodoxen Methoden tun sie alles, um die Ordnung der globalisierten Welt zu bewahren.

Jerome Preisler ist der Autor von Tom Clancys New York Times-Bestsellerreihe »Power Play«. Er hat bisher mehr als dreißig Bücher veröffentlicht und als Experte für Militärgeschichte zahlreiche Vorträge an Schulen, in Museen und Militärstützpunkten gehalten. Preisler lebt in New York.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEin neuer Fall für die Net Force
Cyberattacken bedrohen weiterhin die globale Sicherheit, und nur die neue Cyberelite-Einheit, zusammengestellt von der US-amerikanischen Präsidentin höchstpersönlich, kann sich ihr in den Weg stellen. Mit unermüdlichem Einsatz und unorthodoxen Methoden tun sie alles, um die Ordnung der globalisierten Welt zu bewahren.

Jerome Preisler ist der Autor von Tom Clancys New York Times-Bestsellerreihe »Power Play«. Er hat bisher mehr als dreißig Bücher veröffentlicht und als Experte für Militärgeschichte zahlreiche Vorträge an Schulen, in Museen und Militärstützpunkten gehalten. Preisler lebt in New York.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641271053
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum13.09.2023
Reihen-Nr.3
Seiten700 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4387 Kbytes
Artikel-Nr.5143967
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1
Südchinesisches Meer
10. April 2024

Du bist jetzt genau auf zweihundert Meter«, sagte Murph.

John Murphy, genannt Murph, war an Bord des Kabellegers CS Stalwart für die Überwachung der Taucher zuständig.

»Roger«, erwiderte Zak über Funk. Er hieß mit vollem Namen Isaac Tinian und kam aus Warwick, Rhode Island. Er machte diesen Job jetzt seit fünf Jahren, länger als die meisten anderen Männer. Davor war er Polizeitaucher gewesen, was im Lebenslauf für die Bewerbung als Sättigungstaucher ein Pluspunkt war. Aber trotz dieser besonderen Fähigkeiten hatte man ihn erst dank einer Reihe von Empfehlungen für die Ausbildung akzeptiert.

An seinem Kurs hatten fünfundzwanzig Männer und Frauen teilgenommen, und Zak war der Einzige, der immer noch für die Firma arbeitete. Die Aussteigerquote lag also bei sechsundneunzig Prozent.

Er befand sich jetzt fast in völliger Dunkelheit, über sich gewaltige Wassermassen. Das bedeutete, dass er zusätzlich zu seinem Gehalt eine saftige Zulage bekam. Aus gutem Grund. Er kannte die Risiken seines Jobs. Aber er kannte auch den damit verbundenen Nervenkitzel. Dies und die üppige Bezahlung lockten ihn immer wieder aufs Meer hinaus.

Zweihundert Meter.

In dieser Tiefe war der Druck, der auf Zak lastete, zwanzigmal größer als an der Oberfläche. Selbst auf halber Tiefe drang nur noch ein Prozent des Lichtes nach unten. Es war, als wäre man im Weltall, nur dass man weniger erkennen konnte. Das All war steril und leer. Das Meer hingegen war eine organische Suppe, in der Unmengen kleinster Partikel herumschwirrten. Verweste Wasserpflanzen und Tiere und eine endlose Flut aus Fischscheiße. Bei dem ganzen Dreck, der herumtrieb, reichten selbst leistungsstarke Scheinwerfer nicht weit. All das hatte Auswirkungen auf die Psyche. Man kam sich in der Dunkelheit verloren vor.

Aber Zak hatte in seinem Kopf keinen Platz für Angst, Unsicherheit und Zweifel. Vor allem aufgrund seiner Fähigkeit, diese Gefühle zu verdrängen, gehörte er zu dem verschwindend geringen Prozentsatz von Leuten, die diesen Beruf über einen längeren Zeitraum ausüben konnten.

