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Einband grossMeerjungfrau sucht Mann fürs Leben
ISBN/GTIN

Meerjungfrau sucht Mann fürs Leben

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
SAGA Egmonterschienen am28.09.2020
Der zweite Band der bejubelten Therese-Reihe aus Dänemark: Die erfolgreiche Journalistin Therese erwartet bald ihr erstes Kind und ist stolz darauf, Kind und Karriere meistern zu können, da ihr Lebensgefährte Paul sich als Hausmann angeboten hat. Doch dann bekommt Paul ein unglaublich gutes Jobangebot, das er es nicht ausschlagen kann, und auf einmal zerfällt Thereses Kartenhaus. Doch Träume können trotzdem in Erfüllung gehen!-

Hanne-Vibeke Holst, geboren 1959, ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Dänemarks und Tochter des bekannten Schriftstellerpaars Knud Holst Andersen und Kirsten Holst. Sie lebt und arbeitet in Kopenhagen als Journalistin und Schriftstellerin und schreibt Romane, Sach- und Drehbücher sowie Theaterstücke.
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Produkt

KlappentextDer zweite Band der bejubelten Therese-Reihe aus Dänemark: Die erfolgreiche Journalistin Therese erwartet bald ihr erstes Kind und ist stolz darauf, Kind und Karriere meistern zu können, da ihr Lebensgefährte Paul sich als Hausmann angeboten hat. Doch dann bekommt Paul ein unglaublich gutes Jobangebot, das er es nicht ausschlagen kann, und auf einmal zerfällt Thereses Kartenhaus. Doch Träume können trotzdem in Erfüllung gehen!-

Hanne-Vibeke Holst, geboren 1959, ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Dänemarks und Tochter des bekannten Schriftstellerpaars Knud Holst Andersen und Kirsten Holst. Sie lebt und arbeitet in Kopenhagen als Journalistin und Schriftstellerin und schreibt Romane, Sach- und Drehbücher sowie Theaterstücke.
Details
Weitere ISBN/GTIN9788726569575
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum28.09.2020
Reihen-Nr.2
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5620635
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Vorhang, Ende des ersten Akts, der damit aufhört, daß Mutter plötzlich aufbrechen muß, um noch rechtzeitig zu ihrer Vorstellung zu kommen. Vorhang auf zum zweiten Akt, in dem ich mich immer noch dekorativ im Bett befinde, umgeben von dem glückselig strahlenden Vater meines Kindes, der Heidi zurück ins Bett gebracht hat. Er hat auch unser Baby in sein Bett gelegt, die Decke um sie festgesteckt und weitere Fotos gemacht. Und dann hat er mein Abendbrot gegessen. Ich bin zu müde zum Essen und muß mich ernsthaft zusammenreißen, um gastfreundlich zu erscheinen, als Birgitte, Kiki und Spunk hereinplatzen. Jedenfalls ist Jens, das Zeichendreieck, nicht dabei.

»Herzlichen Glückwunsch!« sagt Birgitte und drückt meinen großen Zeh, während die anderen das Wunder von Paul präsentiert bekommen, der dazu eine minutiöse Beschreibung der Geburt liefert. »Willkommen im Club!«

Das ist eine solidarische Bemerkung von einer, die vor nicht allzulanger Zeit das gleiche durchgemacht hat.

»Bist du müde?«

»Jetlag«, sage ich und packe gehorsam die Geschenke aus. Die kleinste Lederjacke der Welt von Kiki und Spunk, die mich lachen läßt, daß es in der Wunde zieht.

»Die haben wir im Sommer in New York gekauft«, sagt Kiki. »Wir sind ja verdammt noch mal davon ausgegangen, daß es ein Junge wird!« grinst Spunk unter seiner Baseballmütze.

»Aber jetzt wird es jedenfalls ein saustarkes chicken!« fährt Kiki fort.

»Ganz wie die Mutter!« sagt Paul lieb, und das bringt Birgitte und mich dazu, einander anzugucken und in exklusivem Wissen loszuprusten.

