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Right Here (Stay With Me)

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
496 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am30.09.20211. Aufl. 2021
Was, wenn mein Herz für das Eiskunstlaufen gemacht ist - aber der Rest von mir nicht?

Es gibt nichts auf der Welt, das Lucy mehr liebt als das Eiskunstlaufen - wäre da nicht die Tatsache, dass sie es nach wie vor nicht geschafft hat, einen dreifachen Rittberger zu landen. Zu allem Überfluss haben ihre Eltern ihr jetzt ein Ultimatum gesetzt: Wenn Lucy beim nächsten Wettkampf nicht gewinnt, muss sie das Marketingstudium wieder aufnehmen, das sie so unglücklich gemacht hat. Ein einziger Monat bleibt Lucy, um ihre Kür zu perfektionieren. Doch ausgerechnet da lernt sie Jules kennen, der ihr Herz schneller schlagen lässt als jemals irgendjemand zuvor. Eigentlich darf Lucy sich jetzt keine Ablenkung erlauben - zumal sie schnell bemerkt, dass Jules mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat ...

'Ich habe die LOVE-NXT-Trilogie verschlungen und geliebt. Es sind richtige Wohlfühlbücher, in die man sorglos versinken kann.' KIELFEDER

Band 2 der Reihe, RIGHT NOW (KEEP ME WARM), erscheint am 25. März 2022.



Anne Pätzold wurde 1997 geboren und lebt in Hamburg. Sie ist ausgebildete Buchhändlerin, und ihre große Leidenschaft sind Bücher, Bananenbrot und Südkorea. Wenn ihr euch mit Anne über das Schreiben, das Lesen oder K-Pop austauschen wollt, findet ihr sie auf Instagram (@annelovesbooks). Sie freut sich, von euch zu hören!
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWas, wenn mein Herz für das Eiskunstlaufen gemacht ist - aber der Rest von mir nicht?

Es gibt nichts auf der Welt, das Lucy mehr liebt als das Eiskunstlaufen - wäre da nicht die Tatsache, dass sie es nach wie vor nicht geschafft hat, einen dreifachen Rittberger zu landen. Zu allem Überfluss haben ihre Eltern ihr jetzt ein Ultimatum gesetzt: Wenn Lucy beim nächsten Wettkampf nicht gewinnt, muss sie das Marketingstudium wieder aufnehmen, das sie so unglücklich gemacht hat. Ein einziger Monat bleibt Lucy, um ihre Kür zu perfektionieren. Doch ausgerechnet da lernt sie Jules kennen, der ihr Herz schneller schlagen lässt als jemals irgendjemand zuvor. Eigentlich darf Lucy sich jetzt keine Ablenkung erlauben - zumal sie schnell bemerkt, dass Jules mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat ...

'Ich habe die LOVE-NXT-Trilogie verschlungen und geliebt. Es sind richtige Wohlfühlbücher, in die man sorglos versinken kann.' KIELFEDER

Band 2 der Reihe, RIGHT NOW (KEEP ME WARM), erscheint am 25. März 2022.



Anne Pätzold wurde 1997 geboren und lebt in Hamburg. Sie ist ausgebildete Buchhändlerin, und ihre große Leidenschaft sind Bücher, Bananenbrot und Südkorea. Wenn ihr euch mit Anne über das Schreiben, das Lesen oder K-Pop austauschen wollt, findet ihr sie auf Instagram (@annelovesbooks). Sie freut sich, von euch zu hören!
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736315761
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum30.09.2021
Auflage1. Aufl. 2021
ReiheOn Ice
Reihen-Nr.1
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5420634
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. KAPITEL

Meine Finger waren Eiszapfen. Rot und so kalt, dass ich sie kaum noch spürte.

Fröstelnd umschloss ich meine Handwärmer, hielt erst die Finger meiner rechten, dann die meiner linken Hand daran. Von meinem Platz am Rand der Eisbahn aus sah ich, wie Sofia einen Doppelaxel landete, als hätte sie statt Sprunggelenken Federn in ihren Füßen, die sie in die Luft katapultierten.

Entschlossen warf ich meinen Handwärmer auf einen der freien Sitzplätze und stieß mich von der Bande ab. Schwarze Strähnen hatten sich aus meinem Pferdeschwanz gelöst und wehten mir ums Gesicht, als ich mich umsah. Die Fläche vor mir war frei, die anderen mit ihrem eigenen Training beschäftigt.

Ich glitt mit beiden Füßen über das Eis, kreuzte mein linkes vor mein rechtes Bein und sprang ab. Die erste Umdrehung gelang mir zwar, aber ich merkte innerhalb weniger Sekunden, dass mein dreifacher Rittberger - zum hundertsten Mal an diesem Tag - scheitern würde.

Ich stolperte aus dem Sprung und fing mich mit der Hand auf dem Eis ab. Die Hitze in meinen Wangen verriet mir, dass ich vor lauter Wut rot angelaufen sein musste. Natürlich gelang es mir nicht, das wäre auch zu schön gewesen. Zugegeben, ich hatte erst vor gut einem Monat angefangen, eine dritte Umdrehung zum Rittberger hinzuzufügen. Beim Toe Loop und Salchow war es kein Problem gewesen. Nach einiger Übung hatte es gut geklappt, und mittlerweile sprang ich sie sehr gern. Aber der dreifache Rittberger wollte einfach nicht funktionieren.

