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Das Flüstern der Weinberge

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
352 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.11.20231. Aufl. 2023
Fionas Eltern wünschen sich, dass sie die Leitung des Familien-Weingutes an der Mosel übernimmt. Während Fiona noch mit der Entscheidung hadert, trifft sie auf den charmanten Tristan, dessen Familie einen international erfolgreichen Weinhandel betreibt. Bei einem Rundgang über das Weingut und die dazugehörigen Ländereien zieht ein schweres Gewitter auf und die beiden suchen Schutz in einer alten Kapelle. Dort entdecken sie einen alten Liebesbrief - adressiert an Fionas Urgroßmutter Luise. Doch wer hat ihn geschrieben?

Mit Tristans Hilfe macht Fiona sich auf die Suche nach dem Ursprung des Briefes. Hat ihre Urahnin ein dunkles Geheimnis gehütet, das niemals ans Licht kommen sollte? Was Fiona über die Vergangenheit herausfindet, erschüttert alles, was sie je über ihre Familie zu wissen glaubte - und es stellt auch ihre für Tristan erwachenden Gefühle auf eine ernste Probe ...

Eine junge Frau auf den Spuren ihrer Urgroßmutter, ein junger Mann auf der Suche nach Antworten und tief vergrabene Geheimnisse, die das Schicksal der beiden auf ungeahnte Weise miteinander verbinden. Ein mitreißender Familiengeheimnis-Roman für Fans von Carolin Rath und Kate Morton.
Alle Romane der Familiengeheimnis-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



Sarah Sommerhäuser, geboren 1983 in Köln, studierte nach dem Abitur drei Semester Rechtswissenschaften, bevor sie zum Lehramt wechselte. Heute arbeitet sie als Grundschullehrerin und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Nähe von Köln. Wenn sie nicht gerade fantastische Geschichten erfindet, entdeckt sie die Welt zu Pferd oder taucht durch die sieben Meere.
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Produkt

KlappentextFionas Eltern wünschen sich, dass sie die Leitung des Familien-Weingutes an der Mosel übernimmt. Während Fiona noch mit der Entscheidung hadert, trifft sie auf den charmanten Tristan, dessen Familie einen international erfolgreichen Weinhandel betreibt. Bei einem Rundgang über das Weingut und die dazugehörigen Ländereien zieht ein schweres Gewitter auf und die beiden suchen Schutz in einer alten Kapelle. Dort entdecken sie einen alten Liebesbrief - adressiert an Fionas Urgroßmutter Luise. Doch wer hat ihn geschrieben?

Mit Tristans Hilfe macht Fiona sich auf die Suche nach dem Ursprung des Briefes. Hat ihre Urahnin ein dunkles Geheimnis gehütet, das niemals ans Licht kommen sollte? Was Fiona über die Vergangenheit herausfindet, erschüttert alles, was sie je über ihre Familie zu wissen glaubte - und es stellt auch ihre für Tristan erwachenden Gefühle auf eine ernste Probe ...

Eine junge Frau auf den Spuren ihrer Urgroßmutter, ein junger Mann auf der Suche nach Antworten und tief vergrabene Geheimnisse, die das Schicksal der beiden auf ungeahnte Weise miteinander verbinden. Ein mitreißender Familiengeheimnis-Roman für Fans von Carolin Rath und Kate Morton.
Alle Romane der Familiengeheimnis-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



Sarah Sommerhäuser, geboren 1983 in Köln, studierte nach dem Abitur drei Semester Rechtswissenschaften, bevor sie zum Lehramt wechselte. Heute arbeitet sie als Grundschullehrerin und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Nähe von Köln. Wenn sie nicht gerade fantastische Geschichten erfindet, entdeckt sie die Welt zu Pferd oder taucht durch die sieben Meere.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751748629
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.11.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.22
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1631 Kbytes
Artikel-Nr.12166593
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Ich starre auf den Grabstein vor mir und ignoriere den leichten Nieselregen, der mir sanft, aber unaufhörlich in den Nacken rinnt.

Luise Lorenz geb. Müller

1921â-â2001

Der schlichte Stein ist aus dunkelgrauem Granit und strahlt eine eigentümliche Ruhe aus.

Obwohl ich noch ein Kind war, habe ich die Beerdigung meiner Urgroßmutter noch gut vor Augen. Die besondere Stimmung, die ich nicht richtig verstanden, aber dennoch umso deutlicher gespürt habe. Vor allem aber erinnere ich mich an die Leere, die sie zurückgelassen hat. Was eigentlich kurios war, denn meine Uroma war immer eine leise Frau, doch ihre Präsenz haftet noch heute an allem. Ich habe mich immer mit Luise verbunden gefühlt, auch wenn ich das als Kind nicht in Worte hatte fassen können. Noch immer denke ich häufig an sie, und die Erinnerung an ihre unerschütterliche Ruhe schenkt mir immer eine innere Gelassenheit, wenn sie sonst fehlt.