»Saustarkes chicken! Gibt es jemanden, der mir auf die Toilette hilft?« lache ich, daß ich das Gefühl habe, die Nähte würden unter dem Pflaster aufreißen.

»Es gibt nichts, was ich lieber täte, meine Geliebte!« sagt Paul, und als Birgitte im gleichen Moment eine Flasche Portwein und ein Paket Plastikbecher hervorholt, ist the party Realität. Die Stimmung ist ausgelassen und albern, und Heidi, die keinen Besuch bekommen hat, nimmt an dem Spaß teil, indem sie ihre bizarre Geburtsgeschichte zum besten gibt. Kiki, die immer fürs Bunte ist und selbst reichlich schillernd als Croupier in einem Casino arbeitet, läßt ein paarmal den Unterkiefer fallen, und ich kann sehen, daß Heidi Birgitte hinter ihrem Lachen sehr leid tut. Aber Heidi, der zerzauste Vogel, fischt nicht nach Mitleid.

»Na, denn Prost!« sagt sie nur und leert ihr drittes Glas Portwein, bevor sie zu der »Neo-wie-heißt-das-denn-nurnoch« trottet, zu ihrem »kleinen Chinesen«, wie sie ihr Kind nennt.

Das Fest kommt erst zu seinem natürlichen Abschluß, als Pauls Familie kurz vor Ende der Besuchszeit eintrifft. Das Hoch wird zum Tief, als Pauls Mutter Helene in ihrem gutsitzenden Kostüm das Zimmer betritt. Und da wird mir mit einem Mal bewußt, daß diese Frau mit dem Cocktaillächeln für immer und ewig die Großmutter meiner Tochter sein wird! Als Ausgleich dafür löst der Anblick von Phillip, Pauls großem Bruder, bei diesem jedesmal einen Wettersturz aus, und es ist niemand unter uns, der von dessen knapp vierjähriger Tochter begeistert ist, die in keiner Weise die Schönheit und den Schliff ihrer Mutter Marianne besitzt. Ganz im Gegenteil.

»Ii, ist das häßlich!« verkündet die Kusine meiner Tochter, die verrotzte Nase tief im Kinderbettchen, das fast umkippt, während Paul offensichtlich kurz vor der Gewaltanwendung steht. Phillip lacht.

»Sie hat ganz recht. Babys sind häßlich. Aber dieses hier ist ja nun ein ganz geglücktes Exemplar!« sagt er, während Marianne wie auch Helene versichern, daß es sich wirklich um ein besonders wohlgeratenes Exemplar handelt.

»Sie ähnelt ihrer Großmutter, nicht wahr?« zwitschert Marianne, und ich muß mir selbst eingestehen, daß sie, da sie ihrem Vater ähnlich sieht, natürlich auch dessen Mutter ähnlich sehen muß. »Ne, ne, Phillip ist derjenige, der mir ähnlich sieht!« protestiert Helene. »Paul sieht seiner Großmutter väterlicherseits ähnlich!«

Ich schiele zu Paul, um zu sehen, ob die Missile ein Volltreffer war. Nur schade, daß meine Mutter schon gegangen ist. Sie würde sicher eine Replik mit einem raffinierten Unterton zu schätzen wissen, wie etwa: Ich möchte dir nicht ähnlich sehen, da du deiner Mutter ähnlich siehst, an die ich nicht erinnert werden möchte.

Paul ist anscheinend unverletzt, auch wenn man innere Blutungen nicht ausschließen kann, denn er verkleidet sich als ein Erwachsener und rettet die leicht aus dem Ruder geratene Situation damit, daß er sich anbietet, seiner Nichte eine Limonade zu besorgen, als Birgitte hinzutritt und für die Neuangekommenen Portwein einschenkt. Wir stoßen an, und ich packe weitere Geschenke aus - Designer-Kinderkleidung in Mini-Größen -, bedanke mich matt und wünsche, sie würden bald gehen.

Paul kommt mit einer Cola und einer Orangeade zurück, was das Rotzkind maulen läßt.

