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Das Erbe der Sturmhöhe

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
360 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.07.20211. Aufl. 2021
Die Finger ihrer Mutter tippten auf die Zeichnung auf dem Buch. »Dort liegt die Wahrheit«, glaubte Emily zu verstehen.
»Welche Wahrheit?«
»Mein Herz ...« Die helle Stimme brach ab und ging in flaches Atmen über.
Als ihre Mutter sich während ihrer letzten Atemzüge an einen Sommer erinnert, den sie vor vielen Jahren in Haworth verbracht hat, steht Emily vor einem Rätsel. Um herauszufinden, was dahintersteckt, reist sie in das düstere und dramatisch schöne Hochmoor von West Yorkshire. Hier begegnet sie Jack, der, getrieben von den Gespenstern seiner Vergangenheit, ein eigenbrötlerisches Leben führt.
Trotz Jacks Abneigung gegenüber Touristen gelingt es Emily, ihn davon zu überzeugen, sie bei den Nachforschungen über ihre Mutter zu unterstützen. Denn Jack versteht ihren Wunsch, mehr zu erfahren. Dass ausgerechnet Emilys Recherchen auch Geheimnisse seiner Familiengeschichte aufdecken werden, kann keiner ahnen ...
Alle Romane der Familiengeheimnis-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Lili Eden arbeitet schon ihr ganzes Berufsleben im Verlagswesen. Inzwischen in den Dreißigern, war es endlich an der Zeit, die Seiten zu wechseln und all die Ideen auf Papier zu bringen, die sich angesammelt haben. Da sie seit ihrer Kindheit das stürmische Hochmoor von West Yorkshire liebt und diese Gegend einfach ideal als Setting für einen Roman ist, reiste Lili einmal mehr nach Haworth - dieses Mal mit Notizheft im Gepäck.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextDie Finger ihrer Mutter tippten auf die Zeichnung auf dem Buch. »Dort liegt die Wahrheit«, glaubte Emily zu verstehen.
»Welche Wahrheit?«
»Mein Herz ...« Die helle Stimme brach ab und ging in flaches Atmen über.
Als ihre Mutter sich während ihrer letzten Atemzüge an einen Sommer erinnert, den sie vor vielen Jahren in Haworth verbracht hat, steht Emily vor einem Rätsel. Um herauszufinden, was dahintersteckt, reist sie in das düstere und dramatisch schöne Hochmoor von West Yorkshire. Hier begegnet sie Jack, der, getrieben von den Gespenstern seiner Vergangenheit, ein eigenbrötlerisches Leben führt.
Trotz Jacks Abneigung gegenüber Touristen gelingt es Emily, ihn davon zu überzeugen, sie bei den Nachforschungen über ihre Mutter zu unterstützen. Denn Jack versteht ihren Wunsch, mehr zu erfahren. Dass ausgerechnet Emilys Recherchen auch Geheimnisse seiner Familiengeschichte aufdecken werden, kann keiner ahnen ...
Alle Romane der Familiengeheimnis-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.






Lili Eden arbeitet schon ihr ganzes Berufsleben im Verlagswesen. Inzwischen in den Dreißigern, war es endlich an der Zeit, die Seiten zu wechseln und all die Ideen auf Papier zu bringen, die sich angesammelt haben. Da sie seit ihrer Kindheit das stürmische Hochmoor von West Yorkshire liebt und diese Gegend einfach ideal als Setting für einen Roman ist, reiste Lili einmal mehr nach Haworth - dieses Mal mit Notizheft im Gepäck.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751708753
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.11
Seiten360 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5663771
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1
   


Sechs Monate später

Em

Mit verkrampften Fingern, an deren Nägeln sie während der Fahrt unaufhörlich geknibbelt hatte, reichte Em dem Taxifahrer die Scheine und stieg aus.

Augenblicklich durchfuhr ein herbstlicher Wind ihre offenen Haare. Fahrig strich sie sich die Strähnen hinter die Ohren und wuchtete ihr Gepäck aus dem Kofferraum. Kaum, dass sie die Klappe zugeschlagen hatte, fuhr das Taxi davon.

Em zog den Reißverschluss des grünen Parkas bis ganz nach oben und bereute, den dicken Wollschal irgendwo unter den lieblos in den Koffer geworfenen Klamotten verstaut zu haben.

Schon am Flughafen in Manchester war der gleiche böige Wind zu spüren gewesen, und andächtig hatte sie zuerst auf der Zugfahrt bis nach Bradford und dann vom Taxi aus beobachtet, wie dieser unnachgiebig durch Bäume und Büsche brauste und graue Wolken über den Himmel trieb.

Sie hatte es geschafft. Sie war hier, auch wenn sie nicht recht wusste, was sie hier zu finden hoffte.