Der Regen hört auf, und erste Sonnenstrahlen brechen durch die Wolkendecke. Lächelnd recke ich den Kopf in die Höhe. Als ich wieder zum Grab schaue, wächst eine Sonnenblume aus der Erde. Kurz darauf entfaltet sie ihre Blütenblätter und leuchtet mit der Sonne um die Wette.

Ich schrecke hoch und versuche mich im Raum zu orientieren. Die helle Kommode, daneben der schmale Schrank, in den nur leidlich meine vollständige Garderobe passt. Dazwischen der wellenförmige Spiegel. Okay, mein Schlafzimmer, ich bin zu Hause. Die letzten Traumfetzen vernebeln mir noch meinen Gedanken, und ich reibe über meine Stirn. Ich drehe mich um und schaue auf die roten Ziffern meines Weckers. Sofort bin ich hellwach. Schon so spät! Mist, das ist mir schon lange nicht mehr passiert.

Hastig schäle ich mich aus meinem Bett. In der Küche treffe ich auf Zoe, die leicht irritiert auf die Uhr schaut. »Du bist noch hier? Ich dachte, du wärst lang weg.«

»Verschlafen.«

Nachdem ich den Wasserkocher angestellt habe, nehme ich mir einen To-Go-Becher aus dem Schrank und öffne unsere hölzerne Teekiste. Da wir beide absolute Fans sind, haben wir wirklich eine beachtliche Auswahl an verschiedenen Teesorten. Sie alle sind fein säuberlich sortiert in der kleinen Kiste, die ich Zoe vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt habe. Hmmm, heute ist mir nach Sternenleuchten zumute. Vielleicht bringt er ja etwas Helligkeit in diesen verregneten Montag. Erwartungsvoll schnupper ich an dem Beutel und hänge ihn dann in den Becher. In dem Moment kocht das Wasser. Zügig gieße ich das heiße Wasser über den Tee. Sofort erfüllt der Duft nach Himbeere mit einer feinen Vanillenote meine Nase. Ich atme tief durch.

Während der Tee zieht, flitze ich ins Bad und unterziehe mich einer Katzenwäsche. Dann werfe ich mich in eine schwarze Jeans und meine helle Bluse, die eigentlich nicht gut sitzt. Aber auf die Schnelle finde ich nichts anderes, und meiner Chefin ist es wichtig, dass wir ordentlich gekleidet im Laden erscheinen. Auch wenn wir dort ein Firmenhemd tragen.

Zurück in der Küche nehme ich den Beutel aus dem Becher und drehe den Deckel zu. Aus dem Brotkorb schnappe ich mir noch einen Bagel. Zoe belächelt mich ein wenig für meinen Bagel-Spleen, aber ich liebe dieses Gebäck. Es gibt kein besseres Frühstück als einen Tee und dazu einen Bagel.

»Was hast du denn heute vor?«, frage ich Zoe, die mit ihrer Tasse am Tisch sitzt und mich aufmerksam mustert.

»Ich gehe zur Uni, im Gegensatz zu dir.«

Mitten in der Bewegung halte ich inne. »Was willst du damit sagen?«

»Wenn du mich fragst, solltest du dich da auch mal wieder blicken lassen.« Ihre Stimme klingt unverbindlich, doch ich weiß es besser und kann ein leises Aufstöhnen nicht unterdrücken. »Ach komm schon, Fiona. Du bist doch im Prinzip fast fertig.«

Ich verdrehe die Augen. »Ich brauche eben mehr Zeit als du. Kann ja nicht jeder so ein superschlauer Überflieger sein.«

»Das hat doch damit nichts zu tun. Du läufst weg, das ist was anderes.«

»So ein Blödsinn! Ich laufe doch nicht weg.« Missmutig verschränke ich die Arme. Wie oft haben wir diese Diskussion schon geführt?

Zoe zieht nur eine Augenbraue hoch und stellt ihre Teetasse in die Spüle. »Ach ja, wie lange warst du nicht mehr in der Uni?«

»Keine Ahnung. Ist doch egal, ich bin fast fertig, hast du selber gesagt.«

»Du willst doch nicht für immer in diesem dämlichen Laden versauern?«

»Hey, das ist eine super Adresse für hervorragenden Wein.«

»Komm schon. Dir würden alle Türen aufstehen.«

Ich zucke die Achseln. Nie würde ich es zugeben, aber sie hat recht: Ich lasse mein Studium schleifen und es gibt eigentlich keinen Grund dazu. Es hat mir immer Spaß gemacht, und meine Noten waren auch immer ganz gut. Trotzdem. Seit ... ja, seit ...

»Egal, ich muss los. Außerdem habe ich dich nicht gefragt.«

Ihre Antwort höre ich nicht mehr. Na toll, jetzt habe ich mich auch noch mit meiner Freundin gestritten wegen diesem bescheuerten Studium.

Die Vinothek, in der ich arbeite, ist mit dem Fahrrad in zehn Minuten zu erreichen. Heute schaffe ich es dank einer grünen Welle in neun. Erschöpft, aber pünktlich komme ich am Geschäft an und schließe mit schwitzigen Fingern die Tür auf. Der Bagel, den ich hastig während der Fahrt hinuntergeschlungen habe, liegt mir nun schwer im Magen. Daran kann auch der Tee nichts ändern, den ich obendrauf kippe.