»Systeme arbeiten einwandfrei«, sagte eine zweite Stimme in seinem Ohr. »Wie geht es dir?«

»Alles entspannt.«

»So soll es bleiben.«

»Ja, Rawl.«

Rawl. Jedes Mitglied eines Taucherteams bekam eine Kurzform seines Namens verpasst. Zak scherzte immer, dass sie auch Basketballspieler hätten sein können. Andrew Rawlings war sein Partner in der Taucherglocke. Nachdem sie einen Monat lang in der Glocke statt normaler Luft Heliox geatmet hatten, klangen sie wie zwei Enten in einem alten Zeichentrickfilm. In Rawls Fall wie eine Ente mit breitem Südstaatenakzent. Seine Heimatstadt war Bartlett, Tennessee, und zwischen den Einsätzen lebte er immer noch dort.

Zak sank an seinem Versorgungskabel weiter hinunter. Die Glocke, Beebe, benannt nach dem berühmten Erfinder der Bathysphäre, hing an einem Seil etwa hundertfünfzig Meter weiter oben. Als sie vor wenigen Minuten ihre Arbeitstiefe erreicht hatte, war Zak durch die Bodenluke ausgestiegen, ein kurzes Stück auf dem Gewicht unter der Glocke durchs Wasser geglitten und hatte sich anschließend Richtung Meeresgrund sinken lassen.

Inzwischen konnte er die ovalen Umrisse der Taucherglocke nicht mehr sehen. Er bewegte sich durch pechschwarze Leere; da waren nur noch das schwache, diffuse Leuchten von Beebes Außenscheinwerfern und die geisterhaften blauen Lichter, die ringsumher schwirrten. Lichtblitze, die von verschiedenen Tiefseekreaturen ausgesandt wurden, als wären sie lebende Feuerwerke, die Funken sprühend durcheinanderwirbelten. Es gab kein erkennbares Muster. Ohne sichtbare Orientierungspunkte konnte Zak nicht mal ihre Entfernung schätzen. Die blauen Geister mochten drei oder auch dreißig Meter entfernt sein. Sie waren faszinierend und wunderschön, und sehr gefährlich, wenn er sich von ihnen ablenken ließ.

Er warf einen kurzen Blick nach unten. Links an seinem Helm war eine lichtstarke LED-Unterwasserlampe befestigt und rechts eine Digitalkamera. Beide Geräte wurden über seine Kabel mit Strom versorgt und liefen ohne Unterbrechung während des gesamten Tauchgangs. Die Digicam übertrug ihre Bilder zu Rawl und den Technikern an Deck der Stalwart, sodass sie den Einsatzort in Echtzeit inspizieren konnten.

Unter Zak erstreckte sich, deutlich im Licht seines Helmscheinwerfers zu erkennen, der zehn Meter breite Graben, den der Tiefseetraktor der Stalwart kürzlich in den Meeresboden gepflügt hatte. Der Graben, in dem das Kabel verlegt war, musste von den Gezeiten erst wieder zugeschüttet werden.

»Ich befinde mich jetzt direkt über dem Graben«, sagte er. »Sperrt die Augen auf.«

Er rechnete mit keinerlei Problemen. Man hatte die Stelle aufgrund ihrer geologischen Stabilität ausgewählt. Es gab hier weder Unterwassercanyons noch Abhänge, weder Riffe noch Verwerfungslinien. Nur Schlamm und Kies. Die ebene Fläche erstreckte sich bis zu den Spratly-Inseln ... Chinas Gefahrenzone. Denn dort wurde das Unterwasserterrain ziemlich schroff.

Zak ließ sich weiter hinunter. Sein AR-Head-up-Display zeigte an, dass er sich in genau zweihundertdreiundsiebzig Metern Tiefe befand. Direkt westlich der frei liegenden Kabelverbindung und etwa eine Meile von der Landungsstation auf Palawan entfernt.

Einige Momente später setzte er mit den Stiefeln neben dem Graben auf. Er hüpfte an seinem südlichen Rand entlang über den Meeresboden. Das AR-System in seinem Helm war eine etwas ausgefeiltere Version des Dashcam-Systems in seinem Auto. Es diente mehr oder weniger demselben Zweck und blendete in die Videobilder Pfeile, farbige Linien und Daten ein. Es würde ihn zu der Verbindungsstelle führen, die er inspizieren wollte, und einen Signalton von sich geben, sobald er sie erreichte.

Zak war etwa zehn Meter am Graben entlanggelaufen, als er das Piepen vernahm. Eigentlich war das nicht nötig gewesen. Die Stalwart hatte vor zwei Wochen hier einen Multiplexer installiert, bevor sie mehrere sich verzweigende Kabel verlegte, von denen eines bereits in seinem Graben lag. Er konnte sehen, wie es von der Verbindungsstelle zu seinem eigenen Endpunkt im Osten führte.