Em sah sich um. Der Taxifahrer hatte sie neben einem unebenen betonierten Parkplatz herausgelassen. Die Straße, an der sie stand, wurde gesäumt von Häusern, deren Sandsteinfassaden einst gelblich gewesen sein mussten, inzwischen aber dunkel und ein wenig düster wirkten. Nur hier und da war ein Hauch der ursprünglichen Farbe zu erkennen, doch die Jahrzehnte - oder waren es Jahrhunderte - hatten kaum etwas davon übrig gelassen.

Prüfend spähte Em zum bewölkten Himmel hinauf und dann auf ihre Uhr. Eine Stunde Zeitverschiebung. Also musste es jetzt kurz nach halb fünf sein, und die Dämmerung setzte tatsächlich schon ein. Doch Haworth lag auch deutlich nördlicher als Stuttgart.

»Haworth«, murmelte sie, und ein Kribbeln zog durch ihren Bauch.

Em zog das Handy aus der Jackentasche und öffnete die Landkarten-App. Ihr Daumen drückte auf die Adresse, die sie bereits in Deutschland eingespeichert hatte. Rosies Bed & Breakfast. Ein blauer Pfeil blinkte auf und bedeutete ihr, den vor ihr liegenden Kopfsteinpflasterweg entlangzugehen.

Rumpelnd rollte der schwere Trolley hinter ihr her, und Em bog in die schmale Gasse ab. Das Licht aus den Fenstern der kleinen Häuser wirkte einladend, und hier und da waren hinter den Scheiben entzündete Kamine zu erkennen. Ein wenig kam weihnachtliche Stimmung in ihr auf, doch es war erst Anfang November.

Erneut durchfuhr der Wind ihre Haare, und Em hielt an, um diese in den Kragen ihrer Jacke zu stopfen. Sicherlich sah sie nach der Reise und dem stürmischen Empfang hier inzwischen mehr als mitgenommen aus.

Nur wenige Häuser weiter wies bereits ein Holzschild mit schnörkeliger Schrift auf ihren Zielort hin. Die Sehnsucht nach einer heißen Dusche und etwas zu essen beschleunigte ihre Schritte.

Der Koffer schabte an der niedrigen Mauer entlang, doch Em hatte nur die von einer viktorianisch anmutenden Laterne beleuchtete Eingangstür im Blick. Sie trat durch das offene Gittertor, hievte den Koffer die drei Stufen zu der Holztür hinauf und drückte die Klinke.

Als sie eintrat, schlug ihr wohlige, verlockend süßlich duftende Luft entgegen. Ihre Schuhe sanken in dem plüschigen dunkelroten Teppichboden ein, und im Gegensatz zu vorhin rollte der Koffer nun lautlos hinter ihr her. Em steuerte auf den kleinen Empfangsbereich zu.

»Ich komme!«, rief eine warme Frauenstimme aus dem hinteren Teil des Hauses.

Em zog den Reißverschluss des Parkas auf und betrachtete die unzähligen Bilder, die in goldenen Rahmen an den Wänden hingen. Die meisten muteten mit ihrer Sepiafarbe alt an und zeigten Gebäude und Gassen. Ihr Blick haftete an einer Aufnahme, und Em trat darauf zu. Brontë-Museum stand unter dem Foto eines düster wirkenden Hauses.

»Da bin ich schon.« Dumpfe Schritte näherten sich über den Teppichboden, und Em wandte sich von der Aufnahme ab.

Die Frau kam auf sie zu und griff nach ihrer Hand. »Ich bin Rosie. Willkommen in Rosies B&B.«

Ein Lächeln legte sich auf Ems Lippen. Die kleine Frau mit dem herzlichen Ausdruck, dem graugesträhnten Bob und der geblümten Bluse strahlte Wärme aus. Und genau das war es, was sie jetzt brauchte. »Und ich bin Emily Sutter. Ich habe reserviert.«

»Natürlich.« Das Strahlen wurde noch breiter, und Rosie verschwand hinter dem Tresen, um in einem in Leder eingebundenen Buch zu blättern. »Ein Einzelzimmer für zwei Wochen, aber Sie haben per Mail angefragt, ob sie länger bleiben könnten?« Sie sah von dem Buch auf und kniff die Augen leicht zusammen. »Wie lange denn genau?«

»Um ehrlich zu sein, weiß ich das noch nicht. Ich nehme mir gerade eine Auszeit und möchte es auf mich zukommen lassen.«

Rosie zog die Augenbrauen hoch. »Und diese Auszeit möchten Sie ausgerechnet in Haworth verbringen?«

Statt einer Antwort nickte Em nur. Was sollte sie auch schon sagen? Dass sie die Hoffnung hergeführt hatte, etwas über eine Zeit im Leben ihrer Mutter herauszufinden, über die diese nie gesprochen hatte? Dass sie es zu Hause nicht mehr aushielt und dringend eine Luftveränderung brauchte? Nein, ein Nicken musste reichen.

Wieder lächelte die Frau ansteckend, und um ihre Augen bildeten sich Lachfältchen. »Sie können jederzeit verlängern. Bis zu den Weihnachtsferien sollte es kein Problem sein, das Zimmer für Sie zu reservieren.« Sie schob einen Zettel auf einem Klemmbrett über den Tresen und bedeutete Em, an der markierten Stelle zu unterschreiben.