Ich kannte all meine Fehler, wusste genau, was ich besser machen musste. Aber bisher war es wahrscheinlicher, dass ich mit einer Seite meines Körpers statt mit den Kufen meiner Schlittschuhe auf dem Eis aufkam.

Ich brachte meine Füße unter mich und stand auf. Am liebsten hätte ich den Sprung drei, vier, fünf weitere Male trainiert, doch ich bemerkte, wie die anderen langsam das Eis verließen. Ich glitt zum Ausgang, wo meine Trainerin bereits auf mich wartete.

»Dein Absprung ist sauberer geworden«, kommentierte sie meine kläglich gescheiterten Versuche.

Ihre Aussage als positiven Fortschritt anzunehmen, fiel mir schwer. »Die Landung schaffe ich trotzdem noch nicht.«

»Es ist kein einfacher Sprung«, meinte sie. »Du weißt, dass der nicht über Nacht funktionieren wird.«

Ich wollte etwas erwidern - dagegenhalten, weil ich unendlich frustriert war. Aber ich wusste, dass sie recht hatte, und hielt mich daher zurück.

»Ruh dich heute Abend gut aus. Beim nächsten Mal feilen wir an deinen Pirouetten«, sagte sie.

Ich nickte als Antwort. Nachdem ich meine Handwärmer eingesammelt und mein türkisgrünes Paar Kufenschoner auf die Schlittschuhe geschoben hatte, verabschiedete ich mich und ging zur Umkleide.

Mehrere Dutzend Spinde füllten die rechte Hälfte des Raums aus. Im hinteren Bereich gingen zwei Türen zu den Duschen und Toiletten ab, und rechts von mir gab es eine große offene Fläche, in der sich einige Frauen bereits routiniert dehnten. Ich lief zur hintersten Reihe der Spinde, wo ich meinen aufschloss. Meine Füße protestierten schmerzhaft, als ich meine Schlittschuhe aufschnürte und auszog. Dann suchte ich mir einen freien Platz im offenen Teil des Raums und begann mich zu dehnen.

Auf dem Eis war ich nur auf das nächste Element, den nächsten Sprung konzentriert. Sobald ich die Bahn verließ, änderte sich das. Mein Körper fühlte sich dann schwerer an, ungeschickter. Wie bei einer Meerjungfrau, die lernen musste, sich mit zwei Beinen statt mit einer Schwanzflosse fortzubewegen. Die kleinen und großen Schmerzen, die Überbelastungen - das alles fiel mir erst dann auf, wenn ich nicht mehr auf dem Eis stand.

Um meine Fußgelenke kümmerte ich mich heute ausgiebiger als sonst. Die ganzen Sprungübungen hatten definitiv ihre Spuren hinterlassen. Mit halbem Ohr lauschte ich den Gesprächen der anderen. Sie rauschten wie Hintergrundgeräusche an mir vorbei, bis eine Aussage ganz in meiner Nähe mich aufhorchen ließ.

»Ich bewundere deine Resilienz, Lucy«, sagte Sofia. Sie stand direkt vor mir. Hätte ich sie nicht an der Stimme erkannt, dann vermutlich an den schwarzen Adidas-Turnschuhen, die sie seit Jahren immer wieder neu kaufte, weil sie schwor, dass ihr kein anderer Schuh so gut passte. »Weniger sture Leute hätten sich vermutlich längst damit abgefunden, dass sie nie die Besten sein werden.«

Was sie sagte, schoss wie ein Blitz durch meinen Körper. Wut sammelte sich in meinem Bauch.

»Das Kompliment wäre doch nicht nötig gewesen, Sofia«, erwiderte ich mit einem Lächeln, gegen das sich alles in mir sträubte.

Sie lächelte genauso gezwungen zurück. »Bestimmt schaffst du es bald.« Ich war mir nicht sicher, ob sie es ernst meinte oder sich innerlich über mich lustig machte, aber es war mir auch egal. Ich ging dazu über, mich wieder meinen Dehnungen zu widmen, und stieß ein leises, erleichtertes Seufzen aus, als sie mich endlich allein ließ.

Als hätte es nicht schon gereicht, dass sie den dreifachen Rittberger mit links geschafft hatte. Sofia und ich hatten ungefähr zur gleichen Zeit mit dem Eiskunstlaufen angefangen. Wir trainierten in derselben Eishalle, waren sogar für längere Zeit gemeinsam im Ballettkurs gewesen. Und trotzdem. Trotzdem schaffte ich es einfach nicht, sie zu übertreffen. Sie nicht - und auch sonst niemanden in meiner Kürklasse. Ich steckte fest und wusste nicht, wie ich mich vorwärtsbewegen sollte.

Es half nicht, dass ich mich nie sonderlich gut mit ihr verstanden hatte. Wir gerieten einfach immer aneinander. Sie mit mir, weil sie die Beste sein wollte und schon immer der Meinung war, dass ich ihr nicht das Wasser reichen konnte. Und ich mit ihr, weil ich schon von Anfang an Angst davor hatte, dass sie recht haben könnte.