Seufzend schalte ich die Deckenbeleuchtung ein und fühle mich sofort ruhiger. Das sanfte Licht zaubert dank der warmen Brauntöne der Holzregale eine angenehme Stimmung in den Raum. Nicht aufdringlich, aber hell genug, dass alle Weinsorten erkannt werden können. Im vorderen Bereich des Verkaufsraumes stehen drei längliche halbhohe Holzkonstruktionen, auf denen Weine aus Deutschland, sortiert nach Anbaugebiet, liegen.

Dahinter finden sich zwei weitere Regale, die im rechten Winkel zu den vorderen aufgestellt wurden. An der Wand stehen Regale, in denen besondere Weine ausgestellt sind. Im hinteren Bereich lagern Weine aus anderen Ländern, Sekt und Spirituosen. Auch wenn dies nur eine Zwischenstation ist - und ich mache mir da nichts vor, genau das ist mein Job hier - arbeite ich wirklich gerne in der Vinothek. Hier habe ich schon viele interessante Menschen kennengelernt und aufschlussreiche Gespräche geführt. Außerdem ist das Team der Mitarbeiter toll. Ich bin noch an keinem Tag mit Bauchschmerzen hier gewesen.

Mit meinem Teebecher in der Hand gehe ich in den Personalraum und stelle ihn dort auf der grauen Tischplatte ab. Dann tausche ich die enge Bluse gegen das weinrote Hemd mit dem Schriftzug des Ladens und binde mir die Haare neu. Jetzt bin ich bereit für den Tag.

Heute ist nicht viel los. Ein Paar war da und hat eine Weinverkostung vereinbart, da sie für ihre anstehende Hochzeit den richtigen Wein aussuchen möchten. Ansonsten kam noch ein älterer Herr, der wirklich jede Woche auftaucht und die gleichen vier Weinflaschen kauft. Dabei hat er mir von seinen Kindern und Enkeln erzählt. Ich hege den Verdacht, dass es ihm bei seinen Besuchen mehr um die Gespräche geht als den Wein.

Aber die meiste Zeit sitze ich nur herum und bearbeite die Bestelllisten. Immer wieder kreisen meine Gedanken um den Traum.

Es ist schon eine Weile her, dass ich an meine Uroma gedacht habe. Früher war ich häufig an ihrem Grab, aber mittlerweile ist es eben kein Spaziergang von zehn Minuten mehr, sondern eine Autofahrt von fast zwei Stunden. Trotzdem kriecht das schlechte Gewissen sauer in mir hinauf. Und dann diese Sonnenblume. Das waren ihre Lieblingsblumen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich ihr versprochen habe, immer eine ans Grab zu bringen, damit sie sich daran freuen kann. Das war im Krankenhaus gewesen, als klar geworden ist, dass es nicht mehr lange dauern würde. Vor mir sehe ich meine Kinderhand, die von ihren schmalen, knochigen Fingern mit den vielen Altersflecken umfasst werden. Das Brennen in meiner Brust wird noch stärker. Ich war einfach schon zu lange nicht mehr dort. Auch wenn ich nur ein Kind war, ich habe ein Versprechen gegeben.

Seufzend schließe ich das Computerfenster, in dem ich gerade gearbeitet habe, und stehe auf. Der Verkaufsraum liegt ruhig vor mir. Also beginne ich den Bestand zu sichten, neu zu sortieren und die Flaschen zu drehen. Nicht alle meine Kollegen nehmen das Einräumen so genau. Mir ist es wichtig, dass die Flaschen alle akkurat neben- und hintereinander aufgereiht sind, mit dem Etikett nach vorne. Es macht mich kribbelig, wenn eine von ihnen schief steht.

Die Uhr zeigt kurz vor halb drei, also müsste meine Chefin jeden Moment kommen. Noch einmal kontrolliere ich die Regale auf Vollständigkeit. Meine Chefin Carolin ist schwanger und soll keine Weinkisten mehr schleppen, obwohl sie das natürlich trotzdem macht. Daher versuche ich so gut es geht ihre Schicht so vorzubereiten, damit sie eben keine Regale mehr auffüllen muss.

Das Regal mit einem 2018er Riesling aus Oestrich ist beinahe leer. Sicher haben wir noch ausreichend Kisten im Keller stehen. Bei dem Gedanken wird mir sofort flau im Magen. Ich mag den Keller nicht besonders....
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Autor

Sarah Sommerhäuser, geboren 1983 in Köln, studierte nach dem Abitur drei Semester Rechtswissenschaften, bevor sie zum Lehramt wechselte. Heute arbeitet sie als Grundschullehrerin und lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Nähe von Köln. Wenn sie nicht gerade fantastische Geschichten erfindet, entdeckt sie die Welt zu Pferd oder taucht durch die sieben Meere.
Das Flüstern der Weinberge