Er blickte auf die flache Rille hinunter, die verriet, wo das Ursprungskabel Richtung Küste verlief.

»Merkwürdig«, sagte er über Funk. »Seht ihr alle die Live-Bilder?«

»Roger.« Das kam von Murph. »Einen Moment. Ich werfe mal einen Blick auf deine Koordinaten.«

»Du musst an der richtigen Stelle sein«, sagte Rawl. »Man kann sehen, dass das Kabel aus dem Meeresboden ragt.«

Zak erwiderte nichts. Sein Tauchpartner hatte in beiden Fällen recht. Dies war die einzige Verbindungsstelle im Umkreis von Meilen. Und das Positioning System for Deep Ocean Navigation - POSYDON - war genauso zuverlässig wie das GPS an Land. Es bestand kein Zweifel, dass er an der richtigen Stelle war. Aber was ihn verwirrte, war, dass er nichts entdecken konnte. Jedenfalls nichts Ungewöhnliches.

Er wartete. Vielleicht lag ein Fehler vor. Allerdings konnte er sich nicht vorstellen, wie das möglich sein sollte.

»Zak?« Das war erneut Murph.

»Ich höre dich.«

»Du bist an der richtigen Stelle.«

Das überraschte ihn nicht. Und verwirrte ihn in höchstem Maße.

»Ich kann die Ablagerungen entfernen«, sagte er. »Und die Kabel und den Multiplexer untersuchen, um zu sehen, ob irgendwas nicht stimmt.«

»Gute Idee«, sagte Murph. »Gib mir eine Minute. Fried ist schon auf dem Weg zur Kontrollstation.«

Bill Friedman war der Projektleiter des Taucherteams auf der Stalwart, und die Vorschriften verlangten es, dass er in einem solchem Fall informiert wurde. Jeder Arbeitsschritt musste protokolliert und genehmigt werden. Erst wenn Friedman grünes Licht gab, konnten sie einen Abschnitt des Kabels ausgraben.

Zak wartete. Die blauen Geister wirbelten und tanzten wie Glühwürmchen ringsumher. Niemand wusste, weshalb so viele Organismen hier unten Licht verströmten. Zak hatte gehört, dass sie damit ihre Beute täuschten oder betäubten. Angeblich diente es einigen auch zur Verteidigung, indem sie ihre Verfolger damit auf eine falsche Fährte lockten. Was auch immer der Zweck war, sie lieferten eine fantastische Show. Es war, als kritzelten sie alle gleichzeitig auf eine riesige dreidimensionale Tafel. Mit phosphoreszierender Kreide.

Zak beobachtete gerade eine dieser aberwitzigen Darbietungen zu seiner Rechten, als er in einiger Entfernung eine einzelne, deutlich erkennbare Lichtquelle bemerkte. Er konnte nicht genau sagen, wie weit entfernt sie war. Zunächst sah es aus wie ein kleiner Lichtpunkt. Er war jedoch nicht blau, sondern weiß und wurde von einem diffusen Strahlenkranz umgeben.

Verwundert starrte Zak fünf lange Sekunden in seine Richtung. Das Licht wurde größer, und der Strahlenkranz und der Punkt verschmolzen zu einem einzigen, hellen Kreis. Er schien mit großer Geschwindigkeit näher zu kommen.

»Seht ihr auch, was ich sehe?«, sagte er.

Von oben kam keine Antwort.

»Murph? Rawl? Hört ihr mich?«

Zak wartete. Und je länger er wartete, desto mehr verfinsterte sich sein Gesicht hinter der Maske.

Es kam immer noch keine Antwort.

Die Kontrollstation für die Taucher war eine kastenförmige Einheit in der Mitte des hundertfünfzig Meter langen Hauptdecks...

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Autor

Jerome Preisler ist der Autor von Tom Clancys New York Times-Bestsellerreihe »Power Play«. Er hat bisher mehr als dreißig Bücher veröffentlicht und als Experte für Militärgeschichte zahlreiche Vorträge an Schulen, in Museen und Militärstützpunkten gehalten. Preisler lebt in New York.