Ich ballte meine Hände für ein paar Sekunden zu Fäusten und entspannte sie wieder, zwang mich, mehrmals ruhig ein- und auszuatmen. Konzentrier dich auf den Wettkampf, Lu. Dort kannst du allen das Gegenteil beweisen, redete ich mir gut zu. Innerlich schwang ich für mich selbst die Pompons.

Ich hielt direkt vor unserem Haus, stellte den Motor ab und stieg aus. Meine Sporttasche holte ich aus dem Kofferraum und hängte sie mir über die Schulter. Das Gewicht meiner Schlittschuhe und Klamotten darin war mir schon lange vertraut.

Die Treppe zur Veranda stieg ich so langsam hinauf, dass es vermutlich aussah, als würde ich in Zeitlupe laufen. Meine Hand glitt über das weiß gestrichene Geländer und fiel zurück an meine Seite, als die Treppe endete. Ich lief an der Bank voller Pflanzen vorbei, um die sich Mom jeden Tag kümmerte, bevor sie zur Arbeit fuhr. Vorbei an dem deckenhohen Fenster, das einen freien Blick ins Wohnzimmer bieten würde, stünden die Vorhänge noch offen.

Ich trat an die Haustür, mein Herz gestählt, mein Magen ein einziges Chaos. Und als würden höhere Kräfte über unser Haus wachen, begann die Lampe über mir in dem Moment zu flackern, als ich stehen blieb. Jeden Abend kostete es mich mehr Überwindung, die Tür zu öffnen und mich mitten in das Auge des Sturms zu stellen. Aber was blieb mir anderes übrig?

Leise schloss ich die Tür hinter mir, zog meine Schuhe noch im Eingangsbereich aus. In Socken ging ich in die Küche, füllte mir ein Glas mit Wasser, das ich in einem Zug leerte. Mir war nur allzu bewusst, dass ich damit lediglich Zeit schindete, konnte mich aber einfach nicht dazu überreden, in das angrenzende Esszimmer zu treten. Mehrere Male atmete ich tief durch. Dann stellte ich das Glas in den Geschirrspüler, strich meinen Pullover glatt und lief nach nebenan.

Wie immer verstummten die Stimmen meiner Eltern, als sie mich hörten. Zu gern hätte ich gewusst, worüber sie geredet hatten. Nur war die Wahrscheinlichkeit, dass sie es mir erzählen würden, verschwindend gering - genauso wie die, dass ich tatsächlich danach fragte.

Ich spürte das Vibrieren in der Luft, noch ehe Dad die Stimme erhob.

»Du bist zu spät, Lucy«, sagte er.

Kurz spielte ich mit dem Gedanken, nicht zu antworten und das Haus einfach wieder zu verlassen. Zurück aufs Eis zu flüchten, wo der Rest der Welt in den Hintergrund rückte.

Stattdessen stieß ich ein Seufzen aus. »Ich habe die Zeit vergessen.« Mit einer Hand zog ich den Stuhl an der rechten Seite des Tischs hervor, um mich zu setzen.

Ich tat mir etwas von dem Essen auf und hoffte, dass Dad es dabei belassen würde. Zwei Löffel Bohnen, drei Kartoffeln, etwas Soße. Je schneller wir aufaßen, desto eher würde der Abend zu einem Ende finden.

Dad nahm sein Besteck zur Hand. »Das Familienessen ist jeden Freitag zur gleichen Zeit.«

»Ich weiß.« Ich biss mir auf die Zunge, um keine Erklärung entkommen zu lassen. Keine Rechtfertigung, die ohnehin auf taube Ohren stoßen würde.

»Ich hoffe, du hast genügend Hunger mitgebracht«, sagte Mom nach einem Augenblick. Ich wollte ihr zulächeln, Dankbarkeit dafür zeigen, dass sie die Stimmung am Tisch etwas auflockern wollte. Aber dieser Gesichtsausdruck fühlte sich in Anwesenheit meiner Eltern so falsch an, dass das Lächeln sich auf halbem Weg verlor.

Ich nickte nur. Nahm einen Bissen von dem Essen, der mehr und mehr Geschmack verlor, je länger die daraufhin folgende Stille anhielt. So war es immer: Schweigen. Und wenn ein Gesprächsthema aufkam - wenn Fragen gestellt wurden, war es nie das Eiskunstlaufen. Als würde es in diesem Raum hier gar nicht existieren.

Meistens ignorierte ich es und tat so, als würde ich nicht mitbekommen, was für einen Bogen sie um das Thema schlugen....

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Autor

Anne Pätzold wurde 1997 geboren und lebt in Hamburg. Sie ist ausgebildete Buchhändlerin, und ihre große Leidenschaft sind Bücher, Bananenbrot und Südkorea. Wenn ihr euch mit Anne über das Schreiben, das Lesen oder K-Pop austauschen wollt, findet ihr sie auf Instagram (@annelovesbooks). Sie freut sich, von euch zu hören!
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