»Sie haben hier WLAN?«, erkundigte Em sich. »Ich muss hin und wieder am Laptop arbeiten und benötige dafür Internet.«

»Natürlich. Das Passwort ist Indiana Bones.«

»Indiana Bones?« Wie kam man nur auf solch ein Passwort?

Rosie lachte und zuckte mit den Schultern. »Hier ist noch ein Stadtplan. Möchten Sie sonst noch etwas wissen, oder brauchen Sie noch was, Emily?«

Em zwang sich dazu, ihre Belustigung über das Passwort zumindest vorrübergehend zu unterdrücken und stützte sich auf dem Tresen auf. »Wann macht das Museum morgen auf?«

»Oh.« Die ältere Frau nahm auf dem Stuhl hinter dem Tresen Platz. »Momentan werden einige Instandhaltungen und die jährliche Grundreinigung durchgeführt, daher ist das Museum für zwei Wochen geschlossen.«

Em spürte, wie ihr die Kinnlade hinunterklappte. Und so wie Rosie gleich darauf aufsprang und sie besorgt musterte, sah man ihr ihre Gedanken offensichtlich an. »Das geht nicht«, flüsterte sie. »Ich bin extra deswegen hier.« Ems Hand legte sich an den Riemen des Rucksacks, in dem der Bildband mit den Aufnahmen ihrer Mutter steckte. Und Sturmhöhe. »Ich muss das Museum einfach sehen«, setzte sie hinzu.

Rosie verschränkte die Arme und legte den Kopf schief. »Ist das so wichtig für Sie?«, fragte sie mit sanfter Stimme.

»Es würde mir sehr viel bedeuten.« Em unterdrückte ein Aufstampfen mit dem Fuß. Am liebsten hätte sie laut geschrien und gegen ihren Koffer getreten.

Nun reiste sie hierher, endlich mutig genug, sich all dem zu stellen, was diese Reise für sie bereithalten sollte, und dann hatte das verflixte Museum zu?

Es war der erste Punkt auf ihrer Liste von Ideen, die vielleicht zu einer Erkenntnis über ihre Mutter führen würden. Nein, eigentlich war das Museum ihr einziger Anhaltspunkt. Ein Teil der Vergangenheit ihrer Mutter schien fest verschlossen. Und Haworth, so glaubte Em inzwischen, war der Schlüssel dazu.

Rosies Worte rissen sie aus ihren Gedanken: »Ich werde sehen, ob ich da was machen kann.« Mit einem Nicken tätschelte sie Ems Hand.

Diese beinahe schon mütterliche Geste kam unerwartet, aber sie beruhigte Em. Dankbar lächelte sie der Frau zu, als diese ihr den Schlüssel reichte.

»Die Treppe hoch und dann das erste Zimmer auf der rechten Seite. Das Gemeinschaftsbad liegt am Ende des Gangs. Ich bin eigentlich meistens hier, rufen Sie einfach nach mir, wenn Sie mich brauchen.«

Em betrachtete den Schlüssel mit dem sperrigen Holzanhänger daran. Zimmer drei. Dann griff sie nach dem Koffer und zerrte ihn zur Treppe. Die steilen Stufen mit dem hoffnungslos überladenen Monstrum zu bezwingen, würde nicht leicht werden.

Rosie eilte um den Tresen herum. »Nicht doch, sonst stürzen Sie noch. Wenn Sie ihn nicht sofort brauchen, lasse ich Ihnen den Koffer später hochbringen. In einer halben Stunde sollte das erledigt sein.«

Der Laptop und die Bücher befanden sich im Rucksack, ebenso wie ein etwas verrunzelter Apfel, der vorerst als Snack reichen musste. Vermutlich konnte das Auspacken des restlichen Gepäcks noch warten. »Ja, gerne.«

Sie ging die ebenfalls mit Teppichboden bezogenen schmalen Stufen nach oben. Im Flur gaben die Holzdielen knarzend unter ihren Schuhen nach.

Em öffnete die Tür, deren Beschriftung auf das Badezimmer hinwies, und spähte hinein. Unter einem Gemeinschaftsbad hatte sie sich ein unpersönliches und praktisches Zimmer vorgestellt, bestenfalls sauber und mit einer...
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Lili Eden arbeitet schon ihr ganzes Berufsleben im Verlagswesen. Inzwischen in den Dreißigern, war es endlich an der Zeit, die Seiten zu wechseln und all die Ideen auf Papier zu bringen, die sich angesammelt haben. Da sie seit ihrer Kindheit das stürmische Hochmoor von West Yorkshire liebt und diese Gegend einfach ideal als Setting für einen Roman ist, reiste Lili einmal mehr nach Haworth - dieses Mal mit Notizheft im Gepäck.
Das Erbe der Sturmhöhe