»Ich WILL aber Sprite!«

»Also, wir hauen mal ab«, sagt Kiki, und ich bekomme einen knallenden Kuß von Spunk, der feststellt, daß er jetzt auch bald meine Schwester dick bumsen wird!

Helene verzieht den Mund, und ich kichere erleichtert - Spunk ist so ein Typ, den man einfach gern haben muß.

»Ja, ja!« sagt Kiki und dreht ihm seine Mütze in den Nacken. »Hast du schon jemals einen schwangeren Blackjack-Dealer gesehen?«

Phillip, der gar nicht so schlimm ist wie sein Ruf, lacht und meint, daß sie jederzeit zu ihm als Dealer kommen kann, die Finanzwelt unterscheide sich gar nicht so sehr von einem Roulettezirkus. Birgitte, die abgesehen vom Portwein mit leeren Händen kam, folgt den beiden und verspricht, am nächsten Tag wiederzukommen.

»Und versuche, heute nacht zu schlafen!« sagt sie, während sie mir in der Tür noch eine Kußhand zuwirft.

Dann sind wir mit der Schwiegerfamilie allein, die sich glücklicherweise bald zurückzieht. Bis dahin hat das Nervkind die eine Flasche leergetrunken und die andere überschäumen lassen, so daß der Fußboden klebt, ihr Spitzenkragen Flecken hat und Mariannes Lächeln reichlich angestrengt aussieht. Wir äußern keinen Widerspruch, als sie gehen wollen und zwingen ihnen auch kein Versprechen für weitere Besuche ab.

»Puuuh!« läßt Paul die Luft raus, als sie aus dem Zimmer sind. »Ich hoffe nicht, daß sie viele Gene aus diesem Zweig der Familie hat!«

»Als ob meine besser wäre!« murmle ich mit dem Kopf im Kissen. Ich glaube, ich könnte hundert Jahre lang schlafen.

»Na, die sind zumindest unterhaltsam!« bemerkt er und legt sich neben mich, das eine Bein aus dem Bett hängend. »Darf ich heute nacht hierbleiben?«

»Leider nicht«, heuchle ich und denke an meinen Vater im Wäscheschrank. »Sieh lieber zu, daß du nach Hause kommst!«

»Könnt ihr denn nicht mitkommen? Ich ertrage es nicht, von euch getrennt zu werden!« klagt er.

»Paul, jetzt geh nach Hause und schlaf!« sage ich und bin plötzlich ganz versessen darauf, selbst endlich zu schlafen. »Du kannst ja morgen ganz früh wiederkommen!«

»Schlafen? Ich kann doch nicht schlafen! Nach so einem Tag!« Paul findet meine Hand und drückt sie. Er hat feuchte Handflächen, also ist er entweder müde, gestreßt oder aufgeregt. Vielleicht alles zusammen.

»Tes, whatever happens, du hast mich zu einem glücklichen Mann gemacht!«

Ich wundere mich über seine Unsicherheit. Wenn es etwas gibt, was Paul hartnäckig abstreitet, so ist es irgendeine Form von Unsicherheit in unserer »wilden Ehe«, wie er unser Zusammenleben nennt. Er will gern heiraten, aber dazu sehe ich trotz allem keinen Grund.

»Du«, sagt er dann, »wie wollen wir sie denn nennen?«

»Baby«, gähne ich und drehe den Kopf, damit ich sie im Bettchen sehen kann. Sie schläft immer noch, ruhig wie eine Puppe. »Oder Gagarina.«

»Gagarina?«

»Vergiß es!« winke ich ab, zu müde, um es zu erklären.

»Wie wäre es mit Kaiserin ?«

»Vielleicht eine Spur zu pompös«, schürze ich die Lippen und finde es dennoch ganz gemütlich, ihn hier liegen zu haben, meinen Mann.

»Soll unsere Tochter etwa nicht in Pomp und Prunk und mit einem Goldlöffel im Mund aufwachsen? Ich sage dir, sie soll auf Händen getragen werden! Man kann ihr jetzt schon ansehen, daß sie zu etwas Großem geboren ist!« erklärt er und betrachtet sie über meine Schulter.

»Okay«,...

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